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Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse : 04.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480533490-193206048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480533490-19320604
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480533490-19320604
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Dorfzeitung und Elbgaupresse
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-06
- Tag 1932-06-04
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Monat
1932-06
-
Jahr
1932
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Meder veränderlich Auf die unfreundliche, kühle und reg- nerische Witterung zu Beginn dieser Woche, die dem Mai einen wenig erfreulichen Ausklang gab, waren zwei heitere wölken- lose Tage gefolgt. Dem Hochwasser wurde dadurch allenthalben im Lande ein Halt geboten. Aber schon am Freitagabend änderte sich die Wetterlage. Es erhoben sich starke Winde, die ein Gewitter mit Nieder schlägen herbeiführten und eine Ver schlechterung des Wetters, Bewölkung, Temperaturfall zur Folge hatten. Auch am heutigen Wochenende ging es nicht ohne Regen ab. Die Wetterlage kann deshalb auf längere Sicht nicht als be ständig angesprochen werden. * Dresden Keine Beseitigung desDorfahrts- rechts der Stratzenbahnen In den Tageszeitungen ist mehrfach die Nachricht verbreitet worden, daß das Bor- sahrtsrecht der Straßenbahnen durch die neueste Verordnung über Aenderung der Regelung -es Kraftfahrzeugvcrkehrs beseitigt worden sei. Di« Nachricht trifft in dieser Form nicht zu und bedarf daher schon tm Interesse der allgemeinen Berkehrssicherheit der Richtrg- stellung. Die Verkehrsregelung an Wegekreuzungen ist seit Jahren eine heftig erörterte Streit frage, die im Laufe Ler Zeit zu einer erheb lichen Rechtsunsicherheit und damit zu einer akuten Gefahr für die Verkehrssicherheit ge führt hatte. Die Straßenbahnen verlangten unter Berufung auf ihre Bedeutung als Mas senverkehrsmittel und nicht zuletzt auch aus allgemeinen Sicherheitsgründen die reichsgesetz liche Anerkennung des seit Jahrzehnten be währten und im Landesrecht sowie in örtlichen Polizeivorfchriften sestgelegten Verkchrsgrund- jatzcs, daß Schienenfahrzeugen da, wo keine örtliche Verkehrsregelung durch Polizeibeamte oder Verkehrssignale stattfindct, vor anderen Wegebenutzern das Vorfahrtsrecht zusteht. Durch eine Erklärung des ReichsverkehrS- ministers, die nunmehr für das ganze Reichs gebiet gilt, besitzen die Straßenbahnen nach wie vor das Borfahrtsrecht an allen Wege kreuzungen zwischen einem Hauptverkehrslveg und einem Seitenweg. Das ist der aus gesprochene Sinn dieser Begriffsbestimmung, die, wie der Reichsverkehrsmtnister in der Be gründung zu seinem Vorschlag« selbst aus- sührt, „im Interesse einer raschen Abwicklung des Straßenbahnverkehrs zweckmäßig er scheint". Festnahmen Von der Kriminalpolizei wurde ein schlosser aus Dresden wegen zahlreicher Betrügereien festgenommen. Als angeblicher Negierungssekretär Wagner oder Beauftragter einer größeren Firma suchte er Handwerker oder <hesä>äftsinhaber auf und verhandelte mit ihnen wegen Sachlteferungen. Dafür ließ er sich kleinere Geldgeschenke geben. Bis jetzt konnten 16 Fälle geklärt werden. Geschädigte, die noch keine Anzeige erstattet haben, wollen sich bei der Kriminalpolizei melden. Vor einigen Tagen wurde in eine Musi kalienhandlung eingebrochen. Als Täter hierzu wurde von der Kriminalpolizei ein Ar beiter aus Dresden ermittelt und festgenom men. Das Diebesgut konnte restlos wieder herbeigeschasft werden. In einem