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sollte es besser werde». — Da schlug ganz un erwartet Napoleon III. dem Kaiser von Oester reich am 7. Juli einen Waffenstillstand vor, der an genommen wurde, und dem zum Erstaunen der ganzen Weir der schon am 12. Juli zu Villa- franca unterzeichnete Frieden folgte, durch den Oester- reich die Lombardei abtrat, nur Ausnahme der beiden noch auf lombardischen Gebiete gelegenen Festungen PeSchiera und Mantua. '— Es ist noch nicht an der Zeit, die geheime Geschichte dieses merkwürdig.» Friedens aufzudecken oder Betrachtungen darüber anzustellen. Nur die eine Bemerkung wollen wir nicht unterdrücken, daß wir bald, vielleicht schon im nächsten Jahre, unseren Lesern von einrm neuen Kriege werden berichten müssen, der möglicherweise uns näher berührt als der so schnell beendigte italienische. Reiseerinnerungen aus dem Morgenlande. (Mit Abbildung.) Herr vr. Piepenhagen hat eine wissenschaftliche Reise in daS Morgenland unternommen. In einem ungeheuer gelehrten Werke von 3 Bänden giedt er seine Reiseerinnerungen wieder. Wir thrilen aus dieser Reisebeschreibung nachstehende Stelle mit: „.... Ferner war es mir auffallend, zu be merken, daß die Hunde ohne jeden Ttanlkvrb Herum laufen, während die Frauen dergleichen tragen. Es hat diese Beobachtung in Bezug auf meine Gattin in mir die Idee geweckt, Türke zu werden oder bei dem durchlauchtigsten deutschen Bundestage auf Ein führung dieser Vorsichtsmaßregel im deutsche» Vater lande anj'ttrag.n. ..." Die Explosion der österreichischen Kriegsbrigg „Triton" im Hafen Lacroma bei Ragusa, am 9. Mai 1859. (Mit Abbildung.) Die österreichische Kriegsmarine hat kn dem kürzlich beendigten Kriege keine Gelegenheit zu HeldeN- thaten gehabt. So sehr auch anzuerkennen ist, daß die Regierung sich im letzten Jahrzehent bemüht hat, ihre Kriegsflotte durch den Bau neuer und durch die zeitgemäßere Umbildung der älteren Schisse, durch seemännische Bildungsanstalten und durch häufige Uebuugssahrten zum Theil in die entferntesten Meere weiter auszubilden, (wobei wir aber auch unwillkür lich daran erinnert werden, daß dec Verkauf der deutschen Flotte vorzugsweise dem Andrängen der österreichischen Regierung schuldgegeben werden muß) so konnte doch in der kurzen Reihe von Jahren die österreichische Flotte unmöglich auf eine solche Stärke gebracht werden, daß sie sich mit der französischen hätte messen dürfen. Nachdem eine französische Flotte im adrialischen Meere erschienen war, haben die öster reichischen Kriegsschiffe, mit einer oder zwei unwesent lichen Ausnahmen, den schützenden Hafen nicht wie der verlassen. Ihrer möglichen, ja wahrscheinlichen Vernichtung durch ein Bombardement sind sie durch den schnellen F iedensschluß entgangen. Schon mehre Monate vor dem Ausbruche deS Krieges rief das Marineoberkommando alle auf aus wärtigen Stationen befindlichen Kriegsschiffe zurück, mit Ausnahme der Fregatte „Novara", die seit fast zwei Jahren auf einer wissenschaftlichen Fahrt um die Erde begriffen und um ihres nicht kriegeri schen Zweckes willen für diese Reise von allen Re- gierungen seefahrender Nationen für neutral erklärt worden ist. Diese Neutealerklärung von Schiffe» auf wissenschaftlichen Expeditionen ist schon seit mehr als hunbert Jahren in Gebrauch und ein anerkennenSwerlher Triumph der Wissenschaft über die KriegSsuchl. Bevor nach eifolgte. Kriegserklärung die fran zösische Flotte im adrialischen Meere erschien, waren noch einzelne österreichische Kriegsschiffe auf kurzen Fahrten längs der italienischen und dalmatinischen Kü"en begriffen. So auch d,eKriegebrigg „T riton", Vic am 9. Mai 1859 in dem kleinen dalmatinischen Hafen Lacroma, in der Nähe von Ragusa, ruhig vor Anker lag, als sie plötzlich mit furchtbarem Krachen in die Luft flog. Der Himmel verfinsterte sich von der gewaltigen Explosion und von dem schö nen Schiff und Allem, was darauf befindlich gewe. scn, war nichts mehr übrig als aus der Luft in da- Meer oder auf die nahe Küste herabstürzende Trüm mer, Leichen und abgerissene Glieder seiner Besatzung. Was die Ursache des gräßlichen Unglücks gewesen, hat sich nicht erforschen lassen und wird auch der Na tur der Sache nach wohl nie erforscht werden können. Selbst das, waS man über die äußere Erscheinung der Explosion vom Lande au« beobachtet, «der was