Volltext Seite (XML)
Dur ein Nach dem Lbeubfchoppe». »Der Herr wolle — hupp — entschuldigen, wenn ich thm — hupp — auf die Kühe ge- treten habe .. * Der Dflaumenkern v»n Mauru» Mezei. Stgi»mund ist verheiratet. Seit acht Jahren. ES war «in« Liebesheirat. Er liebte die Dr«i-Ztmm«r-Wohnung seiner Auserwählten, sie liebt« die pension-berechtigt« Anstellung ihre- Zukünftig«». vor zwei Jahren hat Sigi»mundS Fran einen — Pflaumenk«rn verschluckt. Lu- Unachtsamkeit. Seither hat -er bebauern-werte Semahl an -em Joch -er Ehe -oppelt schwer -a tragen. So wünscht« sich -ie Fran n«ulich «inen neuen Hut. Sigi-mun- hatte hierfür kein Gelb. Im N« bekam er zu h-ren: »Nicht einmal «ine» lumpigen Hut per« g-unst -n mirl (Seufzer.) E» wirb ohnedt«» schon -er letzt« Hut s«in, b«n -u mir zu kau fen -rauchst. (Seufzer.) Seit zwei Lagen habe ich wieder mein« heftige» Magenbeschwevde» . . . Du weißt, -er vilamnenker» ... Ich leid« -«stimmt an Mag«nkreb- . ..* Sigi-mun- kauft« -«» Hut ... Er wollt« Ruhe hab«» . . . Ei» andermal schmeckt« Sigi-mun- -a- Esseu nicht. Die Supp« war versalze«, -a- Fleisch zähe, La- Gemüse roch angebrannt. Er verzog den Mund, aber die Frau herrscht« ihn au: »Gedulde -ich -och noch «in wenig! Mein« Nachfolgerin wir- sich auf- Sachen sicherlich besser verstehe« .. . Lch, mein Magen . . .* Sigi-mun- schwieg «n- würgte -a- Essen hinunter . .. Er wollt« Rv-e hab«« ... »m nächst«« Tag fuhr er mit -«r Frau in» Epttal und ließ st« röntgeutftere». Der Befund war ta-ello-. von «1««« Pflaumeukern im Magen war nicht -te ge« ringste Spur zu entdecke«. Doch -i« Fra« war nicht zufrieden. Man glaubt mir ja nicht . . . Wen» ich erst -raußen auf -em Frte-Hof liege« w«r-e, dann wirst -« mir schon gerne glauben ... E- wir- -tr »och um mich leid tun .. .* Dem arme« Sigi-mun- brummt« -er Schädel. Er nahm -t« Zeitung zur Han-, nm auf ander« Gedanken zu kommen. In -er Zeitung fand er einen gut pointier ten Witz. Er lachte hell auf. Lber schon hieß es: »Aha, -u freust -ich bereit- auf meinen To- . . . Du kannst «S sicherlich schon kaum «»ehr erwarten, ein« andere Gattin heimznfüh. «» . . . Ein« jung«, schön« Frau, wie?!... Denn ich bin -tr schon zn alt . .. Hab' nur S«-uld, «S wir- viel früher geschehen, al- du denkst .. . Ach, mein Magen . .'.* Wa- Sigi-mun- tat, war schlecht getan, wo- er sprach, war schlecht gesprochen. Zwei Jahre lang ertrug er ruhig -i«s«n Zustand, DeShalbl »Mein Mann steht je-en Morgen um 7 Uhr auf, wenn -i« Morgengymnastik im Run-sunk beginnt!* »So, treibt er fleißig Gymnastik?* »Nein, aber -a- junge Mädchen, da- un» -«genüber wohnt!* Vierielstündchen — Sachen eine- Tag«» aber riß ihm endlich di« G«. duld. Er sprang auf, packte sein«» Hut und stürmte davon. Die Frau war sprachlo- . . . zum ersten- mal seit acht Jahren! Der Schreck lähmt« ihr Zunge und Glieder. Doch ehe sie noch Zeit fand, sich wt«der zu fass««, war Sigismund auch schon wt«-«r zurück. I« d«r Hand schwang «r triumphierend eine Düte voll Pflaumen. Er suchte die größt« Pflaume heraus und steckt« st« in den Mund. Er biß in die Frucht, — kaute und würgte, sein Gesicht verfärbte sich -lau, er stöhnt« und ächzte, ballte die Hände, rang nach Atem, kaut« und würgte. Die Krau betrachtete ihn starr. Plötzlich atmet« Sigismund erleichtert auf, setn«n Lippen entschwebt« ein tt«f«r S«ufzer, hoch wölbt« sich di« eingefallen« vruft und steghaft stieß er dt« Wort« -«rvor: »So ... d«r S«ru ist unt«n . . . nnn werde auch ich jammer», nicht nur du allein . . . . o weh, mein Magen . . . justament werde ich mir «ine» Sreb» -»ziehen... ach, wie mich der Sern -rückt . . . und damit du eS weißt: ich werde mich operieren lasten, drei- mal werde ich mich operieren lasten .. . o weh, mein Magen . . .