Volltext Seite (XML)
die theoretische und praktische Einführung des Schülers in das Gebiet der Fabrikation der Web- waaren und Webe-Materialen aller Art, um ihn zur selbständigen Leitung einer Fabrik oder eines Handelsgeschäftes mit solchen Waaren vorzubereiten; anderseits die Ausbildung von Maschinentech nikern speciell für die Webe-Industrie. In letzterem Falle wird der Nachweis polytechnischer Vorbildung verlangt. Die Eintrittsbedingungen theilt der Director der Anstalt, Herr Emil Lembcke, auf Verlangen bereitwilligst mit. Ueber die mit der Webschule verbundene Fär berei- und Appreturschule (Vorstand: Herr- Dr. H. Lange) werden wir in einer der nächsten Nummern nähere Mittheilungen machen. * * * Kurz vor Schluss der Redaktion erhalten wir soeben noch Jahresberichte folgender Anstalten: K. K. Webe- und Fachzeichenschule in Reichenberg i. B., (Leiter der Anstalt: Herr Professor K. Miko- laschek). Beginn des neuen Schuljahres: 16. Sept. er. K. K. Fachschule für Weberei in Hohenelbe (Leiter der Anstalt: Herr Julius Schmalz). Beginn des neuen Schuljahres: 16. Septbr. er. K. K. Webeschule in Mähr. Schönberg (Leiter der Anstalt: Herr Ad. Walther). Beginn des neuen Schuljahres: 15. September er. Literatur. Verzeichniss von Ornament- und Vorlagewerken für Musterzeichner und Fabrikanten auf dem Gebiete der gesammten Textil-Industrie mit näherer Angabe des Inhalts und der besonderen Verwendbarkeit. — Nebst einem Anhang: Verzeichniss von öffent lichen Sammlungen, Museen und Kirchen, welche auf dem textilen Gebiete Interessantes bieten, mit besonderer Erwähnung desselben. Zusammen gestellt und besprochen von Paul Schulze. Ch. Claesen & Cie., Berlin. Preis 1 Mark. Das vorliegende Werkchen unseres gechätzten Mitarbeiters stellt sich die Aufgabe, ein zuverlässiger Führer auf dem so überaus umfangreichen Gebiete der Vorlagewerke für textile Zwecke zu sein — eine Aufgabe, deren sieh Herr Paul Schulze aufs Beste entledigt hat. Dieser Catalog ist in der That ein vortrefflicher Wegweiser für den Textil-Zeichner, welcher bereits seinen Stoff kennt, der auch weiss, wie weit die Möglichkeit des in der betreffenden Technik Herstellbaren reicht und welcher sich orien- tiren will überEigenthümlichkeiten einer bestimmten Stylrichtung, welcher sich Details verschaffen will zu einer ihm vorschwebenden Idee oder endlich, der Anregung sucht auf einem bestimmte Gebiete der Flächenverzierung. Der Werth des vorliegenden Buches wird noch ganz besonders durch den Anhang erhöht, in welchem vir eine Uebersicht finden über all’ diejenigen öffent lichen Sammlungen, Museen und Kirchen des In- und Auslandes, die im Besitz grösserer und mustergültiger Textilsammlungen, sowie älterer archäologisch und technisch merkwürdiger Ornate und Paramente sind. Durch seine Stellung als Conservator der Kgl. Gewebesammlung in Crefeld und Lehrer an der Web schule daselbst war der Verfasser gewiss vor Allem zur Herausgabe dieses Werkchens berufen. Die mit grosser Objectivität und eingehendster Fachkenntniss gegebenen Besprechungen der im Catalog empfohle nen Publikationen dürfen das vollste Vertrauen der Interessenten in Anspruch nehmen, da der Verfasser, seit Jahren im Hauptorte eines grossen Industrie bezirkes arbeitend, die Anforderungen der Industrie genau kennt und frei von Illusionen ist, welchen oftmals Kritiker, namentlich solche, welche die Er fordernisse der Industrie aus eigener Anschauung nicht kennen gelernt haben, unterworfen sind. Interessant ist auch das Vorwort, welches Herr Schulze geschrieben hat und worin eingehend erörtert wird, wie jedes Material, jede Technik auch ihre eigenen Formen haben müssen! In dieser Bezieh ung wird leider noch gar viel gesündigt und stimmen wir dem Verfasser vollkommen bei, wenn er betreffs dieses Punktes sagt: „Hier heisst es refor- iniren!