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LEIPZIGER MONATSCHRIFT FÜR TEXTILINDUSTRIE. No. 4. 105 Die maximale Geschwindigkeit der Vor spinnspindeln ist an gewisse Grenzen gebunden. Spindeln und Spulen können infolge der den Vorspinnmaschinen eigentümlichen Aufwinde regeln nur durch Räder angetrieben werden. Letztere lassen aber selbst bei der exaktesten Ausführung der Verzahnungen nur eine be schränkte Teilkreisgeschwindigkeit zu. Das Gleiche gilt von der Schraubenführung der Hechelstäbe undder Überführung der Letzteren von einem Schraubenspindelpaar zum andern. Unter Draht versteht man die Anzahl der Drehungen welche das Vorgarn pro Längen- Einheit, hier also auf 1" engl. erhält. Es ist also wenn S die f/min. der Spindel, L v die Z/min. des Str.-Zyl. in engl. “ ist, und folglich ist L = d. h. die Z/min. des Str.-Zyl. der Vorspinn maschine ist proportional den Z/min. der Vor spinnspindel und umgekehrt proportional den demVorgarn pro Zoll engl. erteilten Drehungen. Obige Formel gibt aber nur die theoretische Lieferlänge an. Die wirkliche Lieferung ist wesentlich geringer und wird bedingt durch die erforderlichen Stillstände beim Spulen wechsel, Fadenbruch etc. Bezeichnet p die Lieferungsabnahme in Proz., dann ist 10) I = - 100 ' v D 100 die in Rechnung zu setzende Z/min. des Str.- Zyl. der Vorspinnmaschine. Ist nun L v bekannt, ist ferner die Anzahl i v der Spindeln pro Maschine gegeben, so läßt sich mit Hilfe der Gleichung 8 die Z/min. der Streck-Zylinder sämtlicher zu einem System ge hörenden Vorbereitungsmaschinen berechnen. Besteht dasselbe z. B. aus: Anlegemaschine mit i„ Ablieferungen, I. II. u. III. Streck ¬ maschine mit ?' r> z n u. z m „ und aus der Vorspinnmaschine mit i v „ , dann sind, und zwar durch den Spinnplan, gegeben: V a , ^i, t'n, Mn un< l V« die Verzüge, d lt d u , d m und d v die Doublierungen. Es sollen der Reihe nach ermittelt werden: ^-n, und A„ die Z/min. des Str.-Zyl. der III, II, I Streck maschine und der Anlegemaschine. Nach Gleichung 8 ist die minütliche Liefer länge des Str.-Zyl. einer beliebigen Vorbe reitungsmaschine r _ r dx-\-l Za’-J-I L x — L r + 1 —— ■ v-, wenn die Werte mit dem Index x Größen der zu berechnenden Maschine x und die Werte mit dem Index x -j- 1 Größen der auf diese folgenden Maschine x -j- 1 sind. In diesem Falle entspricht die III. Streckmaschine der Maschine x und die Vorspinnmaschine der Maschine Setzt man für die allgemeinen Werte L x und /, die Werte Am und Zm, ferner für Z-.v+i, d x i rlt 1 und i r+ i die Werte L v - a v • v v und i v , dann ist . r dv lv -m v die Z/min. des Str.-Zyl. der III- Strecke. Wird dieselbe Umwertung für An, Aj und A„ vorgenommen und Gleichung 8 entsprechend angewendet, so ist j r d m , im Mi — Mn • j, nI • die Z/min. der Str.-Zyl. der II. Strecke, ferner r r da in A i — ' vn ' ii die Z/min. des Str.-Zyl. der I. Strecke und schließlich 7—7 . S l ' vi ii die Z/min. des Str.-Zyl. der Anlegemaschine. Werden in den eben für A„ gefundenen Aus- druck nach einander die Werte für Än und Am eingesetzt, dann ist nach Einsetzung des obigen Wertes für Ai 7 7 da in di . «i , ~ ‘ v n ' ii ’ »i ferner nach Einsetzung des Wertes für An j j 4i «'m . 'n di ij_ 111 ’ z, nI ' m ’ «'n ii vi ia und endlich nach Einsetzung desWertes für Am Nach Kürzung der gleichen Größen wird 7 _ / A.A A„ — Ai • vi ia > , dg di . «i 11 vg vi la ’ . dm du di i\ i r ~ ^ nI VIII VII Vi ia ’ . dv <Zni du di . iv_ ' vv ' z'ni v n v i ia ’ oder nach Ordnung der Glieder in umge kehrter Reihenfolge T x di du dm _ dv iv *-‘V • j/jjj Vv ia die Z/min. der Str.