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Sonntag, den 1». Mai 1925 Nr. 107. Seile Z Säirnml rs i» der..MrIS»iische>> Semm"? Der ehemalige Freikkorpsführer Frhr. v. Medem erklärt tm „Tag" (Nachtausgabe Nr. 104 vom 5. Mai), daß mit der Wahl Hindenburgs ein entscheidender Abschnitt für die onteriandische Bewegung erreicht worden ist. Folgerichtig mühte die nationale Bewegung nunmehr ihre Aufgabe besonders darin sehen, sich In den Staat als Träger und Schützer der Staarsidee > inzufügen. Die nationale Bewegung hätte sich in den letzten Jahren sehr viel ruhiger entwickelt, wenn nicht von den verschiedenen Pai- teigruppen, Parteiklüngeln und ehrgeizigen Persönlichkeiten an ihr herumgezerrt worden wäre. Sollte es Hindenburg gelingen, den Flaggenstreit zu beenden und gelänge dem Reichsbanner die Abschiittelung aller parteipolitischen Einflüsse und die klare Umstellung aus den nta'analen Staatsgedanken, dann würden der Staatsidee und dem Staat vcn bislang entgegengesetzten Strömen Kräfte zujließen die iiir den Wiederaufbau von Vclk und Vaterland entsch ätzend im Sinne der Ueberwintung des Parteigeistes durch den Vemeinschairsgedanken wirksam werden müssen. Hierzu bemerkt die deutsckwolkspa" etliche . Nationallibe rale Korrespondenz": „Man kann sich iber diese Auskübrungen des Herrn von Medem nur von Herzen freuen. Es beschleicht eine» allerdings ein Gefühl der Wehmut bei dem Gedan ken, das; sich die innere Entwicklung Deutschlands viel glück licher gestaltet hätte, wenn solche Erkenntnisse früher gereist wären." Wir möchten hinzufügen: Dieses Gefühl der Wehmut wird geradezu überwältigend bei dein Gedanken, dah die Erkenntnisse des Herrn von Medem der großen Menge der „Vaterländi schen" auch heute noch verschlossen sind. Hier findet sich zum Beispiel einmal eine verklausulierte Anerkennung der vaterländischen Bedeutung des Reichsbanners. Aus der Straße nennen die Gesinungsfreunde des Herrn von Medem das gleiche Reichsbanner: „Mostrich", „Papphelm". „Brigade Rollet". Herr von Medem gibt zu, daß die „vaterländische Bewegung" sich e r st noch „in den Staat als Träger und Schützer der Staatsidee einfügen" muß. Wer aber hat denn ln den letzten Jahren den Staat geschützt und getragen? Waren es nicht die Kreise, die sich bei dem letzten Wahlkampfe zum Volksblock zusammenge schlossen haben, und von allem, was sich „vaterländisch" n a n n t e, mit Schmutz und Geifer besudelt wurden? — Aller dings, in einem hat Herr von Medem recht: Die „vaterländische Bewegung" ist jetzt an einen entscheidenden Abschnitt ihrer Ent wicklung gekommen. Bisher trug sie nur den N a m e n vater ländisch — jetzt wird sie zu zeigen haben, ob sie auch so zu ha n- deln versteht. Sleuerlermine im Mai Sporl Die DFB.-M-iskerIchast Heute herrscht im DFB.-Lager Ruhe. Am 17. Mai fällt die erste Zwischenrunde. 8 Anwärter — 4 Spiele und das Re sultat: vier Sieger. Wer sind die verdienten oder glücklichen Sieger. Die Tressen wie folgt: in Hamburg: Duisburg gegen Altona 93: in Berlin: Düsseldorf gegen Hertha BSC.: in Bres lau: 1. FC. Nürnberg gegen 08 Breslau: in München-Gladbach: Essen gegen Frankfurt. Ob das vierte Spiel ln M.-Gladbach ausgetragen wird, ist seitens des Spielausschusses noch nicht ganz amtlich, doch dürfte sich so knapp bevor nichts mehr ändern. Wenn man das Für und Wider genau erivägt, so dürften als Favoriten In Betracht kommen in Hamburg: die Iä-germannschaft Altona: in Berlin: die Gäste Turu Düsseldorf: in Breslau: der Altmeister 1. FT. Nürnberg: und in M.