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1V. Mär, isrs- U>r-^m«r Itachrichtt«'' -Itr. isr Lette 1l Dt« amerlkanNchen Liredlle -er Vermaa Ekeedtt L InveNment Ekorporatton. Einer unserer Mitar-eiter hatte Gelegenheit. mtt einem zurzett in Deutschland weilenden Treuhänder der German Eredtt L Investment Lorporation zu sprechen, der speziell mit der Durchführung brr «urtfttschen Ausgaben im Zu- ammenhang mtt der beabsichtigten Kreditgewährung dieser strma Lraustragt ist, und unter anderem die Frage geprltst liat, inwieweit sich allgemeine Richtlinien sür die Begebung teser Kredite ausstellen lasten. Danach kann gesagt werden, daß sich di« Lage bet den verschiedenen Kreoitobjekten als so verschiedenartig heraus» gestellt bat, daß man zu dem Entschluß gekommen ist, jedes Geschäft vollkommen individuell zu behandeln. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, aus alle die einzelnen Tat» jachen Rücksicht zu nehmen, die bet der betressenben deutschen Firma ausschlaggebend sind. Die Treuhänder sind daher be» anstragt, Form und Umfang der Sicherheiten, Höhe des Zin»saveS und der effektive» Auszahlung, RückzahlungS» Bedingungen uud »Fristen so miteinander in Einklang zu bringe», baß auf der einen Seite baS Interesse der amertka» »ischcn Geldgeber vollkommen gewahrt, anderseits die Be dürfnisse und Möglichkeiten des deutschen Kreditnehmer- be rücksichtigt sind. ES schweben eine Anzahl von konkreten Verhandlungen in ganz verschiedenen Branchen, wobei zu sagen ist. daß die Zahl der zur Prllsung vvrgelrgten Objekte ursprünglich erheblich gröber war. DaS Vekanntwerden der Äreditgewährungöabsichtcn der German Investment Co. hat eine große Anzahl von Anträgen hervorgcrufen» die den augenblicklichen Nahmen der Pläne der amerikanischen Gesell schaft bei weitem überschreitet. Bon den in AnSstcht gcnvm» menen zwölf Millionen Dollars sind bei den amerikanischen Geldgebern erst 25 Pryzent clngezogcn, über die zunächst zu verfüge» ist. Unter den ctnlauscnbcn Anträgen befinden sich auch sehr zahlreiche über sehr kleine Beträge, die zum Teil aus et» Mißverständnis der Absichten der amerikanischen Ge» sellschast zurückzuführen sind. Man beabsichtigt dort im all. gemeinen nicht, sich mit Objekten in einem Werte von weniger alö etwa 250 MO Dollars zu befassen, da ja der für die Prü» sung und Verwaltung erforderliche Apparat in jedem ein» zclncn Falle derselbe ist. und durch eine Zersplitterung in allzu kleine Objekte also eine unrentable Häufung der Un kosten entstehen müßte. Bei der Prüfung der in Frage kommenden Anträge wird von den Treuhänder» ein Moment sehr genau beobachtet, das in Deutschland verhältnismäßig wenig in Rechnung gestellt wird, nämlich die Etnsrcllung des amerikanischen Kapitalmarktes zu der betressenben Branche oder Firma. Da cS sich natürlich für die German Invest ment Co. nicht darum handelt, einmalige Geschäfte zu machen, sondern nach Möglichkeit Lauernde Geschäftsverbindungen zum beiderseitigen Vorteil anzuknüpsen, die dann aus den amerikanischen Kapitalmarkt liberzulciten sind, legt sie großen Wert darauf, Geld nur in Objekten zu investieren, bet denen eine glatte Ausnahme des Kredites in irgendeiner Form durch die breiteren Kreise amerikanischer Kapitalgcber vorausgesetzt werden kann. Berliner Schlich» un- RachbSrse vom 18. Mürz. Im weitere» verlaus« der Börse reihten