anderen Falle gelang es der Kri minalpolizei, drei Burschen festzunehmen, die in der letzten Zeit wiederholt Ersatzteile oder andere Gegenstände aus parkenden Kraft wagen und Fahrräder gestohlen hatten. Durch Liese Festnahme konnte außerdem noch ein Garagenetnbruch, wobei die Täter größere Mengen Betriebsstoffe erlangten, geklärt werden. * h. Die Finanzämter Dresden veröffentlichen im amtlichen Teil der heutigen Auflage eine Liofanntmachung. die -er Beachtung empfohlen wird. h. Rückkehr Dresdner Kinder. Die zurzeit im Kindererholungsheim Klingenberg unter gebrachten Dresdner Kinder kehren am Diens tag zurück und treffen 16,46 Uhr auf dem Dresdner Hanptbahnhofe ein. Die Angehörigen werden gebeten, für pünktliche Abholung -er Kinder zur angegebenen Zeit Sorge zu tragen. h. Senkung der Kinderrichtsätze. Die Kreis hauptmannschaft Dresden hat mit Verordnung vom 30. Mai 1832 lSächf. Verwaltungsblatt Nr. 17/1882) den Dresdner Untersttttzungsricht- satz für Kinder an diejenigen anderer sächsi scher Großstädte angeglichen und auf monat lich 13 Mk. für Kinder bis zum 14. Lebens jahre in der allgemeinen wie in der gehobe nen Fürsorge festgesetzt. Die Senkung der Kinderrichtsätze hat ab 15. Juni einzutreten. h. Das Licht- und Lustbad „Antons" ist trotz des Elbhockwassers für den öffentlichen Bade verkehr geöffnet. Das Baden in der Elbe ist noch nicht möglich. h. Diebstähle. Am 29. Mai wurden in einem Dresdner Hotel folgende Kunstgegen- stände gestohlen: 1 Teller, 27 Zentimeter Durch messer: 1 Mokkatasse mit Goldfuß,' 1 Mokka tasse ohne Fuß: 2 seegrünc Watteauvascn,- 1 Neapolitanerteller,' 1 rote Base mit Gold dekoration und 1 Schwalbenpaar auf Sockel. Auf der Unterseite der Sachen befindet sich ein gezackter, ovaler Stempel mit Wappen un- Krone. In dem Wappen sind die Buchstaben „C. M. H. R." eingebrannt und links Un rechts stehen die Jahreszahlen „1814 und 1914". im oberen Teil des Stempels die Worte „Reallv Handpainted". Im unteren Teil be findet sich die Firmenaufschrifl ^Hutschenreuther, Dres-en-Ehtna. Saxonia". — Unbekannte Täter entwendeten am SO. Mai von einem Speditionsgeschirr einen künstlichen Unter schenkel mit Fuß aus Holz und einen dazu ge hörigen schwarzen linken Damenschuh. h. Einbruch i» eine Ersrischuugshalle. Ju Ler Nacht zum 8. Juni wurde in der Bürgerwtese ein Einbruch in eine Er- frtschungshalle ausgeführt. Dort wurden Zigarren, Zigaretten und Schoko lade gestohlen. h. Unfälle. Auf dem Straßenbahnhof Mickten geriet heute vormittag ein K2jüh- riger Straßenbahner beim Abkuppe n eines Anhängers zwischen die Puffer und wurde mit einem rechtsseitigen Knöchcl- bruch Lem Krankenhaufe Friedrichstadt zu- geführt. — Auf Ler Marschallstraße wurde am Freitagabend in -er 7. Stunde eine 73jährige Frau von einem Radfahrer um gefahren, wobei sie sich Len rechten Arm im Schultergelenk auskugelte. Dresden-West WilS-ruffer Borstadt, «ns dem Mühl graben. der an Len Höfen Ler Güterbahn, hofstraße vorbeifließt und der letzt sehr wasserreich ist, drang am Freitagabend Wasser in einen mit großen Mehlvorräten angefüllten Keller Lieser Straße und drohte Schaden anzurichten. Die alar mierte Feuerwehr brachte schleunigst 2ü Doppelzentner Mehl ans Tageslicht herauf. Wilsdruffer Borstadt. Konkurs. Ueber Len Nachlaß des am 27. April verstorbenen Kaufmanns Ernst Walther Gabriel in Dres den, Strehlener Straße 48, der unter der Firma Moritz Gabriel, Zwingerstraße 9 und Grunaer Straße 6 Zigarrengeschäste unter hielt, wurde am 2. Juni, vormittags ^12 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Bücher revisor Otto Knaak, Eliasplatz 1, wurde zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderun gen sind bis zum 24. Juni 1932, beim Gericht anzuenelden. Dr.