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Material werden bis 30, 40, sogar bis 50% dieser Flüssigkeit beigemischt. Es ist ganz natürlich, dass bei einem so enormen Zusatz von Feuch tigkeit vor dem ersten Krempeln, einerlei ob die Anfeuchtung mit der Hand oder durch den Oelwolf geschieht, diese Feuchtigkeitsmasse in der Zeit, welche zwischen der Fertigstellung der Mischung und der Zuführung auf die erste Krempel liegt, theilweise nach unten sinkt, theilweise verdunstet, weil eben der grösste Theil dieser Feuchtigkeit aus Wasser besteht. Infolge dessen entsteht schon nach kurzer Zeit ein bedeutender Unterschied im Feuchtigkeits gehalt der unteren gegen die oberen Woll schichten, und stellen sich beim Abwiegen der Wollquanten für die erste oder zweite Krempel in demselben Verhältniss die Unterschiede an Spinnmaterial heraus, als in dem abgewogenen Quantum Spinnmaterial und Feuchtigkeit ent halten ist. Da nun dieses Abwiegen des be an und führt den nöthigen Zusatz von Wasser zwischen der ersten Krempel (Reisskrempel) und der letzten Krempel (Continuekrempel) zu. Zu diesem Zwecke wurde der in unserer Abbildung dargestellte Tropfapparat construirt, welcher in den Stand setzen soll, dem Spinn material zwischen der ersten und zweiten oder auch zwischen der zweiten und dritten Krempel das nöthige Wasser in beliebigem Procentsatz und in mathematisch genauer Vertheilung zu zusetzen, und zwar nachdem das Spinnmaterial für die in Aussicht genommene Garnnummer abgewogen ist, also das Gewicht des Wassers keinen Einfluss mehr auf die Egalität des Garnes ausüben kann. Der Tropfapparat ist über den beiden Ab zugsrollen, .welche den Wollflor vom Peigneur abziehen, angebracht. Derselbe besteht aus dem Behälter a, den Hähnen b und c, der Luftröhre % und den Rädern 1, 2, 3 und 4. stimmten Quantums Spinnmaterials vor der ersten oder zweiten Krempel maassgebend für die in Aussicht genommene Garnnummer, d. h. die Feinheit des Garnes, ist, so muss in Folge der bisherigen unregelmässigen Feuchtigkeits- vertheilung eine grosse Unegalität in dem fer tigen Garn entstehen. Wenn z. B. die oberste Schicht der zu verspinnenden Wolle nur noch 20%, die unterste dagegen 50 % Feuchtigkeit enthielte, so würde, wenn ein gleiches Quantum abgewogen würde, um dieselbe Garnnummer, z. B. 20,000 m pro Kilogramm, zu spinnen, eine bedeutende Unegalität im fertigen Garn entstehen, weil in dem Garn, welches aus dem abgewogenen Quantum Wolle mit 20% Feuch tigkeit gesponnen würde, mehr Wolle enthalten sein würde als in demjenigen, welches aus dem gleichen abgewogenen Quantum Wolle mit 50% Feuchtigkeit gesponnen würde. Bei Mischungen von Wolle mit Baumwolle tritt noch der Uebelstand hinzu, dass die in trockenem Zustande offenen Baumwollflocken sich durch das starke Anfeuchten fester schliessen und sich deshalb viel schlechter verarbeiten lassen. Nach dem oben Gesagten ist es zweifellos, dass es sehr nachtheilig in der Streichgarn spinnerei und ganz besonders nachtheilig auf die Egalität der Garne wirkt, wenn dem Streich garnmaterial vor dem ersten Krempeln auch das Wasser, wenn solches überhaupt zugesetzt wird, als Anfeuchtungsmittel zugesetzt wird. Zur Hebung dieser Uebelstände feuchtet obige Firma das zu Streichgarn bestimmte Spinnmaterial vor dem ersten Krempeln mit Oel oder anderen Fett- oder Schleimsubstanzen