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Von großer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Extraktionsverfahrens ist die Art des verwendeten Lösungsmittels. Es ist zunächst festzustellen, daß mit Rücksicht auf die Lösungsmittelkosten und die Aufarbeitung des Extrakt-Lösungs mittel-Gemisches grundsätzlich nur arteigene Lösungsmittel, d. h. Braunkohlen teeröle, in Betracht kommen. Wenn schon neben der eigentlichen Extraktions anlage zwei gesonderte Anlagen zur Abtrennung der festen Anteile von den flüssigen Anteilen notwendig sind, so kann man sich unter den gegebenen Ver hältnissen nicht noch eine vierte gesonderte Anlage zur Abtrennung des Lösungs mittels vom extrahierten Teer leisten. Bei der Verwendung von Braunkohlen teerölen als Lösungsmittel käme eine solche gesonderte Anlage in Fortfall, da das Lösungsmittel-Extrakt-Gemisch in normalen und meist vorhandenen Teer oder Mittelöldestillationen als Zuschlagkomponente zum Haupteinsalzprodukt ein setzbar ist. Als aussichtsreichste Lösungsmittel erscheinen Braunkohlenteer-Leichtöl, Braunkohlenteer-Mittelöl oder Fraktionen dieser Stoffe, wie Waschöl, Schwer benzin usw. Unter Zugrundelegung dieser Überlegungen wurden Versuche durchgeführt, die für verschiedene Rückstandstypen Aufschluß geben über die zweckmäßigsten Exlraktionsbcdingungen, wie Art des Lösungsmittels, Lösungsmittelmenge, Extrak tionstemperatur, Extraktionszeit usw. Ferner wurden Laboratoriumsversuche zur Rückgewinnung des in den Extraktionsrückständen verbliebenen Lösungsmittels durchgeführt. Den Laboratoriumsuntersuchungen schlossen sich kleintechnische Extraktionsversuche an einem mitteldeutschen Schwelteer-Filterrückstand an. 4.4.2.2. Die Extraktion der Teerrückstände Der Umfang des Versuchsprogrammes der Laboratoriums-Extraktion von Teer rückständen sowie die dabei erzielten Ergebnisse sind im wesentlichen den Tabellen 11 bis 13 zu entnehmen. Die Versuche wurden mit folgenden Ausgangs- Tcerrückständen durchgeführt: a) wasserarmer, asphaltarmer Vorkühlerteer-Filterrückstand aus einer mitteldeut schen Lurgi-Schwelanlage (Tabelle 11) b) wasserarmer, asphaltreicher Verkaufsteer-Tankrückstand aus einer ostelbischen BHT-Verkokungsanlage (Tabelle 12) c) mäßig wasserhaltiger, asphaltreicher Spülleer aus einer ostelbischen Synthese gaserzeugungsanlage (Tabelle 13) Als Lösungsmittel wurden Waschöl, Mittelöl, Leichtöl, Leichtöl-Destillations rückstand, Leichtöldestillat und Benzol verwendet. Die Eigenschaften der art eigenen Lösungsmittel sind aus Tabelle 14 ersichtlich. Die Frage des zweckmäßig zu wählenden Mischungsverhältnisses zwischen Teer rückstand und Lösungsmittel wurde zunächst durch Vorversuche überprüft. Dabei erwies sich das Mischungsverhältnis als recht bedeutungsvoll, insbesondere für die Beschaffenheit der in den Extraktionsrückständen verbleibenden xylollöslichen Anteile. Es sei vorweggenommen, daß sieh in allen Extraktionsfällen die zu gegebenen Lösungsmittel mit den in den Teerrückständen ursprünglich enthaltenen