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262. 3. Beilage zmn Riesaer Tageblatt. TonnerStag, S. November 1933, abeavs. 86 Jahrg. Durchbruch zum Friede«. Die Volksabstimmung am 12. November unterjckeidet tick! grundlegend von den Wahlkämpfen vergangener Jahre. Die lange Liste der Parteien, die tonst um die Ltjmmc des Wähler« kämpften und mit ihrem Äeickrei da« tatsächliche Bild doch nur versälichten, weil sie (Linzelfragen und Einzel- intereisen in den Vordergrund rückten, während e« darauf ankam, das Verbindende herauszuarbeiten, lind unter der Wuckit deS natvonaliozialistischen Angriffs zusammen- gebroclen. Wie der Herbststurm die welken Blätter über die Straßen peitscht, so ist daS deutsche Parteien-Sammelsurium der Vergangenheit unter der kraftvollen Negierung Adolf Hitlers in alle Winde zerstäubt. Mit wahrem Ingrimm und gepackt vom Entlehen haben die Besten unleres Volkes seit den trüben November tagen 1918 auf die länger und länger werdenden Listen ge schaut. Abgeordnete, die nur dem deutsch'« Volke verant wortlich lein sollten, wurden bereit« bei ihrer Ausstellung Interessengruppen verpflichtet, so daß sie, in ihrer Existenz auf Sonderinterelscn begründet, von Anfang an mit ge trübtem Blick den NeickStag betraten. Alle« das ist jetzt vorbei. Der Kampf geht nicht mehr um Sonderinterelsen, die uns nichts angehen, sondern um Fragen, die die ganze Nation bewegen, von denen da« Schicksal jedes (Einzelnen von uns abhängt. Im wahr sten Sinne des Worte« ist da« Wahlrecht >o zur Wahlpflicht geworden, nämlich zu einer Verpflichtung gege tr üb erbe m Vaterland und dem eigenen Dasein! Warum wird denn am 12. November gewählt? Nicht deshalb, weil «ine Negierung in ewigem Konflikt mit der Volksvertretung keinen anderen Ausweg mehr weiß al- den, verluckSweise wieder einmal an das Volk zu appellieren. Heute lind Volk und Negierung aufs innigste miteinander verbunden, sie lind zu einer Einheit zusammcngesckweißt, wie sie di« großen Sänger unseres Volkes in ihren Liedern verberrlickit haben. Do hat das, was in der Vergangenheit gottbegnadete Männer beseelte, alle Herzen ergriffen. Wo immer der Führer zu den Massen spricht, ob bei nationalen Festen oder in Wahlversammlungen, immer brandet ibm der Jubel der Nation entgegen, weil der deutsch« Mensch instinktiv begriffen bat, daß ikm der Herrgott in Adolf Hitler einen Führer geschenkt bat, der wie ein echter ger manischer Volksherzog mutig seinem Volke vorangcht und ihm den Weg bahnt. Alles das, was in Deutschland jede« Kind weiß, was allen selbstverständlich ist, die das Nation-Werden wachen Sinnes erlebt haben, ist dem Aus lande vorläufig noch ein „Notlel". Nicht zuletzt deshalb, weil in der Ver gangenheit Politiker mit verstorbenem Instinkt und taub gegen die Stimme ibreS Blute« den Nationalsozialismus olS eine „iyejahr" hingestcllt und erbärmliche Kreaturen auf der Flucht vor dem Staatsanwalt das Heimatland mit Dreck beworfen haben, zur Hellen Freude aller derer, die Deutschland hassen. Da« Truggebilde, da- so im Auslände entstehen konnte, wird die Volksabstimmung am 12. November mit einem Schlage vernichten. Das deutsche Volk wird sich geschlossen hinter leinen Führer stellen und so bekunden, daß Führer und Volk, Negierung und Mais«, zusammengehören und entschlossen sind, diese