Volltext Seite (XML)
90 Aus dem Morgenlande. stil, da beide einer Epoche angehören, die in die Jahrhun derte unmittelbar vor Christi Geburt fällt, als die griechischen Könige in der modernen Residenz Alexandrien längst nicht mehr an den Gott von Elcphantine dachten und vor allem als dem Tempel und der Priesterschaft des göttlichen Bau meisters auf der Insel Elephantiue die Mittel des Unterhalts entzogen waren. Den Priestern dieser Epoche lag aber daran, das Anrecht auf den ehemaligen Zehent in irgend einer legalen Weise wieder zum Ausdruck zu bringen. Man benutzte dazu eine uralte Legende, die sich an ein siebenjähriges Ausbleiben der Nilüberschwemmung und an die infolge dessen entstandene Hungersnot knüpfte, angeblich unter der Regierung des Königs Loser, um den Nachweis zu führen, daß der vernachlässigte Kult des Gottes Chnubis, des Urhebers der alljährlich ein tretenden Nilflut, die Ursache des Elends gewesen sei. Mit einem Worte, man war beflissen, den verlorenen Zehent dem Gedächtnis der lebenden Könige auf eine unverfängliche Weise aufs neue einzuprägen und die Erzählung wurde in den Stein gemeißelt, um als modernes Memento zu dienen. Zur ältesten Geschichte des Goldes. Das Gold ist das edelste Metall, welches noch heute im Handel und Wandel den höchsten Wertmesser der Abschätzung bildet. Das war bereits in den ältesten Zeiten der mensch lichen Geschichte der Fall, in welchen das Gold an der Spitze aller übrigen Metalle stand und die Sehnsucht nach seinem Besitze das menschliche Herz erfüllte. Sein Glanz wurde mit dem Leuchten des Sonnenstrahls verglichen und die Ägypter gingen so weit, sogar die Körperhaut des Sonnengottes als goldig zu bezeichnen im Gegensatz zu den bleichen Knochen