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Tag für Tag erhalien wir Zuschriston von Lasern, die uns ihre . Anerkennung, verbunden mit den besten Wünfä-en für dieses <« _ lobenswerte Nnternehmen, zum Ausdruck bringen. Non vielen, denen wir die Zeitschrift U haben zugehen lassen, sind uns, ebenfalls unter zustimmenden Äußerungen, dis Destellkarten N Z auf die Aeitschirift zugegangen, doch viele Leser scheinen die Karte achtlos beiseite gelegt Z zu haben. Wir glauben, daß auch diese der von uns vertretenen guten Zache Interesse cI entgegenbringen werden und fordern nochmals auf, die Vestellkarten uns zugehen zu lassen Die Geschäftsstelle der „Gberlausihsr Hsimatzeitung", tRelchenau l. Sa. lUttlUülvIIIIIIUIIIIIIIIIIIIIUUIttllllllUttlttUlllvIIIVUIIÜttUlUUlttlUIIUUIIttllUVIÜVVUVIIVIU !II!IU>I>«UIIII>I»UIV!ttIUUIU»IIUIVIIVVVVV>UIIIIIIIIIV»I»lvIVIIIIIIIIII Hochkirch und sein Überfall Mit einer Abbildung von Richard Mättig- Großschönau ohl mancher Wanderer, der sich an der wunder baren Aussicht des Lzornebohberges ergötzt hat, lenkt nachher seine Schritte über Wnischke nach dein weitbekannten Dörfchen Hochkirch. Schon von ferne grüßt der schöngeformte Kirchturm, uni den sich niedrige Häuser ducken. Es sind ihrer nur eine Handvoll, denn das ganze Dorf zählt nur (1914) 513 meist wendische Bewohner. „AberdiegroßeKirche!" wird der erst malig hier Weilende sagen, wird sich ober durchaus nicht wundern, wenn er erfährt, daß zur ganzen, zn 74 Prozent ans Wenden bestehenden Parochie nicht weniger als21 Dör fer, die mit dem Kirchdorf zusammen 3476 Einwohner zäh len, gehören. Vielleicht dürften auch die Namen der Ortschaf ten Interesse finden. Sie lauten: 1. Hochkirch, wendisch: Buken), 2. Knppritz (Khoprcq), 3. Kohlwesa (Kohlwaziü, 4. Zschorna (Cornjon), 5. Lanske (Lnsk), 6. Nodewitz (Roecy), 7. Niethen (Nicin), 8. Lehne (Lejnjo), . 9. Slotzen (Blocani))- Löbaucrseits und fol gende Orte im Bautze ner Bezirke: 10. Wanitz (Wajin)), 11. Pommritz(Pomo- reci;), 12. Steindörfel (Trjebjency), 13.Waditz (Wadecq), 14. Scheckwitz (Scceln;), 15. Soritz (Sowrjecy), 16. Weißig(Wi)svka), 17. Döhlen (Delani)), 18. Rachlan (Rachloiv), 19.Mesch- witz (Mjesicy), 20. Wuischkc (Wujesk) und 21. Sorßnig (Sornosqkj). — Hochkirch selbst ist uralt, 1222 tauchte es schon in der Geschichte auf. Im Mittelalter wie auch in späteren Zeiten bekam es auch die Leiden der gesamten Oberlausitz, wie Hussiten- und sonstige Kriege zu kosten. Doch am schwersten hatte das Dörflein im siebenjährigen Kriege durch den bekannten Überfall zu lei den. Diese für Preußen sehr ungünstige Schlacht verlief fol gendermaßen: „Im Frühjahr 1758 besetzten die Preußen unsere gesamte Oberlausitz, während die Österreicher unter Daun erst im August besonders in die Bautzener Gegend ein marschierten. Nach der Schlacht bei Zvrndorf am 25. August wandte sich der alte Fritz selbst wieder nach Sachsen, wo Prinz Heinrich dem Gegner gegenllberstand. Von der Stadt Bantzen verlangten am 30. September eingezogenepreußische Truppen, 20000Mann stark, nicht weniger als 15000Taler Kriegskontribution innerhalb drei Tagen; bis zum 4. Okto ber wurden auch 57OOTaler aufgebracht, aber Friedrich der Große verlangte am 7. Oktober sogar 50000 Taler. Wäh rend sich die Bautzener Bürgerschaft nm die Aufbringung der Summe bemühte, stellte sich die Daunsche Armee von Stol pen längs des Gebirges bis nach Hochkirch auf. Diese be herrschte den rechten preußischen Flügel vom Wnischker und Dehsaer Gebirgszuge, den linken Flügel bei Kotitz vom Strohmberge aus. Friedrichs Plänen, die Feinde ans ihren günstigen Stellungen zu verjagen, folgten seine Generale nicht. Feldmarschall Keith äußerte sich, die Österreicher verdienten den Galgen, wenn sie die günstige Lage nicht ansnützten. Daun ließ Schanzen anfwersen, um dem alten Fritz Winter quartiere vorzutäuschen, was Letzterer auch vermutete. Doch hatte er sich geirrt; am 13.—14. Oktober nachts ertönten aus den österreichischen Lagern muntere Lieder. Nach Rat der GeneraleZiethen und Seydlitz gebot Fried rich der Große Ruhe. Währenddem umzog der österreichische Führer Landon den rechten preußischen Flügel; Daun aber sammelte seine Trup pen um Hochkirch. Eben hatte dieKirch- uhrfünfgeschlagcn,da meldeten sich viele Österreicher bei den preußischen Vor posten als Überläufer, doch nurzum Scheine. Schnell überwältigte man die Wächter, und ungeheuere Truppen ¬ massen wälzten sich in die preußischen Quartiere. Hunderte tapfere Preußen fielen, bevor sie ihre Zelte verlassen hatten. Mann kämpfte gegen Mann. Bald beleuchtete das brennende Hochkirch das in Nebel getauchte Kampsgeländc. Hartnäckig verteidigten wohl gegen 600 Preußen eine auf einer Höhe bei Hochkirch aufgestellte Batterie von 26 Geschützen, doch Pulvcrmangel nötigte auch sic zur Ergebung. Furchtbare Gemetzel sanden auch nm und auf dem Kirchhofe statt. Ströme von Blut flössen die nachher genannte Blntgasse hinab. Fried rich schob immer neue Truppen vor, jedoch vergebens. Bald mußte er sich auf die Höhen von Kreckwitz, Doberschütz und Belgern zurückziehen. 9000 Mann,101 Kanonen und28Fah- nen hatte er verloren. Bei den Gefallenen befanden sich Prinz Franz von Braunschweig, der nachher provisorisch im Petri- dom zu Bautzen beigesetzt wurde, und der tapfere Feldmar-