SchicksalSgemeinschast für aste Zeit aufrecht zu erhalten. Wie fremde Geiandte bei ihrem Amtsantritt ein VeglaubigungS»chr«iben überreichen, so wollen wir am 12. November der nationalsozialistischen Negierung der Tat ein Beglaubigungsschreiben für da» Ausland mit aus den Weg geben, damit endlich in der aanren Welt Klarheit darüber herrscht, daß da- Steuer des deutschen LtaatsschisfeS in der Hand von Männern liegt, die tatläck lich die Führer der Nation lind und mit denen tebe Mackck verhandeln muß, die mit Deutschland jnS Neine kommen will. 11 Jahre nach dem Weltdrand stecken die Völker noch lief im Unfrieden, beherrscht grenzenloses Mißtrauen die internationale Politik. Schluß damit! Deutschland will den Frieden, weil eS die Schrecken de« Kriege« erfahren bat und weil eS arbeiten muß. Der Weg zur Verständigung ist frei, sofern nur alle Mächte guten Willen« sind, sofern nur alle Mächte Ne'vekt haben vor der (LHre de« Anderen und Verständnis dafür, daß c« eine dauerhafte Negelung der zwischenstaatlich«!, Beziehungen nur aus der (Grundlage der (Gleichberechtigung geben kann. DaS Bekenntnis zu Adolf Hitler ist darum ein Bekenntnis zum Frie den, in dem «S der Welt zeigt, daß da« nationalliozia- listiich« Deutschland auf granitnem Grunde steht, der durch Nichts zu erschüttern ist. ss« Wenn er heute nach Hause kommt und seinem Vater von dem Verlöbnis Mitteilung macht, muß die Tatsache ja zur Sprache kommen. Um da« zu verhindern und um das Schlimmste adzuwenden, habe ich mich nach reiflicher lleberlegung entschlossen, Ihnen zuerst davon Mitteilung zu machen. Seien Sie versichert, ich habe e« schweren Herzens getan — aber e» mußte sein.' Jutta stand noch immer unbeweglich da. Sie hörte nur undeutlich, wie au« weiter, weiter Ferne, was Lotte zu thr sprach. Ihr war, al- schwankte der Erdboden unter ihren Füßen, als müßte die Well einstürzen. Ein leises, wehes Stöhnen kam plötzlich von ihren Lippen. Lotte legte thr die Hand auf die Schulter. .Fassen Sie sich, liebes Fräulein Molnar! Ich begreife Ihren Schmerz und Ihre Enttäuschung, und es tut mir aufrichtig leid, Ihnen weh tun zu müssen. Es geschieht doch auch nur, um noch Schlimmeres zu verhüten. Sehen Sie, man sagt uns Frauen nach, daß wir imstande seien, um der Liebe willen jedes, auch das schwerste Opfer zu bringen. Darum wende ich mich an Sie — bringen Sie Ihrer Liebe, bringen Sie KlanS ein Opfer I Verhindern Sie, daß es heute abend zu einer Aussprache zwischen ihm und seinem Äater kommt — verlassen Sie Ragenthin, bevor er nach Hause kommt! Es wird Ihnen gewiß schwer werden; aber bedenken Sie, was auf dem Spiele steht. Wenn Klaus Sie nicht mehr vorfindet, wird er glauben, daß Sie ihn nich, wirtlich lieben oder daß Sie anderen Sinnes geworden sind. Es wird eine grausame Enttäufchuna kür ihn fein. Ser Deutsche Automobil-Club. WWW luik MMIkii.