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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Erscheinungsdatum
- 1925-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192509177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19250917
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19250917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-09
- Tag 1925-09-17
-
Monat
1925-09
-
Jahr
1925
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
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Präsidentenwahl, die über geben, daß das schlechte Wetter es sehr schwierig mache, die Soldaten von den Schiffen aus zu ver- gen Auslandskredite wäre kaum zu schätzen. Die lang fristigen Ausländsanleihen ergeben ohne die Dawes anleihe, aber einschlieblich der Anleihe der Nenten- bankkreditanstalt, eine Gesamtsumme von etwa 660 Millionen Mark. Dazu kommen aber noch die im ausländischen Besitz befindlichen, aber nicht im Aus- ! lande emittierten deutschen Anleihen jeder Art. Die kurzfristige Verschuldung Deutschlands an das Aus land hat der Di.rektor im statistischen Ncichsamt für den 30. Juni 1925 auf höchstens 1600 Millionen Reichsmark geschätzt. Die ausländischen Kredite sind zwar für die Entstehung unserer passiven Handels bilanz nicht in gröberem Umfange ursächlich gewesen, aber sie haben doch diese passive Handelsbilanz zum Teil erst ermöglicht. Die erwünschte Form der aus- Flügels auf dem Heidelberger Partei tag wiederum stark gefärdet Tine Reihe links- sozialdemokratischer Abgeordneter unter Führung des Neichstagsabgsordneten Dr. Levi beabsich tigt, in künftigen Fällen offen gegen die Partei mehrheit aufzutreten und die Politik der Partei entschieden zu bekämpfen. Der linkssozialdemo kratische Flügel will insbesondere verhindern, daß die sozialdemokratische Partei die bisherige Kcalitionspolitik mit den anderen Weimarer Parteien fortsetze. gezwungen wären, in einiger Entfernung vom Ufer zu ankern. Von anderer Seite aus Tanger' - einer Rückeroberung durch die Franzosen. Fran zösische Eingeborenen-Kavallerie hatte am In der Nachmittagssitzung sprach Bankier Moritz Lichtenhcin, in Firma Königbcrger Lichtcn- hcin, über das Thema Effekten verkehr und B ö r s e n t e r m i n h a n d e l. Willy Sick, Nordische Bankkommandite Sick L La., Hamburg, sprach ebenfalls über das gleiche Thema. Er führte am Schlub aus: Ist cs schon bedauerlich, dab sich weite Kreise unse res Volkes des Ernstes unserer Lage nach immer nicht bemüht sind, sa muh cs aber aufs schärfste verurteilt deutschen Produktivität mit der Wirkung einer Ver gröberung der Ausfuhr oder einer Verringerung der notwendigen Einfuhr erzielt werde. Richtige Be wirtschaftung der in Deutschland vorhandenen Gel der bedeute besonders in einer Zeit grober Kapital not die Vermeidung alles dessen, was die Kapitals bildung hindere. Die Kapitalbildung könne durch nichts mehr gehemmt werden als durch eine zu reich liche Ausgabcnwirtschaft in den öffentlichen Verwal tungen und die sich daraus ergebende Notwendigkeit der Erhebung übcrmäbiger Steuern und Abgaben. Der Bankiertag spricht in der Entschlicbung weiter die lleberzcugung aus, dab bei der exponierten Lage der deutschen Volkswirtschaft alles geschehen müsse, um zu verhindern, dab Ausländer, die Gelder nach Deutschland hergeben, Verluste oder Enttäuschungen erlitten. Zum Schlub weift die Entschlicbung darauf hin, dab der Eoldpfandbrief der Deutschen Hypo thekenbank eine geeignete Grundlage für die Herein nahme von ausländischen Krediten sei. ren, ist die