Volltext Seite (XML)
Der zuverlässige Knecht. (Mit Abbildung.) (Morgens 5 Uhr.) „Hanjochen, spann de vier Bruhnen an den groten Blockwagen; du mußt gliek na Hamborg föhren un den neen Dampkärel (Dampfkessel) vun de Fabrik Halen." „Jo, Harr!" ,,Un denn kunnst du mien Fro wu! för'n Dubbel- schilling Kneupnateln (für einen Doppelschilling — 1^ Ngr. — Stecknadeln) mitbringen." „Jo, Harr." „Nu holl di nich up un vergilt de Kneup. nateln nich." „Ne, Harr." — (Abends 10 Uhr.) „Bist «verr da, Hanjochenk" „Jo, Harr." „Büst aderst lang uutbleeben."' „Jo, Harr." „Hast denn ook de Kneupnadeln mitbrachtf" „Jo, Harr." „Häst denDampkätel all aflad't (schon ab« geladen)?" „Den Dampkä— Dunderwäer! Nu, weer mi doch — nu weer mi doch den ganze» Dag, al- har ik wat vergäten!" Die deutschen Einheitsbestrebungen in Sachsen. Als da- jetzige Jahrhundert begann, war Theil- nahme am Slaatsleben und deutsches National- bewußtsein in Sachsen fast gänzlich abhanden gekom men. So blieb denn auch vir Auflösung des deutschen Reich- am 6. August 1806 bei un« sehr unbeachtet. Der Aufschwung deS deutschen Volke« in den Jahren 1813 ünd 1814 fand in Sachsen weniger Boden als im übrigen Deutschland; die gefängliche Abführung de« König«, in dessen allgemeiner Ver ehrung di« damalige Vaterlandsliebe sich bethätigte, und die Thrilung seines Lande- rrrkümmerte die Freude über die verkündete Wiedergeburt de« deutschen Vaterland««. Der Gedanke dieser Wiedergeburt ward vor zugsweise von der studirenden Jugend, von der deutschen Burschenschaft gepflegt. Jedoch die säch sische Lande-universttät nahm im Kreise dieser Be strebungen nie eine hervorragende Stellung ein. Auch die Bewegungen der dreißiger Jahre, welche anderwärts einen allgemein deutschen Charakter an nahmen und sich am Rhein bi« zum Hambacher Fest (27. Mai 1832) gipfelten, blieben in Sachsen nur örtlicher Natur. Erst im folgenden Jahrzehnt begann auch ick Sachsen der Gesichtskreis de« Volke« sich zu erweitern und da« ganze Deutschland zu umfassen. Bon Sachsen au-, durch die Daterlandsbiätter, Jahrgang 184t, Nr. 91, ward die tausendjährige Jubelfeier Deutschlands zuerst angeregt, und im Jahre 1848 bat schon unterm 29. Febr. Leipzig um eine deutsche Das Muster tz« ist immer das Ebenbild sei»«- Bader« oder gleicht der Mutter wie ein Ei dem andern. Es ist das geduldigste Geschöpf auf Gotte« Erdboden, e- schreit nur mitten in der Nacht und heult nur, wenn Nationalvertretung. Mit welcher Begeisterung sodann Sachsen zur Frankfurter Nationalversammlung wählte, welchen gewichtigen Antheil gerade die sächsische« Abgeordneten an dem Zustandekommen der deutschen Reichsverfassung vom 28. März 1849 hatten, und mit welcher unglücklichen Thatkraft deren Anerken nung in Sachsen durchzusetzen versucht wurde: da« Alle« lebt noch in dem Gedächtniß der Gegenwart. Den einmal erwachten Gedanken de« deutschen Vaterlande« vermochte eine unermüdliche Reaktion picht wieder zu unterdrücken. Sogar dir zurückbr- rufenen alten Landständ« erkannten da« Bedürfniß an und sanden (Landtag«mittheil. 1850/1831, S. 1128.) für nöthig „dir Sorge für Schaffung einer deutschen Centralgewalt und Herstellung einer akgr- meine« Vertretung de« deutsche» Volk«" rinmüthig zu beantragen. Wiewohl dieser Antrag ohne Felge blieb, so ließen doch einzelne rhrenwerthe Männer fich nicht abhaltrn, denselben wiederholt in Erinnerung zu bringen: die bäuerlichen Abgeordneten Jung nicket aus Reinholdshain bei Dippoldiswalde und Riedel au« Kleinschöniu bei Zittau haben auf drm Land tage 1857/l858 (Landtag-miltheil. S. 571.) und auf dem außerordentlichen Landtage 1859 ( Land- tagSmittheil. S. 19 und 24.) die veutsche Frage und bei lchlrer Gelegenheit zwar um so dringender zur Sprache gebracht, al« die Wirren diese« Jahre« dir Unzulänglichkeiten der Bundesverfassung in er schreckender Weise an den Tag brachten. haste Kind. e« gewaschen wird. E« ist wirklich auffallend, wir ruhig e« ist, wenn e« zu trinken erhält. E« ist kaum 3 Monate alt, und schon kennt es Jeden, versteht Alle« und beweist seine Lernbegierdr dadurch