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Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch. HohensLern-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts und des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Rr. 217 den 17. September 19251 »-""'».««L« 175. gahrg. M MA MM W Kl MMM« von «»serem « « rll » « r v« r «»«t«, Berlin, 17. September Das bevorstehende Eintreffen des russischen Außenministers Tschitscherin in Warschau «nd der geplante Besuch des russischen Politikers in Deutschland bildet auch jetzt noch den Gegen stand lebhafter Erörterungen in den deutschen außenpolitischen Kreisen. Eine Nachrichten agentur hat eine Meldung verbreitet, wonach der Zeitpunkt des Eintreffens Tschitscherins in Deutschland noch völlig unbekannt sei und man daher keinerlei Rückschlüsse auf die Zusammen hänge mit den gegenwärtigen außerpolitischen Erörterungen ziehen könne. Diese Darstellung geht jedoch nach unseren Informationen völlig an der großen Bedeutung des von russischer Seite inszenierten diplomatischen Zwischenspiels vorbei, denn es ist längst kein Geheimnis mehr, daß die Moskauer Regierung Tschitscherin in einer wichtigen Mission nach Westeuropa ent sandt hat. Die russische Politik will sich nämlich dagegen wehren, daß die Sowjetrepublik durch die logische Entwicklung der von England be triebenen Neuorientierung des Völkerbundes in eine völlig isolierte Stellung gerät, die die ernste Gefahr einer Einkreisung Rußlands in sich schließen könnte. Aus diesem Grunde hat Moskau sich darum bemüht, die Freundschaft Ita liens zu gewinnen und einen dauernden Druck auf Deutschland auszuüben, um es dem Völker bund und dem Sicherheitspakt fernzuhalten. In dem Augenblick, wo Polen sein Interesse gefähr det sieht, begibt sich Tschitscherin nach Warschau, um mit der polnischen Regierung höchstwahr scheinlich geheime Sonderabmachungen zu tref fen. Damit gewinnt die Lage für Deutschland ein neues Bild. Die deutsche Außenpolitik wird damit rechnen müssen, daß die ungelösten Ost fragen ständig neue Gefahren politischer Kon flikte heraufbeschwören werden, und daß die Bestrebungen, den Sicherheitspakt lediglich auf die Westgrenzen zu beschränken, noch keine Lösung des Problems der Sicherung des Frie dens bedeuten würden. England und Deutschland haben gemeinsam die These aufgestMt, daß das Sicherheitsproblem vorerst nur auf die westlichen Staaten ausge dehnt werden kann, zumal die Westmüchte über genügende Autorität verfügen, um die östlichen Staaten vor irgendwelchen Unbesonnenheiten zurückzuhalten. Dieses Prinzip wird auch wei terhin verteidigt werden müssen, weil Deutsch land sich unmöglich von der polnischen Regie rung die Bedingung auferlegen lassen kann, die ungerechten und auf die Dauer unhaltbaren Be stimmungen der Ostgrenzen als bindend anzuer- kennen. Polen behauptet nunmehr, daß es durch den westlichen Sicherheitspakt den schwersten Ge fahren ausgesetzt sei, da Frankreich aller Voraus sicht nach die Verpflichtung eingehen müsse, sich in einem deutsch-polnischen Konflikt vollständig neutral zu verhalten. Diese polnische Agitation hat der Moskauer Diplomatie scheinbar alle Tore geöffnet, um jetzt im entscheidenden Augenblick einen Vorstoß gegen die Sicherheitspolitik der Westmüchte zu unternehmen. Wenn nämlich jetzt der Eindruck hervorgerufen wird, daß Rußland sich die Rolle des Garanten der osteuropäischen politischen Konstellation erwerben will, wird damit notgedrungen auch die Frage aufgewor fen, welche Schritte geschehen