sozialdmokratische Parteieinhcit durch! der nicht aufgebracht werden können, ferner nur in« die Niederlage des linkssozialdemokratischen soweit, als mit Sicherheit zu erwarten ist, dab durch die Verwendung der Beträge eine Steigerung der werk als Berufsstand durch die Handwerks -- kammern und den Reichs Handwerks tag vertreten. Aufgabe der Handwerkskam mern ist es, die Fachverbände zu beaufsichtigen, bei Durchführung ihrer Aufgaben zu unterstützen, Gesellen- und Meisterprüfungen vorzuuehmen. Oberste Interessenvertretung des deutschen Hand werks wird der Reichshandwerkstag sein. Er ist die Vermittlungsstelle zwischen Reich, Negierung und Handwerk. Der neue Entwurf soll für die Streitigkeiten über Zugehörigkeit zum Hand werk ein Schiedsgericht vorsehen. Durch die Reichshandwerksordnung soll auch einem alten Brauche des Handwerks, der gemeinsamen Arbeit zwischen Meister und Gesellen, gesetzliche Kraft verliehen werden. Von besonderer Bedeu tung sind die in der Reichshandwerksordnung festgelegten oder noch festzulegenden Bestimmun gen über die Art der Preisfestsetzung. Raubüberfall auf einen Postwagen Aus Mährisch-Ost rau wird vom Mitt woch gemeldet: Gestern abend gegen 7 Uhr über fielen 4 maskierte Räuber auf dem Wege von Peterswalde nach Orlau den Postwagen. Mit Revolver zwangen sie den Kutscher anzu halten und ihnen die Schlüssel auszuliefern. Sie raubten aus dem Wagen 88 000 Tschechenkronen und Postsendungen. Sie verschwanden in der Finsternis. Bisher haben die Nachforschungen kein Ergebnis gezeitigt. Ein norwegisches Marineflugzeug verunglückt Ein Flugzeug der Marine, das zu sammen mit vier anderen Maschinen von Horten kam, stürzte Mittwoch mittag aus einer Höhe von 1000 Meter bei Risör in das Meer. Ein Fliegeroffizier ging mit der Maschine unter. Ein Mechaniker erlitt schwere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlegen ist, und ein weiterer Flieger wurde ebenfalls schwer verletzt. Eine türkische Mossuinote Die türkische Negierung erklärt in einer Notean den Völkerbundsrat, oaß die englischen Angaben über die Deportation von 8000 Christen nicht glaubwürdig seien. Schon aus dem Bericht der Mossulkommission gehe hervor, daß in dem fraglichen Gebiet nörd lich der Brüsseler Grenzlinie kaum in ganzen jo viel Christen wohnen, als von den Türken de portiert sein sollen. Die türkische Regierung gibt ferner dem Vernehmen nach in der Note ihrer Ansicht Ausdruck, daß die englische Regierung durch ihre Beschwerden beim Völkerbundsrat be absichtige die Aufmerksamkeit des Völkerbundes von Operationen abzuleiten, die England vor einigen Tagen in dem Gebiete cingeleitet habe, in dem die Deportationen stattgefunden haben. Die Lage in Marokko Aus Fez wird berichtet, daß die Höhen des Bibane-Massivs, die aus dem Wege des französischen Vormarsches liegen, wieder nach einem schweren Kampf von den Rifleuten zurückerobert worden sind. Die etwa 2500 Fuß steil aufragenden, rings die Ebene beherr schenden Bergkuppen waren am Anfang des Feldzuges besetzt worden, dann von den Nifioten erobert, um schließlich während des großen Vor marsches von Petain in letzter Woche wieder von den Franzosen zurückerobert zu werden. Man erwartet die schwersten Kämpfe bei dem Versuch über die Koalitions-fgem Pessimismus keinen Anlaß. Es ist falsch, Aus- Politik und der am meisten besprochene Frank- landskredtte zu beanstanden, insoweit sie ^ur furter Mißtrauensantrag gegen den Parteivor- Vervollkommnung unseres Produktionoapparates - unentbehrlich sind. Die Gesamtsumme aller kurzfristi- k. MMkiMdM-klSaitikrtU