Volltext Seite (XML)
Jedrn Monat erschcinl lin ganzer Bogen Text mit einem illuminirkcn Modeblatt, so wie ein doppelt bedrucktes Blatt mit Zuschneidemustern »der Patronen. Der ganze Jahrgang wird nicht getrennt und kostet ZMHI.oder LAI. 24 Kr. Vorauszahlung. Alle Buchhandlungen u. Postämter nehmen Be stellungen darauf au. für Herren - Kleidermacher nnd Modefreunde. „Das Reich der Moden hat keine Grenzen. Zehnter Jahrgang. Hs«». A. September L84S. Weimar, bei Bernhard Friedrich Boigt. — Verantwortlicher Rcdacteur: Ferdin. Freiherr von Biedenfeld. M o d e b t l d e r. ^l!an dreht sich seit einem halben Jahrhundert bei den Erfindungen für männliche Moden unaufhörlich auf einer kreisförmigen, in zwei gleiche Hälften ge- theiltcn Scheibe, deren eine Hälfte eine Stufenfolge von kurzen, die andere eine Stufenfolge von lan gen Taillen enthält. Hat die Mode eine Hälfte durchlaufen, so geht sic stets unfehlbar zu der andern über, durchläuft auch deren Abstufungen, um später unfehlbar wieder auf die andere Hälfte zurückzukehreu. Dieser unaufhörliche Wechseltritt hat uns jetzt auf die Hälfte der langen Taillen geführt, nachdem wir im Jahre 1844 die Stufenfolge der kurzen Taillen regelmäßig durchlaufen haben. Gewiß kebrt sie über kurz oder lang zurück, wenn nicht irgend eine neue große Wcltcrscheinuug auch ui der Mode ihren Wider hall findet und den bisherigen Kreislauf unterbricht. Die Figg. 48 u. 50 stellen zwei sehr verschiedene Reitkleid er der jüngsten Mode dar. Sic bedür fen keiner speciellen Beschreibung, nur einiger Be merkungen : Bei Figur 48 steht auf der linken Brustseite ein schicfgeschnittenes Täschchen für das Sacktuch, und die Der Elegante. X. Pantalons sehr weiter Art, mit festen Stegen, werden so geschnitten, daß die Seitennaht gerade auf die Mitte der Spanne fällt. Viele Freunde eleganten Reitens wählen darum nicht den Anzug Figur 50, weil er einerseits etwas Geschniegeltes an sich hat und andererseits nicht ge leugnet werden kann, daß er nach seiner ganzen Bein- bekleidnng aus Rückschritte deutet, dem Bedientcnthum oder Livröewcsen ähnelt. Wem daher der Nock Fi gur 48 zu rund und unstattlich erscheint, der wählt sich zu der Unterkleidung dieser Figur den allerdings leichtern und anmuthigern Frack von Fig. Nr. 50. Fig. Nr. 51, ländlicher Anzug und ele gante Jagdtracht. Sogenannter Jdealfrack, von gestreiftem Sammt mit Glanz, gerader Schnitt, lange Taille, oben rund, ausgeschweifte Aufschläge, völliges Schoß, auf beiden Brustseiten kleine, schiefgcschnittene Täschchen. Gerade Weste von kleinkarrirtem, das Popeline nachahmcnden klaffs ckv Ori». Pantalons mit gewundener Naht und unten besetzt. Hemd mit Jabot in Jaeonas und runden Durch brechungen oder sogenannten Erbsstichen. M ü tz c von grauem, geschlagenem oder gepreßtem Sammet; arabisches Gewehr. 9