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Zum Ehrentag der deutsche« Arbeit am 1. Mai 1933 Neue Gedanken gebären neu« Taten; der Anbruch einer neuen Zett läßt ketnen Aufschub zu, e» muß gehandelt werden, mrd alles Handeln heißt Arbeit und ist Arbeit! Sine neue Zett, aufaesatzt und bestimmt als eine Erneue« enng an Haupt und Gliedern, will recht verstanden sein, und nur der versteht sie völlig und würdig, der ihr den begrifs- Scheu Untergrund .Arbeit" gibt. DaS deutsch« Volk erlebt eine neue Zett. Neu« Männer haben sich ans Studer deS Staatsschifsr» gesetzt und steuern das Geschick einer Ration von 6i» Millionen Menschen in «ine Richtung, an deren Endpunkt ein Stern ausleuchtet, der allen, die schon ohne Hoffnung waren, mit seinem Glanz in Her, und Hirn dringt. Der Stern aber heißt: Arbeit! Der Deutsche fürchtet nicht- in der Welt als nur Gott, der Deutsch« kennt als Daseinszweck und Daseinserfüllung nichts anderes als die Arbeit, als stille, ernste, zielbewußte, unab lässige und höchstwertige Arbeit. Der Deutsche hat nie etwas anderes gekannt als Arbeit, und deshalb sind Deutschtum und Arbeit so eng, so unlöslich miteinander verquickt, ineinander verstrickt, das eS als sittliche Pflicht gelten dars, wenn Negierung und Volk angesichts der Reichserneuerung dies« tief verwurzelte und frübltngSfrtsch wieder aufkeimende Er kenntnis im Gefühl schicksalsverbundener Zusammengehörig keit zum Anlaß nehmen, um die unbegrenzte Zeit vor dem deutschen Volke liegende Arbeit mit Faust und Feder einzu leiten durch einen Weihesonderakt, der alljährlich seine Wieder holung finden soll. Das Gesetz schwelgt nicht in tönenden Reden: knapp in der Form, klar in der Forderung, kernig im Gehalt wird als Paragraph eins deS neuen Erlaßes im Retchsgcsetzblatt ver kündet: „Der 1. Mai ist der Feiertag der nationalen Arbeitl- Dtenrr, oder dem Adel de» Begriffs im Ausdruck würdiger imgepatzt, Jünger der Arbeit sind nicht allein die .Arbeiter", die als Proletarier bisher eine Kaste für sich bildeten, sondetn alle, die Hand und Geist nach besten Kräften zur Verfügung stellen, um als Einzelwesen für die Gesamtheit zu wirken. »Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an!", erhob Friedrich von Schiller zur hehren Pflicht für den einzelnen, und so, wie di« Masse der Deutschen das Deutschtum schafft, so schält stch au» Etnzelleistungen da» Ge samtwerk heraus, und um so großartiger, wertvoller und zweck erfüllender nimmt sich das Ergebnis au», je mehr sich die Millionen und aber Millionen Steinchen zum Vollbau türmen. So auch ist unser Haus, da» stolze deutsch« Vaterland, ge worden, gebaut auf festem Grund, in die Hohe getrieben durch Schweiß und Blut, die Summe «ine Arbeit, die Männer und Frauen in edlem Wettstreit Jahrhunderte hindurch geleistet haben. Faul ist das deutsch« Volk, ist der Einzeldeutsche nie ge wesen! Die üble Legend« von der Trägheit der alten Deut schen, die »aus Bärenhäuten zu beiden Setten des Rheins" gelegen und nicht eher geruht haben sollen, bis st« ihre Met- säfser bis zur Neige geleert halten, hat nie Geltung besessen, weil sic in keiner Weise den Tatsachen entsprach. Die Welt hat zwar immer wieder bann und wann die mehr oberflächliche als böswillig« Mär de» römischen Geschichtsschreibers Tacttus aufgewärmt: ihr steht aber ein andere» Wort entgegen, das in beredtester Weise von der Achtung zeugt, die deutsche Kraft auch im fernsten Ausland genoß. Al» am 22. Juni 19V0 Kapitän von Usedom vor dem Fort hsiku am Petho mit seinen Leuten stand und der englisch« Admiral Seymour den Befehl zum