müssen, um die Kriegsgefahren im Osten zu beseitigen. Alle diese Erwägungen werden natürlich vorläufig noch zu keinerlei Ergebnissen führen können, da man zurzeit nicht übersehen kann, was Rußland bezweckt und ob es der russischen Politik gelingt, Polen als Vorspann zu benutzen. Auf jeden Fall wird Deutschland allen Anlaß haben, die Echach- züge der russischen Diplomatie mit größter Wach samkeit zu beobachten und zu verhüten, daß durch die Moskauer Intrigen eine erhebliche Erschwe rung der Gesamtlage entsteht. Der Worlaut der Einladung zur Konferenz Das von dein französischen Botschafter dem Reichsaußenminister am Dienstag übergebene Memorandum hat folgenden Wortlaut: ,Oei der Uebergabe der Note vom 21. August d. I. an Herrn Dr. Stresemann war der französi sche Botschafter beauftragt worden, dem Herrn Minister für auswärtige Angelegenheiten mitzu- teiken, daß die französische Regierung in Ueber- einftimmung mit ihren Alliierten cs für zweck mäßig halte, im Falle einer günstigen Aufnahme der bezeichneten Note durch die deutsche Regie rung den Abschluß der eingeleiteten Verhand lungen durch eine Zusammenkunft juri - stischer Sachverständiger und weiterhin durch eine Begegnung der Außenmi- ni st ex der beteiligten Staaten zu beschleunigen. Nach den nunmehr abgeschlossenen Bespre chungen der Juristen in London glaubt die fran zösische Negierung und ihre Alliierten, daß die in Frage kommenden Staaten ei» gemeinsames Interesse daran haben, die Verhandlungen nicht in die Länge zu ziehen, und daß der Augenblick gekommen ist, um einen Zeitpunkt für die geplante Zusammenkunft festzusctzcn. Für diese» Zweck dürfte das Endedes Monats Septem ber oder spätestens die e r ft e n T a g e des Mo nats Oktober ein geeigneter Zeitpunkt sein. Die Konferenz würde auf neutralem Gebiet, zweckmäßigerwcise in der Schweiz, stattfindcn und zwar an einem Orte, über den sich die Regie rungen noch zu einige» hätten. Die französische Negierung und ihre Alliierten hoffen znversicht- lich, daß diese Vorschläge den Wünschen der deut schen Regierung entsprechen, und daß diese in der Lage ist, ihnen alsbald ihre Zustimmung mit zuteilen." * Nach dem Wortlaut dieser Note scheint die Entente nur eine Zusammenkunft der Auße n- minister zu wünschen, während man in Deutschland Wert daraus legt, der Konferenz durch Teilnahme weiterer Minister einen größe ren Rahmen zu geben. Es wird also vom Aus wärtigen Amt in Berlin noch festzustellen sein, ob Frankreich und England damit einverstanden sind, wenn an den Verhandlungen außer den Außenministern auch die Ministerpräsidenten — von deutscher Seite also der Reichskanzler und die Innenminister — teilnehmen können. Deutsche Rückfragen »ach London «nd Paris (EIlle >Ie D r a b t m c l d u n g> Berlin, 17. September Wie wir hören, hat die Reichsregierung nach Empfang der alliierten Einladung eine Reihe von Rückfragen an die englische und die französische Negierung ergehen lassen, auf die ein möglichst schleuniger Bescheid eintreffen soll. Das Neichskabinett wird jedenfalls bis Montag im Besitz weiterer alliierter Mitteilungen sein, wenn es bis dahin einen Entschluß über die Teilnahme Deutschlands an der geplanten Ministerkonfe- renz fassen soll. Neuerdings spricht die Wahr scheinlichkeit dafür, daß Reichskanzler Dr. Luther schon von Anfang an gemeinsam mit dem Außenminister Dr. Stresemann an der Konferenz teilnehmen wird. Ist England abermals «mgesallen? Der Leitaufsatz des „Daily Telegraph" gibt zu, daß Chamberlain entgegen allen Erwartun