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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260319016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926031901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926031901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-03
- Tag 1926-03-19
-
Monat
1926-03
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 19.03.1926
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KkllG j-M-e, 1SU «r. UL Set«, 5 Dsr S«»k -er S»-eie«-»»tsch«» e» -es Vesamivolk. Der Snbetenbeutsche Heinmtbunb, Ortsgruppe DreSden, schreibt un»: An der Sitzung des Prager »dgeorbnetenhauseS vom IS. Mär» ergrtss «vgeorductu Han» Knirsch da» Wort ,u etner Daitksagung an alle deutschösterretchtschen und reich»- deutschen Volksgenossen sür deren Vetetltgung an den großen Gedenkfeiern für die sudetendcutschen Mürzgefallenen. Unter dem Beifall aller deutschen Abgeordneten führte Abgeordneter Knirsch folgendes auv: »UnS Dudetendentschen mar es durch behördliches Ber- bot verwehrt, das Andenken an die Rlntzcugen unsere« Kampfes für da» Recht der freien Selbstbestimmung so zu ehren, wie eS uns da« Herz und die Pflicht geboten. Wir legen gegen diese rückschrittlichen NegierungSmethoden, die vor geheiligten Gräbern nicht haltmachen, auch von dieser Stelle ans schärfste Verwahrung ein. Je mehr man un» Gnbetendcutsche ans unserem Hetmatbvden stumm macht, desto lauter spricht die Stimme unsere» Achtzig-Mil« ltonen-Bolke» zum Weltgcwtffcn und rüttelt dieses wach. An diesen Tagen fanden in säst allen gröberen Städten des Deutschen Reiches und Deuischösterrcichs Gedenkfeiern sür unsere Märzgefallene» statt. Die Ariern gestalteten sich ,n würdiger Ehrung der Toten dcö 4. März, zu erhebenden Kundgebungen deutscher Volks- und Schicksals gemeinschaft über alle trennenden Grenzen hinweg und zeigten, dass die Idee des S e l b st b e st I m - mungSrechts lebt und marschiert. Tausende und Abertausende StammeSgenosscn de» Reiches und Deutsch» österreichS, ohne Unterschied der Partei und Klasse, scharten sich um das Banner unserer sudetendcutschen Heimatbttnde und bekundeten so vor n»S »nd aller Welt, das? unsere Sache auch ihre Sache ist. Diese Sprache des Herzens und dcS Blutes stand in erfreulichem Gegensatz zur Sprache der Diplomatie, die anläßlich dcS Besuches dcS Außenministers Dr. Benesch in Wien gesprochen wurde. Ach glaube mich in Ucberelnstimmnng mit ganz Sudeten- bcutschland zu befinde», wenn ich die erste sich bietende Ge legenheit benütze, um von der Tribüne dcS Prager Paria- »icntü ans unseren Volksgenossen tenseitS der Grenzen sür die n»S zum Ausdruck gebrachte Treugeslnnnng rin Wort wärmsten und herzlichsten DankrS zu sagen. lStürmischer Beifall bei den Deutschen.) Dieser Dank gilt insbesondere der opferfreudige» Arbeit der Führer und Anhänger unsercrHeimatbünde. Wir wissen, daß die tschechischen Machthaber diese Arbeit al« hetzerische, hochverräterische Umtriebe hinziistelien. Da« wird unS nicht abhalten, für unsere Ideale weiterhin daS Höchste einzusetzcn, im Bewusstsein, aus dem Boden des sittlich reinen Rechtes eines jeden Volkes dieser Erde zu stehen, sich sein staatliches Schicksal selbst zu bcsttmme n." lStürmischer. anhaltender Bei fall bei den Deutschen.) SSchftscher Landtag. Ausgabe von Schatzanwetsungen. — LUeiurenruerfNrsorge. — Die Sparkafseuguihaben. «ruu-iierrergeletz. : o. V.