Sturm aus die chinesisch« Festung erteilte, da fiel bas stolze, unvergängliche Kommando: „Dne Oermaos to tde krönt!" Die Deutschen voran! Immer, wenn e» aalt, etwas ganz Besonderes zu leisten, ein ganz besonders schwieriges Unter nehmen dnrchzusühren, etwa» ganz besonder» Hervorragendes zu schassen, immer waren «S di« Deutschen und werden es die Deutschen bleiben, die ein« hundertprozentige Gewähr für das Gelingen bieten. Das liegt dem deutschen Wesen ver ankert. Der Deutsche scheut nichts, schrickt vor niemandem zurück, haut stch durch und kennt keine Arbeit, die nicht be wältigt werden könnte. Von alters her ist der Fleiß dem Deut schen angeboren, der sich kein Nachlaßen, Verzagen oder Aus ruhen gestattet, der» wir einst Kaiser Wilhelm I. wenige Minuten vor seinem Abscheider, so heldisch und herrlich von sich bekannte, einfach keine Zett hat, müde zu sein. Das hat baS deutsche Volk aus dem Erdball so bekannt und berühmt, so beliebt, gesucht, aber auch gefürchtet gemacht. Deutschland über alles, wenn es etntreten heißt für Arbeit und Befähigungsnachweis. Als Antwort auf den Mobtlmachungs- beschl drahtete der Befehlshaber von Tsingtau, Meyer-Waldeck, wie selbstverständlich schlicht und eindeutig nach der fernen Heimat: .Etnstehe für Pflichterfüllung bis zum Neußersten!" Arbeit ist eine Pflicht des Gewißen-, das Arbeiten-dttrfen eine Ehre! Der gewissenhaftesten einer, ein Vorbild für jeden Deutschen, ist unser greises Oberhaupt, der Reich-Präsi dent von Hindenburg. Der Sieger von Tannenberg ist in seinem langen, ruhmreichen Leben nie auch nur einen halben Schritt vom Wege der Pflicht abgewichen, er hat nach ernster Arbeit an stch jahrzehntelange treue Arbeit für nns alle, kür unser deutsches Vaterland geleistet, und in seinem Sinne die Geschicke des Deutschen Reiches zu leiten, hat sich derRrichS - kanzler Adolf Hitler vor dem Volke in vielen össent- lichen und amtlichen Reden fest und unverbrüchlich selbst ver- pflichtet. «m guten Alken Ja Treu« hatten —- «m kräftigen Reuen Sich stärken und freuen! Dieses DenLmal der Arbeit steht im Fabrikhof der Firma Kampf L Spindler in Hilden bei Benrath. (Es stellt einen Handweber dar.) könnte. Die Technik wird niemals auf die Zusammenarbeit von Theoretikern und Praktikern verzichten können, die Maschine wird bei auch noch höherer und intensiverer Aus wertung den Arbeitsmenschen nicht verdrängen und an seinen Platz stellen können. Die deutsche Wirtschaft wird für alle Zetten sich auch bet modernster Einstellung immer treiben laßen müßen von geistigem Führertum und werktätiger Arbeiterschaft, von Bauernkraft und von dem Schutze durch die Wehrmacht. In seiner Proklamation an di« deutschen Volks genoßen wird der Reichskanzler die Pläne für da- erst« Arbeitsjahr im Rahmen seines Viertahrrsplanes in fester Fassung vor tragen; er wird den Aufmarsch der arbeitswilligen Deutschen in Sternform zum Lustgarten als Symbol werten, daß der Stern der Arbeit über den deutschen Landen verheißungsvoll aufgegangen ist. Die Htndenburgeich«, die man auf dem Tempelhoftt Felde als nationales Wahrzeichen dieses Ehren tages für die deutschen Arbeiter und für die deutsche Arbeit zum ewigen Gedächtnis «tnpflanzen wird — das alles gibt diesem ersten Mattag« die hohe Weihe, die allen Volksgenossen tief inS Herz dringen wird. Feiertag der nationalen Arbetti . Der Ton liegt nicht auf Feier, sondern ans Arbeit, die in daS Ehrengewand nationalen Schmuckes gehüllt ist. Das Alte ist nicht tot, es soll seine ungestorbene Kraft dem jungen Wollen und Werden zuströmen lassen; das Junge aber möge