Volltext Seite (XML)
I. Uosegger und das Apostolikum. Wir können ihm nicht helfen, und mag er sich noch so sträuben, und mag er noch so seierlich erklären, wie da mals contra Kreiten: „Nie wollte ich ein katholischer Schriftsteller sein!" — wir dürfen und müssen ihn strenger als jeden andern Tendenzpoeten nichtkatholischen Bekennt nisses behandeln, denn einerseits ist der Schauplatz aller seiner Erzählungen ein durchaus katholisches Land, sind seine Gestalten und Charaktere durchdrungen von den An schauungen der Kirche, und zwar so, daß nicht nur das äußere Verhältnis und die in seinem Zusammenhang ruhende Geschichte, sondern überhaupt alles seelische Em pfinden, alles an sich noch so weltliche Trachten, auf Glaube, Lieben und Hoffen, fast möchte man sagen im Rahmen des liturgischen Kirchenjahres, hinausläuft; andererseits ist der steierische Waldpoet ein Didaktiker, ein Kulturschriftsteller, „der bestrebt ist, in volkstümlicher Weise sittliche und christ liche Gesinnung zu verbreiten, aber auch Dinge, die nach seiner Meinung der allgemeinen Ausbreitung des christ lichen Geistes in der modernen Welt hinderlich sind, zu bekämpfen". Ein Kirchenschriststeller ist er freilich nicht, denn einen solchen — im weiteren Sinne — meint seine Pöllmann, Rosegger und Mn Blande. i