gen die Zulas s 'u n g P o lens und der Tschechoslowakei zur Ministerbesprechung auf französischen Druck zugestanden hat, be tont aber, England habe bei seinen Alliierten erreicht, daß die Besprechungen aus den Rheinpakt beschränkt bleiben sollten. Von einer englischen Uebernahme irgendwelcher Verpflichtungen könne keine Rede sein. Eng lands Haltung gegenüber diesen Besprechungen werde sich auf ein sympathisches Interesse be schränken. Die Deutschnationalen Sachsens zum Sicher- heitspakt Auf Einladung des Wahlkreisverbandes Ost sachsen der Deutschnationalen Volkspartei hat ten sich am Dienstag in Dresden Vertreter der Partei aus allen drei sächsischen Wahlkreisen zusammengefunden, um zu den Schicksalsfragen der Gegenwart, zum Sicher- heitspakt und der Völkerbundfrage, Stellung zu nehmen. Die außerordentlich stark besuchte, von Rechtsanwalt Dr. Philipp-Dresden geleitete Tagung gestaltete sich angesichts des Umstandes, daß aus ihr die Meinungsäußerung dreier Reichstagswahlkreise hervorklang, zu einer be deutsamen Kundgebung an die Reichsparteilei tung und an die Reichsregierung. Exzellenz Hergt, der als Vorsitzender des-Auswärtigen Ausschusses des Reichstages besonders berufen ist, über die letzten Abschnitte der Geschichte der deutschen auswärtigen Politik sachkundig zu sprechen, beleuchtete die ernsten Gefahren, die unserem Vaterlande drohen, wenn deutscherseits ohne vorhergetroffene Sicherungen an den Ver handlungstisch gegangen wird und dann zwangs läufig der Sicherheitspakt angenommen werden muß. Das große Ziel aller Deutschen müsse sein und bleiben, alles deutsche Land, das uns ent rissen wurde, wieder zurückzuerhalten. Die Völ kerbundfrage könne nur im Hinblick auf dieses große Ziel erörtert werden und dann ergäbe sich von selbst, daß ein Eintritt Deutschlands in einen Völkerbund derzeitiger Gestalt niemals in Frage kommen könne. Hierbei wies der Redner aus England hin, das in Jahrhunderten glän zender Isolation zur höchsten Machtentfaltung gekommen ist. Heute haben wir die Vorteile die ser Isolation. Ohne Amerika, Rußland und Deutschland ist und bleibt der Völkerbund ein ohnmächtiges Ding. Gehen wir in den Völker bund, dann sind wir ein ohnmächtiges Ding. Nach eingehender Aussprache, in der die voll ständige Ilebereinstünmung der ganzen Ver sammlung mit den Ausführungen des Redners bekundet wurde, fand nachstehende Entschließung einstimmig Annahme: „Die Zustimmung zum Abschluß eines Vertrages, durch den freiwillig in irgend welcher Form deutsches Land preisgcgeben wird, oder zum Eintritt in den Völkerbund derzeitiger Gestaltung ist für eine deutsch- nationale Partei unmöglich. Es ist die Aufgabe der Partei, durch ihre dazu berufenen Vertreter Ver tragsannahme und Eintritt zu verhindern und ins besondere durchzuseben, dak eine Aubenministerzusam- menkunst überhaupt nicht beschickt wird, wenn nicht vorher die Erfüllung der wirklich unverzichtbaren Forderungen der Deutschnationalen (Rede des Gra fen Westarp) durch bindende Zusage der Entente mächte zugestauden und sichergestellt ist. Können die Deutschnationalen dieses Ziel nicht erreichen, so ver langen Selbstachtung und Selbsterhaltungstrieb der Partei in gleicher Weise wie der Gedanke an die Zu kunft des deutschen Vaterlandes den Austritt aus der Reichsregierung." Tiefen Eindruck hinterließ eine Erklärung oes Führers der Vaterländischen Verbände Sach sens, Exzellenz Hammer, der zunächst betonte, daß die Vaterländischen Verbände keiner Partei dienen, daß sie einfach