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auch für die Kenntnis der Erde. Die Krcuzzüge machten auch Europa mit dem Orient bekannt, erweckten durch die Berührung mit so verschieden gearteten Völkern Teilnahme an den Wohnsitzen derselben, an ihren Sitten und Gebräuchen. Die Völkerwanderung warf die alten Verhältnisse Europas ganz um; alte Reiche verschwanden; durch die eingedrungenen Volksstämme wurden neue gegründet. Und nicht bloß Europa erhielt eine ganz andere politische Gestaltung, auch der Norden Afrikas blieb von dieser Völkerströmung nicht unberührt. Die Wanderungen bewegten sich zumeist in den Niederungen großer Ströme, besonders in dem Thale der Donau. Die Mission war gezwungen, in das Innere der Länder ein zudringen, mit den Völkern in einen innigen Verkehr zu treten, um ihre Zwecke zu erreichen. Der sich immer weiter verbreitende Islam wurde ebenfalls für die Erd kunde von großer Bedeutung; in der Blütezeit der Kalifenregierung umfaßte die geographische Wissenschaft der Araber die ganze alte Welt, von China durch ganz Asien bis zum Westen Europas, Afrika bis zum Niger und weiter hinaus. Timbuktu, um 1220 erbaut, ist eine arabische Handels niederlassung. Die Araber zeichneten sich durch ihr wissenschaftliches Be streben aus; so übersetzten sie die Schriftwerke der Griechen in ihre Landes sprache und machten sich mit dem Inhalte vertraut, während Westeuropa von den Werken dieses hochbegabten Volkes noch wenig kannte. Die Araber unternahmen auch weit gehende Seefahrten; aus dem Indischen Ocean holten sie die Schätze Indiens, erhandelten die Seide von den Chinesen, das Elfenbein aus Afrika. An der Ostküste dieses Erdteils gründeten sie Niederlassungen wie Malinda, Mombas, Sofala, Mocambique. Sie gelangten auf ihren weiteren Fahrten selbst nach China, wo sie das Porzellan, den Thee und auch den Kompaß kennen lernten. Letzteren verbesserte Flavio de Gioga in Amalfi. Das Zusammenströmen der Gläubigen in Mekka aus der ganzen mohammedanischen Welt vermittelte und vertiefte das geographische Wissen. So bildeten sich bei den Arabern bedeutende Geographen heraus, sie nahmen auch hier das Wissen der Griechen aus, übersetzten ihre geographischen Werke. Edrisi, einer ihrer berühmtesten Geographen, lebte am Hofe deS Königs Roger II. von Sicilien, der im Besitze einer silbernen Erdkugel war. Die Araber sind in den mathematischen Wissenschaften, in der Naturkunde, der Medizin, der Astronomie, der Baukunst im Mittelalter die Träger und Verbreiter der Wissenschaft gewesen. Die Erschließung des Nordens unseres Erdteiles war ein Werk der Normannen. Die Raublust trieb sie aus Skandinavien, der rauhen, armen Heimat, in die Ferne; sie suchten Frankreich, Deutschland und Italien heim, sie wandten ihre starken, aus Tannen- oder Eichenholz er bauten, mit hohen Verdecken versehenen Schiffe auch nach dem hohen Norden. „Ihre Seefahrten", sagt Ritter, „durch die Mitte der stürmischen