—MM: 3«W, IkbküWk Mk I» likilkö 8kW -Der Deutsche Automobil-Club sDDAC.f ist nicht die Fortsetzung eines bisherigen Klub», sondern eine neue Organisation im neuen Geiste mit neuen Fielen. Da her hat der Führer der deutschen Kraftfahrer Ende Oktober folgenden Grundsatz verkündet: Die Zusammenfassung aller deutschen Kraftfahrer zu einer neuen, machtvollen Gesamtorganlfation findet nur daun ihre Begründung, wenn an Stelle der bisherigen, sich anslöseuden Gebilde eine jung«, lebendige, vom Geist des neuen Deutschlands getragene Or» ganisatio« tritt. Aus diesem Grunde ist es notwendig, für .De« Deut, scheu Automobil-Elub" nur die besten Kräfte bei der Per sonalbesetzung insbesondere bei der Hauptverwaltung d«S Klubs zu berücksichtige»,- gealterte oder nicht «ehr voll leistungsfähige müssen abgebaut werde«, wobei ich selbstver ständlich unnötige Härten vermeide und, soweit dieses ver antwortet werden kann und sich ermöglichen läßt, Ueber» gangscrleichterungen gewähre. Die notwendigen Entscheidungen tresse ich im Rahme« meiner Vollmacht und mit dem Bewußtsein ernster Verantwortlichkeit. Ich muß es daher ablehne«, Aeschwcrdeschriften oder Anträge aus Korrektnre« meiner Entscheidung«« entgegenzunehmen oder zu behandel» und bitte, mick in meiner stark beauspruchten Zelt mit dieseu Vorlagen nicht zu belaste«. Der KorpSsührer des RSKK. und Ches des Krastsahrweseu» der SA. igez.f Hühnlein, Obergruppeusührer. Jeder, der die Stimmung im Kraftfahrerlager kennt, wird gerade diesen Grundsatz begrüßen, bietet er doch die sicherste Gewähr dafür, daß mit frischem Wagemut rin ge- ivaltige» Werk in Angriff genommen wird: Einheit und Vertretung von bunderttausenden deutschen Kraftfahrern im nationalsozialistischen Geiste! Das Präsidium. Der Deutsche Antomobil-Elub hat inzwischen sein Prä sidium vollzählig wie folgt gebildet: Ehrenpräsident: Seine Känigliche Hoheit Herzog Varl Eduard von Lochsen-lloburg und Gotha, Ehren- sührer d-S NSKK. Präsident: Rechtsanwalt und Notar Fülle, bisher Präsident des «DAV. Erster Vizepräsident: Prosessor Oppermann, stellv. Führer des NSKK Vizepräsidenten: Direktor Dr. Ilgner und Ewald K r o t h. Die Leitung der Verwaltung. Gleichzeitig gibt der DDAE. bekannt: Der Ehe? der Hauptverwaltung ist Freiherr von Eglofs st ein. bisher Präsident des Vanerischen Antomobil-Vlub». Gene- ralsyndikuS ist Dr. Ludwig Trendel und Generalsekretär Dr. Fritz IunghanS. Richtlinien für de vrganifatiou deS DDAC. Tie Flaggen weih« deS DDAE. in Verbindung mit den programmatischen Erklärungen de» Führer» de» NSKK, Obergruppenführer Hühnlein, findet am 29. No vember in München statt. Nm Sonntag, dem 8. Dezember, werden im ganzen Reich« erstmalig die neuen Fahnen und Wimpel de» Klub» gehißt. Die Zwischenzeit bient der inne ren Organisation de» DDAV-. wie Einteilung und Leitung der Gaue, Bestimmung ihrer GeschästSstellen und Bildung der Bezirke und Ortsgruppen. Hierfür gelten folgende Richtlinien: 1. Die Gebiete der Gaue de» DDAV. sind grundsätzlich die gleichen wie die der Gruppenftafseln de» NSKK. Jedoch wird die Gruppenstassel Südwest in zwei DDAV.-Gaue Württemberg und Baben zerlegt. 2. An der Spitze der Gaue steht «in ehrenamtlicher Gau- leiter mit einem Stellvertreter, ein ehrenamtlicher Sport leiter und «in hauptamtlich angestellter Geschäftsführer. die vom KorpSsührer deS NSKK. mit der Führung beauftragt bezw. endgültig ernannt werden. 8. Im Gegensatz zur bisherigen Gepflogenheit, den Gauen hohe Anteile der gesamten Mttglleberbeiträge zu überlassen, wirb der DDAV. die Finanzgebarung durch seine Hauptverwaltung zentral gestalten, um durch diese straffe Zusammenfassung eine Höchstleistung de» Gesamtklubs zu sichern. Die Stattsierung der Außenstellen erfolgt somit gleich- f'll» feiten» der Hauptverwaltung, und zwar unter Berück sichtigung örtlicher Verhältnisse. Besondere Veranstaltungen werden von Fall zu Fall gefördert. 