deutsch, vaterländisch, schwarzweißrot sind. Für sie gäbe es nur vater ländische Existenzfragen, und aus dieser Einstel lung heraus müßten sie sich aus den Boden der eben angeführten Erklärung stellen. Die Versammlung klang aus in der Bekun dung des ernsten Willens, unter keinen llmstän- den ein Abweichen ihrer parlamentarischen Ver treter von dem in der Entschließung vorgezeich neten Wege zu dulden und alles einzusetzen zur Verhütung des Verhängnisses, das unserem Vaterlande durch die Annahme des Sicherheits paktes «nd durch den Eintritt in den Völkerbund droht. Der Auswärtige Ausschuß einberufen Am Mittwoch, dem 23. September, vormit tags 10 Uhr, tagt der Auswärtige Aus schuß des Reichstages mit der Tagesordnung: Außenpolitische Aussprache. Die Wiederaufnahme der Berhandlungen mit Polen (Eigene D r a h t m e t i> u n sl Berlin, 17. September Die deutsch-polnischen Wirt- schaftsverhandlungen sind nunmehr wieder ausgenommen worden. Deutscherseits herrscht der Eindruck vor, daß die polnischen Unterhändler vorläufig noch sehr wenige Vor schläge zu machen haben, die etwa geeignet sein werden, die Verhandlungsatmosphäre zu verbessern. Was bisher von polnischer Seite der deutschen Regierung als Be handlungsbasis vorgelegt worden ist, erscheint noch nicht ausreichend genug, um eine optimi stische Beurteilung der Verhandlungen zu er möglichen. Immerhin suchen die polnischen Unter händler den Eindruck hervorzurufen, daß sie alle möglichen Vollmachten hätten, um eine Einigung mit Deutschland herbeizuführen. Verletzung der deutschen Lufthoheit? Die „Vossische Zeitung" meldet aus Ham burg, daß gestern nachmittag eine viermotorische Farman-Verkehrsmaschine, die mit dänischen Hoheitsabzeichen versehen war, in großer Höhe den Hamburger Flughafen überflog. Es handelt sich um eine Maschine der neuen dänischen Linie Kopenhagen—Amsterdam, die über deutsches Ge biet führt, ohne daß dazu die deutsche Genehmi gung eingeholt worden ist. Das in Frankreich erbaute Flugzeug besitzt vier Motoren von je 200 PS. und widerspricht daher den für Deutschland auf Grund des Friedensvertrages geltenden Be stimmungen für die Luftfahrt. Die Hamburger Luftverkehrsaufsicht hat sich wegen der Verletzung der deutschen Hoheitsrechte an das Ministerium des Innern gewandt. Reichshandwerksordnung Im Neichsarbeitsministerium ist ein Referen tenentwurf der Reichshandwerksord nung ausgearbeitet worden, der voraussichtlich die Grundlage des neuen kommenden Hand werksgesetzes sein wird. Der Entwurf hat den« Länderregierungen und zahlreichen maßgeben den Stellen bereits zur Begutachtung vorgelegen. Das gesamte deutsche Handwerk wird in öffent lich-rechtlichen Fachverbänden zusammenge- äßt. Die Zwangsinnungen werden in obligato- :ische Pflichtinnungen und die Landes» iachverbände zu Reichsfachverbände zusammen- zeschlossen werden können. Alle selbständige^ Handwerker müssen diesen Fachverbänden a,.ge hören. Die Aufgaben der Fachverbände sind sehr groß. Neben der Vertretung allgemeiner wirtschaftlicher Interessen des Handwerks, der Erstattung von Gutachten, Förderung des ge- . werblichen Genossenschaftswesens, Lehrlingsaus bildung usw., sollen sie auch befugt werden, Tarif verträge abzuschließen, Einrichtungen zur Rege lung der Arbeitsvermittlung zu treffen und die Innungsmitglieder und deren Angehörige und Angestellte bei Krankheit und Arbeitsunfähigkeit durch Kassen zu unterstützen, ferner Schieds gerichte zur Schlichtung von Streitigkeiten zu er richten. Neben den'Fachverbänden wird das Hand-