-Gladbach: der H. S. V.-Bezwinger, F. S. V. Frankfurt a. M. H. E. B. Ter „Deutsche Fnßballbiinb" hat für die zweite Vorrunde, di« am 17. Mai auSgetragrn wirk», folgende Gegner gewählt: Hertha-Berlin gegen T»r,»-Düsseldorf in Berlin, Altona 93 gegen Duisburger T. B- in Hamburg, 1. F C. Nürnberg gegen Z. C. 08 BreSla» in Breslau, FußballPortvereln Frankfurt gegen Schwarz-Weiß Essen in München-Gladbach. Dresden Dl« am vergangenen Mittwoch ausgetragenen Pokaijpiele brockten folgende Ergebnisse: Fnßballring gegen Rasensport 2:1. Brandenburg gegen Guts Mnts Meißen 5:0, . Sportgeß 1893 gegen 04 Frcital 4:2, Guts Muts gegen B f. V. 11:2, Fortuna gegen Favorit 2:0. Für Sonnabend, de» 9. Mai nachmittag? »/,6 Uhr ist die dritte Runde mit 2 Spielen angescht. Es kämpft: Guts M»tS gegen Fnßballrlng. Das Spiel wird auf dem Ring-Platz an der Friedensstraße an?» getragen. Ta beide Mannschaften mit gleichen Aussichten in den Kampf gehen, ist mit einem interessanten Treffen zu rechnen. Im 2. Spiel stehen sich Fortuna und Sportg.s. 1893 gegen über. — Brandenburg ist spielfrei. * Dresdensla veranstaltet am 10. Mai leichtathletische Wettkämpfe. Diese werden auf der Illgen-Kainpsbahn ans- getragen. Bon den TellMinern Ist besonders Honben als Kanon« erwähnenswert. Derselbe schlug im 100-Mctcr-Lmifck, Porrit (Neuseeland) Pacd'k (Amerika) „nd Carr (AnNrnlien). In die Welt htnans Von Fr. Schrönghamer-Heimdal Wieder liege ich am Hügel der Heimat und luge in die Welt hinaus. Und ich denke vergessener Mutterworte, die dem Knaben so zauberisch klangen: „In die Welt hinaus", „in der Welt draußen", „In der Fremde", „bei fremden Leuten". Was war das? Was wollte das? „Welt"? . . . Da lief ich wohl, das Herz voll Ahnung ferner Abenteuer, zum Hügel der Heimat, warf mich ins Heidekraut und ließ die Augen über die Höhen hin schweifen, die die Heimat umhegten. Da draußen war also die „Welt", unsichtbar, geheimnisvoll geisternd, voll fremder Menschen, Dinge und Taten. Und ich brannte darauf, auch einmal hinauszukommen „in die Welt" . . Nun war ich draußen „in der Welt", zehn Jahre, zwanzig Jahre, dreißig Jahre — wie doch die Zeit vergeht! — und ich weih, was „die Welt" ist: Alles, was nicht „Heimat" ist, das ist .die Welt". Wieder «m Hügel der Heimat liegend, wieder in die Ferne lugend geht mir das Geheimnis der „Welt" recht herzties ans. Es liegt alles in dem Wort, ivas Mutter ihrem reichen ahneirden Gemüt, mit ihrer „Muttersprache" weiland in das Wörtlein zu legen wußte: Wallen und Wollen, Gewalt und Wildes. Durch einander, Trubel. Unrast. Und Heimit ist Ruh, Behagen, Ge- Lorgenfein. Das ist der Unterschied. Ja, Mutter hatte recht. Ich hab's erfahren in zehn, zwan zig. dreißig Iährlein . . . Wie doch die Zeit vergeht! Wehrloses Waldbüblein zog ich in die Welt. Und noch bevor ich über die Schwelle des Vaterhauses trat, holte der unbekannte .Riese da draußen zu einem gewaltigen Streiche aus und lcklug wir eine erste, herztiefe Wunde: das Heimweh. Da» ging schon gut ank Am 12. Mal läuft die Schonfrist ab für die A rb e l t g eb e ra bga be und die M i e tz i n s sie u e r. Die Arbeitgebcrabgabe beträgt ein «viertel -er Gehalts- und Lohnabzüge für die