-Afoeks vom 21. b»8 27. D/ISrr 1926 i : /XIIgsi-risiriS Sslskt-ung unck f-Iritsi-lialtung ; E N-MIMNNNMU'.Klf Poslverblnvung Dresden-Berlin. Die Postverbinbung zwischen Dresden und Berlin leidet lickanntlich nicht unwesentlich darunter, dass tm Gegensatz zur Vorkriegszeit, in der »och abends kurz vor und nach IN Uhr Züge von Dresden nach Berlin gingen, der abends 7,16 DreS- den verlassende Zug v 6l der letzte Zug nach Berlin ist, und das, Postsendungen, die weder mit diesem Zug noch mit der abends 8 Uhr über Leipzig möglichen Verbindung von hier abkommcn, tu Berlin nicht die erste Frühbestel- lung des nächsten Tages erreich <n und, wenn dieser nächste Tag ein Sonntag ist, sogar erst am übernächsten Tage ausgetrage» werden. Verschiedenen Anregungen entsprechend hatte sich deshalb der V e r k e h r S a u s s ch u s> des Dresdner Verkehrs- »ereins an die Obcrpostdtrektlon Dresden mit der Bitte gewendet, die Benutzung des EilgüterzugeS «675 sab Güter bahnhof Altstadt 8,46 abends, ab Personenbahnhof Dresden- Neustadt 6,85, an Berlin Anhalter Gütcrbahnhof srtth 4,8«) iür Briespostbcfürderung in Erwägung zu ziehen. Die Ober- postdircktion hat setzt dahin geantwortet, daß die Benutzung dieses Zuges keinen Vorteil bieten würde. Er treffe auf dem Güterbahnhos in Berlin ein, wo keine Postabholung mög- lich set. Der Postwagen könne vielmehr erst srtth 8 Uhr aus dem Postbahnhos Luckenwalder Straße ladcgcrecht gestellt wer den. Damit entfalle aber jede Beschlcuntgung gegenüber den Zügen 817 fab Dresden nachts 2,16, an Berlin früh 7,02, und v 51 ab Dresden nachts 4,M, an Berlin früh 7,12). Hiernach scheint es, als werde sich die Postverbindung nicht eher verbessern lassen, als bis wir wieder einen Spät- abendzng nach Berlin erhalten. 177. Sitz««». Dresden, den 18. März 182«. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung steht ein kommunistischer Antrag betr. die Verwendung der Gesaugenanstalt vogtSberg ,« Wohnzwecken. Abg. Granz lKomm.i begründet den Antrag. In OrlSnitz tm Vogtland herrsche große Wohnungsnot. Infolgedessen solle da» Gebäude der ehemaligen Gefangenanstalt VogtSberg der Gemeinde OelSnitz zu WohnungSzwrcken zur Slersügung ge stellt werben. Der Redner fordert, mit der genannten Ge meinde sofort Verhandlungen auszunehmen »inn Zwecke der Inangriffnahme drr Umbauarbcttrn. Ministerialrat Walde teilt namen» de» Austtzmtnt- stertum» mit. daß bte Gefangenanstalt VogtSberg am Sl. März 1024 geschloffen und mi» der Waldheimer Anstalt vereinigt worden lei. um Ersparnisse zu erzielen. Eine Ausgabe der Gefangenanstalt VogtSberg könne aber sür das Justizmini sterium nicht i» Frage komme», da das in Aussicht stehende Strafrecht eine neue Art der Freiheitsentziehung sür ltzewohn- hcitSvcrbrecher vorsehe, die voraussichtlich wegen der Länge der FrethettS- entziehung viel Raum beanspruchen werde. Dies nötige de» sächsischen Staat schon heute, für den erforderlichen Raum zu sorgen. Für Wohnzwecke sei die Anstalt zum allergrößten Teile nicht verwendbar, selbst bei der Aufwendung erheblicher Kosten. Vizepräsident