190 17. Physiologische Optik. ziemlich ungeschwächt hindurch. Das Spectrum der Krystalllinse entspricht genau dem sichtbaren Spectrum. Aphakische sehen durch ein veisilberies Glas, welches nur ultraviolette Strahlen hindurchlässt, den elektrischen Bogen zwischen den Kohlenspit/.en der Lampe. Die vom Verfasser darauf untersuchten Staar- operirten beschrieben die Form und die Bewegungen des elek trischen Bogens bei vollkommener Unkenntniss von den physi kalischen Gesetzen. Die Farbe des Bogens gaben sie als hell blau oder graublau an. Die Retina ist also empfindlich gegen ultraviolette Strahlen, ob auch gegen ultrasolare, kann wegen der Undurchgängigkeit der Cornea und des Glaskörpers fllr die selben nicht entschieden werden. Die von den Aphakischen benutzten Augengläser absorbiren die ultravioletten Strahlen eben so wie die Krystalllinse. Cornea und Glaskörper des Menschen fiuoresciren nicht, wohl aber seine Linse. Die Photographie des Spectrums der EmsoN’schen Glühlampe überschreitet nicht die Grenzen des sichtbaren Spectrums. Verfasser legt hierauf Ge wicht, weil „diese Lichtquelle aus dem angegebenen Grunde den vor die Retina gestellten Augenmedien die Arbeit der Ab sorption und Diffusion der ultravioletten Strahlen erspart“. Gd. Mascart. Remarques sur une communication de M. de Chardönnet, relative ä la vision des radiations ultra violettes. C. R. XCVI, 571 f; [Cim. (3) XIII, 262. Hr. Mascart giebt zu bedenken, dass die Durchgängigkeit der Linse für ultraviolette Strahlen keine absolute sei uud dass sie eben so wie die Empfindlichkeit der Netzhaut für diese Strah len grossen individuellen Verschiedenheiten unterworfen zu sein scheine. In einem von gutem Quarzprisma gelieferten Sonnen- Spectrum pflege ein gewöhnliches Auge das ganze ultraviolette Gebiet des Sonnenlichtes lavendelgrau zu sehen und Hr. Isambert habe die Linien des Cadmiumdampfes in einem Spectrum von isländischem Spath in einem Winkelabstand von der //-Linie ge zeichnet, welche 7 Mal grösser ist als der helle Theil des Spec- trums. Gd.