sich ElektrizitätSwert« in die Gruppe der haussierenden Spezialpapierr ein. Da» Geichült wurde hier ungemein lebhaft und stand dem de» GchissahrlSakticn- markte» nicht nach. Tie Aktie» der SiemcnS-Schuckert-Gruppe ginge» mit «Niger Erhöhung voran. Auch chemische Wert« traten au» ihrer Reserve hervor und lagen bi» zu 5 N höher. Im übrigen setzte sich die Befestigung der Kaliwerke noch um SN, sowie die der SchiffahrtS- Aktie« fort. An der Vernachlässigung der Nebenmärktc änderte sich nicht«. Bemerkenswert war das für VorkriegSpsandbrieft hervor tretende Interesse, das sich in gleicher Weile auch auf Goldpsand- krief« erstreckt«. Privatdiskont kurze uud lange Sicht ö N. An der Aechbürse standen Elektrowerte weiter Im Vordergründe. ES sollen »vn schweizerischer Seit« in Erwartung de» Elcktrotrnsic» gröbere Kaule stattgefunden haben. L. E. G. schlossen zu einem erhöhten Korse von 9«,SS, Siemen» zu tt>,75, Licht und Kraft zu >98, GeSsürcl ,u 1SS.SS5 Schlickert zu 87. Für Kaliwerte stimulierten verschiedene Gerüchte, so dab dt« Nachbörlenkurse teilweise da» höchste Tages« Niveau darstellten. Salzdetfurth >98,-5, Deutsch« Kali '22,75, Wcster- egkln >97. SchifsahrtSakticn behaupteten Ihr« Gewinne. Man nannte nach dem offiziellen Schluß Norddeutscher Lloyd, die am lebhaftesten waren, mit 148,75, Hapag >48, Noland >47, Deutsch-Austral >25, KoS- mo» >22. Von Freigabewerten wurden Baltimore mtt 89,2V gesucht. Kriegsanleihe später 9,877)4, Farbenindustrie >29. Der Kassamarkt lag überwiegend befestigt. E« gewannen u a. Keramag 4H, Straliuu-er Spielkarten 4, MagiruS-VorzugS« aktien 4, Hagelbrrg 4ch. Faber-Bicistiit 8 N. Von den wenigen lchwLcheren Papieren büßten Dürkopp 4. Hannover-Zement 8.7V N ein. Die Aktien der Kasseler Federst,ihlindusiriegelcllichast. di« mehrere Tage gestrichen Geld notierten und vorher auf 2V standen, zogen unter 49 Niger Zuteilung aus 28,5 an. Am Pfandbricfmarkt waren alte Preußische Nentcnbriese stärker gesucht. frankfurter AbendbSrse vom 18. Mürz. Während da» Abendgeschäft etwa» lebhafter und in fester Stim mung verlief, gingen Slektroaktien im Anschluß an die gesteigerten nachbörslichen Notierungen weiter nach oben. Auch Schisfahrlöaktlen wurden erneut rege umgesetzt, doch konnten diese Wert« den richtigen NachbörftnkurS nicht behaupten. Deutsche Anleihen leicht geb«i,«rt. Hm Fretverlehr gingen bel Dörsenschlug A. E. G. zu 9v. Norbdeut. scher Llond zu 147, Phönix zu 78.25 um. Tie AbendbSrse schloß leb- halt für Elektro- und SchiffahriSwerte und allgemein ln fester Dtim» mung. Deutsche Anlcthen: vAtge NcichSanleihe 9,98, Preußcnschätze »,I5, SchiitzgrbletSanleihe 9^5. Bankaktien: Tarnrstädler Bank Ultimo >28,5. Deutsche Bank Ultimo »27,2V. Di»eontoges«llschaft ISSL5, Dresdner Bank Ultiiwo NN,25. TranSportwcrte: Hapag Ultimo >47. Norddeutscher Lloyd Ultiino I49L8, Schantung Bahn 4,1. Montan- altten: Buderu« Ultimo 59,25, Deutsch-Luxemburger Ultimo 85, Gelsenkirchener Ultimo 89H, Harpener Ultimo >92, Mannesman« Ultimo «9,75, ManSfelder Ultimo 81, Lbcrbcdars 42,5, Phönix Ultimo 77.75. Rhclnstahl Ultimo 78. Kali AscherSlcbcn IS7H. Kali Salzdetfurth I«>», Kali Westeregeln 199,5. (chemische Aktien: Farbenindustrlr Ultimo 129, Theodor Goldschmidt 74,25, Mütgeröwerke Ultimo 7S. Elcktroaktien: A. E. G. 94,5, Bergmann 88, Licht und Kraft Ultimo I97ö, Fellen N9,5, Schlickert Ultimo 89,75, SlemenS-HalSkc Ultimo N2ö. Indiistrleaktien: Klever 49,87, Daimler 49. Deutscher Eisen» Handel Berlin 44, Teulsche Erdöl 89, Sßliiigcr Maschinen 45, Holz monn 74,5, Karlsruher Maschinen 49, Lcchwcrke 89,75, Neckarwerke Eßlingen 95, Badischer Zucker 59,5, Frankenthal-Zucker 495, Stutt gart-Zucker 55,5. Nachbvrse: Norddeutscher Lloyd >49,92. Phönix 78. Landau. 