in den Phot. Mittb. XIX veröffentlicht) ist, dass man im Wesent lichen zwei Bromsilber-Modificatione» zu unterscheiden hat, die aus wässriger uud die aus alkoholischer (96 pCt.) Lösung gefällte; die erstere nennt Hr. Vogel nach der Stelle des Maximums ihrer Empfindlichkeit für das Sonnenspectrum (Wellenlänge 450) blau empfindlich, diezweite indigo-empfindlich, weil das Maxi mum ihrer Empfindlichkeit im Indigo bei Wellenlänge 438-440 (410-43S, wie die Beibl. VII, 536 verbessern) liegt. Das Medium der Emulsion, ob Gelatine oder Collodium, ist ohne Einfluss. Beide Modificationen unterscheiden sich ferner durch 1. Die ungleiche Vertheilbarkeit in Gelatinlösung resp. Collodium. Das aus Alkohol niedergeschlagene Bromsilber, also das indigo-empfindliche vertheilt sieh gar nicht in Gelatinlösung, sehr leicht dagegen das aus Wasser gefällte, also das blau empfindliche. Gerade das umgekehrte Verhalten zeigen beide Modificationen zu Collodium. 2. Die ungleiche Reducirbarkeit. Das blau-empfindliche Bromsilber ist viel schwerer durch die „chemischen Entwickler“ zu Metall reducirbar als das indigo-empfindliche. 3. Das ungleiche Verhalten zu chemischen und optischen Sensibilatoren. 4. Das ungleiche Verhalten gegen die photographischen Ent wickler. Das belichtete blau-empfindliche Bromsilber ist gegen den chemischen Entwickler ganz bedeutend (mindestens 15 Mal) empfindlicher als gegen den physikalischen, das indigo-empfind liche gegen ersteren höchstens 3 Mal empfindlicher als gegen letzteren. 5. Ein ungleiches Verhalten in der Wärme. Das blau-empfindliche, mittelst Bromidüberschuss hergestellte Bromsilber steigert durch längeres Erhitzen unter Wasser seine Empfindlichkeit ganz bedeutend. Das indigo-empfindliche ändert seine Empfindlichkeit durch Erhitzen nicht. Die übrigen Eigenschaften des blau-empfindlichen Brom silbers (schwere Reducirbarkeit, schwere Vertheilbarkeit in Collo dium, Indifferenz gegen den physikalischen Entwickler) ändern sich durch das Erwärmen nicht,