* Der Angelpunkt Son Felix Renker. In Niederhalten-Settenfett standen am Tage nach der alljährlichen Bürger-Ressource die Mütter aller unverheirateten Töchter in Hellen Flammen. Eigentlich waren es nur vier Mütter, di« sich in solchen Zustand ver- setzt fühlten, und vier Töchter, von denen wiederum eigentlich nur drei in Frage kamen, denn die vierte —, aber da- gehört jetzt noch nicht hierher. Wie «in strahlender Meteor war eines Ta- ge- in dem kleinen, mittelalterlichen, vom Strom der große« Welt noch nicht berührten Städtchen -er HUf-richter Aflestor Dr. Fritz Redlich aufgetroffen. Und in Ler eben er- wähnten Bürger-Ressource hatte er die Her- zen -er Frau vürgermeistertn, -er Krau Dok- tor, -er Frau Postdtrektor und der Frau Bahn- hof-vorsteher im Sturme erobert, denen er sich nebst ihren Fräulein Töchter« ganz besonders gewidmet hatte, weil ihm der alle joviale, noch im Junggesellendasein schwelgende Amts- gerichtSrat diese Damen al- die Honoratioren bezeichnet«, aus -ie «S vor allen Dingen an» käme. ES lag dem Assessor wirklich nicht viel daran, große Bekanntschaften anzuknüpfen, da der sei, man bitte Herrn Bahnastistent Müller zu Tische, mit dem sie doch sowieso schon halb verlobt fei. Aber da kam sie bei der Frau Bürgermeister schön an! — Sein Mensch habe dem Herrn Müller Hoffnung gemacht, und als der Bürgermeister schüchtern einzuwenden wagte: »O doch, meine Liebe*, da war eS um ihre Fassung geschehen! Ob man denn wirklich glaube, daß sie sich diese Partie für Lid-y «nt- gehen lasten würde? Ob man denn nicht be merkt hab«, wie «r gerade Liddy vor allen an- deren ausgezeichnet habe? Sogar die Quadrille habe er mit ihr getanzt -um blassen Neide der anderen. »Ist denn da- kein Beweis*, fuhr sie fort, »daß er Liddy verehrt? Und darum müs- sen wir Doktors, Bahnhofsvorstehers und Post, direktor- -uvorkommen und dt« Einladung geht augenblicklich fort! Damit basta!* Wenn Frauen einmal »damit basta* sage», dann ist eben vorläufig nichts dagegen zu ma- chen, darum tat -er Bürgermeister da- Klügste, was er tun konnte, er verfiigte sich in- Amt um wetteren Auseinandersetzungen zu «nt- gehen. Liddy aber, in deren Gchelmenäuglein einige Tränentröpflein blinkten, begab sich schmollend in ihr Jungfräuleinstübchen und Krühli»»»-Gr»ßrei»ea»ache». er sein« Versetzung nach Ntederhatten-Selten- fett nur als «in unvermeidliches Uebergang». ftadium in setn«r richterlichen Sarri«r« ansah, aber der AmtSgerichtSrat hatte thm ernsthaft zugeredet, sich ja mit dt«sen vier Kamillen gut- -»stellen. Dt« H«rr«n kämen allabendlich an «in«m ftdel«n Stammtisch von abends sieben bt» «lf Uhr -usaunne», ja — und da käm« eS viel auf -ie Kraue» an, -en» Lie kontrollier, ten den Umgang ihrer Männ«r sehr genau — ja — und wenn er b«i den Krauen gewonnen hab«, könne er einer sehr.freundlichen Auf. nahm« am Stammtisch gewiß sein. — Ja — und was wolle er denn de- Abends in dem Nest« so