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,14 A«yl> AVeiVags' Nacsiöi-uok^ verboten v-- WMMMWIDLMNM!: ,MGscherMWG/E> 7 Erscheint aller' Unberechtigten d S'chriftleltung und Geschäftsstelle m Reichenau,Sa. FernsprecherNr.300 Blatter fü^ /i §7elmcrikunöe^! Gesck)l<^)te, , ^unft^ttepatuv" Druck u. Verlag: Alwin ANarx,2Auct)druckerei und Zeitungsverlag G.m. b.K. Neichenau i.Sa. VMM iIi1111 Ii Mitteilungsblatt des Verbandes „L'u )'a t!a" dsrHumboldt», Fortbildung»-und Gebirgsvereine der gejamten^Gberlausitz. — Hauptsckriftleitung: G tt o M a r r, Deichenau Sa. unter Mitwirkung zahlreicher bewahrter Heimatlchriftstellsr. Schriftloitung für das Gebiet der Geschichte einfchlieplich der Heimatkunde und der Kunstgeschichte sowie de» der Volkskunde: Dr. Wolfgang Mittee. Sittau, Peinzenstraste 15b. wohin alle diesbezüglichen Arbeiten direkt zu senden sind. — Manuskripten ist Äöckporto beizu. fügen, da sonst Anspruch auf Rücksendung nicht besteht. — Unberechtigter Nachdruck aus der „Gberlausihsr Heimatzsitung" wird strafrechtlich verfolgt. — Erfüllungsort und Gerichtsstand für Bezieher und Inserenten Deichanau, Sa. — Postscheckkonto: Leipzig Nr. 27534. — Bankverbindung: Gewerbebank und GiroSasse Beichenau Nr. 16 2lr. 5 1. März (Lenzing) 1931 12. Jahrgang BttbM Lusalia. FrWMs BertreterMung Sonnabend, den 21. Mörz, 4 Ahr, in Bischofswerda. Vorläufige T.-O.: Jahres- und Kassenbericht, Haushalt» plan, Wahlen, Mitgliedskarte, Jahrbuch u. a. Das Tagungslokal wird in der nächsten Nummer be kanntgegeben. Die Verbandsleitrrng. BttbSllK MW«. Einladung zur Wanderfahrt: Wachau-Kien Semmering 18.-25. Juli 1931. Veranstaltet für die Mitglieder des Verbandes Lusatia und der benachbarten sächsischen u. nordböhmischen Gebtrgsvereine. Technische Neiseleitung: Reisebüro Trept, Großschönau- Reisepläne und Anweldebogen gehen den einzelnen Vereins leitungen in diesen Tagen zu. Die Berbandslettuug. Eine Schilderung der SberlaM und ihrer Geschichte vvr MO Fahren. Wir haben ein in deutscher Sprache abgefaßtes großes Geschichtswerk, dessen Verfasser unter dem Namen Mona- chus Pirnensis (Mönch zu Pirna) bekannt ist. Er hieß eigentlich Johannes Lindner oder auch nach der Sitte sei ner Zeit Tilianus und war Dominikaner in Pirna,' daher nannte er sich eben Monachus Pirnensis. Er trug in den Jahren 1480 bis 1530 sein großes für Geschichte und Erd kunde seiner Zeit interessantes Werk zusammen, das al phabetisch geordnet ist. In dem Artikel über Ingolstadt spricht er von sich selbst: „1812 wart alldo das Jubilee ge halten dorch Johannen: Tilianum, diser chroniken samler." Von dem, was er über die Zustände in den verschiedenen Ländern zu seiner Zeit schreibt, dürfte er selbst vieles ge sehen und erlebt haben,' denn es läßt sich annehmen, daß er von seinem Kloster aus manche Reise unternahm und da mit offenem Auge und großer Wißbegierde die ver schiedenen Gegenden besuchte und möglichst genaue Kunde über sie zu verschaffen sich bemühte. Daß er da bisweilen doch nicht Richtiges meldet, soll nicht verschwiegen werden. Aus vielen Stellen seines Werkes ist ersichtlich, daß seine Nachrichten zu einem großen Teile aus dem Anfänge des Reformationszeitalters herrühren. Aus dem, was er über die Reformation selbst sagt — als Dominikanermönch war er natürlich ein ausgesprochener Gegner Luthers und sei ner Lehre und verurteilt beide sehr scharf —, erfahren wir, welche Verbreitung sie in der Oberlausitz fand. Auch sonst ersehen wir, wie es damals in ihr aussah. Dies ken nen zu lernen, wird manchem angenehm sein und so mögen in folgendem seine Aufzeichnungen über die Oberlausitz mitgeteilt werden, und zwar mit seinen eigenen Worten^). Baudfssen (— Bautzen), eine bequeme stat, be- sampt einem schlosse an der Sprewe, an einem berghöbel, 6. meilen von Görlicz, 3. von Camencz, 2. von der Löbe (— Löbau), 3. von Vischofwerde, 3. von Reichenbach etc.,' do ist ein thum (— Vistnm) von Bischöfe Bruno czu Meisen aufgericht, und ein closter Franciscer (— Fran ziskaner) ordens, ob (obgleich) die sStadts nicht vast (— sehr) in der rinckmawer groß, hat aber große vorstätte, da wird mit kunst obberurt wasser czum teyl gerichts auffarcz (— aufwärts) in ein ror sehr hoch getrieben. Anno Cristi 1111 hatte diese stat Margraf Wiprecht?) ynne, und 1430^) belegten (^ belagerten) die Hussitische Keczir diese stat, in vortrostlicher czusagungc von einem Statschrciber, diesel- bige vorraterligh czu Ergeben, czu in in ir hcrloger ') Gedr. bet Mencken. Scriptores rerum Germanica- rum, praecipue Saxonicarum. Tomus II. S. 1831 ff. -) Genauer Wieprecht von Groitzsch. 3) Hier irrt der Mönch. Die Begebenheit gehört in das Jahr 1429. Hierzu vergl. Richard Jecht, Geschichte des Oberlausitzer Hussitenkrieges, S. 233 ff. und N. L. M. 87. Bd. 1911, S. 265 ff., und Dr. N. Needon, Bautzen im Hus sitenkrieg. „Bautzener Nachrichten", 2. Beiblatt, Sonnabend, den 12. Oktober 1929.