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Eilpost für Moden
- Bandzählung
- 3.1839
- Erscheinungsdatum
- 1839
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- A4
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id506886638-183900002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id506886638-18390000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-506886638-18390000
- Sammlungen
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Bemerkung
- Unvollständig: Heft "No. 30. 26. Juli 1839" sowie S. 563/564, 567/568, 439-442 und S. 599-602 fehlen
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Eilpost für Moden
-
Band
Band 3.1839
-
- Ausgabe No. 1. 4. Januar 1839 1
- Ausgabe No. 2. 11. Januar 1839 13
- Ausgabe No. 3. 18. Januar 1839 25
- Ausgabe No. 4. 25. Januar 1839 37
- Ausgabe No. 5. 1. Februar 1839 49
- Ausgabe No. 6. 8. Februar 1839 61
- Ausgabe No. 7. 15. Februar 1839 75
- Ausgabe No. 8. 22. Februar 1839 87
- Ausgabe No. 9. 1. März 1839 99
- Ausgabe No. 10. 8. März 1839 111
- Ausgabe No. 11. 15. März 1839 123
- Ausgabe No. 12. 22. März 1839 135
- Ausgabe No. 13. 29. März 1839 147
- Ausgabe No. 14. 5. April 1839 159
- Ausgabe No. 15. 12. April 1839 171
- Ausgabe No. 16. 19. April 1839 183
- Ausgabe No. 17. 26. April 1839 195
- Ausgabe No. 18. 3. Mai 1839 207
- Ausgabe No. 19. 10. Mai 1839 219
- Ausgabe No. 20. 17. Mai 1839 231
- Ausgabe No. 21. 24. Mai 1839 243
- Ausgabe No. 22. 31. Mai 1839 255
- Ausgabe No. 23. 7. Juni 1839 267
- Ausgabe No. 24. 14. Juni 1839 279
- Ausgabe No. 25. 21. Juni 1839 291
- Ausgabe No. 26. 28. Juni 1839 303
- Ausgabe No. 27. 5. Juli 1839 315
- Ausgabe No. 28. 12. Juli 1839 327
- Ausgabe No. 29. 19. Juli 1839 339
- Ausgabe No. 31. 2. August 1839 363
- Ausgabe No. 32. 9. August 1839 375
- Ausgabe No. 33. 16. August 1839 389
- Ausgabe No. 34. 23. August 1839 401
- Ausgabe No. 35. 30. August 1839 413
- Ausgabe No. 36. 6. September 1839 425
- Ausgabe No. 37. 13. September 1839 437
- Ausgabe No. 38. 20. September 1839 451
- Ausgabe No. 39. 27. September 1839 463
- Ausgabe No. 40. 4. October 1839 475
- Ausgabe No. 41. 11. October 1839 487
- Ausgabe No. 42. 18. October 1839 499
- Ausgabe No. 43. 25. October 1839 511
- Ausgabe No. 44. 1. November 1839 523
- Ausgabe No. 45. 7. November 1839 537
- Ausgabe No. 46. 15. November 1839 549
- Ausgabe No. 47. 22. November 1839 561
- Ausgabe No. 48. 29. November 1839 573
- Ausgabe No. 49. 6. December 1839 587
- Ausgabe [No. 50. 13. December 1839] 603
- Ausgabe No. 51. 20. December 1839 611
- Ausgabe No. 52. 27. December 1839 623
-
Band
Band 3.1839
-
- Titel
- Eilpost für Moden
- Autor
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28 Am Ende der Tafel befanden sich ein alter Mann und einige Frauen, die Dienerschaft des Hauses. Giovanni fühlte sich seltsam bewegt, als er das junge Mädchen mit kostbarem Geschmeide bedeckt sah, das er früher in den Straßen von Avignon in der dürftigsten Kleidung und mit der gelben Mütze getroffen, welche die Juden in der Grafschaft Venaissin als Unterscheidungszeichen tragen mußten. Aleli war überirdisch schön in diesem Festgcwande, das in reichen Falten, mit goldenen Fransen geziert, bis zu den Fußen herabfloß. Der junge Eavalicr setzte sich auf den Balkon, und hörte und betrachtete durch das Laubwerk Alles, was unten geschah. Die jüdische Familie nahm stehend und schweigend ihr Mahl ein; dann breiteten die Mägde einige seidene Kiffen auf das Marmorpflaster, und Ben-Jakob setzte sich zwischen seine Tochter und den armenischen Juden. Die Wellen der Fontaine murmelten leise, die durch das Laub schimmernden Fackeln verbreiteten einen mat ten Glanz, und der entzückende Dust der blühenden Orangenbäume durchbalsamte die Lust. Das Ganze glich einem Abende in Tausend und Einer Nacht. Ben-Jakob blickte traurig um sich, dann sagte er seufzend: „Wir werden das Laubhüttcnfest hier nicht wieder feiern; noch einmal müssen wir unsre Zelte abbrechen. Verflucht sei der Tag, wo dieser Nazarener mein Kind gesehen!" „Mein Vater," unterbrach ihn lebhaft Aleli, „wir wollen nach Spanien zurückkehren; oft habe ich gehört, wie Ihr mir Schmerz Granada's gedachtet, wo ich geboren bin." „Der Gott Abrahams möge uns beschützen! Alles hat sich geändert! Zur Zeit der maurischen Könige lebten wir frei und geehrt in dem schönen Granada, aber die katholischen Könige haben dort das Kreuz auf