-Zyl. der Anlegemaschine. Diese Formel läßt sich dadurch verallge meinern, daß man die Größen der zu berech nenden Maschine mit dem Index x, die Größen derjenigen Maschine, deren gegebene \\ erte für die Geschwindigkeiten aller voran ge henden Maschinen maßgebend sind, mit dem Index ;z und die Werte der zwischen den Maschinen x und zz befindlichen Maschinen mit dem Index x -|- 1, X -j- 2 bezeichnet. In obiger Formel ist die Anlegemaschine die zu berechnende Maschine und die \ or- spinnmaschine die Maschine, deren Bandbe darf für die Geschwindigkeit der Anlege maschine bestimmend ist. Ferner sind die I., II. und III. Streckmaschine die Zwischen maschinen. Setzt man also in obiger Gleichung für A„ und i„ die Werte L x und z.,, „ di, dg ... . „ „ d x -\-i, dx-if-2 ■ ■ • „ Vi, Vu • • • • . „ » Vx+l,Vx+2 • •; • und „ L v ,d v ,v v nnAi v „ * A„,z/„,^„undz„, dann erhält die Gleichung folgende allgemeine Form: 11) LX—Lu dx + I dx-\2 . ... d n Vx+ 1 2 .... Vn Aus dieser Gleichung ist ersichtlich, daß große Doublierungen und kleine Verzüge große Liefergeschwindigkeiten der bandliefern den Maschinen zur Folge haben. Da diese Gleichung die Grundlage für die Größe der Geschwindigkeiten etc. innerhalb eines Sortimentes zusammen arbeitender Spin nerei-Maschinen bietet, so will ich dieselbe Grund- oder Fundamentalgleichung nennen. Sie kann in dieser Form nicht nur für die Maschine jeden Spinnmateriales Anwendung finden, sondern auch mit gleichem Erfolg angewendet werden, wenn es gilt, die Ge schwindigkeiten etc. jeder beliebigen, der ge gebenen Maschine, vorhergehenden oder nach folgenden Maschine zu ermitteln. Es ist aber stets zu beachten, daß die Werte mit dem In dex x einer von den Maschinen angehören, welche der Maschine, deren Werte mit dem Index n bezeichnet sind, vorangehen. (Fortsetzung folgt.) Fadenschützer für Spinn- und Zwirn maschinen von Henry Bibby Reynolds in Stockport (Cheshire, Engl.). (D. R.-P. Nr. 181641.) Der neue Fadenschützer für Spinn- und Zwirnmaschinen entfernt der Patentschrift zufolge bei Fadenbruch den gebrochenen Faden von den neben ihm liegenden Fäden. Dieser Faden leiter besteht aus einem biegsamen Organ. In der Abbildung ist der Fadenschützer an dem oberen Teile einer Zwirnmaschine veran schaulicht. Jeder der von den abzuwickelnden Spulen ablaufenden Fäden a steht mit diesem bieg samen Fadenschützer b in Verbindung, welcher mit einem Ende an einem festen Gestellteile der Zylinder c oder an einer anderen passenden Stelle befestigt ist, während das andere, einen Haken d tragende Ende im normalen Zustande von dem gespannten Faden getragen wird. Reißt ein Faden, so fällt das freie, den Haken t ragende Ende des Fadenschützers auf die Zylinder bank e, den gerissenen Faden, wie aus den strichpunktierten Linien der Abbildung ersicht lich, unter die Speisezylinder c mit sich ziehend. Durch eine derartige Vorrichtung wird so mit jeder Faden beim Reißen von den unversehrt gebliebenen benachbarten Fäden getrennt, wo durch die sonst auftretenden Verwicklungen der Fäden verhindert werden. Als Material für den Fadenschützter b können nach der Patentschrift Darmsaiten, Schnüre, Drähte in Kettenform u. dgl. verwendet werden. Um die Befestigung des Fadenschützers an dem Gestellteile der Zuführungszylinder oder an anderer passender Stelle zu erleichtern, ist bei der in der Abbildung dargestellten Ausführungs- 1 K*