den Sinn dieses Tages und dieser Vererbung in vollster Tiefe erfassen und alle» daransetzen, sich der Tradition der Väter und der Forderung der neuen Zett würdig und fähig zu erweise». Dann wird sich auch das Wort deS Frontkämpfers und Arbeiter- dichterS Heinrich Lerch erfüllen: .Deutschland mutz leben, nnd wenn wir sterben müssen!" Denn auch das Ringen im Felde und das Sterben waren Arbeit sür Deutschland, und die Arbeit da drauhen war nicht umsonst, heute wirkt sie sich aus und belebt uns gerade an dem Feiertag der nationalen Arbeit mit der Hoffnung, die uns Gewißheit ist: «Deutschland w i r.d lxbcn!" Stanz«. Die Fabriksirene. In den, sag' ich: Frieden? (Aber e« war wohl über Friede« oder Äichtfrteden.) Einer großen Abendsttlle htneinschreitend. Um die Zett des Feierabends, Gelangte ich dorthin, wo draußen vor der Stadt, mit wenigen kümmerlichen Bäumen, dampf- und rußgeschwärzten Baü- steingebäuden und himmelan ragenden Schloten Im flachen Land da» Revier der Fabriken tst. Und Plötzlich aus der Tiefe der Stille heraus, die'ich lebe, Der mein Wesen ganz geeint, Ein Schauerliche», Unbegreifliche»: Lang, so sehr, sehr lang hingezogen, durch keinerlei Intervall gegliedert ansteigend, sich zu senken, al» wolle r» nimmer wieder aufhören, Ruf der physikalischen Sirene, ein peinigend schauerlicher, dumpf, scharf aufheulender Laut. Was hab' ich gehört? Mir deuchte: etwas, da» aus einer Tiefe sich aufrang. Die wohl noch sehr tief unter den, Zweck, Zu dem e» erschallte: Feierabend iu künden. »olmonva 8edl»k. .Nicht» gab das Leben den Sterblichen ohne große Arbeit!" Dieser Ausspruch des Römers Horaz hat an dem Werden des Deutschen Reiches und an der Entwicklung des deutschen Wesens vollinhaltlich seine Bestätigung gesunden; denn alles, was sich Deutschland errungen har, ist das Werk tapferer und zäher Arbeit. Wenn stch nunmehr die deutsche Regierung in ihrer Geschlossenheit zum restlosen Einsetzen für den hohen Gedanken der Arbeit ausgesprochen und diesem Gedanken einen Tag der nationalen Feier etngeräumt hat, dann darf sie auch gewiß sein, daß da» Volk hinter ihr steht, weil «» genug der martervollen Arbeitslosigkeit hat. Die Proklamierung dieses nationalen Feiertages der Arbeit ist eine Tat, wie sie erstmalig nicht nur tn Deutschland, sondern in der Welt überhaupt Wirk- ltchkett geworden tst. Die Geschichte wird e» den kühnen Pionieren und Für sprechern der Arbeit, dem Reichskanzler Adolf Hitler mit seinen Mitarbeitern von Papen, Göring, Dr. Göbbels, Seldte, Dr. Hugenberg, neben den zahlreichen anderen Mithelfern, danken, sie wird ihre Namen m die Ewigkeit übernehmen! Altdeutschland rauscht unter der alten Flagge schwarz-weiß- roi im Einklang zusammen mit dem Symbol Neudeutschlands, dem Hakenkreuzbanner, unter dem sich die Männer des Geistes und der Faust am 1. Mat 1933 versöhnt die Hände reichen wollen zum friedlichen Arbeiten für daS Wohl d«S Vater- lande», da» frei von den Ketten des Versailler Diktats, frei von dem Fluch der Arbeitslosigkeit, srci von den Fehden von Brüdern gegen Brüder gemacht und zum Platz an der Sonne geführt werden soll. Arbeit, Arbeit und nur Arbeit ist die Parole auf dem Marsche zum Gipfel deutscher Größe, die wieder erreicht werden muß, und wenn die Welt voll Teufel wäre! Landwirtschaft und Industrie, Handwerk und werktätiges Volk, Gelehrtentum und freier Berufsstand, alle, Inlands- und Ausländsdeutsche, in persönlicher Vertretung die Scharen der Deutsch-Oester- reicher, alles, was deutsche Laute formt, alle», waS deutsch heißt und ist, denkt und empfindet, stolz tst, deutschen