18. Mär». Devisenkurse. «Schluß.> Neuyvrk 489.12. Montreal 488.9». Amsterdam 12.1».,2, Part» »95 8g. «riisiel >29.89. Italien 1LI.99. Berlin 29,42)4. Schweiz S5,L5N. Spanien »4,48)4, Lissabon 2.59, Kopenhagen 18,58)4. Stockholm I8,1»N. LSIo 22,89)4, Hclsingior» lSü.99, Prag 194,99, Budapest 27,7b. Belgrad S7g. Soila 9,79, »Rumänien 1,55. Athen 959)4, Konstantinopel 999, Wien 9t,49, Waricltau 99,59. BnenoS Aires 44.9t. Alexandrien 975«. Rio de Janeiro 799, Hongkong 2/4'/,,. Schanghai 8/9>k>> Yokohama t/I9'/,-> Mexiko 2/9»/», Montevideo 59,99, Valparaiso »9,99. Neuyork, t8. März. Devisenkurs«. iAnsang.t London 4.89'/,., Varl« »58. B'Usikl 4.9,)4. Nom 1.92. Madrid tt.'9. Bern tS,25, Amsterdam 49,97, Kopenhagen 29,,8, Prag 2,99)4, Berlin 28,89. Di« Sächsisch« LaudwirtschastSbauk Aktleugcsellschas«, Dresden, gibt Im Anzeigenteil« ihr« BermvgcnSllbersicht für l»2S bekannt. Der Umschwung am Anlagemartt. Geglückte Smissiane«. — VtaatSauleiheu heute uud morgen. — Der günstige Sugeubltck. Die letzten Wochen hoben aus dem jnnerdeulschen Kapital- markt Ereignisse gebracht, die zweifellos als etn gewisser Wendepunkt tu der wechsclvolten und schicksalsschweren Ge schichte unserer Flnanzvcrhältnisse In der jüngsten Vergangen heit gewertet werden dürfen: die ersten Inland», anleihen und ihre Ersolge. Nachdem Preußen be- reitS vor etwas über einem Monat mit der Emission seiner Schatzanmcisunge» mtt dreljährtger Laufzeit überraschend günstig abgeichnltten hatte, folgten Nürnberg, Berlin, dann die Inlandsanleihe des Sparkassen- und GtroverbandeS und schließlich hat der große Zeichnungöersolg der stebenprozentt- gen IS-Mtülonen-Anleth« de» Lande» Thüringen be- wtesen, daß auch diese erste laiigsrtsttae Staatsanleihe — sie ist bi» 1U3« unkündbar — eine» durchaus ausnahmeberelten Markt gesunden hat. Man hat das Land Thüringen nicht mtt Unrecht al» den „Staatsanlethenpionter" bezeichnet: e» lst hier zweifellos etn erster und entscheidender Schritt auf einem Wege der Finanzierung der staailtchcn Geldbedürtnisse ge- wagt worbe», und mit Erfolg gewagt worden, ein Weg. an den man noch vor wenigen Monaten kaum zu denken sich ge traute. Da nun auch baS Reich, wie der Finanzminister Dr. Neinhold kundgctan hat, in nicht allzu ferner Zeit den inne ren Anleshemarkt ln Anspruch zu nehme» bcabstchttgt. so lst cS nur zu leicht verständlich, wenn angesichts dieser Tatsache und angesichts des erfolgreichen Verlaus» der ersten „Pionier- Vorstöße" — um bet dem Bilde zu bleiben — vielerorts die Hoffnungen und Erwartungen für etn« EmisstonSkoniunktur in deutschcn Werten am deutschen Markte recht hoch gespannt werden. Und doch glauben wir, daß hier, wie in allen Teil gebieten unseres so unsagbar schmierigen und langwierigen wirtschaftliche» und finanziellen GesundungSprvzcsscS einige Vorsicht und Skepsis durchaus am Platze sind. ES darf kelneS- sallS der Eindruck entstehen, als ob nun aus dem Kapital markt« alles wieder in schönster Ordnung sel, als ob die öffentlichen