Dr. Hiibschmanu (D. Vp.) rügt nachträgltch, baß Abg. Granz der Regierung den Borwurf der Lottcrwirt- ichast gemacht hat. Der Antrag wird an den HaushaltauSschuft rrerwtescn. Abg. Blüher ID. Vp.) erstattet nunmehr den Bericht dcS HaushaltauSlchusseS ^ über dt« Ausgabe von Schotzanwelsungen. Er beantragt, die Vorlage mit einigen Aenderungcn anzu- »ehmen. Insbesondere soll der von der Negierung in Vor schlag gebrachte Betrag von 80 aus 80 Millionen Mark erhöht werden. Ferner soll u. a. folgender Satz cingefügt werden: »Die verzinslichen Schabanweisungen werden von der Staatsschuldenverwaltung ans die Dauer von höchstens fünf Jahren ausgestellt und von ihr verwaltet." Abg. Saula tD.-N.) ist verwundert über die Höhe des Be trages über bte von der Negierung in Vorschlag gebrachte» Summen hinaus. Seine Fraktion lehne die ganze Borlagc rundweg ab. Man solle nicht die Möglichkeiten zum Geldaus- gcbrn verstärken. Der Staat dürfe nicht in eine leichtsinnige Wirtschaft HInetnkommen. Abg. Dr. Schminke sKomm.i bemängelt wiederum, wie schon bei der ersten Beratung, daß die Regierung nicht gesagt habe, wozu sie daS Geld brauche. Finanzministcr Dr. Dehne iveist den Vorumrs zurück, daß leichtsinnig mit dem Gelbe um- gegangen würde. Das Geld würde zur Erfüllung solcher dringender Staatsanfgaben verwendet, auf die auch die Deutschnationalen größten Wert legten. Der Minister weist auf den Etat hin und die sonstigen vom Landtage bereits ver abschiedeten Vorlagen. Das sei der Zweck, für den das Geld gebraucht würde. Abg. Schnirch sSoz.) erklärt, daß seine Fraktion der Vor lage in allen Punkten beitrete. Gegen die Stimmen der Dcutschnatlonalen und der Kom munisten wird der Vorlage entsprechend den Vorschlägen dcS HaushaltaiiSschusses ^ zugcstimmt. Mit der Äleinrenlnerfürsvrge besaßt sich eine Anfrage der Deutschen Volkspartei. Die Abg. Frau Dr. Hertwig-Büngcr tD. Vp.) gibt die Begründung, findet zunächst aber wenig Aufmerksamkeit in, Hause, so daß der Präsident den Hammer gebrauchen muß. Mg. Lieberasch «Komm.) ruft: „Der Herr Justizmintster stört seine Gattin!" «Heiterkeit.) Die Nednerin führt aus, daß nach dem Ergebnis der sta tistischen Ermittlung deS Vereins der Klein- und Mittelrentner Sachsens über die im Januar und Februar gezahlten Kletn- rcntnerunterstützungcn in etner Anzahl Gemeinden iroch Sätze gezahlt würden, die hinter den anderwärts gezahlten ganz wesentlich zurückblieben. Die Negierung wird gefragt, ob sie die großen Unterschiede in der Höhe der Sätze sür gerecht fertigt halte und auf welchen Gründen sie beruhe, sowie welche Mittel sie anwcnden wolle, um ungerechtfertigten Kürzungen der erforderlichen Unterstützungen cntgegenzutrctcn. Ministerialrat Dr. Edelmann äußert, daß die von dem Verein für Klein- und Mittelrentner seftgestellten Ziffern in vielen Orten tatsächlich nicht überetnsttmmten. Das ArbettS- und WohlsahrtSmiiiisterium habe die BeztrkSfürlorgeverbände um Auskunft über die Handhabung der Unterstützung ersticht. Erst wenn diese vorliege, könne eine Stellungnahme erfolgen. Bei der erwähnten Statistik handle es sich um eine private Zusammenstellung. Seit dem Inkrafttreten de» Wohlfahrt»- pslegegesetzeS fei das Ministerium bemüht, aus die Festjcßnng ansreichender