4. Soweit den Außenstellen nicht einzelne Sondergebicte übertragen werden, obliegt die wirtschaftliche Betreuung der Mitglieder und der Ausbau jener Einrichtungen ausschließ lich der Hauptverwaltung. 5. Die Gaue gliedern sich in Bezirke und Ortsgruppen, deren Besetzung der Gauleiter bestimmt. Die Etatisierung der Bezirke und NebengeschästSstellen wird bei der Finanzierung der Gau« mitberücksichtigt. Dir Gebietsabgrenzungen der Bezirke sollen nach Möglichkeit sich mit denen der Bereiche de» NSKK. decken. Die Ortsgruppen sind befugt, in bescheidenen Grenzen einen OrtSbeitrag von jedem Mitglied zu erheben. Wo eigene Klubhäuser bestehen, deren Erhaltung im Gesamt interesse de» Klub» liegt, darf von deren Gästen ein ange messener Sonderbeitrag erhoben werden. 6. Die Ortsgruppen dienen der örtlichen Zusammen fassung der Mitglieder al» Pflegestätten allseitiger Kame radschaft im nationalsozialistischen Gemeinschaftsgeist. Die sem Geist widersprechen eine Auswahl der Mitglieder nach finanzieller Leistungsfähigkeit und bestimmten Gesellschafts schichten, sowie eine ausfällige gesellige Betätigung. Im allgemeinen hat jeder Ort nur eine DTAV.-OrtS- gruppe. Wo jedoch ein bisheriger Klub einen großen Mit- gliederbestand besonders betreute, dürfen zweck» Erhaltung solcher altbewährten Gruppierungen in größeren Städten zwei ober drei DDAE.-Ort-gruppen bestehen, sofern da» Präsidium entsprechende Anträge genehmigte. 7. Jede Ortsgruppe wird bezeichnet: Der Deutsche Auto- mobil-Club sDTAE.i Ortsgruppe.... Ortsgruppen der in Ziffer 6 Absatz 2 genannten Art, also solche, die vorzugsweise au» Mitgliedern cingegliederter großer Kartellklubs bestehen, dürfen als Untertitel den Namen de» TradttionSklubS beifügen, zum Beispiel: Der Deutsch« «utomobil-vlub lDDAV i - Ortsgruppe Stuttgart ssrüher: Württembergischer Automobil.Ülubi. Grundsätzlich muß der Name de» DDAV. an erster Stelle und am meisten hervorgekehrt erscheinen. Voraus- setzung sür diese» Zugeständnis ist ferner die Bedingung, daß sämtliche derartige Ort-gruppen au- Mitgliedern de» DTAV. bestehen und ein wirtschaftliches Eigenleben, abge sehen von der Erhaltung etwaiger Klubheime, vermeiden. 8. Tie bi»h«r allgemein üblich gewesene verein-recht lich« Eintragung der Ortsgruppen ist nur noch in wichtigen Londersällen im Einvernehmen mit der Hauptverwaltung erlaubt. Wo Verträge und Vereinbarungen rechtlicher Art abzuschlteßen sind, erfolgen diele stet» seitens der Haupt verwaltung de» DDAV. Tie Leiter der Außenstellen sind für die ordnungsmäßige Erfüllung der ihnen anvertrauten Ausgaben verantwortlich. 9. Der gesamte innere Ausbau de» DDAV- muß noch vor Beginn der ersten großen sportlichen Veranstaltung — Winter-ZuverlässigkettSiahrt im Februar 1934 — abge schlossen sein. 89. Oktober 1983 lgez.) Full« lgez.» Hühnlein. l Oegen iidiek» OK loroclon 1 die Qu >Iit«its-k:rr<?vgni5»8o von Weltruf gewiß; aber Sie kennen ihn ja, «r ist stolz und vrrschlossen unv wird diese Enttäuschung mit der Zeit überwinden. Aber wenn er hört, daß an eine Verbindung mit Ihnen nicht zu denken ist, weil Sie seine Schwester sind — da« verwinde« er nie! Das erträgt er bestimmt nicht! Es würde