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Bloiten fün L?elmatkunöe O W Grscheint allen 14 Tage AneiVags' Drucff u.VerlagtÄlwinMarzs (Inls. Otto Marz-) Südlausrtzen NachvicHien, Rerciienau^Sa. Sctiristleitung und tDescffästsstelle in Reichenau,Sa. Fernsprecher Nr. 21S ) <Aescf>iok)te, ^unftMenatur^ Unberechtigter Nachöruc-k^ verboten 1. Jahrgang Sonntag, 12. Dezember jv20 <2tr. 32 Das Ehrengedächtnismal am Kottmar MMMereits in den Herbsttagen des Jahres 1914, als die NUKAM ehernen Würfel der Welt geschichte um die Zukunft Deutschlands und Mittel europas insRollen gekommen waren und wir noch alle auf einen für uns günstigen Ausgang des furchtbaren Ringens hoffen durften, regte sich in den dem Verbände „Lusatia" an gegliederten südlausitzer Gebirgs-, Fortbildungs- und Humboldt- vereinen der Wunsch, ihren auf dem Felde der Ehre gebliebenen An gehörigen eine gemeinsame Ge dächtnisstätte zu errichten, die zu gleich ein Wahrzeichen für unfern ganzen heimatlichen Gau werden sollte. Damals ahnte freilich noch niemand, daß die Summe der von der deutschen Bolksgemeindschaft zu beklagenden Todesopfer die entsetz liche Ziffer von mehr als einer Million übersteigen würde. Man erörterte auch schon hier und da die Form, in der diese Ehrung erfolgen könnte. Mau zog dabei einen der sogenannten Ehren Hai ne, von denen damals viel die Rede war, in den Kreis der mannigfachen Erwägungeti. Die unerwartet lange Dauer des Krieges stellte uns vor bitterere Notwendigkeiten und setzte der weiteren Verfolgung der schönen und gewiß berech tigten Anregung ein vorläufiges Ziel. Auch die sich überstürzen den Ereignisse des Novembers 1918, die langanhaltende Stö rungen unseres ganzen völkischen Organismus zur Folge hatten, ließen es zunächst nicht ratsam erscheinen, der seit vier Jahren vertagten Frage wieder näher zu treten. Das geschah nunmehr erst im vergangenen Sommer, und zwar setzte inan sich diesmal für den Gedanken mit einer derartigen Tatkraft ein, daß er seiner Verwirklichung um ein gutes Stück näher gebracht wurde und hoffentlich im nächsten Frühjahr zur Ausführung kommen kann. Im Zittauer Globus, dem zurzeit führenden Vereine des Ver bandes, war einmal vorübergehend davon die Rede gewesen, unabhängig von der Planung des Verbandes „Lusatia" für die eigenen gefallenen Mitglieder ein Ehrendenkmal zu errichten. Nach Lage der Verhältnisse wäre als dessen Stätte nur der Hochwald in Betracht gekommen, dessen Aussichtsturm von diesem Verein erbaut worden ist und unterhalten wird. Weiter hin hätte man es dann sehr gern gesehen, wenn die Wahl des Verbandes auf diesen stattlichsten der Zittauer Berge gefallen wäre. Indessen bestimmten rein sachliche Erwägungen den Globus seine Sonderwünsche ohne weiteres fallen zu lassen und die von anderer Seite vorgebrachten Gegengründe als stichhaltig änzu- erkennen. Der Verein setzt sogar seine ganze Kraft für die Ver wirklichung des nunmehr zur Ausführung bestimmten Planes ein und ist bemüht, ihn mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern. Nunmehr ist der Kottmar, der in gewissem Sinne das Herz der Lausitzer Bergwelt bildet, dazu ausersehen, dem Denk- mal zum Gedächtnis der gefallenen Lusatiamilglieder eine Heim stätte zu bieten. An seinem Westhange quillt aus dunklem Berg waldschoß ein klares Bächlein, das als der Ursprung der Spree anzusehen ist, obwohl ihm diese Ehre von anderer Seite bestritten wird. Das Eine steht jedenfalls fest, daß es die höchstgelegene der in Frage kommenden Quellen ist. Ein kleiner, halbkreis förmiger, steinerner Rundwall mit entsprechender Inschrift, an den sich einige halbverfallene steinerne Ruhesitze lehnen, kenn zeichnet gegenwärtig die Stelle,' wo das murmelnde Wasser aus dem Bergesinnern heraus die Reise nach der Reichshauptstadt antritt. Uber diesem Quell soll sich das so schlichte und doch so eindrucksvolle Bauwerk erheben, das die Lusatia zum ehrenden Gedächtnis ihrer gefallenen Söhne errichten will. Den zur Aus-