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probungen an beiden Brennerlypen bei der Verbrennung von schweren Raffinier rückständen und sogenannten Varga-Rückständen berichteten K. Schielerdecker und M. Seidel [26] sowie H. Naeschke [27]. Es ist klar, daß das dargestellte Ver fahren nur in Sonderfällen durchführbar ist und Berechtigung hat. 4.3.2. Die Verfeuerung der Teerrückstände als geformte Brennstoffe Die Überführung der Teerrückstände in einen oberflächenteerfreien ohne Schwie rigkeiten verbrennbaren Feststoff kann entweder durch eine unmittelbare Abtren nung des Oberflächenteeres nach einem besonderen Aufarbeitungsverfahren oder durch Zumischung von trockenen bzw. saugfähigen Substanzen, wie Trockenkohle, Schwelkoks u. dgl., erfolgen, wobei die saugfähigen Stoffe den Oberflächenteer der Rückstände kapillar binden oder die klebrigen Rückstandsoberflächen einhüllen. Die Abtrennung des Oberflächenteeres der Rückstände stellt zumindest eine teilweise Teerrückgewinnung dar und wird im Abschnitt 4.4. besprochen. Die Zu mischung saugfähiger Substanzen zu den Teerrückständen erfolgt entweder mit dem Ziel der Herstellung von geformten oder von ungeformten Mischbrenn- stoffen. Als geformte Mischbrennstoffe kommen Teerpreßlinge und Braunkohlen briketts in Betracht. Die ungeformten körnigen Mischbrennstoffe können als Ein satzstoffe für industrielle oder gewerbliche Feuerungsanlagen dienen. Die Herstellung von Teerpreßlingen wurde im Abschnitt 3.2. bereits behandelt. Es sei lediglich noch einmal darauf hingewiesen, daß die Teerpreßlinge bei einem Vergleich mit Braunkohlenbriketts sowohl hinsichtlich der entstehenden Produk- tionsselbslkosten als auch des Gebrauchswertes wesentlich ungünstiger abschneiden. Es ist nunmehr die Frage zu untersuchen, ob es möglich und zweckmäßig ist, die Teerrückstände der Brikettierkohle von Markt- oder Industriebriketts zuzu mischen, also die Variante: Mischung — Brikettierung — Verfeuerung zu wählen. Gegenüber der später im Abschnitt 4.4.4. besprochenen Variante: Mischung - Bri kettierung — Schwelung hat dieses Verfahren den Nachteil, daß auf eine Teerrück gewinnung verzichtet werden muß. Ferner wird ein aufwendiger überbetrieblicher Transport der Teerrückstände notwendig, da die rückstandserzeugenden Werke meist wohl Chemiebriketts herstellen, jedoch kaum Marktbriketts erzeugen. Wirt schaftlich gesehen, dürfte der Herstellung von Mischbriketts gegenüber Normal briketts wohl kein Minus erwachsen, da die aus der zusätzlichen Mischung des Bri kettiergutes erwachsenden Kosten durchaus durch die verringerten spezifischen Aufbereitungs- und Trocknungskosten des Brikettiergutes abgedeckt werden könn ten, da ja die Zumischung der Teerrückstände zweckmäßig zu Brikettier-Trocken kohle erfolgt. Ferner verringern sich für Mischbriketts die spezifischen Kosten für das Grundmalerial, da die Teerrückstände als Abfallprodukt mit Null be wertet werden. Die technische Durchführbarkeit des Verfahrens ist entscheidend davon abhän gig, ob die infolge der Rückstandszumischung zu erwartende Festigkeitsminderung