allein anfangen? Der Assessor war natürlich immer ein Freund einer fidelen Tafelrunde gewesen und da» hatte ihn bestimmt, sich in Len Strudel -eS Ressource-Vergnügen» zu stürzen. E» war «in sehr angenehmer Abend gew«. sen. Man hatte ihn in liebenswürdigster Weise ausgenommen, er hatte de« angenehmen Schwerenöter gespielt, Lie Töchter zum Tanze grführt, eine nach -er anderen, immer genau -er Reihe «ach, um ja kein« vorzuziehen. Nur b«t -er Quadrille wäre er beinahe in B«r- legenheit gekommen, aber zum Glück war da nur Bürgermeisters Töchterlein gerade noch frei gewesen und er war um -tese Slippe her- umg« kommen. Der Abend war wie im Fluge vergangen nnd für den nächsten Abend hatte man ihn zu einer kleinen Nachfeier im Sreis« -er vier Familie« nochmal» in da» Hotel «ingeladen! Da» hatte «r natürlich annehmen müssen und sehr herzlich verabschiedete man sich vonetn- ander, um den heimischen Penaten zuzustreben, jede» mit seinen Gedanken für sich allein. Dies« Gedanken nahmen bald feste Form an, wenigsten» bei den vier Frauen. — Am nächsten Morgen war man in allen vier Fa milien während de» KaffeetrtnkenS in eifriger Beratung begriffen, al» deren Endergebnis sich vier Einladungen feststellen lieben, -ie nach dem üblichen »P. P * ungefähr folgenden In- halt trugen: » . . . beehren sich ganz ergebens», Herrn HilfSrichter Assessor Dr. Fritz Re-ltch für kommenden Sonntag mittag 14 Uhr zu einem einfachen Löffel Suppe zu bitten.* Bei Bürgermeister» war e» freilich vor Ab. sendung -er Einladung zu einigen AuSein- andersetzungen gekommen. — Ltddn hatte er- klärt, -aß ihr an «iner solchen Einladung gar »tcht» liege, -aß «S ihr i» Gegenteil viel lte- schrieb einig« schmerzdurchztttert« Z«tle« a» ihren Herzallerliebsten. Al» Assessor Redlich am gleichen Nachmtt. tag« vom Gericht nach Hause kam, fand er in seiner Wohnung vier Brief« lteg«n, -ie alle den gleichen Inhalt trugen. — Es waren -ie Ein. ladungen zu einem bescheidenen Löffel Supp« für de» Nächsten Sonntag mittag. »Donnerwetter*, lachte «r, »muß ich Ei«, -ruck gemacht habe«. Gleich vier Einladungen ans einmal! Na ja, ganz niedliche Srabben, die Mädelchen, aber ich möchte -och nicht -er Angelpunkt sei«, «m -e» sich alles dreht. Da heißt e», betzette« vorbeuge« «nd da» heute abend noch, bevor die Sache gefährlich wird.* Inzwischen war «S abends fi«Leu Uhr ge- worden und die Herre» hatten sich bereits am Stammtisch et «gefunden. Der Herr Assessor fehlte noch, dafür aber hatte sich -er vahm assistent Müller eingefuude», -ess«n Anwesen, heit besonders -em vürg«rmetst«r sehr pein lich schien. Die Damen sollte» erst gegen acht Uhr erscheinen, so war «» ausgemacht worden. Di« Unterhaltung wollt« anfangs gar nicht so recht in Fluß kommen, bis -er Postdtrektor ganz wie beiläufig erwähnte, -aß der Herr Assessor am kommenden Sonntag bet thm »u Tisch geladen set. »Sie haben ihn auch «ingeladen?* rief«» die anderen wie auS einem Munde. »Wieso ich auch? Haben Sie ihn vielleicht ebenfalls geladen?