Körperschaften nur zu emittieren brauchten und ihnen das Geld vertrauensvoll zuslösse. So ist eS noch nicht — und eS wird wohl noch manches Jahr vergehe», btS die Emission einer inneren Anleihe wieder etwas relativ Leichtes und „Selbstverständliches" werden wird, wie sie cS in den besten BvrkrtegSsahrcn war. Man muß die heute — und viel leicht vvrlänsig nur heute — gegebene» Vorbedingungen kritisch betrachten, dle die Ersolge dieser ersten Emissionen er- möglickftcn, wen» man zu einem wirklich objektiven Urteil über die wahre Struktur des gegenwärtigen Inlandsanleihe- markles kommen will. ES ist selbstverständlich kein Zufall, daß der Umschwung an, Anlagemarkt, baß die Emissionen und ihre Erfolge in einem Augenblick eintrclcn konnte», wo die kurzfristigen Geldmärkte an den zentralen Plätzen — »nd zum Teil auch in der Provinz — in ihrer unnatürlichen U e b e r s ü l l » >, g dringend eines Abflusses bedursten. Hier liegt der Schlüssel zu dem für den Laie» zunächst überraschend guten Resultat der ersten Emissionen: der überfütterte Geld- markt brauchte ein Ventil: er begrüßte den Aderlaß, den lhm gute und sichere Anlagen boten, und er benutzte ihn. Nun lst aber — eine Erkenntnis, die leider noch längst nicht Allgemein- gut geworden ist — diese Ucbcrsülle am Markt der kurzfristi gen Gelder schließlich zu einem guten Teil nur eine Folge erscheinung der industriellen Depression und ein Symptom insbesondere der allgemeinen sinanziellen Ber« trauenskrtsiS, tn der niemand sein Geld kestlegen will, son. dem von Tag zu Tag flüssig bleiben will — eS sei denn, daß man ihm etwas bietet, dessen Sicherheit über scdcn Zweifel erhaben ist. DaS Wechsel- und VetriebSkredltzekchäft bietet heute vielfach nicht die Sicherheiten, die in ber Vertrauens- krisc die sliissigen Mittel herauSlockcn könnten — und so war der geeignete Moment gegeben, mtt Emissionen öffentlicher Körperschaften an den Markt heranzutretell. Man kvnnte in diesem Augenblick des Erfolges sicher sein — und der Erfolg ist denn auch nicht anSgcblteben. Aber e» darf hierbei nicht vergessen Gerben, daß dieser Zustand nicht ewig währen wird Die „offenen Geldmärkte" werden aller Voraussicht nach nicht mehr allzu lange tn ihrer jetzigen Flüssigkeit vcr- harren: cS ist, bei Lichte betrachtet, sogar nur wünschenswert, daß diese Zustände sich ändern. Denn: wenn, wie wir ja alle hoffen zu dürfen glauben, in naher Zukunft etn Rückgang Ser Aibettslosigkett und eine damit zweifellos verbundene Massenkauskrastssteigerung die industriellen Beschäftigung»- Möglichkeiten heben werden, woraus mtt größter Wahrich-in- ltchkett dann wiederum eine allmähliche Wiederkehr de» finanziellen Vertrauens resultieren wird — wenn all da» eintritt, bann wird eS wohl mtt der Uebersülle der Geld märkte zunächü einmal vorbei kein, weil die Ausdehnung der WarenumsahvolumenS eben a»ch eine Ausweitung des KrrbltvolumenS ersordert und damit die „freien" Gelomttte! zum Abzug bringt. Dann werden dt« Versuche de» Anlage- kapttalmarkteS, den Geldmarkt zu benutzen, auf ver änderte Bedingungen stoßen; sie werden keinen so lauten Beifall und keine so prompte Besrtedigung mehr fin den ES ist kein Zweifel: die wirtschaftlichen und sinanziellen Zusammenhänge zwischen industrieller Depression und staat lichem Emisstonvglück sind enger, alö man auf den ersten Blick anzunehmen geneigt lst. . . . Ein anderer Punkt noch mahnt zur Vorsicht und Skepsis: die bisher abgeschlossenen Inlandsanleihen sind sür die Kreditnehmer teuer, sehr teuer. Um nur zwei Beispiele z» nennen: dle Nürnberger Anleihe wurde zu 87 Prozent begeben bei einer Verzinsung von 8 Prozent: die siebenpro- zenttge Thüringer Anleihe hatte einen EmissivnSknrS von nnr 83 Prozent. Dle Effekttozinvlast beträgt demnach — ohne Berücksichtigung der Tilgung — bel Thüringen 8.