Geblüts zu sein, alles will stch über Parteiprogramme hinweg, von Sondertnteressen befreit, an diesem einzigartigen Feiertage den Gedanken de» Volkskanzlers Adolf Hitler und seiner i Minister vermählen und unter dem Zeichen der Arbeit mit ZukunftSgelöbniflen einträchtig zusammenfinden. .Fleiß ziert Deutschland, wen« es nähret. Treu tst Deutschland, wo «» wehret, Groß tst Deutschland, wenn e» lehret, Pflug und Schwert und Buch eS ehret!", so sang einst Llemens Brentano sei« PreiSlicd auf da» arbeit same Deutschland in allen seinen Schichten, und dieses Deutsch land der Arbeit will am Montag, dem 1. Mai, nicht nur vor der Paradepappel der Hohenzollern aus dem historischen Tempelhofer Feld« in Berlin zu einer machtvollen Kundgebung für die Feier der nationalen Arbeit zufammentrrten, sondern >n allen Städten und Dörfern deS Deutschen Reiches, aus Höhen und tn Tälern, in Mtllionenzahlen oder kleinen Gruppen mit Hindenburg und Hiller den Treuschwur ableaen: Wir wollen mit euch arbeiten, auf daß der deutsch« Adler seine Schwingen wieder heben darf, auf daß die Bleigewichte der Kriegsschuldlüge und de» Schmachdiktats von ihm fallen, auf daß die Sehnsucht nach Arbeit gestillt, die Lust zur Arbeit wieder geboren, der Segen der Arbett ! schert wird! In tausend und aber tausend Fällen hat daS deutsche Volk der Welt gezeigt, daß es und wie es arbeiten kann. Nie wäre die Technik zu einem solchen Hochstand emporgedrungen, wenn deutscher Geist und deutsche Hände nicht vor- und mttgearbeitet hätten. Das blacko in Oormaox ist die glänzendste Be scheinigung für deutsche Leistungsfähigkeit, für di« deutsche Arbeit in ihrer Sauberkeit, Gediegenheit und Hochwertigkeit. In kolonisatorischer Hinsicht standen stets die Deutschen in vorderster Linie — ja, man darf getrost, ohn« Ueberheblichkeit, sagen, daß immer dann, wenn den anderen die Muskeln er lahmten und die Kräfte schwanden, die Deutschen es waren, die in die Bresche sprangen und fast Unmögliches möglich machten. In diesem Sinne darf nicht das Völkergemisch der .vereinigten" Staaten von Amerika das .Land der unbegrenzten Möglichkeiten" genannt werden, wie es 1902 ein Max Gold berger getan hat, sondern Deutschland käme eher diese Be zeichnung zu, da» bahnbrechend allen anderen Völkern auf fast allen Gebieten vorangeschritten ist. WaS ehemals Jakob Balde in seiner Mahnung an die Deutschen so einfach auSfprach: .Nimm die Hacke zur Hand, und übe deine munteren Kräfte!", das dars sinnbildlich aus all« die Deutschen ausgedehnt werden, di« den Boden der Heimat urbar, di« die Erd« d«r Fremde wegfam gemacht haben. Männer des Spatens und Männer de» Griffels haben in un verdrossenem, ausgleichendem Wirken miteinander das Riesen werk zur Vollendung gebracht, das unter dem Begriff „Deutsch tum" zunächst tn Deutschland selbst, dann aber auf dem ganzen Erdenrund nicht nur einen bodemnäßigen Niederschlag fand, sondern zu einem festen -Etwas" werden konnte, auf das die Welt in allen thren Teilen auf Gedeih und Verderben an gewiesen tst. Die Neuzeitltchkett hat Schlagworte geprägt, wie Ver massung, Technokratie und Vermaschtntsierung. Ganz gewiß sind diese Erscheinungen gefährliche Mitstreiter aus dem Ge sechtSselde der Arbeit; aber man dars sich nicht durch Schlag worte ins Bockshorn jaaen lassen. Die Masse wird immer aus einzelnen Gliedern bestehen bleiben, die niemals so zu einem Hausen zusammengedrängi werden können, al» daß nicht da» Individuum kein Anrecht auf «tn Ltgendaselu behalten der deutsch« Adler seine daß die Bleigewichte der , ... —st zur dem Volke wieder be-