Volltext Seite (XML)
Echt amerikanische Milch - Propaganda Entsprechend der amerikanischen Ari, Reklame so riesenhaft wie nur möglich auf- -u-ishen, wird in der Stadt Cleveland lOhio) mit dieser riesigen, auf öffentlichem Platz ausgestellten Milchflasche für den MtlchfondS -um Besten der Schulkinder ge worben. Die unvermeidlichen Girls fehlen auch auf diesem amerikanischen Photo nicht. Regiert Rot oder Sport? 121 Millionen Mark zu wenig in Ranch auf gegangen! Wenn «ine Spekulation auf menschliche Schwächen nicht trügt, dann ist eS die auf seine kleinen Laster. Von Tabak und Alkohol werden immer Einnahmen zu erwarten sein, und die Zeit muß schon sehr kritisch werden, wenn hier Enthaltsamkeit geübt wird. Anscheinend ist es nun soweit. Denn als man den Steuersäckel aufmachte, fand sich darin ein weiterer Rückgang des Tabakverbrauchs und demzufolge um 10 Prozent weniger Steuern. Man ging den Ursachen auf die Spur und ent kam, den begehrten Tabak mit einer Steuer zu belegen. Das brachte beide Teile auf ihr« Kosten. Und so ging das dann zu allseitiger Zufrie- -enheit jahrhundertelang gut. Bis jetzt ein neuer Herrscher sich mit einem Veto einmischt: di« Not. Allerdings gibt es noch ein« andere Erklärung für di« Einschränkung des Tabakverbrauchs — den Sport. Da man aber zahlenmäßig den Ab gang an Rauchern durch Sportler schwer errech nen kann, bleibt diese Frage vorläufig offen ... Reif für -as Sanatorium... Der Mikado ist gar nicht so! Japanische Tugendlohrer stellen als höchste Eigenschaft des Menschen seine Vaterlan-s- Kuch die russischen Frauen find Soldaten In Rußland melden sich viele Frauen zur militärischen Ausbildung. Sie werden in den Frauenformationen zusammengefatzt, die auch weibliches Ausbtldungspersonal besitzen. In einzelnen Distrikten werden die Frauen sogar von Staats wegen zur militärischen Ausbil dung herangezogen. — Unser Bild zeigt eine Abteilung weiblicher russischer Soldaten in Uniform mit Gewehr. deckte, daß Zigarrenraucher weniger und schlech ter rauchen, Zigarettenraucher zwar weniger ent haltsam sind, aber sich ebenfalls einschränken, und -aß nur auf di« Pfeifenraucher Verlaß ist, denn sie haben zwar nicht zugcnommen, bleiben aber beständig. In Zahlen will -as besagen, daß 1S31/S2 eine Milliarde Zigarren und 1,4 Milli arden Zigaretten weniger geraucht wurden, was dem Reich einen Steueraussall von 121 Millio nen Mark etnbrachte . . . So ist das Leben — früher konnte man sich von Amts wegen nicht genug ansregen über die Unsitte des Rauchens, Kaiser, Päpste und Sul tane bedrohten die Lasterhaften, die da Tabak anzündeten und den Rauch in den Mund nah men, die schnupften oder Tabak kauten mit dem Tode, mit Nasenaufschlitzen, mit dem Bann, mit AuLpeiHchung. Bl» man daun auf den Einfall liebe hin. Das Vaterland aber verkörpert sich im Herzen des Landes — im Mikado. Und das Land hat, dank dieser Tugen- seiner Löhne es recht weit gebracht in der Welt. Je doch auch in Japan ist es vom Erhabenen zum Lächerlichen nur ein Schritt. Und wenn man es erhaben nennen kann, wenn ein alter Ge neral beim Tode seines Kaisers Harakiri be geht. um mit dem Mikado zusammen ins Jen seits zu gelangen — dann ist es nichts anderes als lächerlich, wenn ein Maler mit seinem Blut das Bild des Mikado malt, um —? Ja weshalb? Was ist -er Sinn der Sache? Ja pan ist stark beeinflußt vom Film und von Amerika. — Sollte nicht beides hier zusammen- gewirkt haben, um eine Art von sensationell- sentimentaler Reklame zu fabrizieren? Je denfalls — die japanischen Zeitungen sind voll von dem Namen des blutigen Künstlers, der bis dahin nur ei» blutiger Anfänger »ar, »Wd feil« Vtk» kommt tu» KrtegSmtnkftertum. Er »elbft aber - kommt in ein Sanatorium, denn da» Bild wurde in Lebensgröße gemalt und e» ging eine Menge de» guten Lebenssaftes drauf. Man hofft ihn am Leben zu erhalten — und dort in der Ruhe seine Nerven zu bessern. Wenn nicht? Armer Mikado! DaS Blut