Den Vormittag des dritten Vcrhandlungstagcs widmete das Parlament der Bankiers der Bespre chung des wichtigen Themas Auslandskrcditr und Ausländsbeteiligungen in der deutschen Wirtschaft. Erster Referent hierfür mar Bankier Rudolf Loeb vom Bankhaus Mendelssohn L Co. Die Ver künder des Pessimismus in bezug auf die Beurtei lung der deutschen Zukunst, so führte er aus, sitzen fast ausschließlich in Deutschland selbst, und das wirkt nachteilig nicht nur auf die Erlangung von Geld aus dem Auslande, sonder» es schwächt auch den Mut zur Arbeit in Deutschland, und vor allem den Mut zum Wiederaufbau im kleinen, d. h. zum Sparen der breiten Schichten des Volkes. Ich sehe zu übermäbi- wird der „Times" berichtet, daß bereits vier von den Leichterschiffen durch stürmisches Wetter ernstlich beschädigt, die Transportfahrzeuge und anderen Schiffe aber durch das ungeschwächte Feuer der Rifbatterien gezwungen worden wären, sich außer Schußweite auf die offene See zu begeben. Die optimistische Beurteilung der Landung habe schweren Besorgnissen Platz ge macht, und das Problem, die große Zahl der ge landeten Truppen mit Wasser, Lebensmitteln und Kriegsmaterial zu versorgen, sei damit äußerst ernst geworden. Bombenanschlag auf Präsident Talles Wie aus Mexiko berichtet wird, explodierte im dortigen Stadion in Anwesenheit des Präsi denten Calles eine Bombe. Man nimmt an, daß ein Versuch gemacht werden sollte, den Prä- identen mit der Bombe zu töten. Es wurde ein unbekannter Mann durch die Bombe getötet. Die Niederlage der LinkssozialisLe» Verpflichtungen d^ Die Eingehung neuer ausländischer Verpflichtungen ericheme aber «Lia,»« Drau, melduna» nur insoweit gerechtfertigt, als die vom Auslande ^»erun, ir. iseptemver voreingenommenen Betrüge in Deutschland selbst auch Wie wir aus parlamentarischen Kreisen ersah- bei richtiger Bewirtschaftung der vorhandenen Ecl- Bericht der Neichstagsfraktion zur Aussprache. Darauf wurde eine Entschließung angenom- Weiter ist noch ein Referat Vrertscheid über die die die Heranziehung ausländischer Kredite und Außenpolitik zu erwarten und zuletzt der Pro- ausländischer Beteiligung für die deutsche Wirtschaft grammentwurf. ' Der Eindruck verstärkt sich gegenwärtig für äußerst wünschenswert erklärt, immer mehr, daß über ihn noch keine Entschei- namentlich auch im Hinblick auf die Notwendigkeit düng gefällt werden wird, sondern daß man den einer schnellen Steigerung der Leistungsfähigkeit, um Ausweg wählen wird, ihn werter zu vertagen, dw jm Londoner Abkommen (Dawesplan) iibcrnom- Heidelberg, 15. September Hatte es schon gestern eine scharfe Ab rechnung mit der radikalen Oppo sition gegeben, so wurde heute deren Nieder lage vollkommen. Die Aussprache über den gestern von Stelling erstatteten Bericht des Par- teivorstandss wurde fast ausschließlich von der Opposition bestritten. Die Frankfurter Ver treter, an ihrer Spitze der aus Thüringen wieder verschwundene ehemalige Staatsbankpräsident Löb und dann die bekannten sächsischen Woct- ührer wie Fleißner, Liebmann, Edel usw. mar- chierten auf und ergossen die Schale ihres Zornes über den Parteivorstand. Der Widerhall in der Versammlung war aber immer nur sehr ering, nur in der einen Ecke, wo die Sachsen tzen, erscholl Beifall. Ihnen galt ebenfalls das von Heilmann, der sich allerdings an sein Ver-! hältnis zu Barmat und seine Aufsichtsratsposten erinnern lassen mußte, gesprochene Wort: Wir verachten die schmutzigen Demagogen. Zu bemerkenswerten Szenen führte dann die am Abend vorgenommene A b st i m m u n g. Ille Anträge, die