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Entstehung des Reichsgutes inZwickau. Datierungder Marktgründung 171 Tat Markgraf Konrad J ); der Rest verblieb beim Reiche, so die Vogteien über die Klöster Pegau und Bürgel, so Teile der Burg Leisnig 2 ), so auch Besitz in Groitzsch selbst, wo in der Folgezeit ganz unzweifelhaft ein reichsministerialisches Geschlecht an sässig war, das uns im Besitze der Untervogtei über das Kloster Pegau bereits begegnete, und wo wir vorübergehend sogar einen königlichen Burggrafen antreffen 8 ), so schließlich auch das territorium Zwickau, das Markgraf Heinrich durch seine Gattin Bertha zugekommen war. Ist diese Annahme zutreffend, so würde die oben ausge sprochene Vermutung, daß die Begründung eines königlichen Marktes in Zwickau ungefähr in das Jahr des Chemnitzer Markt privilegs falle, eine weitere Stütze finden, denn sie wäre dann zwischen 1135 (Tod Heinrichs von Groitzsch) und 1145 (Ent schädigung Bosaus für den ihm entzogenen Zwickauer Zoll) zu setzen. Mindestens rückte die Gründung von Zwickau in zeit liche Nähe nicht nur des Chemnitzer Marktprivilegs, sondern auch der ersten Anlage einer Ansiedlung sächsischer Kaufleute in Altenburg zur Zeit König Lothars. An den beiden von Alten burg nach Böhmen führenden Straßen wurde also wenige Jahre, nachdem die letztere durchgeführt worden war, in Zwickau eine stadtähnliche Siedlung errichtet, in Chemnitz eine solche wenig stens geplant, beide für den Fernhandel bestimmt, wie das ja für Chemnitz ausdrücklich bezeugt ist, für Zwickau aber der Vor 1144; vgl. Cod. I 2. Nr. 175. 2 ) Vgl. S. 200 Anin. 1. 3 ) Dob. II, Nr. 145. 367, 395, 1020, 1034 f., 1215. Daß es sich uni einen Reichsburggrafen handelt, wird dadurch wahrscheinlich, daß Burggraf Gerhard von Groitzsch später als Burggraf von Leisnig er scheint: die Söhne Burggraf Gerhards von Leisnig verfolgten 1228 einen Besitzstreit, den Burggraf Gerhard von Groitzsch begonnen hatte (Cod. I 3, Nr. 405, 31). Die Identität beider wird dadurch außer Zweifel gestellt, daß der auf Gerhard v. Groitzsch folgende Burggraf Albert als Bruder des Burggrafen Gerhard v. Leisnig erscheint (Schöttgen- Kreysig II. 174. 177. 179). Leisnig aber war in der Stauferzeit Reichs burg.