-Plauen. Bebauunasplanänderung Plauen-Ost. Für Lie von Bernhardstraße, Westendpark und Westendring begrenzten Flächen ist ein neuer Bebauungsplanent wurf aufgestellt worden, der von heute ab 4 Wochen lang im Neuen Rathause, Ring straße 19, 4. Obergeschoß, Zimmer 434, öffentlich ausliegt. Zur Vermeidung des Verlustes Les Widerspruchsrechtes sind innerhalb dieser Frist etwaige Wider sprüche gegen diesen Plan beim Hochbau amt schriftlich oder mündlich vorzubringen. Dr.-Löbta«. Giftpflanzen »nd-Giftgatz^e«. Der warme Sonnenschein und Lie'starke Feuch tigkeit der letzten Tag« haben in diesem Jahre «ine außerordentliche Fruchtbarkeit hervsr- geruscn. Im Garten, auf Feld und Wiese und im Walde steht alles in reicher Fülle, so -aß alle ihre Freude daran haben können. — Aber mit unseren Nutzpflanzen haben sich auch die Schädling« in der Pflanzenwelt prächtig ent wickelt, Lie Giftpflanzen, die unter prahleri schem Aeußeren heimtückische Stoffe bergen. Und wir haben deren mehr als wir Lenken. Deshalb hat man schon feit Jahren im S ch u l - garten der 35. Volksschule auch eine Abteilung Giftgarten angelegt, um den Kindern an Liesen wirklichen Beispielen auch die Gefährlichkeit derselben zu zeigen. Da wächst, vom Felde hereingebracht, der schwarze Nachtschatten und das Biesenkraut, -er Stech apfel, dessen Genuß uns schadet. Wir finden aus dem Garten Hundspetersili« und Gold regen, den Fingerhut und die Tollkirsche vom Walde und Hahnenfuß und Herbstzeitlose von der Wies«. — Viele von ihnen machen sich schon durch einen unangenehmen Geruch kenntlich, wie Biesenkraut, schwarzer Nachtschatten und Stechapfel. Andere dagegen, wie Fingerhut Goldregen und Herbstzeitlose locken durch leuch tende Blüten, die Tollkirsche durch ihre wohl geformte Frucht den Unkundigen an. — Sehr gefährlich sind die drei Schierlingsarten: der Wasserschierling, der an Gräben und Teichen zu finden ist, dessen hohle, durch Querwände in Fächer geteilt« Wurzel außerordentlich ge fährlich ist — der gefleckte Schierling, Ler am Stengel rotbraune Flecken trägt. Seine Flie derblätter sind tief gespalten und geben beim Zerreiben «inen widerlichen Geruch von sich. Der Gartenschierling iHundspetersilie) wirb leider nicht selten mit der Petersilie verwech selt. Seine Blätter sind jedoch auf der Unter seite glänzender als aus der Oberfläche, die Ler echten Petersilie nicht. Auch riechen sie beim Reiben nicht, wie die der Petersilie gewürz- haft, sondern unangenehm nach Knoblauch. — Trotz aller Vorsicht und Belehrung treten im mer und immer wieder Vergiftungen, vor allem gerade bei Kindern auf, die die üble An gewohnheit haben, Pflanzen in den Mund zu nehmen. Als Folge stellen sich heftige Leib- ober Kopfschmerzen ein. Man wendet dann am besten Mittel an, die zum Erbrechen reizen, -och ziehe man in jedem Falle schnell den Arzt zu Rate. Hauptgebot bleibt aber immer: Hüte dich, alle beliebigen Früchte und Blumen in den Mund zu stecken. — So dient auch der Giftgarten der 35. Volksschule dazu, daß die Kinder einmal die Giftpflanzen kennenlernen, andererseits sollen sie auf ihre Gefährlichkeit aufmerksam gemacht werden. Dresden-Löbtau. Kirchensteuern. Unter der allgemeinen Not, die jetzt alle Länder und Ge- meinben betroffen hat, leidet natürlich auch die Kirche sehr stark. Einmal ist es ein ganz bedeu- tenber Rückgang der Steuern selbst, der bedingt wird durch die große Arbeitslosigkeit, wodurch eine große Zahl -er Gemeindeglieder