die Herzenswünsche der Oppo- ition wiedergeben — zum Beispiel die Anträge iber die Stellung der sozialdemokratischen Beamten zu den freien Gewerkschaften, über die Vorbereitungen der Reichs-s Dienstag die südlichen Abhänge von Bibane i ausgekundschaftet. Der heiße Empfang, der ihnen siand — wurden mit der gleichen festen Mehr dort bereitet wurde, hinterließ keinen Zweifel, h„^ daß die Stellungen sehr stark befestigt sind. Als Eeschützfeuer von dem Posten Fez el Bali auf die Li^ Bergabhange gelenkt wurde, gelang es, die zum selben Leute, die hier die — freilich belächelten weiteren Nachstoß sich sammelnden Rifstreitkräfte — Schreckenskinder spielen, ja in der Sitzung zu zerstreuen. Auch bei Tetuan sind die Rif- ähnliche Zwischenfälle hrvorrufen. Der Partei leute im Augenblick wieder zum Angriff vorge- Vorsitzende und Versammlungsleiter Wels mußte gangen. Nächtliche Kämpfe bei Morro-Nuevo! sich auch dieselben Vorwürfe gefallen lassen. wie sollen nach Meldungen, die aus Tanger vor- "" der Präsident Winkler. Abstun- d°„ Sp°^,n L w^d amtlich zugegeben, Bemerken ab, er sei gewohnt, aus Sachsen daß die Rifleute besonders auch durch ihr Ge- ^schulmeistert zu werden. Sogar namentliche schützfeuer den Truppen des Generals Saro, die Abstimmungen setzte Liebmann mit seinen auf engem Raume zusammenliegen, äußerst un- Freunden durch. Sie brachten zwar eine halb- ländischen Beteiligung ist die in deutschen Aktien. Es bequem geworden sind. Es wird ferner zuge- stündige Verzögerung, nützten aber ebenfalls kann uns nichts Besseres widerfahren, als das Er- nichts. Die Mehrheit (272 gegen 74) hielt wachen eines lebhafteren Interesses der Ausländer „„„ »U-- NU vrv weiter unerschütterlich zusammen. Man kann den für unsere Börsen und Börsenwerte. Als Enlissions- proviantieren, da die Schiffe durch das Wetter der Radikalen aus land für deutsche Werte kommt augenblicklich noch in > schien es doch vor dem Parteitage manchmal, als erster Linie Amerika in Frage, und auch England habe ihre Richtung Einfluß gewonnen. Die wird sich sicherlich den deutschen Markt wieder er- Kommission, die den Konflikt in der sächsischen schließen. Deutschland hat durch die Kraft, mit der Partei untersuchen muß, um dem Plenum dann es über ^furchtbare Zeiten schon hinweggekommen ist, eine Einigungsformel vorzulegen, tagt noch, heute einen Teil seiner alten Kredite wieder bekom- Die ganze Stimmung des Parteitages bietet men. aber eine ziemlich sichere Gewähr dafür, daß die Zm zweiten Referat über das gleiche Thema gab Gegner der 23 auch hier eine Enttäuschung er- Hofrat Josef Schreyer, Direktor der Bayerischen leben werden. ... . Hypotheken-und Wechselbank, München, einen lleber- Uebrigens ist erst ein kleiner Teil der vor- blick über den deutschen Realkredit und seine Orga- gesehenen Arbeit erledigt. Morgen kommt der uisation. Bericht der Neichstagsfraktion zur Aussprache. Der Büter Erbe Roman von Otfrid von Hanstein Copyright 192« bu Karl Köbler u. Co., Berlin-Zehlendorf 20s (Nachdruck verboten). Beide Herren nahmen Zigarren, und es ent stand eine Pause des Schweigens, bis Otto sich gesammelt hatte. In dem glücklichen Rausch, der ihn diesen Morgen im Vanne hielt, hatte er alles Trübe vergessen. Nun drang es mit doppelter Wucht auf ihn ein. Ernst hörte der Justizrat zu. „Ich habe schon lange beobachtet und auch mit Betrübnis gesehen, wie man Sie ver kennt. Ich glaube auch leider nicht, daß in die sem Augenblick etwas zu machen ist. Und kämen Sie mit den besten Absichten und mit dem redlich sten Herzen. Sowohl Ihr Herr