Zeit vom 21. bis Z0. April 1925. Jedoch können die am 15. und 25. fälligen Be träge der Arbeitgeberabgabe, ivenn sie unter je 10 Reichsmark bleiben, zusaminen mit dem am 15. des folgenden Monats fäl ligen Betrages bezahlt werden. Weist der Arbeitgeber nach, daß Gehälter und Löhne im Kalenderjahr 1924 mehr als 2 v. H. des Umsatzes betragen haben, so tritt auf Antrag eine Ermäßigung der Arbeitgeberabgabe auf ein Achtel der Steuer ein. Eine schriftliche Bersicherung über die Höhe der GelMter und Löhne sowie die des Umsatzes ist dem Antrag beizusügen und ist auch bei der Zahlung mit abzugeben. — Die Mietzinssteuer betrügt 27 v. H. der Friedensmiete (beide Steuern an die städtischen Steuerstellen). Am IS. Mal läuft die Schonfrist ab für die Grundsteuervorauszah lung (städtische Stenerstellcn): sür alle Grundstücke 0,06 Reichs mark jährlich für je 100 Papierinark des veranlagten Steuer» wertes, der aus dem Grundsteuerbescheid für 1922 ersichtlich ist, falls später nicht eine veränderte Festsetzung des Steuerwertes bekanntgeinacht worden ist. Zu entrichten ist ein Viertel des sich hiernach ergebenden Betrages (in der Regel gleich der Grundsteuer für 192t). Am 10. Mal (Schonfrist bis 17.) ist fällig die Vorauszahlung auf allgemeine und erhöhte Umsatzsteuer (zuständiges Finanzamt). Für Monat April von solchen Gewerbetreibenden und Evwerbsgesellfchaften zu entrichten, deren Umsatz im Kalenderjahr 1922 mehr als 1)4 Millionen Papiermark betragen hat oder denen die monatliche Voranemldung und Vorauszahlung besonders auferlegt worden ist. — Weiter ist am 10. Mai fällig (Schonfrist bis 17. Mai) die Einkommens- und Körperschafts st euervoraus- zahlung (zuständiges Finanzamt), abzuführen von den nach vorstehenden Grundsätzen Umfatzsteuerpfiichtigen: die umsatz- steuerfreien Geschäfte sind hinzuzurechnen. Ain IS. Mai (ohne Schonfrist) sind fällig: 1. Der Steuerabzug voin Arbeitslohn (zustän diges Finanzamt). 2. Die Einkommen st euervorauszahlung, Ver- mögenssteuervorauszahlung und Gew erbe st euervorauszahlung (Schonfrift bis 22. Mai), und die Arbeitgeberabgabe. Die beiden letzteren an die städ tischen Steuerstellen, die beiden ersten an das zuständige Finanz amt. Die Einkommensteuervorauszahlung ist zu leisten von Steuerpflichtigen mit Einkommen aus den Betrieben der Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und sonstiger Bodenbewirtschaf tung. Der Betrag der Bermögensfteuervorauszahlung ist ersichr- lich aus dem Vermögenssteuerbescheid für 1924. — Die Gewsrbe- -stcuervorauszahlung ist zu leisten für jeden im Rechnungsjahr 1923 zu veranlagen gewesenen Betrieb in Höhe von 15 Reichs mark und )4 v. H. des zur Vermögenssteuer veranlagten Be triebsvermögens. Nachgelassen Ist, die Hälfte des jetzt fälligen Betrages am 15. August zu bezahlen. — Die Arbeitgeberabgabe Hoi.bcn stcllie in Kcpcnhagen eine» Weltrekord über 100 Nords mit 9,5 Sekunde» auf. - - Die Vorkämpse beginnen früh 9.30 Nhr, die Hauptkampse nachmittags 2.30 Uhr. Hz, Turnen und Spork in Thüringen Spielvereinigung Erfurt hat für heute nachmittag die Liga des V. f. L. Merseburg nach Erfurt verpflichtet und wird das Spiel als zweites auf dem neuen Platze austragen. Die größere Durchschlagskraft des Gaumeisters von Nordthüringen dürfte ausschlaggebend sein, so daß die Platzbesiher auch mit dem zwei ten Siege ans eigenem Platz