Volltext Seite (XML)
i Die Eilpost erscheint > regelmäßig jede Woche, und wird der Jahrgang > 76 — 60 Bogen Text i mit 62 äußerst fein ge rochenen u. sauber colo- rieten Kupfertafeln, die neusten Pariser, Londo ner und Wiener Moden un etwa 200 Figuren varstellend, umfassen. Außerdem werden der selben jährlich noch 20 — 24Portraits ausge zeichneter Männer oder Frauen, oderAbbildun- Redacteur: Ferdinand Stolle. gen anderer besonders interessanter Gegenstän de,als Ertrakupfer ohne Preiserhöhung beigege- den. Preis für den Jahr gang mit allen Kpfn. «i Thlr. ohne Kupfer .1 ,, Kupfer allein 4 ,, Au beziehen durch alle Buchhandlungen, Jei- tungs-Erreditionen und Postämter. Dritter Jahrgang. Verleger: G. Wuttig. - Ed. Meißner. 34» Leipzig, den 23. August. 18»U. Schwalbe baut ihr Nest aus feuchtem Lehmen, Maq dam kein Traschen nehmen. M-g sie eines Milchdiebs armes Seelchen; Davon wardst e weiß am Kehlcben. Klebt » an des Hauses Bühne, Und zum Imbiß beißt sie todt ein Jmmchen; Und perschmödei gor das Grüne. Davon ward ihr klar das Stimmchen. M ,a ' gar von der Natur nichts haben? lohne so viel von Natur zu lieben. , 4 Mittagsschmause laben War' sie schwarz und stumm geblieben. Fr. Rückert. Der Chevalier von Aulnay war der Liebling, der Abgott aller liouös, aller Vornehmen Müssiggän- gcr, die wie er Verschwendung und Thorheil liebten und m' ihm alle Laster und alle Eigenschaften des acht zehnten Jahrhunderts theiltcn. Seine Einkünfte reich ten kaum hin, die Bedürfnisse d.cs ManneS von Welt, von Ansehn zu decken, dessen Leben voller Lust und Fr che schien, doch ihm selbst keines von Beiden ge lte ^rte. Der liebenswürdige Scherz, die Mode da- n ...iger Zeit, am frühen Morgen als einfacher Bürger, lll. Jahrgang oder — als 6-tinin verkleidet hcrumzustreifen, war ihm Gewohnheit geworden. Ein kleiner Hut deckte seine nachlässig geordneten Haare, um den Hals schling! sich die einfach seidne Cravate, der enge Frack ist bis an das Kinn geheimnißvoll zugeknöpft; graue Strüm pfe und ein leichtes Stückchen vollenden den Anzug, in dem er seine Freunde besucht und aus Abenteuer ausgcht. So trat er auch eines Morgens, einem Pigueur, einem Jager gleich gekleidet, den Hirschfänger an der Seite, in das Gewölbe des Krämers Grampart, um angeblich einen Kamm zu kaufen, da der seinige so eben in den Fluß gefallen. Der Krämer hielt ihn für das, was er scheinen wollte, und zeigte ihm Hand schuhe, Eravatcn, Hemden, Strümpfe in großer Aus wahl, die der Chevalier mit ernstem Gesicht und großer