doch auch eine ewige Oual für Sie beide sein, wenn Sie mir der aussichtslosen Liebe im Herzen nebeneinander htnleben müßten — nicht wahr? Vielleicht macht dieser Gcvanke Ihnen daS Opfer ein bißchen leichter. Ich werd« selbstverständlich über unser» Aussprache schweigen, dann bar — Ihr Vater kein« Veranlassung, Klaus die doch immerhin peinliche Eröffnung zu machen, und Ihr Opfer erfüllt wirklich seinen Zweck." Lott« hatte leise und hastig, aber eindringlich ge sprochen. Jetzt betrachtete sie Jutta mit einem kurzen, forschenden Blick. Das Ergebnis ihrer Prüfung schien sie zu befriedigen. Sie legte Jutta mir einer fast schwesterlichen Gebärde den Arm um die Schulter. „Arme, klein« Jutta! Sind Sie fähig, da» schwere Opfer zu bringen? Es muß aber ohne lange« Zögern und Ueberlegen geschehen, denn Klaus kann jede Minute zurück- kommen. Soll ich Sie auf Ihr Zimmer bringen? Soll ich Ihnen behilflich sein, damit Sie Ragenthin unbemerkt ver lassen können?" Da löste sich Jutta langsam aus ihrer lähmenden Er starrung. Stumm, mit blassen Lippen und erloschenem Blick wandle sie sich, um die Halle zu verlassen. Sie wankte plötzlich. Lotte stützte sie und führte sie hinaus. Mit schweren, schleppenden Schritten stieg Jutta an ihrer Seite die Treppe hinauf. Der Sturm begann heulend um daS Schloß zu jagen. Langanhaltendes Grollen rollte dumpf durch di» Lust. Lotte öffnete oben Vie Tür zu Juttas Zimmer. .Soll ich Ihnen helfen, rasch das Notwendigste ein- zuvacken?" erbot sie sich. Julia wehrte mit einer stummen, verzweifelten Sekte ab. Da nahm Lott« ihre Hand. .So leben Li« denn wohl, Jutta! Ich wünsche Ihnen alles Sure für die Zukunft. Wenn Sie den augenblicklichen Schmerz erst einmal überwunden Haden und wieder ruhiger geworden sind, werden Sie durch da« Bewußtsein, Klau» mit Ihrem Opfer vor dem Schlimmsten bewahrt zu haben, reich belohn» werden. Da» hoffe und wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen!" Leis« siel die Tür in« Schloß. Jutta war allein — allein in dem öden, traurigen Halbdunkel, das thr sonst so Helles und freundliche» Zimmer füllte, allein mit ihren Gedanken, die sich immer nur um den einen Punkt drehten: Klau» ist für dich ver loren! Darum also war Manfred von Ragenthin von Anfang an so liebevoll zu thr gewesen! Darum also! Warum hatte er nicht offen gesprochen, sondern gerade die wichtigste, entscheidende Tatsache geheimgehalten? — Wußte er denn wirklich nicht, was er durch sein Schweigen heraufbeschwor? Und der Großvater — warum hatte nicht wenigsten- er sie aufgeklärt? Sie hatten eS wohl beide gut mit ihr gemeint, hatten thr auf Ragenthin ein« Heimol geben wollen. Run war thr« Absicht in das Gegenteil umgeschlagen, ohne daß sie es gewollt und erwartet hatten. Jutta hatte den Vater gefunden — und den Liebsten verlvren! Den Liebsten und die ihr so lieb gewordene Heimat verloren... Sir hätte in neu ausquellendem Schmerz laut aus schreien mögen, aber es war wieder nur ein leises, quäl- volles Lstöhnen, da» sich über ihre Lippen rang. Ihr war. als müßte sie in dem öden, irren Halbdunkel ersticken, als drohten die Wände ihres Zimmers über sie hinzustürzen. Ehe sie noch zu einem klaren Gedanken kam, stand sie schon wieder draußen tn dem hohlen Dunkel des Gange-. Wenige Augenblicke danach verließ sie ungesehen da« Schloß