gepflanzt, und unser Geschlecht ist mit Verfolgungen bedroht. Wir müssen weiter ziehen. Simeon," setzte er gegen den jungen Mann gewendet hinzu, „als ich Dich so weit Herkommen hieß, um Dir meine Tochter zu geben, glaubte ich, daß wir hier in Frieden bis an das Ziel unsrer Tage leben könnten. Gott will, daß wir den Wanderstab ergreifen und mit Dir zurück kehren; sein Wille geschehe!" „Mein Vater," antwortete der junge Mann, ,, Israel hat kein Vaterland! was habt Ihr hier zu bedauern?" Der alte Jude schüttelte das Haupt. „Mein Sohn," sprach er, „es ist ein gutes Land für die Leute unsres Volks, und ich habe hier mehr Schätze gesammelt, als die Königin Saba dem Könige Salomo brachte. Das Volk ist hier nicht erbittert gegen uns; cs hält uns für arm und hat sich seit langer Zeit an den Anblick unsrer gelben Mützen ge wöhnt. Mit einiger Umsicht kann man leicht seinen Beschimpfungen entgehen. Die Vornehmen bedürfen unsrer; sie haben schöne Güter, die sie nicht verkaufen können; wenn sic Geld brauchen, schmelzen sie ihr Silberzeug, nachdem sie cs bei uns verpfändet; Alles geht durch unsre Hände. Viele richten sich durch den Krieg oder übertriebenen Luxus zu Grunde, und die Einkünfte mancher Baronie sind in meine Kisten ge wandert. In dieser Hinsicht, mein Sohn, muß ich Dir zu Deiner Belehrung einige gute Rathschläge ge ben. Willst Du sicher gehen, so leihe nie denen, ivelche die Macht haben, so groß auch die Vvrtheike seien, die sie Dir bieten. Der Vicelegat könnte mir seinen Pa last für die geringe Summe von hundert Gulden ver pfänden wollen, ich würde ihm antworten, daß ich kein Geld habe. „Alter Judas!" dachte Giovanni, „morgen werde ich tausend ^von Dir leihen, und Du wirst sie wohl fin den müssen!" Ben-Jakob fuhr fort, seine Handels- und Finanz- Theorien mit jenem Scharfsinn auscinanderzusetzcn, welcher den Leuten seines Volks meistens eigen ist. Er war ein vollendetes Kind Israels, wie sie die Ver folgung gebildet, habgierig, rachsüchtig, mißtrauisch, dcmüthig bis zur Feigheit in seinen Beziehungen zu Christen; aber diese lange Gewohnheit der Unterwer fung hatte in ihm nicht alle Energie ertödtct; die An hänglichkeit an seinen religiösen "Glauben konnte bei ihm bis zum Märtyrcrthum gehen; er hätte nicht ge schwankt, im Nothfall einen Theil seines Vermögens zu opfern, um die Ehre seiner Tochter zu retten, und sie in einer entfernten Gegend für immer den Nach stellungen Don Giovanni's zu entziehen. Seit langer Zeit war die schöne Aleli mit Simeon, vom Stamme Lcvi, verlobt, und der junge Mann hatte die Levante verlassen, wo seine Familie große Handelsgeschäfte machte, um sich mit der Tochter Ben - Jakob's zu ver mahlen. Seit zwei Tagen erst war er in Avignon an- gckommcn, und mit Freuden gab er seine Zustim mung zu der Reise, da er ja seine Verlobte mit sich führte. Nicht einen Augenblick verwendete er den Blick von der Geliebten, wahrend der alte Jude in seinen klugen und sentcnzenreichen Ermahnungen fort- fuhr. Aleli stützte ihre Stirn auf die Hand und schien in Träumereien versunken, ihre zerstreuten Blicke folg ten dem Fluge der Nachtschmetterlingc, die mit großen, dunkeln Flügeln um die Fackeln schwirrten. Sie war noch ein stolzes und schüchternes Kind, das die Liebe nicht ahnte, welche sie einflößte, und dessen ruhiges Herz noch keine Leidenschaft bewegte. Giovanni betrachtete diese Scene in fast eifersüch tiger Wuth. Die Nacht verfloß, er fürchtete, daß ihm keine Zeit bleiben würde; dies war die einzige Unruhe, die ihn in dieser seltsamen und gefährlichen Lage peinigte. Endlich zog die Familie zurück, die Fackeln verlösch ten plötzlich und schwerfällige Lhürcn wurden im In nern des Hauses nach einander verschlossen. Giovanni besaß eine seltene Kaltblütigkeit lind Kühnheit; gleich wohl klopfte ihm das Herz, als er leichte Schritte sich dem Zimmer nähern hörte. Der von der Pforte des Ncbengcmachcs herabgelassene Vorhang verbarg ihn vor Aller Blicken; dort stand er unbeweglich, den Athen: zurückhaltend, eine Hand an dem Dolche. Aleli ging an ibm vorüber, er hörte, daß sie den Mägden befahl, die Nachtlampc anzuzündcn und sich dann zu entfer nen. Das junge Mädchen setzte sich auf eine Art Divan, der rings um das Zimmer lief. Sie hatte weder ihr weißwollenes Kleid noch den turbanartigcn Haupt schmuck abgelegt; mit gekreuzten Armen, das Haupt
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