Unterstützungssätze hinznwirkeu. habe auch in einzelnen Fällen, in denen die Unterstützung zu niedrig be messen wurde, eine Erhöhung veranlaßt und werde sich weiter darum bemühen. Eine Gleichmäßigkeit der Sätze würde sich nicht ganz erreichen lassen, sei sachlich auch nicht gerechtfertigt. Damit erledigt sich die Anfrage. Dte Auswertung der Spartrassenguthaben. Abg. Licbcrasch iKvmm.) begründet einen Antrag seiner Fraktivn, mit dem die Regierung beauftragt werden soll, eine Aenderung der ersten Verordnung des Ministeriums des Innern vom t5. Febr t-62« zur Durchführung der Auswertung der Sparguthaben in verschiedener Richtung herbeizusühren. Namentlich wird gefordert, die Auswertung vvn 12)L aus 25Proz. zu erhöhen und aus Antrag die Auszahlung dcS Spargut habens vor dem Jahre 1682 stattsinden zu lassen. Die su ge änderten Richtlinien sollte» ans die Fabrik- und Werkipar- kasscn ausgedehnt und die Ansprüche an Fabrik- und Wcrk- vcnsionskasien ans 166 Prozent festgesetzt werde». Vizepräsident Dr. Httbschmann tD. Bp.) äußert, daß der heutige Antrag tm wesentlichen eine Wiederholung des deutsch- nationalen Antrages Börner sei, de» der Landtag vor einiger Zeit abgclehnt habe. Die Gemeinden würden ein schweres Unrecht begehen, wenn sie nicht höher auswerteten, aber sie hätten keine Mittel hierfür. Ehcmnitz müßte bei etner 25prozenttge» Auswertung I« bis 26 Millionen Mark zulegen. Auch der Abg. Lieberasch habe nicht gesagt, woher das Geld ge nommen werden solle, wenn man nicht die Steuerzahler damit belasten wolle. Auch bei den Fabrik- »nd Werksparkassen dürf ten die Mittel fehlen. Der Redner beantragt Uebcrwcisnng an den RcchtSanslchuß. Abg. Börner iD.-N.) bestätigt, daß der heutige Antrag eine Wiederholung des deutschnationalcn Antrages bedeute. Der letztere Antrag habe seinerzeit 26 Prozent verlangt. Seine Fraktion sei auch heute noch der Meinung, daß eine Auswertung auf mindestens Lv Prozent möglich sei. Die Deutschnationalen würden kür den Antrag der Kom munisten stimmen. Man habe vorhin erst gehört, wie abscheu lich die Lage der Kleinrentner sei. Den Rentnern seien die Zinsen lieber als die Fürsorge Ob eS möglich sei, dem Antrag hinsichtlich der Fabrik- und Werkpcnsionskasien zuzustimme», müsse tm Ausschüsse untersucht werden. Sie seien tm Gesetz schon günstig behandelt. Seine Fraktion sei jederzeit bereit, das Los der Kleinrentner zu bessern. Der Antrag acht an den Rechtsausschuß. IFottletzuna Neke nüLkle Seite.! 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Gegenüber der Rolle, die dieses Heer „irrationaler Zahlen" für das mathematische Rechnen spielt, werden die dem Alltag als Zahlen schlechthin geltenden irrationalen Zahlen zum Aschenbrödel. Aber auch mit diesen irrationale» Zahlen ist der Zahlen- reichium der Mathematik noch nicht abgeschlossen. Wir kamen auf den Begriff der irrationalen Zahl, indem wir zu errechnen suchten. Wie aber nun, n»enn inir nach 1-^2 tragen, d. h. einer Zahl, die. mit sich selbst multipliziert, —2 gibt? Da Helsen uns auch die irrationalen Zahlen nichts nzehr. denn nie kann ein rationaler oder irrationaler Wert mit sich selbst multipliziert etwas Negatives ergeben. Sowohl z- -r- -i-r wie — e - — e gibt 4- r: *. Ein negatives e ' ist