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Jeden Monat erscheint ein ganzer Dogen Text mit einen» illuminirten Modeblatt, so wie ein doppelt bedrucktes Malt mit Zuschncidcmustern oder Patronen, Der ganz- Jahrgang wird nichtgetrennt und kostet 3Rthl. oder 5 M. LIAr. Vorauszahlung. Alle Buchhandlungen u, Postämter nehmen Be stellungen darauf an. für Herren - Kleidermacher und Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen." Zehnter Jahrgang. 8. August L84S. Weimar, bei Bernhard Friedrich Voigt. — Verantwortlicher Redacteur: Ferdin. Freiherr von Biedenfeld. Modebtlder. i-lnscr heutiges Modcbild könnte eigentlich zu man cherlei Betrachtungen Anlaß geben, zu mancher Folge rung führen, über Vorwärtsschreiten und Rückschritte versuche der männlichen wie weiblichen Moden nicht unbedeutende Aufschlüsse crtheilen. Aber einerseits führen dergleichen Betrachtungen für unsre Zeitschrift viel zu weit, andererseits sind sie dem praktische» Ge werbe so ziemlich überflüssig, und endlich haben wir gerade heute unfern Raum für Nützlicheres nöthig, Also heute nicht einmal die sonst übliche Beschreibung der einzelnen Modebilder, da ohnehin Besonderes dabei nicht zu erwähnen wäre und daS Auge des Lesers die Eigenthümlichkciten an den einzelnen Trachten leicht herausfinden wird, um so leichter, wo die dctaillirten Patronenzeichnungen nähere Erläuterung von selbst an die Hand geben. Dagegen erlaube ich mir eine praktische Bemer kung an alle Leser dieser Zeitschrift, welche eingerich tet und gewöhnt sind, die Stoffe zu den Kleidern ih rer Kunden selbst zu liefern: Wir sehen an diesen jüngsten Kindern der Pariser Modelaune von den verschiedensten, oft feindlichsten Er- Der Elegante. X. findern, daß sie in einem Punkte zusammentresfen, ei nen Grundgedanken mit zierlicher Uebcreinstimmung verfolgen, die Wiederaufnahme der Nanking- farbc für Beinklcidung. Dennoch lies't man in den jüngsten Pariser Journalen kaum einzeln eine An zeige von Nanking, und die deutschen Journale werden sich auch wohl hüten, von diesem so alten Stoffe viel Aufhebens zu machen. Warum? weil die Fabrikanten mit neuen Stoffen überschwemmen und diese losseyn wollen, ohne sich sehr um den alten Nanking zu be kümmern. Anders sollte der Schneider an seinen Kunden handeln. Da Nankingfarbe zu den fashionablen Far ben des Sommers gehört, der Nanking selbst ein Stoff ist, der mit Zweckmäßigkeit für den Sommer Wohl feilheit und manche Nebenannehmlichkeit vor andern Zeugen für den Kunden verbindet, auch der Schneider ohne Zweifel guten Nanking aus den großen Quellen zu eignem Vortheile billig beziehen kann oder gar noch vorräthig hat, so sollte er vorzugsweise diesem edlen Stoffe huldigen und auch bei uns wieder mehr Ein gang verschaffen, um so mehr, da manche deutsche Fa briken in diesem Artikel wesentlich Gutes und Hüb sches liefern. Wo die Möglichkeit sich bietet, das wesentlich Gute mit dem Wechselnden und Schwankenden der 8