* fragte -er Postdtrektor er. staunt, während Müller btfstg bemerkt«: »E» scheint ja et» ne««» Himmel»licht t« «nser«m Städtchen aufgetaucht zu setn. Schade, Laß tch gestern durch meinen Dienst verhindert war, es zu bewundern* Ueber «in« solche spitzbübisch« Frechheit de» jungen Manne» herrschte «rst eine Weil« eisige Stille, dann aber brachen die Männer in be- freiendes Lachen au». »Wir wollen un» de», halb nicht verfeinden, mein« Herren* »»eint« -er Postdtrektor, »wenn wir auf Wunsch unse» rer Frauen unsere Blicke auf ein«n gemein, kamen Angelpunkt richteten. Mag der Herr Assessor selbst entscheiden, welcher Einladung er am Sonntag folgen will, wir anderen rücken dann «infach nach.* »Ich für meinen Teil verzichte gern*, meinte -er Bürgermeister und zwingerte dabei Müller recht vergnllgt zu, denn er hatte den jungen Mann wirklich ins Herz geschloffen. Die Damen waren gekommen und man be. gab sich nunmehr i» -a» groß« Houoratioren- Er kennt ihn »Ich habe schon sieben Semester hinter «st, mein Lieber!* »Alle Wetter! Und wie viel, schätzen Ei«, haben Sie noch vor?* zimmer. Mißliebig hatte dt« Bürgermeisterin die Anwesenheit Müllers bemerkt und e» zv lang ihr, ihren Mann heimlich zu fragen, wa ber hier wolle. Der aber meinte: »Der gehört zum Stammtisch und eß ist vielleicht ganz »nt, daß er da ist. Die Blamage ist dann jeden- fall» bloß halb so groß.* »Blamage???* »Wirst sehen und hören!* war die kurz« Antwort, denn in diesem Augenblick« trat -er Affeffor ein. — Strahl«»- wie et» jung«r Gott, halt« -te Fra» Postdtrektor gesagt, die Li« Er- legenheit benutzt«, ihn heimlich zu fragen: »Sie kommen doch Sonntag?* »verzeihen, gnädige Krau*, erwidert« -er Affeffor verbindlich, »wenn ich —, ab«r -a» gilt ja eigentlich allen Herrschaften!* Und laut fuhr er fort: »Dt« Herrschaft«» hatten die Güte, mich für Sonntag «tnzulaben. Lber »n meinem Bedauern muß tch ablehnen —* »Ab lehnen?* »Ich kann für Sonntag» kein« Einladungen annehmen, denn die Sonntag« gehör«» meiner Braut. Da» hab«» wir bei meiner Abreise sa ausgemacht.* Hatte den» -a irgendwo eine vomb« ei», geschlagen oder war et» Erdbeben nieder- gegangen? — Der Angelpunkt war entschlüpft! Die Bürgermeisterin faßt« sich zuerst. St« war -en triumphierenden Blicken Müller» begegnet, da blitzte ein Gedanke in chr anf. Nur dte Niederlage nicht merken laste» und sst sagte bekümmerten Ton«»: »Wie schab«, and wir hatte» un» so gefreut, Sie al» lteb«n Gast bei der Verlobung unserer Tochter mit Herr» Bahnastistent Müller bei un» zu sehen. Wen» wir -ie Einladung auch auf Ihr gnädige» Fräulein Braut auSdehnen dürften?* Uni mit verschmitztem Lächeln meint« -er Affeffor: »E» wird «n» «ine große Ehr« sei».* . Und auf -«m fidele» Heimweg« sagte die Krau Bürgermeistert» zu ihrem ob Ler Ding« sehr zufriedenen Gatten: »Wir haben sie -och alle an» -em Felde geschlagen!* Selbstbewußt. »Ich bündige*, sagt Minna. »Aber warum denn?* »Schauen» gnä' Krau, -a kommt jetzt schon eine Woche lang jeden Abend ein junger Herr zum gnä'tg«n Kräulei», -er mir gar nicht ge- fällt, verschieden« Nachbarn glauben aber, daß er zn mir kommt.* a» E »Wenn mein Pferd gewinnt, kauf« tch mir einen neu«» Hut!* ruft Lilli. »Und wenn nicht?* fragt Ego» unbedacht. »Da»u kaufst du mir «tu«».* U ebertroff e«. Kritz ui^ Karl g«rat«» tu die Phantastik -er Naturgeschichte. Mi« schrecklich muß e» fei»*, meirtt Kritz, »weuu ein« Giraffe «inen schlimm«» Hal» hat.' »Noch viel schrecklicher denk« tch mir «inen Tausendfüßler mit Hühneraugen*, sagt Karl. Ihre Lnffaff«»». »Sie wollen mir -och nicht etnreden, -ast Tie den ganzen Tag singen würden, w«an es Ihne» wirtlich ja schlecht gtugel*