Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Titel
Untersuchungen über den Anfall von Teer- und Staubrückständen in der braunkohleverarbeitenden Industrie und über die Möglichkeiten der Verwertung diesser Rückstände
Staubes vom Teer gelingt nur als teerreicher Rückstand mit ca. 40 bis 50 % Teer und erfolgt durch Absetzen, Zentrifugieren oder Filtern des staubhaltigen Teeres, wobei je nach Trennverfahren Vorkühler-, EGR-, Tank-, Zentrifugen- oder Filter rückstände anfallen. Tabelle 1. Rückstandsanfall 1960 Rückstandsart teerreiche Schwelrück stände Dickteere und Hydrier rückstände Schweler- tassen- rückstände Kohlen und Koks schlämme Rückstandsmenge [t/a] [t/a] [t/a] [t/a] VEB Kombinat Espenhain 60 800 — 85350 213000 VEB Kombinat Böhlen 17450 8 800 27 400 235000 VEB Kombinat Gölzau 19000 — — 4000 VEB BKW Nachterstedt 5250 — 7 300 — VEB Teerverarbeitung Rositz 2 600 — 250 — VEB BKW Deutzen 5560 — 4 200 4 500 VEB BKW Profen 8300 — 3000 — VEB BKW Deuben 2 580 -- 6780 — VEB Hydrierwerke Zeitz 6100 — — — VEB Leuna-Werke 300 34 880 — — VEB BKW Hirschfelde 3180 — 1060 25000 VEB Braunkohlenkomb. Lauchhammer 1570 — — 7 500 VEB Synthesewerk Schwarzheide — 20480 — 35000 Metallurgische Industrie — 4000 — — Gesamtanfall in der DDR 132690 68160 135340 524000 Schwelwerk Offleben 5000 — 10000 — Werke in Most 18 470 26000 1910 — Bei den anderen Entgasungsverfahren liegen die Verhältnisse ganz ähnlich. Bei der Heizflächenschwelung nach Kosag-Geißen wird die Hauptmenge des vom Schwelgas mitgerissenen Staubes als sogenannter Vorlagenkratzteer ausgebracht. Die weitere Teerentstaubung erfolgt in normalen Einrichtungen. Zu bemerken ist, daß bei diesem Verfahren relativ teerarme Staubrückstände, wie z. B. die Schweler- tassenrückständc der Lurgi-Schwelereien, nicht anfallen, sondern daß die gesamte milgerissene Staubmenge in den Teer gelangt. Bei der Braunkohlenhochtemperaturverkokung fielen ganz analog der Schwe lung Vorkühler-, EGR- und Tankrückstände, jedoch in relativ untergeordnetem Maße, an. Letztlich seien noch das in unserer Republik betriebene Synthesegas verfahren nach Köppers und die vielerorts betriebenen kleinen Generatorgas- Anlagen, insbesondere die der metallurgischen Industrie, erwähnt. Bei diesen Verfahren gelangt der vom Gas mitgerissene Staub ausschließlich in den Teer bzw. in eine Teilmenge des Teeres. Die staubreichen Teere werden als Spülteer, Dick leer oder Kratzteer bezeichnet.