« Pro- zent, bei Nürnberg sogar Ü.2 Prozent. DaS ist wesent lich mehr al» die Zinslast bei erstklassigen Ausländsanleihen. <Zum Vergleich diene die Münch ner Dollaranleihe, die 7 Prozent bedang, bel einem Emissions kurs von 98)4 Prozent: Bauern erreichte be» der Equitable Trust Co. einen AuSgabekur» von 87)4 Prozent, bet nur sechs- etnhalbvrozentiger Verzinsuna, und bei der Viag und ber Hapag, denen die amerikanische Bankwclt die bisher günstig stcn Bedingungen für deutsche Dollaranleihe» einräumte, be tragen die entsprechenden Ziffern gar nur ö und 84H Prozent bzw. SH und »9 Prozents In dieser Ucberteuerung gegen- über den Kosten der erstklassigen Ausländsanleihen liegt zweifellos eine gewisse Gefahr. Einmal ist sie unter Um ständen geeignet, ungünstige Rückwirkungen auf die Kosten vielleicht noch bevorstehender AuSlandSabschlüssc hervorzu- rusen, zum andern aber läßt sie. besonder» tm Zusammen hänge mit den notwendigen langen Fristen — die Nllrn- bergcr Anleihe ist unkündbar btS 1981, die Thüringische sogar bi» 198S —, die Befürchtung begründet erscheinen, baß sie den Kreditnehmern bei der zu erwartenden langsamen allgemei nen ZinSscnkung die Aufnahme neuer billigerer Kredite er schweren könnte. Man kön»e sich angesichts dieser Sachlage wohl fragen, ob die Augenblicksvorteile einer geglückten Emission nicht vlelletcht durch diese späteren Schäden aus gewogen werden. Ein eindeutiges Signal zur „Anlelhe- bcgeisterung" öffentlicher Körperschaften ist jedenfalls nicht gegeben ES erscheint heute angebracht, baß derlei Einwänbe in ihrer ganzen Bedeutung gewürdigt werden. ES könnten noch andere erhoben werden — wir haben unv mtt zweien be gnügt. Wir wollen uns nicht den Vorwurf zuzichen, dab wir den ersten erfreulichen Lebenszeichen dcS wiedcrerwachenden Kapitalmarktes mit trübem, freudlosem Pessimismus begeg neten: Davon kann keine Rede sein. Aber man muß den Dingen ins Gesicht sehen. Die „Pionierarbeit" am Anleihe markt ist gewiß etwas sehr Lobenswerte«, und jede gute Emission bars als bedeutsame Etappenstatton auf dem Wege zur Rückkehr zu normalen finanziellen Gebräuchen gewürdigt und begrüßt werden. Die Rücksichten aber auf die allgemeinen wirtschaftlichen und finanziellen EntwtcklungSmögltchkeUen gebieten, dab Augenblickserfolge nicht über schätzt, baß Fehler vermlcdeu und daß die groben ursäch- lichen Zusammenhänge nicht verkannt werben. Eine neue Etappe ist erreicht: aber daS Ziel liegt noch vor uns — da» dürfen wir über der Genugtuung der Gegenwart nicht ver gessen. Ick. Dresdner Kassr«.8«re>n Aktiengesellschaft, Dresden. Der Vor» stand führt tn seinem Rechenschaftsbericht über da« am 91. Dezember 1925 beendete erste Geschäftsjahr u. a. folgendes au«: Nachdem unter der Firma Dresdner Kassen-Verein Aktiengesellschaft am 2. April 1925 die Eintragung tn da» Handelsregister erfolgt war, ist ber Ge« sä>äft»bctrieb Mitte April 1925 ausgenommen worden. Gegenstand