rechnen können. Der Sportklub Erfurt leistet einer Einladung seines Na mensvetters in Zwickau Folge und wird anläßlich des 20jährige» Bestehens des Zwickauer Sportklubs gegen dessen erste Eis an- treten. » Handball. Das Spiel Turnv. Apolda 1. gegen Verein Turner Apol das 1., «das am 26. April ausfiel, wird heute in Apolda nachge holt. Mit diesem wird die Spielreihe 1924/25 in der Bezirks gruppe Erfurt abgeschlossen. Di« Vereine der ersten Klasse hoben dadurch Gelegenheit, in Freundschaftsspielen mit anderen Bezirksvereinen zu spielen. Voraussichtlich wird heute nach mittag der MTV. Erfurt den Turnv. 1860 Eisenach als Gegner auf dem Wal-dspielplatze haben. H—d. Faustball. Im Mittelthüringer Gau der Deutschen Turnerschaft wird am Sonntag die Spielreihe der ersten Klasse (Männer) fortge setzt. Es treffen sich in Jena die ersten Mannschaften der Turn gemeinde Jena, des Turnv. Lobeda und des Männerturnv. Er furt. Nach den Erfolgen des Turnv. Lobeda vom letzten Sonn tage zu schließen, wird MTV. Erfurt keinen leichten Stand haben: ebenfalls ist Jena kein zu verachtender Gegner. Auf dem Waldspielplatz des MTV. Erfurt werden heute die Faustballspiele der Frühjahrsreihe des Turnbezirks Erfurt Gott weiß, wie lang ich an dieser Wunde gelitten habe. Oder blutet sie auch jetzt noch manchmal? Und dann war ich draußen „in der Welt", „bei fremden Leuten", und wehrte mich gegen das Wilde, bas von allen Seiten auf mich eindrang. Die Wunden, die sie mir schlug, gab ich dreifach zurück, wähnend, mir damit die Welt zur Heimat zu machen. Und da errang ich mir alles, was das Herz begehrt, Brot ohne Not, Achtung und Ehren, Namen und Orden. Und als mir ein Bärtlein blond um die Lippen sproßte, fand ich ein Herz, das sich mir treue gesellte. Doch die Heimat war es nicht. Immer blieb ein letztes, un gestilltes Sehnen, das sich immer nur am Hügel der Heimat in Harmonien löste. ^ ^ Sinnvoller Bräuche tiefes Geheimnis ging mir auf. als Ich ans den hohen Schulen draußen „in der Welt" vom Wandern unserer Borfahren Härte. Wenn ihnen die Heimat, das „Mutter land". wegen des reichen Nachwuchses der Heimgeborenen zu eng nnirbe, da zog die Iungmannschast unter einem Herzog aus, um au den Marken des „Mutterlandes" neue Siedelplähe zu suchen, ein „Vaterland" zu gründen, bas den Kommenden neue Heimat war. So wuchsen um das alte Mutterland eine Reihe von „Mar ken", die Ostmark, das heutige Oesterreich, die Südmark, die Westmaik, bie Nordmark. Waren die neuen Siedelplätze ge sichert. dann kehrten di« „Markomannen" zurück und holten die Heimat in da» neue „Vaterland": Ein „heiliger Frühling" zog dann in die Neumark, die Iungmannen des Heimvolkes mit ihren Bräuten, und nahmen die Heimat sichtbar und greifbar mit in die Fremde: das Hevdfeuer, die Linde, die Helmatscholle. Im Herdfeuer brannte ihnen-die gleiche Glut wie in der alten Hci- wat, die Linde wuchs und wölbte sich über ihre Höfe wie daheim, in der Helmatscholle. die sie über das Neuland streuten, war ihnen das alte Mutterland, der Heimatboden, auf immerdar gegen- wärtia in der neuen Mark. Wie konnten diese Markomannen beträgt ein Viertel der Gehalts- und Lohnabzüge für dis Zeit vom 1. bis 10. Mai. Am 25. Mai (ohne Schonsrist) ist fällig der Steuerabzug vom Arbeitslohn für die Zeit vom 11. bis 20. Mai (zuständiges Finanzamt). — Ferner die Ar- üeitgeberabgabe (Schonfrift bis 1. Juni, städtische Steuer, stellen) ein Viertel der Gehalts- und Lohnabzüge für die Zeit vom 11. bis 20. Mai. Für Hunde- und Zugtiersteuer ergehen besonder« Steuer bescheide. Steuerabzug von Reisespesen Ter Reichsinlnister der Finanzen hat ans eine Anfrage, m wicsern und in welchem Ausmaße Reijespesen dem Sftiierabznx unterliegen, folgenden Bescheid gegeben: Nach Art. 1 H 10, Absatz 2, Ziffer 1, der Zweiten Steuecnotverordnung unterliegen den Steuerabzug auch die Auswandsentschädigungen im Sinne de« 8 34, Absatz 3 des Einkommensteuergesetzes, d. h. die Enichädi- gnngen, die „ach ausdrücklicher Vereinbarung zur Bestreitung bei durch den Dienst oder Austrag veraulaßten Aufwandes gewähr» werden, auch soweit ihr Betrag den erforderlichen Aufwand uichl übersteigt. Um jedoch im beioecseitigen Interesse die Anträge ans Erhöhung des steuerfreien LohnbetrageS nicht allzu lehr an schwellen zu lassen, will ich mich damit einverstanden erkläre-,, daß bare Auslagen von vornherein bei der Berechnung des einznb?- haltenden Steuerbetrages dann außer Ansatz bleiben, venu ji» dem Arbeitgeber im einzelnen nachgewiesen oder dem Arbeit nehmer unzweifelhaft nur zur Deckung barer Aus lagen in solcher Höhe vergütet werden, daß die Vergütung reichen kan». Als typische Fälle solcher Auslagen führe ich an: Tatsächlich entstandene Reisekosten (Eiienbahnsahrtauslagen) llcbernachinngs- gelber, Kosten für Zimmerbenutznng in Gasthäuser», Auslagen sür Koffertransport, bare Anslagen sür Telegramm- und Telephon- gebühren, sowie die bei auswärtige» Arbeiten gewährten, in Tarifverträgen festgesetzten Auslösungen, sofern sie nur in einer solchen .(-öhe gewährt werde», daß sie ausreichcn, um die Mehr- auswendnngen durch den auswärtigen Aufenthalt gegenüber der Hanshaltsverpslegung zu decken. Im übrigen sind dag'egen steuer pflichtig: Pauschbeträge aller Art, z. B Lohnzuschläge, lieber« stnndenzulagen, Pauschvergntuugea für Reisespese», insbesondere sogenannte Bertranensspesen. Solche Aufwendungen können nur im Wege der Erhöhung des steuerfreien Lohnbetrages gellend gemacht werde». Voraussetzung für die Freilassung der Entschä digungen für bare Auslagen von, Steuerabzug ist also 1., daß es sich um Auslagen handelt, die mit dem Dienstverhältnis im Zu sammenhang stehen, 2., daß die Auslagen entweder i>» einzelnen »achgewicsen werden oder bei ihnen kein Zweifel darüber bestehen kann, daß sie in diesem Umfange tatsächlich entstanden sind Was die letzte Voraussetzung betrifft, so ist es natürlich nicht angängig, Abzüge, zu deren Abgeltung der steuerfreie Lohnbctrag 'H !, Absatz 1) oder der vom Finanzamt auf Antrag zngelasseue er- höhte Lohnbetrag (K 19. Absatz 1) ausreicht, aus dem Umweg- Uder bare Auslagen nochmals steuerfrei zu lasse». Erstattet z B ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmern die Kosten der Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte oder die Beiträge zur Sozial- oelsichernng, soweit sie auf die Arbeitnehmer fallen, so sind diese Vergütungen dem Steuerabzug unterworfen. ausgetragen. In den sechs erforderlichen Spielen sind beteiligt: Erfurter Turnerschaft 2., Iahnbund 1., Iahnturnv. 