12 ist auch Natur, und wenn mein Heiland hier in meiner Natur von den Toten aufcrsteht, so geht euch das gar nichts an, und ihr könnt es nicht hindern und ungeschehen machen. Er ist mir ja auch schon begegnet im Garten, wenn aus der Erde die Blume sproß; er ist mir begegnet auf der Straße, wenn ein Hungernder dort lag ..." Mit dieser seicht-symbolischen Deutung des Urständ- glaubcns fällt der vor allem von den Aposteln in ihren Predigten verwertete Haupt- und Vollbeweis für die Gottheit Christi. Bezüglich der Himmelfahrt: „Wenn dieser Artikel noch nicht im Glaubens bekenntnisse stünde, so würde ich ihn Hineinsetzen. Ein Gott, der im Himmel ist, was kann es selbstverständlicheres geben? Ist doch ein Mensch schon im Himmel, der von denselben Idealen beseelt ist, wie sie Christus gelehrt hat . . . Wenn der sinnliche Mensch sich vorftellen soll, wie der Heiland in den Hinimel einging, wie anders, als daß er ihn sieht emporschweben .... Und wenn der Glaube lehrt, der Heiland sei mit samt dem Leibe gen Himmel gefahren, so will er damit sagen: Suche ihn nicht in einem Grabe, suche ihn nicht an der Materie, suche deinen Gott im Lichte der Ewigkeit." Neunzehn Jahrhunderte sind vergangen, und in ihnen haben fort und fort Millionen von Menschen wie an den übrigen Inhalt des Apostolikums, so auch an Christi Himmelfahrt geglaubt; da kam noch gerade vor Thor- schlnß des zweiten Jahrtausends ein steierischer Dichter und klärt die Welt über die Direktive ihres Bekenntnisses auf. „Der Glaube lehrt," das scheint uns doch eine etwas weitgehende Identifizierung mit einem bescheidenen „Ich, Peter Rosegger, meine . . .", zu sein.