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30. Jahrgang Nr. 15/29. August 1988 Preis 10 Pfennig ORGAN DER SED-HOCHSCHULPARTEILEITUNG DER MEDIZINISCHEN AKADEMIE «CARL GUSTAV CARUS» DRESDEN Träger der Ehrennadel der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft in Gold -andesbibliothek i AKADEMIE-E /wn hann der Vagger hommen Hochsommerliche Temperaturen - auf den Fotos nur zu erahnen - konnten die Studenten, die ihr „3. Semester" an unse rer Akademie absolvieren, nicht davon abhalten, mit beinahe unbeschreiblichem Arbeitseifer ihr gestecktes Ziel zu errei chen. Vorbereitende Maßnahmen zum Bau des zentralen OP-Traktes, wie hier für die Umverlagerung der Medien, wa ren ihr Betätigungsfeld. Die für die Aus schachtung nötig gewesenen Betriebs handwerker konnten in dieser Zeit an anderen Schwerpunkten der MAD einge setzt werden. Viele Mitarbeiter werden sich gewun dert haben, warum bei der Ausschach tung der Gräben keine Technik einge setzt wurde. Auf Grund bestehender Vorschriften bei vorhandenen Elektrolei tungen ist aber nur Handausschachtung möglich. Ein besonderes Dankeschön geht an die sowjetischen Studenten, die ihr Ar beitsvorhaben eine Woche vorfristig er füllen und dadurch zusätzliche Leistun gen bei der Rekonstruktion der Patienten küche vollbringen konnten. Wie man sieht, waren auch junge Frauen an die sem Ergebnis beteiligt, was uns um so mehr Hochachtung abringt! Wir wünschen allen fleißigen Studen ten unvergeßliche Erlebnisse auf der sich an den Arbeitseinsatz anschließenden Kulturreise, die unter anderem nach Leip zig, Weimar und Berlin führt. Weniger augenfällig wie bei der Medienverlegung auf unseren Fotos war die her vorragende Einsatzbereitschaft, vor allem auch die Bereitschaft zusätzliche Dienste zu übernehmen, sowie die ausgezeichnete Qualitätsarbeit der auf den Stationen und in der Apotheke eingesetzten Hoch- und Fachschulstudenten, die so wirkungs voll mithalfen, die medizinische Betreuung zu sichern. Fotos: Schreier/Jähnig Ökonomisches Denken im Gesundheitswesen - ein Anspruch Mitarbeiter Mit der weiteren Entwicklung unse rer Gesellschaft nehmen auch die An forderungen an das Gesundheits- und Sozialwesen zu - es steigen nicht nur seine Ausgaben. Daher sind wir der Auffassung, daß ökonomisches Den ken genauso zum täglichen Tun ge hört wie Zuverlässigkeit, Wissen schaftlichkeit, Ethik und Moral und möchten zu einer offenen und kon struktiven Diskussion einladen. • Die Mitarbeiter des Wissenschafts bereiches Politische Ökonomie am In stitut für Marxismus-Leninismus un tersuchen in ihrer Forschungsarbeit sowohl grundlegende Fragen der Ökonomie des Gesundheitswesens als auch die konkrete Entwicklung der medizinischen Betreuung im Bezirk Dresden. Dabei sind wir in den letz ten Jahren auf mehrere Probleme ge stoßen, die von einer Fachdisziplin al lein nicht mehr gelöst werden kön nen. Darum suchen wir gemeinsam mit Studenten und Mitarbeitern nach Wegen des Gedankenaustausches und der Zusammenarbeit. Einige solcher Probleme möchten wir ansprechen und bitten, darüber nachzudenken: • Welchen Einfluß nimmt Wirt schaftswachstum auf die Gesundheits lage unserer Bevölkerung; welche po sitiven und negativen Einflüsse auf die Gesundheit werden aus weiterem Wachstum resultieren? • Welche ökonomischen Funktionen haben unsere Mitarbeiter und medizi nischen Einrichtungen im gesell schaftlichen Reproduktionsprozeß? • Wie können die begrenzten Res sourcen des Gesundheits- und Sozial wesens mit höherem Effekt für unsere Bürger und Patienten eingesetzt wer den? • Wie kann ein patientenbezogenes Kosten-Nutzen-Denken im medizini schen Betreuungsprozeß erreicht werden? Wir verfügen über moderne Tech nik und Behandlungsformen; in be stimmten Zeiten sind unsere Warte zimmer aber überfüllt. an jeden Die Arbeitskräfte im Gesundheits- und Sozialwesen sind kontinuierlich angestiegen, aber wir kennen keine Einrichtung, die nicht berechtigt über Personalprobleme klagt. Unsere Möglichkeiten in der medi zinischen Betreuung haben sich quan titativ und qualitativ wesentlich ver bessert, dennoch sind die Bedürfnisse unserer Bevölkerung nach medizini scher und vor allem sozialer Betreu ung wesentlich schneller gewachsen. Was ist zu tun, damit hier keine „Schere" aufgeht? In einigen Zirkeln der marxistisch- leninistischen Weiterbildung unserer Einrichtung diskutierten wir konkrete Fragen: 1. Welche Anforderungen an die Planung und Leitung des medizini schen Betreuungsprozesses stellen Ärzte, Naturwissenschaftler und Techniker? 2. Welche Anforderungen stellen unsere Mitarbeiter an die Entwicklung ihrer Arbeitsbedingungen? 3. Wie können wir den Effekt der medizinischen Betreuung für unsere Patienten erhöhen? Über einige dieser Probleme möch ten wir gern auf einem Forschungsse minar am Dienstag, dem 6. Dezem ber, 10 bis 15 Uhr, im Großen Klubraum der Medizinischen Fach schule mit interessierten Mitarbeitern diskutieren. Unser Ziel ist dabei zu nächst ein freimütiger Gedankenaus tausch über die wichtigsten anstehen den Probleme. Das ist der Ausgangs punkt für die Bestimmung künftiger Aufgaben in der Weiterbildung und der Forschung und der Forschungs gruppe „Wissenschaftlich-techni scher Fortschritt in der Medizin“. Für die bereits erfolgten Rückmel dungen bedanken wir uns recht herz lich. Dr. Wolf, Dr. Meissner, Institut für ML