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71 ebenso seine außerordentliche Umsicht kennen gelernt, die er in der Ver waltung der eroberten Länder an den Tag legte. Er war von Natur nicht grausam und vermied unnützes Blutvergießen, aber wo Gefahr drohte, schreckte er durch Todesstrafe auch diejenigen, deren Schuld noch nicht sicher festgestellt war. Er hatte sich ebenfalls über den Undank des Hofes zu beklagen, aber sein Geschick gestaltete sich doch günstiger, als das des Entdeckers von Amerika, denn der König, obgleich er ihm die Statthalter schaft nahm, belohnte ihn doch mit fürstlichen Reichtümern. Die Eroberung von Peru. L^)ic Spanier gingen rastlos, neuen Eroberungen nach. So wandten sie E' sich gegen den Norden des Meerbusens von Mexiko, setzten sich auf Florida fest, fanden den Mississippi, drangen auch in das Innere Nord amerikas bis zum Albama, Tenessee und zu dem Fuße der Felsengebirge vor. Man gewann die Überzeugung, daß man sich in einem weit ausgedehnten Lande befinde. Später gelangte man nach Californien, ohne jedoch von dem Goldreichtume dieses Landes Kenntnis zu erhalten. Die Spanier drangen etwa bis zum 43. Grad nördlicher Breite an dem westlichen Ocean vor, dann hörten ihre Entdeckungen in Nordamerika auf. Von dem Goldlande Peru hatten sie Kenntnis erhalten, als sie 1522 vom Panamagolfe aus nach Süden vordrangen. Hinter einem sandigen, dürren Küstenstrich erhebt sich hier die mächtige Andenkette, zwischen ihren einzelnen Zügen fruchtbare Hochthäler ein- schlicßend. Die Kultur des Landes, in dem wie in Mexiko ein Volk das andere in der Herrschaft abgelöst hatte, war eine bedeutend entwickelte; an der Spitze des Staates stand das Königsgeschlccht der Jncas, welches seinen Stamm auf Manco Copac (etwa um 1000 n. CH.) zurückführte. Ihre Residenz war das in einem solchen Hochthale gelegene Cuzco; eine Insel im Titicacasee barg die ältesten Heiligtümer des Volkes; eine andere Residenz war Quito. Als das höchste Wesen verehrte das Volk die Sonne, die in Gestalt von Götzenbildern in mit Gold reich geschmückten Tempeln verehrt wurde. Als Söhne der Sonne galten die Könige, die das Volk mit unbeschränkter Gewalt beherrschten. Priester und Edelleute standen dem Throne zunächst und halfen das Volk in Gehorsam halten. Jeglicher Grundbesitz war entweder Eigentum des Tempels, des Jnca oder des Staates; hier gab es keinen Privatbesitz; die Äcker wurden in jedem Frühjahr zur Bebauung aufgeteilt, jeder erhielt Lebensmittel je nach der Größe seiner Familie aus dem Ertrage zugewiesen. Die Pe ruaner zeigten eine vorgeschrittene Kultur in ihrem rationell betriebenen Ackerbau, in der Herstellung von wollenen und baumwollenen Gewändern,