undenkbar. Ist — imaginär. „Imaginäre Zahlen" nennt daher der Mathematiker solche Größen tm Gegensatz zu den „reellen" rationalen oder irrationalen. Wie kann man nun mit solchen imaginären Zahlen, bte sich, trotz ihrer Un- dcnkbarkcit, tm Verlauf von Rechenoperationen etnstellcn, rechnen? Indem man ihren reellen Kern non der imaginären Schale trennt. Statt kann man nämlich setzen ^ -- So läßt sich jede Wurzel aus einer negativen Größe tu ein Produkt verwandeln, dessen einer Faktor die entsprechende positive Wurzel und dessen anderer ist. Imaginär ist dann nur noch während die andere Wurzclgröße reell ist. Die .'sahl erscheint also gleich sam in zwei Telle, einen imaginären und einen reellen, zer legt. Darum nennt man dte imaginären Zahlen neuerdings auch „komplexe", d. h. .zusammengesetzte" Zahlen. Der ein facheren Schrciblvcise halber seht man --- ^ schreibt also Mit diesem i kann man nu» genau so rechnen, wie mit jedem eine mathematische Größe versinnlichen den Buchstabe», wobei die Gleichung c* — —1 stets auch eine Brücke zu den reellen Zahlen schlägt. Die komplexen Zahlen bilden den Schlußstein des Zahlen- gebäudeS. Man kan» die gewöhnlichen Recheiircgeln ans sie In beliebiger Welse anwenden, ohne über sie hinaus abermals zu einem neuen Zahlentyp zu kommen. In dieser Hinsicht hat also das Zarenreich seine Grenzen. Grenzenlos aber ist cs In der Größenausdehnung: hier verliert eS st«^ tm Begriff der Unendlichkeit, sowohl des uucn-dltch Kleinen wie des un endlich Großen. Aber auch soweit noch endliche Begriffe Herr- schen, sind die Maße, die dte ganz großen Zahlen von den ganz Keinen trenne», gewaltig. In unserer Sammlung weiß W. Ltetzmann darüber in einem Bändchen „Riesen und Zwerge tm Zahlen reich" sehr unterhältltch zu plan; dern Wenn man heute von Riesenzahlcn spricht, wird jeder zunächst an dte hoffentlich für immer entschwunden« In- flattonszett denken mit ihrer Btlltoncnseligkeit. Und doch wollen deren Summen nichts besagen gegen die Größen, mit denen etwa die Astronomie zu rechnen hat. und die überhaupt nur noch durch Einführung non HUfseinhetten, wie dem „Licht jahr". rechnerisch verwendbar erscheinen. Beim theoretischen Rechnen führt das Potenzieren rasch zu schwindelerregenden Grüben. Dte kleine (-sohl 2 reicht, mit 10 potenziert, das heißt 10 mal mit sich selbst multipliziert l— man schreibt das be kanntlich als 2'" —> schon über Tausend, als 2°" über eine Million, als 2" über eine Milliarde, als 2" gar über eine Billion. In unmittelbarer Nachbarschaft zu jeder solchen Ricsenzahl steht aber auch sogleich der entsprechende Zahlen- zwerg. Man braucht nämlich den Riesen nur als Nenner eines Bruches mit dem Zähler 1 zu nehmen. Ist 1000060 ein.Zahlenriesc, so ist -sgMggg«in Zahlenzwcrg. Auch solche Zahlenzwerge lxrben große praktische Bedeutung. Darum hat man sür sie ebenfalls HilfSgrützcn eingeführt, um tu der Praxis mit ihnen auszukommcn. Wie der Astronom seine Riesenentscrnungen auf „Lichtjahre" reduzi.'rt, rechnet der Techniker, der etwa die Laufbahn eines modernen Geschosses mathematisch zu bestimmen hat. mit der .Zeiteinheit a -- jöoö Sekunde, oder der Physiker, der Moleknlaruntcr- suchnngen macht, mit der Maßeinheit /r --- Millimeter, oder wohl