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4 Die Eilpost erscheint regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang 75 — ^0 Bogen Tcrt mit 52 äußerst fein ge stochenen u. sauber colo- rirten Kupfertafeln, die neusten Pariser, londo ner und Wiener Moden in etwa 200 Figuren darstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — 24Portrails ausge zeichneter Männer oder Frauen, oderAbbildun- // LU I yen anderer besonders lntereffanter Gegenstän de.als Ertrakupfer ohne Preiserhöhung beigege ben. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. 6 Thlr. ohne Kupier 3 ,, Kupfer allein 4 ,, Au beziehen durch alle Buchhandlungen, Jei- tungs-Erreditionen und Postämter. Redacteur: Ferdinand Stolle. Verleger: Dritter Jahrgang. G. Wuttig.—Cd.Meißner. LR. Leipzig, -en 15. März. 183N. Schon blühen ganz verstohlen Vereinsamte Violen; Doch hinter Gärtners Fenster In Lüften, lauen, linden. Da prangen Hyazinthe». * E. Beer. B a n e o l o, oder daö Almosen eines ichinelle. Von Amedöe de Bast. Den 15. März des Jahres I7Z5 war die ganze Bevölkerung von Marseille am Hafen versammelt. Eine feierliche, edle und rührende Ceremonic sollte Statt finden. Die Brüder Mathuri ner brachten aaS Algier, Tunis, Marocco und Tripolis du Christcnsklaven zurück, die sie losgekauft hatten. Das Schiff, welches die erlösenden Mönche und die armen Gefangenen führte, war den Abend vorher auf der Rhede cingelaufen, und seine Ankunft war also- gleich zur großen Freude einer Menge Familien signa- lisirt worden, die Verwandte und Freunde unter den l» Jahrgang. Unglücklichen wicdcrzusehen hofften, deren Fesseln eine hochherzige Mildthätigkeit zerbrochen hatte. Die losgekauften Sklaven und die Paters von der Mcrci landeten endlich an der Küste. Mehre dieser Unglücklichen trugen noch Spuren von der Barbarei ihrer Herren am Leibe, sie warfen sich nieder und küßten Frankreich's Erde, die sie nie wiederzusehen gehofft hatten. Andere riefen, vor Freude weinend, ihre Eltern, die sie unter dem Gewühl erkannten, Thrä- nen der Rührung flössen aus allen Augen, und wäh rend dieser allgemeinen, seligen Freude, wandelten die ehrwürdigen Mönche, welche dies himmlische Glück geschaffen hatten, ruhig und stillschweigend durch die Menge, von der sic mit Segnungen überhäuft wurden. Eine Danksagungsmesse wurde in der Kathedrale gelesendann ward jeder der Gefangenen seinen Freun-