1 und Män- ncrturnv. Erfurt 2. Diese Vereinsmonnschaften vertreten dis 2. Klasse im Mittelthüringer Gau Der erste Sieger wird Be- zirksmeister. Die Spiele beginnen um 2 Uhr nachmittags. H--d. Kan-ball-Vorschau sür den 1v. Ma Auswahlrunde: In Apolda treffen sich die Auswahl- ntannscl)aften von Mittel- und Südthüringen. Mittelthüringen hat den. Stamm seiner Mannschaft aus dem Tv. Suhl genommen und diese ergänzt durch Jenaer Handballer. Der Ausfall von MTV. Saatfeld, der im Entscheidungsspiel um die Kreisgruppen- meisterschast steht, wird zu spüren sein. Südthüringen setzt sich in der Hauptsache aus der Meistermannschaft des Tn Snhl zu sammen und dürfte die bessere Aussicht haben. In Mühlhausen trifft Ostihüringen aus Westthiiringen. Wenn auch der vstthüringer Mannschaft die gesamte Meister mannschaft des MTV. Zeitz zur Verfügung steht, so dürste doch in der Westthüringer Mannfcißift, die sich in der Hauptsache aus der Mühlhäuser Meisterklasse zusammenfeht, ein ziemlich eben- dürtiger Gegner zusammenfinden. Der Ausgang ist hier voll kommen offen. Beide Spiele werden für die Zusammensetzung der Thüringer Ländermannschast wertvolle Anhaltspunkte gü>en. ss Fußball. Im Endspiel um die Kreismcisterschasi des 13. Turnkreises trifft der Turnverein Weida kommenden Sonntag in Gotha ans den dortigen Turnverein. Nach den bisherigen Er- gebnissen dürfte sich Gotha erstmalig den Kreismeistertitel sichern. Der Sieger tritt bereits am 17. Mai gegen den Kreismeister des 7. Kreises im Endspiel um die Kreisgruppenmeisterickaft an Breitensträter gegen van der Beer unentschieden. Der gestrige Boxkampf im Berliner Sportpalast zwischen dem hol ländischen Schwergewichtsmeister van der Beer und Brcitensträ- ter endete unentschieden. Heimweh haben, wenn sie auch in der Fremde die ganze alte Heimat besaßen, Lied und Liebe, Recht und Brauch. Waffen und .Hausrat der alten Heimat umgaben sie zu allen Stunden. So waren sie zwar in einer neuen „Welt" draußen, aber diese Neue. Fremde, war vom ersten Augenblick des Einzugs an schon Hei mat, ganz und gar Heimat, wenn auch aus neuem Boden ch Am Hügel der Heimat weiß ich: Fremd und wild ist oic „Welt" nur dem, der allein und wehrlos in die Fremde zieht, den an die Heimat nichts mehr bindet als das wehe Herzwühlen .zur Nacht, das Heimweh. Fremd und wild ist die Welt nur dem. den die Heimat nicht in die Fremde geleitet, der ohne Linde und Liebe, ohne Heimatscholle und Herdfeuer, ahne Heimatgesallcn und Heimatsitten dem fremden Wesen „in der Welt draußen" wehrlos überantwortet ist. Der ist fürivahr ein schwaches Rohr, das jeder Siurm zerknickt, wie das Dichtcrwort weiß „Weh dem, der keine Heimat hat", sagt ein anderer Dichier. Heimatlos und „elend" waren dem Sprachgesinn der Väter gleichbedeutende Begriffe. Und „elend" heißt ja wörtlich und wirklich „außer Landes", aus dem Heimatschoß verstoßen. „Daheim ist daheim", lautet ein Vätcrwort, aus dem tiefste Wchersahrung heimverstürmter Hcimatleute spricht. „Heim, heim!" lautet die Lösung des deutschen Herzens in Wirren und Wirbeln dieser Wendejahre, die uns gegeben find, aus Not und Nacht den Weg zur Heimat zu finden, den Weg zu unserm wahren Wesen, in dem uns Genesung verheißen ist von den Wunden des Heimwehs, die uns die wilde Welt geschlagen itzlt. „Heim, heim!" lockt und ladet ein Waldvöglein am Hügel der Heimat. Und die Sonne segnet auf die Heimatlaute herab, die i» den Gründen reuten und ihre Heimatweisen in die Morgenstill« singen, dieweil die „Welt" da draußen über die Höhen geistert.