Vater wie Kuno würden Sie zurückstoßen. Der Herr Kommerzien rat war einmal bei mir und brachte das Ge spräch auf Sie. Er wollte mich, wie es schien, dar über aushorchen, woher Sie damals Ihre Kapi talien hatten, um das Patent zu kaufen, und wie ich es ihm selbstverständlich nicht sagen wollte, ging er fast ohne Gruß fort. Im übrigen brau chen Sie sich keine Sorgen zu machen. Eine Zeit schien es auch, als ginge das Geschäft schlecht und es verlautete, daß viele Kunden nicht wieder be stellt hätten. Natürlich wurde Ihnen die Schuld zugeschoben, und vielleicht auch nicht mit Unrecht, wenn auch nicht in dem Sinne, wie man dort an nimmt. Nun aber muß Ihr Herr Vater wohl einen anderen Ausweg gefunden haben, denn seit letzter Zeit wird wieder mit Hochdruck gearbeitet, und sogar der Kommerzienrüt, der sich schon fast ganz zurückgezogen hatte und Ihrem Bruder alles überließ, soll jetzt wieder von früh bis ibends in der Fabrik und bester Laune sein. Also lassen Sie nur den Dingen ihren Lauf. Sind Sie mit Küthe verheiratet, dann muß ja irgend ein Weg gefunden werden, denn dann sind Sie als Vertreter Ihrer Gattin Verwalter der Mil lion und müssen also in jeder Weise Einblick in die Geschäfte bekommen. Hoffen wir, daß bis dahin uns auch ein guter Nat einfällt." Wenn Otto auch aus der Rede des Justizrates ersah, daß vorläufig an eine Versöhnung mit dem Vater nicht zu denken war, so fiel ihm doch ein Stein vom Herzen, daß er wenigstens um die Zukunft der Eerlingwerke und um seines Vaters Existenz keine Sorgen zu haben brauchte, und er dankte dem alten Freund und bat ihn gleichzeitig, auch in Zukunft nach Möglichkeit alles in der Fabrik zu beobachten und ihn, soweit er konnte, auf dem Laüfenden zu erhalten. Dann klopfte er an die Tür und bat Küthe herein. Frau Edith hatte sich zu einer längeren Ruhe hingelegt und glaubte nor Abend nicht wie der zum Vorschein kommen zu können. So ging denn das junge Paar in Begleitung des Justizrates in den Kurpark, um gemeinsam beim Konzert den Kaffee zu nehmen. Es war ein schöner, harmonischer Nachmittag, und die drei Menschen, die einander nun so gut verstanden, fühlten sich fast wunschlos glücklich. Käthe suchte jede nur erdenkliche Möglichkeit, ihrem Bräutigam irgend etwas Liebes zu erwei sen, und Otto fand sich so schnell und trefflich in die Rolle eines zärtlich besorgten Liebhabers, daß der Justizrat ihm lächelnd drohte und sagte: „Ich glaube, unser gutes Doktorchen hat es faustdick hinter den Ohren und ist gar nicht so un bewandert in zarten Dingen, wie er uns bisher immer weismachen wollte." Wie dann auch die Kommerzienrätin wieder sichtbar wurde, brachte Otto das Gespräch darauf, daß es das beste sei, nun die Hochzeit sobald als möglich anzusetzen, die Verlobung dauerte nun schon fast ein Jahr, und Käthe war natürlich Feuer und Flamme. Auch für die Kommerzienrätin lag keinerlei Grund vor, zumal sie nun wußte, daß Otto ihr Geld in Händen hatte, und deshalb nur wünschen mußte, ihn bald als Schwiegersohn sich noch näher zu verbinden. Allerdings paßte es ihr nicht, daß das junge Paar zunächst so primitiv wohnen sollte, denn in Lehrte war höchstens eine kleine Wohnung oder im besten Falle ein einfaches Häuschen zu haben. Otto dachte aber nicht daran, bei der Fabrik etwa ein Wohnhaus zu bauen, da er ja die ganze Sache dort nur für ein Provisorium hielt. Aber man einigte sich, und Käthe wollte jede Einschränkung gern mit in Kauf nehmen. Schwe rer war die Frage, wo die Hochzeit stattfinden sollte. Das natürlichste wäre ja das Haus der Mutter in Wehlen