überhaupt kein« Steuern mehr zahlen kann, andererseits ist es c»ber auch die verzögerte Herausgabe der Steuerzettel von feiten Ler Stadt, die ein Inne- halten Ler gesetzltchen Termine nicht ermög- licht. Schon seit Jahren geben deshalb unsere beiden Kirchgemeinden sog. vorläufige Steuer- bvscheide heraus, die eine Abschlagszahlung zu den festgesetzten Terminen ermöglicht. Wahr- scheinlich werden auch in diesem Jahre die gesetz- lichen KirchensteuerbescheiLe nicht vor Juli her- auskommen, so daß die Termine am 15. Mai und am 15. Juli bereits verstrichen sind. Aber auch die Kirche hat fortlaufende Zahlungen un braucht Geld. Deshalb ist es gut, wenn bereits schon jetzt Abschlagszahlungen geleistet werden können. Das erleichtert auch die Zahlungen im allgeminen, da sonst bei Empfang des gesetzlichen Steuerbescheides mehrere Termine auf einmal zu zahlen sind. Die vorausbezahlten Beträge werden bet der Ausschreibung des Ktrchensteuer- bescheides auf das Jahr 1982 durch Las Stadt steueramt Dresden angerechnet. Man hat mit Lieser Einrichtung in unseren Kirchgemeinden schon immer gute Erfahrungen gemacht und hofft LaS auch diesmal wieder. Bis jetzt freilich sicht es mit den Einnahmen recht schlimm aus. Da aber di« vorläufigen Bescheide jedem Steuer zahler in den letzten Tagen zugegangen sind, so hofft man nun auch auf besseren Eingang der Steuern. Dresden-Cotta. Einbruchsdiebstahl. In Ler Nacht zum 3. Juni wurde tm Stadt teil Cotta in ein Verkaufshaus eingebro chen. Die noch unbekannten Täter er langten Lebensmittel, Zigarren uud Zigaretten im Werte von über 300 Mark. Cossebaude. Kirfcheuverpachtuua. Tic diesjährige Kirschennutzung auf den Ge meindestraßen wurde am letzten Montag in Gegenwart zahlreicher Bieter ver geben. Das Höchstgebot gab die Firma F. Güldner-Chemnitz mit 1070 RM. ab. Ihr wurde der Zuschlag erteilt. Cossebaude. Kirchl. Helferbund. Der Helferabend am letzten Mittwoch war fast vollzählig besucht. Pfarrer Wendler gab folgende Mitteilungen bekannt: Sein Ur laub beginnt Mitte Juni und dauert bis Mitte Juli. Während dieser Zeit wird er bei den Sonntagsgottesdiensten durch die Pfarrer Fröhlich, Rübner, Dr. Bönhvf und Ihle vertreten. Die Johannisfeier am 24. M. auf dem hiesigen Friedhof ist als Posaunenmission gedacht. Der Gustav- Adolf-Hauptverein hält seine 100-Jahr- Feier in großer Aufmachung in Leipzig ab. Es ist beabsichtigt, einen Ertrazug für die Teilnehmer von Dresden aus zu stel len. Um zahlreiche Mitfahrt wurde ge beten. Nach der Rückkehr von seinem Ur laub soll in Niederwartha ein Familien- abenö abgehalten werden. Auch Herr Rönick gab einen kurzen Bericht über die demnächst stattfindende Vorstandssitzung und Jahreshauptversammlung der Orts gruppe des Bolkskirchlichen Laienbundes. Außerdem kamen noch eine Reihe anderer Begebenheiten zur Aussprache. Cossebaude. Die Ortsgruppe der National- ozialistifchen Deutschen Arbeiterpartei Cofse- )a«de hielt am Mittwoch ihre Mitgliederver- ämmlung auf dem Bergrestaurant ab. Der Ortsgruppenführer Winkler ging auf die jüngsten politischen Ereignisse ein und gab be kannt, daß die Mitgliedersperre bis 15. Juli ver hängt sei. Die Versammlung nahm bei dieser Gelegenheit Kenntnis von den Gründen, die die Parteileitung zu dieser Maßnahme veranlaßt hat. Ueber die Arbeitsdienstpflicht im Dritten Reiche hörte man interessante Einzelheiten. Von Wichtigkeit ist auch die von der Reichslcitung der NSDAP, angeordnetc Grußpflicht Ler Partei mitglieder untereinander, sowie der Zwang zum Tragen des Parteiabzeichens. Der Ortsgruppcn- führer Winkler erinnerte dann noch die Ver