komme aus dein Bild — es ist sogar schon dar auf. Aber -er Mikado ist ja gar nicht so. Diese ganze Geschichte ist ihm schauderhaft peinlich. Er hat keinen Sinn für derartige Romantik und interessiert sich mehr kür Flugzeuge. Ra dio. modernes Schulwesen und Steingärten. Seine Tochter besucht die öffentlich« Schule, er trägt europäische Kleider — er steht ein wenig hilflos soviel phantastischer Ausopferung ge genüber . . . Der Mann, der den Derg bezwang Wie Jules Favre vor fünfzig Jahren den Gotthardtunnel erbante. In diesen Tagen jährt sich zum fünfzigsten Mal«, das die Entfernung von Deutschland Menssch mE ber IVm »»«rEreSead« «Wim ausfocht. Der zwanzigjährig« Zimmergesell« Jul«» Fgvre führte bis zu dem Tage «in unbekanu- te» Dasein, bis «S ihm beim Brückeilbau der Eisenbahnlinie Paris—Lyon gelang, «in schein- bar unüberwindliches BauhinderniS zu besei tigen. Von nun an führte Jules Favre- We» steil nach oben. Vom selbständigen Bauunter nehmer wurde er zum iveltberühmtesten Tun nelbauer, und als er sich nach einem Lebe« voller Arbeit und Erfolge zur Ruhe setze» wollt«, erhielt «r den Auftrag, den Gotthard« tunnel zu bauen. Am 7. August 1872 schloß Jules Favr« mit der Gotthardbahngesellschaft einen beispiellosen ungünstigen Vertrag. Er nahm den ganzen Bau auf eigene Verantwor tung, er garantierte für die richtige AuSftih- rung der Arbeiten mit «iner Kaution von 8 Millionen Franken, er erklärte sich schließ- lich verantwortlich selbst für Naturkatastro phen. Aber kaum hatte Favre mit dem Ba» des Tunnels begonnen, als auch schon die ersten Katastrophen eintrafen. Die Bohr- Maschinen versagten, die Arbeiter waren dem anstrengenden Dienst nicht gewachsen, riesig« Wassermassen brachen ein. Als di« Wasserge« „war kommt dort von der höh'" — oder Vie couragierte Pflegerin Ein originelles Bild von einer Feuerwohrübung, die in Harrow sEnqlandf in einer dor- tigen Ausbildungsschule für Pflegerinnen abgohalten wurde. Der Uebung lag die Annahme zugrunde, daß das Gebäude der Schule in den unteren Etagen in Flammen stände, so daß denjenigen Personen, die sich in den oberen Räumen befanden, der Ausweg abgeschnitkn war. — Aus dem Bilde sieht man eine Pflegerin, die die Rettung über die mechanische Leiter verschmäht und in das Sprungtuch, das die Feuerwehrleute bereithalten, springt. nach Italien, -ie früher einen tagelanaen Um weg erforderte, auf sechs Stunden zusammen schrumpfte. Am 1. Juni 1882 durchstieß schnau bend und fauchend der erste fahrplanmäßige Zug Len 15 Kilometer langen Gotthardtunnel. Noch heute gilt dieser Tunnel als Meisterwerk der Technik, -as bisher noch nirgends über troffen wurde. Die Erbauung des Tunnels dauerte acht Jahre, fein Erbauer sollte di« endgültige Bezwingung des Berges zwar nicht mehr erleben, die Bezwingung selbst vollzog sich jedoch unter solch unerhörten und dramatischen Verhältnissen, daß sie für alle Zeiten als Musterbeispiel eines gigantischen Kampfes gel- ten wird, den ein von seiner Idee besessener fahr überwunden war, mutzte «ine Lehmet»- lagerung von 64 Meter Höhe und 40 Meter Breite in mühseliger Arbeit beseitigt werden Nur langsam fraßen sich die Bohrkolonneu in den Berg hinein. Mit jedem Meter wuchs Lie Temperatur. Bei fast 40 Grad Hitze brach tn der von Wasser- und Dynamitdünsten erfüll- ten Luft -ie Tunnelkrankheit aus. Jahr auf Jahr verging, am 19. Juli MS fuhr Jules Favre noch cinmal in den Tunnel ein. um persönlich nach dem Rechten zu sehen. Eine Weile darauf fand man ihn, den Kopf auf die Brust gesunken, tot vor. Er erlebte den Triumph der endgültigen Bergbezwingung nicht mehr. ver Schrecken Südafrika» Von einem DippoldtSwalder Landsmann, der seine Existenz tn Windhuk gefunden hat, ging uns dieses Bild über den Anflug von Heuschreckenschivärmcn zu. Billionen über Billio nen dieser gefräßigen Tiere stoßen vor. Wo sie sich niederlassen, steht kein Halm mehr. Die Ausnahme stammt aus. dem vorigen LHoaaj,