13 Nun kommen wir zum Leibkapitel unseres theolo- gisierenden Novellisten, in welchem er seine Menschheits lehre darlegen konnte, zu seiner Auseinandersetzung mit dem Artikel vom Weltgerichte. Das göttliche Justiz programm lautet darnach also: Nott verzeiht „leicht" „die Sünden des Menschen gegen Gott",, denn hier müßte er selber Kläger sein, und dazu ist er zu groß, der einst gesagt: „Liebet eure Feinde"; „schwerer" sind „die Sünden des Menschen gegen sich selbst", denn hier klagt die Menschheit als Gattung; nie aber werden nach gelassen „die Sünden des Menschen gegen seine Mit menschen, die absichtliche und boshafte Beleidigung und Schädigung des Nächsten, oder auch unschuldige Tiere." Lapienti sat! „Ob jedoch solche, die der Vorsehung widerspenstisch waren . . ob solche des ewigen Friedens, der ihnen zu wünschen ist, teilhastig werden? Ob sie nicht in irgend einer Form unerlöst und sriedlos dahin schweben müssen durch die Räume und Zeiten, bis sie geläutert in weher Sehnsucht den Heiland finden? Sie werden ihn endlich finden, alle die ihn finden wollen. Das eine, die ewige Höllcnpein zu glauben, ist mir unmöglich. Weil Gott barmherzig ist? Nein, weil er gerecht ist." — Rosegger, das war deine höchste Leistung, im Christentume den Stifter selbst zu übertrumpfen, der, in ewiger Anschauung die unendliche Majestät seines himmlischen Vaters er kennend, von dem Wurm spricht, so nicht stirbt, und von dem Feuer so nicht erlischt; christlicher zu sein als Christus, der da trotz unerforschlicher Erbarmnistiefe das schreckens volle Wort gesprochen: »Vae tibi Oororain, vae tibi lletbsaicka: guia m in IJro et 8ickone taetae 688eut