nnsercS Unternehmens ist das Abrechnung»- und Inkassogeschäft so wie die Psieg« de» Effekten- und Gelbgiroverkchr» unter Banken uird BnilterS, insbesondere de» Efsektenglro- und Esfektenlourbard- verkehr» in den an der Dresdner Börse gehandelten Wertpapieren. DaS GeschästSiahr schließt, nachdem dl« persönlichen und sachlichen Unkosten durch die MitgliederdeitrSgr gedeckt worden sind, mit einem kleinen Ueberschuß von t742 Reichsmark ab, der aus neue Rechnung vorgetragcn werden soll. Für da« erst« GeschästSiahr war im Hin- blick auf die besonderen einmaligen Ausgaben au» Anlaß der Er- rlchtung der Gesellschaft und bet der Beschränkung deS Geschäfte» aus da» rein« Essekten-Giro-Depot eia anderes Ergebnis nicht zu er. warten. A»S ber Gewinn- und Berlustrechnung geht hervor, daß die Gesellschaft 24 958 Reichsmark persönlich« und 19 »89 Reichsmark sachliche Ausgaben ISteucrn, Miete usw.i, sowie 19 955 Reichsmark Ausgaben für Notariat»« und GerlchtStostcn und Gcsell- schastSsteuern batte. Dagegen erbrachten Zinsen 15 988 Reichsmark und die Zuschüsse der Mitglieder de« Efsektenglro» 49 759 Reichs- mark, so daß sich Ser bereit» erwähnte Ueberschuß von 1742 Reichs- mark ergab. Communal-Vank silr Sachsen z« Leipzig. DI« Gesellschaft legt der auf den 8. April einberuscnen Hauptversammlung anher den IahreSMschlüflcn für 192». 1924 und >925 dl« R e I ch » m a r k . E r - ösfnungSbilanz für den 1. Januar 1S24 zur Genehmigung vor. Der Hauptversammlung liegen u. a. Anträge auf Aende- rung der Firma und des Wirkungskreise« der Gesellschaft zur Beschlußfassung vor. Bogtländische Ereditbank A.-G. ln Plane». Dl« Verwaltung teilt mit, daß der auf den 2V. April einberuftnen Hauptversammlung die Verteilung einer Dividend« von 4 N (t. V. 5 N) auf 599 999 Reichsmark Aktienkapital vorgelchlagen werden wird. Neustädte, van», »-S , Nenstad« l. Sa. Die ordentliche Haupt- Versammlung. In welcher 22 Aktionär« 7599 Stimmen vertraten, genehmigte einstimmig die Anträge der Verwaltung, insbesondere die Verteilung einer Dividende von 13 N >15 Ni. Die Aussichten sür das lausende GeschästSiahr sind günstig, jedoch fehlt «S an flüssi gen Mitteln, so daß da» Institut nicht voll auSgenlltzt werden kann, was um so nachteiliger Ist. al« di« Blumcntndustrie gegenwärtig gut beschäftigt Ist. * Berliner Hypotheken-Vank, A.-G., Berlin. Tie Hauptversamm lung genehmlgie den Abschluß fllr da» Jahr 1925, d-r nach dem Be richt der Revisoren mit äußerster Vorsicht ausgestellt worden Ist, und beschloß, wie vorgcichlagcn, l9N Dividend« aus dem Reingewinn von 127 8.99 Reichsmark »u verteilen, »1 999 Reichsmark dem Aus- sichtSrat al» Tantieme zu vergüten, »9 999 Reichsmark dem veamtcn- UnterstllyungSsond» zu überweiftn und den Nest von 84N7L Reich», mark vorzutragcn. Nach der Entlastung der Verwaltung wurden dir turnusmäßig ausichetdenden AuistchtbratSmItglieder wledergewähli Bereits vorher halte Herr von Stein sel» Amt niedcrgelegt. während Bankier Lichtenberg auf dir Wiederwahl verzichtete. Nach den Mit teilungen der Verwaltung hat sich da» neue GcIchäftSIahr gut ange- lassen. Der bisher lebhafte Verkauf von Psanbbrlrfe« «nßtr Ende vorigen Monas» eingestellt werben, da dir Bank »tcht t» der Lag« war. entsprechende Hypothekendeckung »u beschaffen. Aus be« Bor- wurf, daß die Bank nicht genügend den Mittelstand bei der Dar« lehnSgewährung