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— 10 — das sonnenverklärte Bild ewiger Gottesgedanken, oder viel mehr des geoffenbarten Gottesgedankens menschenmöglichste Erkenntnis mit ihrer unumstößlichen Gewißheit, die alle Thatsachen der Natur und Übernatur eingegliedert in den einen Wunderbau der göttlichen Allmacht, Gerechtigkeit und Erbarmung: wie schrumpft da das wässerige Hirn gespinst eines deutschen Poeten zusammen, der das Christentum einzig nur nach der ethisch-praktischen Seite auffaßt und in einer oberflächlichen Erklärung der Berg predigt die Angeln der Erlösung suchte uud — nicht fand, und für den Christi Göttlichkeit nur darin liegt, daß er seine Lehre lebte! „Schon uralte Religionen des Orients haben . . . Entsagung gepredigt ... Sie wußten das ewige Leben noch nicht (!) und so war das Verzichten auf die Werte des Zeitlichen eine schwere Zumutung. Zu uns gekommen ist die Wahrheit durch den armen Wander rabbi von Gallilea ... in ihm ist die Lehre in Fleisch und Blut übergegangen." Das also ist der Sinn vom .vordum oaro kaotum!" — Wie sich Rosegger des Hei landes menschlische Empfängnis und Geburt vorftellt, davou später. Von der reinsten Gottesmutter Maria, für bereu Kultus er in seiner Art begeistert eintritt, die ihm aber weiter nichts als ein Jdealgebilde der Phantasie oder vielmehr des menschlichen Gemütes, „die für ihn vorhanden ist, weil er an sie glaubt," ein „trostreiches Anbild," weiß, er zu sagen: „Wie die Religionsgeschichte lehrt, haben die Menschen eine besondere Vorliebe für weibliche Gottheiten?) Die Wir empfehlen Herrn Nosegger sehr das Studium der Willmann'schen „Geschichte des Idealismus", in der er seine