sammlung an das am 11. Juni in Wustlichs Gasthof stattfindende Gartenkonzert. Ferner machte er es jedem Parteiangehörigen zur Pflicht, den am 5. Juni stattfindenden Wald- gottesLienst zu besuchen. In der anschließenden Aussprache wurden seitens der Mitglieder An regungen für Lie Stärkung der Partei gemacht, die zur gegebenen Zeit verwertet werden sollen. Mit einem Sieg-Heil auf Adolf Hitler und dem gemeinsamen Gesang -es Horst-Wessel-LieLes wurde die Versammlung geschlossen. Aus der Lößnitz. Weiubaulehrgaug. Weit über Erwarten war Lie Zahl -er Besucher an -em in der vergangenen Woche abgehaltenen Weinbau-Lehrgang -er Weinbauversuchs- und Lehranstalt der Landwirtschaftskammer, Schloß Hoflößnitz- Oberlößnitz. Nach eingehender Einfüh rung -er Teilnehmer in die Geheimnisse der Sommerbehandlung der Weinstöcke an Spalieren un- in den Weinbergen bot sich ihnen, geklärt durch ausgezeichnetes An schauungsmaterial, ein tiefer Einblick in das Leben und Wesen der Schädlinge und Krankheiten unserer Reben. Im Kampfe gegen diese erkannten Schädlinge gilt es, die wirksamsten Mittel anzuwenden. Diese von -er Leutschen Industrie hergestellten Mittel wurden vorgeführt und auch in der Praxis mit entsprechenden Apparaten in Anwendung gebracht. Nach der prak tischen Uebung am Weinstock bot sich den Teilnehmern Gelegenheit, die Hochzucht gärten selektionierter Reben im Staats- wetnberg zu besichtigen. Hier fand man die für die sächsischen Verhältnisse geeignet befundenen Rebensorten in vollendeter Hochzucht mit einem üppigen und so außer, ordentlich reichen Traubenanhang von Stock zu Stock, daß dieser Anblick eine all gemeine Bewunderung der Leistungs fähigkelt dieser hochgezüchteten Pflanzen auslöste. Die außerordentlich lehrreiche Veranstaltung wird zweifellos dem säch sischen Weinbau, da die Teilnehmer aus allen Gebieten gekommen waren, von . großem Nutzen sein. Aus der Lößnitz. Ein «nruhtge Sitzung der Stadtverordneten fand am Donnerstag in 1 Kötzschenbroda statt. Veranlassung dazu gab die Kürzung der Wohlfahrtsunterstützung, die auf Verfügung der Kreishauptmannschaft ein- . getreten war. Sowohl der Stadtrat als auch das Stadtverordnetenkollegium in seiner Ge- samtheit waren sich darüber einig, -aß diese , neuerliche Kürzung der WohlfahrtSunterstüt- zung für deren Empfänger eine untragbare Härte bedeute und das Kollegium brachte das durch Protestanträge der einzelnen Fraktionen zum Ausdruck. Bon den Unterstützungsemp fängern war an die Stadtverordneten ein Antrag eingereicht worden, der deren Forde- § rungen enthielt. Die Stadtverordneten beschlos sen die Bereitstellung einer Summe für die dringendsten Notfälle. Schon vor Beginn der Sitzung sammelte sich vor dem Rathause am Königsplatz eine zahlreiche Menge Wohlsahrts- erwerbsloser an, die sich im Laufe des Abends vergrößerte und durch Rufe nach Arbeit u. a. für ihre Forderungen demonstrierte. Dem Verlangen, eine Abordnung der Erwerbslosen zur Sitzung zuzulassen, wurde vom Stadtver ordnetenvorsteher stattgegeben, nicht aber dem Wunsche, daß der Antrag der Erwerbslosen durch die Abordnung vor dem Plenum be- - gründet werde. Infolge dieser Ablehnung machte die kommunistische Fraktion den An trag der Erwerbslosen zu dem ihren, um da zu zu sprechen. Die vom Stadtverordneten- vorsteher gestellte Frage nach genügender Un terstützung des Antrages seitens des Kolle giums ergab, daß diese nicht vorhanden war. Demzufolge kam der Antrag nicht zur Aus sprache. Die Abordnung der Erwerbslosen verließ darauf demonstrativ den Sitzungssaal unter Absingen der Internationale, in die auch von den