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männischen Energien“ (Rörig) bewußt in den Dienst umfassen derer Planungen und weitergesteckter Ziele gestellt wurden, als sie innerhalb des Gesichtskreises, geschweige denn innerhalb der Möglichkeiten selbst des reichsten, intelligentesten und wage mutigsten Kaufmanns liegen konnten. Nicht von einem „Bund zwischen politischer Macht und kaufmännischer Initiative", wie die Formulierung Rörigs für Lübeck lautet, wird man im mittel deutschen Osten sprechen können. Bei den dortigen, der Lübecker etwa gleichzeitigen Stadtgründungen lag die Initiative beim Königtum. Dies wird bewiesen nicht nur durch ihre enge Ver flochtenheit mit königlichen Klostergründungen, mit durch Reichsministeriale und Reichsburggrafen geförderter bäuer licher Siedlung und mit Maßnahmen „staatlicher" Verwaltungs tätigkeit in den Reichsterritorien, sondern vor allem durch die aufgezeigte Kontinuität der königlichen Politik über die Re gierungszeit mehrerer Könige hinweg. Mag sie erkennbar sein an Vorgängen, die, gemessen an den großen Entscheidungen der Reichspolitik, als wenig wesentlich erscheinen, so halte ich sie gerade deshalb für um so bezeichnender. Ich glaube, daß man von einer einheitlichen Linie wie etwa in der Italienpolitik oder der Kirchenpolitik so auch in der „Innenpolitik“ der deutschen Könige des 12. Jahrhunderts wird sprechen können.