“ Auf dieses Thema gedenken wir in unserer Zeitschrift noch eingehend zurückzukommen und in dem wir diese Zeilen beschliessen, empfehlen wir das oben besprochene Werkchen angelegentlichst allen Musterzeichnern und Fabrikanten textiler Er zeugnisse als ein wirklich nützliches Hülfsbuch, das in der Bibliothek keines Fachmannes fehlen sollte. Th. M. Technische Fragen. Diese Rubrik steht unseren verehrliehen Abonnenten jederzeit zur kostenfreien Veröffentlichung tech nischer Fragen zur Verfügung. Die uns aus dem Leser kreise zugehenden Beantwortungen, welche wir gern ho- noriren, gelangen in der nächstfolgenden Nummer und zwar in der Rubrik: „Stimmen der Praxis“ zum Abdruck. Die Redaktion. Frage No. 27. Wie verfahrt man, um baumwol lene Strickgarne, z. B. Doppelgarne, so zu färben, dass die von diesen Garnen gestrickten Strümpfe nicht abfarben? L. & S. Frage No. 28. Durch welches Verfahren kann man Jutegarnen eine solche Geschmeidigkeit ver leihen, dass dieselben gut verstrickbar sind? J.W. Sch. Frage No. 29. Welches ist die einfachste Manipulation, um, ohne eine Rauhmaschine zu be nützen, eine Baumwolle, Halbwolle oder Imitations wolle enthaltende Waare so zu rauhen, dass letztere das Aussehen des Wollfabrikates erhält? A. G. Frage No. 30. Ist die von A. F. Craig & Co. in Paisley, Schottland, gefertigte Abscheer-(Cropping-) Maschine für Leinenwaaren gut zu benützen und dient dieselbe nur für solche Leinenfabrikate, die roh oder ungebleicht in den Handel kommen, oder auch für gebleichte, glatte oder gemusterte Lcinenstoffe? M.P. Beilage: Dieser Nummer ist beigefügt Nr. 8 des Gratisbeiblattes unserer Monatschrilt: „Der Muster zeichner“, worauf wir unsere geschätzten Leser hiermit noch besonders aufmerksam machen. Inserate. •••••••••••••••••••••••••••••• 8 Bekanntmachung. 8 Der officielle Anfang der 2 diesjährigen Michaelismesse fallt auf den 27. September und es endigt dieselbe mit dem 16. October. Während dieser drei Wochen können alle in- und aus ländischen Handelsleute, Fabrikanten und Gewerbtreibende ihre Waaren hier öffentlich feilbieten. Doch kann der Grosshandel in der bisher üblichen Weise bereits in der zum Auspacken bestimmten Vorwoche vom 20. September an betrieben werden. Das Auspacken der Waaren ist den Inhabern der Mess locale in den Häusern ebenso wie den in Buden und auf Ständen feilhaltenden Verkäufern in der Woche vor der Böttcherwoche gestattet. Zum Einpacken ist das Offenhalten der Messlocale in den Häusern auch in der Woche nach der Zahlwoche erlaubt. Jede frühere Eröffnung, sowie jedes längere Offenhalten eines solchen Verkaufslocales, ebenso das vorzeitige Auspacken an den Ständen und in den Buden wird äusser der sofor tigen Schliessung jedesmal, selbst bei der ersten Zuwider handlung, mit einer Geldstrafe bis zu 75 Mark oder ent sprechender Haft geahndet werden. Auswärtigen Spediteuren ist von der hauptzollamtlichen Lösung des WaarenVerschlusses an bis mit Ende der Woche nach der Zahlwoche das Speditionsgeschäft hier gestattet. Leipzig, am 27. Juli 1886. Der Rath der Stadt Leipzig. • [158] Dr. Tröndlin. Q • • «••••••••••••••••••••••••••••• Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig. (Zu beziehen durch jede Buchhandlung.) Soeben erschien: Anleitung zur Kenntniss, Wahl, Aufstellung und Behandlung dieser Maschinen. Handbuch für Webschüler, Werkführer, [170] Ingenieure, Webfabrikanten und technische Lehranstalten von E. IJ. Lembcke, Ingenieur und Director der Königlichen Webe-, Färberei- und Appreturschule zu Crefeld, Ritter des Königlichen Preussischen Rothen Adler-Ordens IV. Classe. gr. 8. geh. Mit einem Atlas von 12 Tafeln in 4. Preis 10 Mark.