beiden Herren -er kommunisti schen Fraktion eingestimmt wurde. Der Vor sitzende unterbrach darauf -ie Sitzung. Die vor dem Rathause versammelte Menge de monstrierte darnach lebhaft für ihre Forde rungen, auch nachdem die Mitglieder der kom munistischen Fraktion verschiedene Ansprachen vom Rathause aus an sie richteten. Dresden-Ost Blasewitz. Groß« Ruderregatta am 11. und 12. Juni auf der graben Elbstreck« Schausuß- straße—Loschwitzer Hafen. Der gute Ruf des : Sachs. Elbe-Regatta-Verbandes in NuLerer- kreisen hat Dresden vor -em Schicksal mancher anderen Regattaplätze bewahrt, Lie mangels Meldungen auf die Durchführung ihrer Rennen verzichten mußten. Es haben trotz -er Ungunst der Zeitverhältnisse und des Zu sammentreffens verschiedener Regatten — Halle, Frankfurt u. a. am gleichen Lm«,. — 13 Verein« mit üo Booten und 3S4 Hu-crern gemeldet. Dresdner Rudcroerein, NuLergesclb,^ schäft Dresden un- Dresdner Rü-cr-Elub werden die Lan-eshanptstaLt vertreten und sind an allen bedeutenden Rennen beteiligt. Sehr stark gemeldet haben auch Sturmvogel Leipzig und WratiSlawia Breslau. Von un seren getreuen Deutschböümen sind Germania Leitmeritz und Carolus Tetschen altem Her kommen folgend vertreten. Von dem im Ber- bandsgebiete liegenden Elbevereinen schicken R. V. Pirna, R. V. Lößnitz, R. C. Nevtun Meißen ihre bewährten Kräfte, während R. C. Grimma als seltener CZast die Regatta besucht. Leider sind die geplanten Damenrcnncn. ebenso wie zur Frühjahrsrcgatta nicht zustandegc- kornmen, da nur der Dresdner Domen-Rnder- Clnb in Dresden-Cotta gemeldet hat. Am Sonnabend, dem 11. Juni, werden nunmehr endgültig drei Vorrennen und am folgenden Sonntag 13 Rennen zum AuStrag kommen. Loschwitz-Wachwitz. Die kirchliche Nothilfe 1831 32. Die NotstanLsküchc der Kirchgemeinde hat im vergangenen Winter bis zum Frühjahr gegen 38 000 Portionen kräftigen, warmen Essens ausgegeben. Außerdem wurden über 1000 Mark in Gutscheinen für Lebensmittel 7 und Heizmaterial un- gegen 500 Zentner Bri ketts verteilt. An den Unterhaltungsabenden kamen 75 große Kuchen mit Kaffee zur Ver teilung. Zu diesen Leistungen kommen noch -ie in den Häusern von Gemeindegliedern ge währten Freitische, sowie zahlreiche Spenden von Kleidungsstücken, Schuhwerk und Wäsche, mit Lenen die Bedrängten -er Gemeinde un terstützt werden konnten. Mehr als 8000 Mark haben hochherzige Einwohner geopfert und da mit -er Kirchgemeinde ermöglicht, die Winter hilfe wieder so großzügig durchzuführen. Johaunsta-t. Turmblase«. Heute a-cn- >48 Uhr spielt der Bläserchor der Trini- tatiskirche vom Turm der Kirche aus eine Anzahl von Chorälen. s Bad Weißer Hirsch, «reuzchorkonzert. ES wird an dieser Stelle nochmals -aranf hingewiesen, -aß das am vergangenen Sonntag ausgefallene Konzert des Kreuz- choreS nnter Leitung von Kantor Mauers berger am morgigen Sonntagvormittaa nachgeholt wird. Beginn 11,16 Uhr auf dem Konzcrtplatz im Kurpark. Bühlau. Eröffnung des Golfplatzes. Der Dresdner Golfklub e. V. wird am nächsten Sonnabend, dem 11. Juni, nachmittags seinen im vorigen Jahre eröffneten und inzwischen erweiterten und vervollständigten Golfplatz am Nachtflügelweg shinter dem Waldpark-Kon-ert- platz Bühlau), dem Spielbetrieb übergeben. Nach dem Eröffnungsschlag des Klubpräsidenten und Hissen der Klubfahnc werden Wettspiel« für Damen, Herren und Junioren stattfinden, wobei gleichzeitig eine Besichtigung deS Geländes für die Gäste gestattet ist. Am Abend vereinigen sich die Mitglieder und Gäste im Klubhause bei Ge- sellige, Preisverteilung und Tanz.
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