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V. Hie Woröwest- und Uoröoflpassage. Die nordwestliche Durchfahrt. DIachdem einmal die Frage aufgeworfen war, ob Asien in westlicher ^ Richtung zu erreichen sei, und die Wahrscheinlichkeit immer größer wurde, daß irgendwo ein Weg durch den Körper des neuen Erd teils oder an seinen Enden vorhanden sei, da war es kein Wunder, daß außer Portugiesen und Spaniern sich auch andere seefahrende Nationen an der Lösung der Aufgabe beteiligen mochten. Zu ihnen gehörten besonders die Engländer, deren Seemacht eben in lebhaftem Aufschwünge begriffen war. Schon die Lage des Landes erheischte es, daß dieses Volk den Weg nach Japan in mehr nördlicher Richtung suchte. Auch hier stellte eine alte Überlieferung die Auffindung neuer Länder in Aussicht; denn wie in der Vorstellung der Südländer eine Insel Atlantis lebte, so war es hier eine Insel Brasil, die irgendwo in nordwestlicher Richtung angetroffen werden müßte. Es war ebenfalls ein Italiener und zwar ein besonderer Landsmann des Kolumbus, in dem der Plan, Asien in nordwestlicher Richtung zu erreichen, feste Gestalt annahm; es geschah das um dieselbe Zeit, als jener sich anschickte, den westlichen Weg einzuschlagen. Giovanni Cabotto (Cabot) begab sich mit seinen drei Söhnen, unter denen Sebastian der bedeutendste war, nach England und regte dort zu Unternehmungen in der von ihm vorgeschlagenen Richtung an. König Heinrich VII. ging auf seine Vorschläge ein und versah ihn mit ausdrück licher Vollmacht, die nordwestliche Durchfahrt zu suchen. Im Jahre 1497 verließ Cabot die englische Küste und fand in der That noch in demselben Jahre Land, wahrscheinlich die Halbinsel Labrador. Er hat also in der That das Festland vor Columbus gesehen. Eine