gewesen, aber es war sicher, daß unter den obwaltenden Umständen der Kom merzienrat und Kuno an der Hochzeit nicht teil nahmen, und dann gab es in Wehlen natürlich offenen Stadtklatsch. Zudem widerstrebte Otto während des gespannten Verhältnisses mit seinen nächsten Angehörigen überhaupt jede prunkvolle Feier, und so beschloß man, sehr zum Schmerz der Mutter» eine ganz kleine Hochzeit in Hannover zu veranstalten, und zwar sollte Otto sogleich das nötige veranlassen. Jetzt war auch für ihn noch bessere Zeit. Es wurden die Vorbereitungen für die großen Liefe rungen getroffen, die Fabrikationsräume ver größert und Rohmaterial angefahren, aber er hatte immerhin noch mehr Muße, als einige Mo nate später, wenn die eigentliche Fabrikation im Gange war. Natürlich hatte Küthe auch auf eine Hochzeits reise verzichten müssen, denn fort konnte Otto nicht, und der Justizrat schlug in seiner scherzhaf ten Weise nicht ohne leise Ironie vor, die Frau Kommerzienrätin könne ja die Reise für das junge Paar machen und dafür doppelt so lange foribleiben. Wie Otto am späten Abend nach Hannover zurückfuhr, war er in jeder Weise befriedigt, und nun er die ersten Zärtlichkeiten gekostet, hatte er alles vergessen, was je zwischen ihm und sei nem Vräutchen gestanden, und fühlte sich in ihrem Besitz unendlich glücklich. Er stürzte sich am nächsten Morgen mit Feuer eifer in seine Arbeit, benutzte die kurze Mittags rast, um alle erforderlichen Papiere heroorzu- suchen, die er zur standesamtlichen Anmeldung brauchte — die Papiere Käthes wollte ihm der Justizrat, der gleichzeitig heimgefahren wa^ schnellstens besorgen —, und am Abend wanderte er in Lehrte umher und suchte eine passende Wohnung. Er fand auch rascher, als er gedacht hatte, etwas, was ihm wenigstens völlig zusagte, ein kleines, freundliches Häuschen, das allerdings nur vier Zimmer und etwas Nebengelaß hatte, dafür aber in einem großen, schattigen Garten stand, und selbst völlig unter grünen Weinranken verschwand. Da er wußte, daß er Besseres nicht finden konnte, pachtete er das Grundstück sofort und ließ es jetzt schon räumen, um, soweit es ging, in der kurzen Zeit das einfache Landhaus den Bedürfnissen seines verwöhnten Bräutchens an zupassen. Auch den ganzen nächsten Sonntag verbrachte er mit Schreibereien mit den Hand werkern, und es fiel ihm erst am Abend ein, daß er nun schon vierzehn Tage nicht im Hause des Sanitätsrates gewesen war. (Forts, folgt.) werden, w< men befii daraus Ä ich die vo« breite Krc lien von deutschen an auslitt Das Bert geänderte« des verlo lebt der . Anleihe«! breitesten die Unbil Die deuts, und Ung, Rcgierun« Ich darf Auffassun dab auch Boden d Wenn d< trotzdem l des Staw esse der zu den in dehnung ! zwanges der sonst« perschaftei 6N Aufdec Vor abteilun fischen L für, daß mitLo besonder scheinen wohl di teten, gc infolge gleichen trügern der Du« Materia zügiger ihr „Lo arbeitetc adressen, von Dr« dasselbe führung Uebersen scheinen Teilnahi derten. Personei und Oss hatten, rungen ! heraus, gleichen der bei! Flucht ir seinen A jetzt auf festgenor entgegen Unternel Staatslo der Prc ßischen, lotterte j Kölner l Hohe» Viels Winde. D Min Maxnnu —* S Jahre, d schäft, v wurde. Firma r Anteil c durch E vollen Ä seinem ( allem un Max Pc Richard Albert-S Hermann Reinhold Gründun schäftigt teren vor für Treu diese am Herrn 3 Herrn T Herrn S« Gelegenh Stadtgew jubiläum mittelt. —* S jubiläum der in d< Herr Bie Dem Jul nigfache l ner Arbei Hohenstei meister-V stellten sor
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