Derselbe functionirt in folgender Weise: Der Behälter a ist mit Wasser gefüllt; die beiden Hähne b und c haben auf ihrer Achse die Räder 3 und 4, welche eine gleiche Anzahl Zähne haben und so mit denselben in einander gestellt sind, dass, wenn der Hahn b geöffnet der Hahn c geschlossen, und wenn c geöffnet b geschlossen ist. Auf der Abzugswalze x ist ein Zahnrad 1 angebracht, welches beliebig grösser oder kleiner genommen werden kann und welches in das Transportrad 2 eingreift; dieses letztere treibt das Zahnrad 3 und dieses wiederum das Zahnrad 4. Sowie sich nun die Abzugswalze x mit der Druckwalze y dreht, drehen sich auch die beiden Hähne b und ß, und da b und ß sich abwechselnd öffnen und schliessen, wie oben beschrieben ist, so erfolgt der tropfenweise Zusatz des Wassers ganz gleichmässig, weil durch die Combination der beiden Hähne b und ß mit der Luftröhre x nur die Wassersäule zwischen diesen beiden Hähnen b und ß. nicht aber die Wassermenge im Wasserbehälter des Apparates in Betracht kommt. Patent-Anspruch: Eine Einrichtung, welche die tropfenweise Zuführung von Wasser zum ablaufenden Band der Reiss- und Pelz krempel der Wollspinnereien dadurch bewirkt, dass zwei im Ablaufrohr des verwendeten Vor rathsbehälters angebrachte Hähne in rotirender Bewegung automatisch sich öffnen und schliessen, also in regelmässiger Folge ein kleines abge messenes Wasserquantum auf das Band oder auf die obere Abführungswalze abtropfen lassen. Wageneinzug-Vorrichtung für Selfactoren von Emil Tänzler, Obermeister in Lennep. D. K.-P. No. 36363. Die Einzugseile an Selfactoren wurden bis her mit dem einen Ende an den Einzugs schnecken und mit dem anderen Ende über je eine am Wagenmittelstück sitzende Spannrolle gewickelt. Diese Befestigungsweise hat grosse Nachtheile. Die ruckweisen Anspannungen der Seile durch die Einzugschnecken bewirken ein schnelles Abnutzen der Seile, auch werden die letzteren durch die grössere oder geringere Elasticität des einen oder anderen Seiles ver schieden beansprucht. Diesen Uebelständen abzuhelfen, ist der Zweck der vorliegenden Er findung, welche in unserer Abbildung veran schaulicht ist. CG sind die beiden Einzugseile, welche mit dem einen Ende wie gewöhnlich an den Ein zugsschnecken AA befestigt sind. Die beiden anderen Enden der Seile sind jedoch nicht wie sonst um je eine Spannrolle gewickelt, sondern | durch einen in Fig. 2 u. 3 dargestelten Apparat | (B Fig. l)mit dem Wagenmittelstück verbunden. Dieser Apparat B ist folgendermaassen con- j struirt: D ist eine fest mit dem Wagenmittel stück verbundene Spannrolle. An derselben ist das eine Ende einer Kette befestigt, deren anderes Ende in den Haken eines Zugbolzen g eingehakt ist. Auf diesem sitzen lose zwei Traversen e und h. Zwei Bolzen f sind mit der Traverse e fest verbunden und können sich durch zwei Bohrungen in h frei bewegen. Zwischen e und h sitzen auf den Bolzen f, f, g, je eine starke Spiralfeder, welche die beiden Traversen auseinander drücken. Auf das freie Ende des Zugbolzens g sind zwei Muttern ge schraubt, durch die der auf g ausgeübte Zug auf die Traverse h übertragen wird. CG sind zwei Zugseile, die an dem einen Ende wie ge wöhnlich an den Einzugsschnecken A A be- festigt und deren andere Enden fest mit der Traverse e verbunden sind. Der auf die Tra verse h ausgeübte Zug wird durch die Spiral-