berücksichtige, verweist die Verwaltung auf dt« i« GeschästSbericht gemachten Angabe». Wa» bi« Beleihung von Neu bauten ««betrifft, haben 599 Nenwohnungen mtt 2999 Räumen Dar lehen von dem Institut erhalten. Die Hypothekenbanken wären sicher bereit, noch in größerem Umfange den Neubau zu fördern, wen« die Gemeinden die Bürgschaft für dir zur Verfügung gestellten Beträge übernehmen würden. a BereluSbauk Sirchberg. Aktiengesellschaft, Hirschbar, t. Schlaf- In ber Hauptversammlung wurde dt« JahreSrechnung sowie die Se- wtnnverteilung nach den Vorschlägen der Verwaltung etnstimwig genehmigt. Bon dem einschließlich de» GewtnnvortrageS vom vori- gen Jahre sich ergebenden bilanzmäßigen Reingewinn von »9 44» Reichsmark werden al« Dividende 19 X auf die Vorzugsaktien und 8N aus di« Stammaktie» iwte t. v.i verteilt, 8999 Reichsmark erhält der Reservefonds, l2 999 Reichsmark werben de« vaukonta überwiesen und 5888 Reichsmark werde» auf neue Rechnung vor» getragen. Der AuSgabekur« ber tm vorigen Jahre geschafftnen, aber noch nicht begebenen 78 999 Reichsmark Stammaktien Lit. d wirb aus t9k N ermäßigt. Der erstmalig van ber Hauptversammlung gewählte Aufsichtsrat besteh« an« den Herren: Staatsbankdirektor Werrmann in Zwickau. Fabrikbesitzer Karl Popp tn Sirchberg, Fabrikbesitzer Rudolf Dressel in SunerSdorf. Fabrikbesitzer Anton Mönicke tn Stützengrün und SteinbruchSbesitzrr Max Höllg ft», t» SauperSdorf. Die erst seit zwei Jahren bestehende Bank hat ihre» Umsatz im BerichtSsahr gegen da» Boriahr verdoppelt, und dl« Ver waltung betont tn ihrem GeschästSbericht baß dem Unternehmen bi« Erfüllung seiner Funktion al» Kreditinstitut dank dem Entgegen kommen der in sreundschastlichcn Beziehungen zu ihr stchenbeu Sächsischen Staatsbank, Dresden, möglich gewesen Ist. Sächsisch« Emaillier, «ud Stauzwrrke »arm. ÜiebrSber SnSchtel A.-N. in Lauter sSachseuj. Nach reichlichen Abschreibungen und Rückstellungen wird eine Dividende von 5N ft. B. 19 Ni in Vorschlag gebracht. Vevorstrheub« Sapitalzusammeuleguug dei »er Wollhaar. Kämmerei uud -Spiuuerei A.-G. t» Hatuichen. Im GeschäftSIahre 1925 erhöhte sich der aus dem Jahre 1924 übernommcoe Verlust vou »7 999 M. auf »19 271 M-, der nur zum Teil, und zwar mit 79 595 Mark, au- dem Reservefonds gedeckt weiden lann. Der nicht ge deckte Verlust von 245 979 M. soll aus neue Rechnung vorgetragcn werden. Wie der Vorstand mittetl», würde an sich dl« finanzielle Lag« der Gesellschaft eine Zusammenlegung de» Aktienkapital» ans die Hälfte erforderlich machen. Gleichzeitig müßte zur Beschaffung eigener Mittel nnd zur Entlastung von drückenden vankzinftn eine Erhöhung des Aktienkapital» vorgcnommen werden. Diesen Maß nahmen konnte aber noch nicht nähergeireten werden, weil der Pro zeß au« Anlaß der Goldumstcllung noch nicht erledigt ist. lieber die gegenwärtig« Geschäftslage wirb miigctetlt, daß die Absatzstockung noch anhält. Die Mehrheit des Aktienkapitals befindet sich tm Best» der Norddeutschen Wollkämmerei in Bremen. * Ei» ueuev Aktienuuternehmr» i» der mitteldeutsche« Bin»»«- schisse.hr«. In Magdeburg wurde die bisherige ossene Handelsgesell schaft Julius Krümling in eine Aktiengesellschaft unter der Firma Reederei A.-G. vorm Julius Srttmftng umge- wandelt. Al» Zweck de» Unternehmen» stellt ber GesellschaftSvenrag big Nebernahmr von Reederelgeschäften, BiunrnschtffahrtSgeschatden»