gar -- sggöööö Millimeter. Zahlenrtesen und Zahlenzwerge haben daS eine gemein sam, daß sie sich der Anschauung und auch der Vorstellung ent ziehen. Aber selbst maßvolleren Größen gegenüber verliere» wir telcht die Orientierung, iveii» wir statt zu rechnen bloß schätzen. Hierfür zum Schluß noch ein nettes Beispiel, das Llctzniaun in seinem genannten Bändchen ansührt Man denke sich nm den Erdäquator einen Strick gelegt. Wenn er straff ungezogen wird, soll noch ein Ende von 10 Meter übrig bleiben, und dieses Ende soll den Zweck haben, den Strick überall ein wenig zu lockern. Nnn fragt sich: Kann zwischen der Erde und dem also gelockerten Strick eine Fliege durch- kriechrn ober nicht. Nach dem Gefühl wird man diese Frage verneinen. Man wird denken: der geringküaigc Neberkchuß vvn 10 Meter, ans die 40 Millionen des AeqNatvrs ver- vcrteilt. werde sich unmerkltch verlieren. Allein das ist durch, ans nicht der Fall. Nicht nur ein« Flieg«, sondern auch ein Mensch wird ganz bequem unter dem gelockerten Strick durch- schlüpscn können, denn der Abstand des Strickes vom Aeguator wird etwa 1)4 Meter betragen! Das klingt lehr unglaublich, ist aber doch richtig, wie folgende Berechnung zeigt, zu der wir nur den zur Bestimmung des Krctsumfanges nötige» Wert der schon oben genannten Lndolsschen Zahl brauchen. Sei K der Erdradtus. so ist der Umfang des scstangezogencn Strickes 2-/?. der deö gelockerten Strickes dagegen 2-r wobei 2 den gesuchten Abstand bedeutet. Die Differenz zwischen dem größeren und dem kleineren Umfang muß aber dte restlichen, das Lockern ermöglichenden lO Meter ergeben. Das heißt als Gleichung geschrieben: 2-^ —2.*/? -- 10 5 daraus ergibt sich --10 und x---7-. Nehmen wir " nur 1 ---3^, was für diesen Fall genau genug ist. so ergibt sich 13 2 --- m. also annähernd anderthalb Meter. Eine besondere Merkwürdigkeit, auf dte Ltetzmann nicht aufmerksam macht, liegt bei dieser Rechnung noch darin, daß der Radius, und also der Umsang der Kugel, mit der man das Experiment macht, bet der Berechnung gar keine Rolle spielt, da das U in der obigen Gleichung durch Subtraktion megiällt. Auch wenn man dte tO Meter Ueberlchuß nur aus den Umsang einer Kegelkugel verteilt, kommen darum wieder die annähernd t)4 Meter Abstand heraus. Man kann leicht die Richtigkeit durch die Gegenprobe zeigen. Denken wir uns eine Kegel kugel mit dem Radius 15 Zentimeter, dann beträgt deren 22 666 7^7 nun in 1)4 Meter gleich 150 Zentimeter Abstand um diese Kugel kreisförmig eine Schnur, dann hat diese den Radius 22 7266 150-j-15----1K5 om und den Umfang 22- 165--^--—7- 70W-660 6666 6 ^ ^ om. daS ist um 7 ^ -- 842^ vm mehr als die Kegelkugel. Daß nicht genau die 16 Meter Ueberschuß her- auskommc». erklärt sich daraus, daß wir uns für der 22 Einfachheit halber mit dem rohen Annäherungswert ^ begnügten. Noch viele solche nette und interessante Tinge sind aus der Tcubncrsche» Saiuuiliing herauszuslscheu — vielleicht nicht ganz so mundgerecht, wie wir sie im vorstehenden zu machen versuchten, aber dafür um !o eindringlicher und fachmännischer. W>r können nur noch einmal empfehlen, nach ihnen zn suchen. Umfang 2 --- 2 - 15 - -7- — ^ Zentimeter. Legen wir
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