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Indes sprechen viele Gründe für die Existenz mehrerer isomerer Zustände. So vereinigen sich z. B. AgJ und KJ direct, obwohl dabei Wärme absorbirt wird, wenn man von dem definitiven Zu stand des Silberjodids ausgeht. Wählt man dagegen die im ersten Moment der Fällung beobachtete Wärmetönung als Aus gangspunkt, so werden beim Entstehen der Verbindung 2Ag J, GKJ, H., 0 + 9.4 Cal. entbunden, anstatt dass —3.8 Cal. absorbirt würden. Aehnliches gilt auch vom Silberchlorid und Si Ibercyanid. Auch hier erfolgt der Uebergang der einzelnen isomeren Modi- fiicationen zu schnell, um beobachtet werden zu können. Es findet stets folgende Beziehung statt: Ag+Cl = AgCl amorph oder kryst. +29.2 Cal. Ag+Cy = AgCy amorph —1-3.6 Cal. Das Silberbromid verhält sich ähnlich wie das Jodid. Der Unterschied in der Wärmetönung beim Fällen des Bromids beträgt +3.0 Cal. Dagegen wird beim Lösen der verschiedenen darstellbaren Modificationen des Silberbromids, seien dieselben amorph oder krystallisirt, in Kaliumcyanid, stets dieselbe Wärme tönung beobachtet. Ag + Br flüssig — AgBr kryst. 1-23.7 Cal. Ag+Br flüssig = Ag Br amorph —1-20.0 Cal. bis +23.7 Cal. Bgr. Berthelot. Sels haloides donbles de l’argent et du potassimn. Ann. chim. phys. (5) XXIX, 271-277f. Der Verfasser hat drei auf nassem Wege hergestellte Doppeljodide des Kaliums und des Silbers untersucht. Er erhielt für dieselben folgende Wärmewerthe: 3KJ kryst. ++II 3 0 flüssig + AgJ Endzustand 1.9 Cal. AgJ Anfangszustand + 3.7 - 2KJ kryst. +^H 2 0 flüssig + AgJ Endzustand 0.0 - AgJ Anfangszustand + 5.6 - 2KJ kryst. +|H,,0 flüssig + 2AgJ Endzustand - 0.7 - 2AgJ Anfangszustand + 10.5 ■