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2 Nr. 12. 23. März 1944 Gartenbauwirtchaft vereinigt mit Deutcher Erwerbsgartenbau Ausweitung der Kompostwiztschaft dient der Gemüseerzeugung Dieumusftage im Etwerbsgartenbau In letzter Zeit hat die Nachfrage nach Humusdüngern aller Art einen außergewöhnlichen Umfang ange nommen. Dabei werden vielfach ohne Rücksicht auf Wert und Preis „Humusdünger" gekauft, die diese Be zeichnung nicht immer verdienen. Der artige Angstkäufe sind noch einiger maßen verständlich, wenn es sich lediglich darum handelt, Ersatz für den zur Zeit nur in geringen Mengen anfallenden Pferdedünger aus Wehr machtsstallungen und den vorläufig noch etwas knapp zugeteilten Torf mull zu beschaffen. Leider werden aber auch Käufe getätigt, für die als Grund nur der Drang anzusehen ist, Geld unterzubringen. Dabei mag die Frage offen bleiben, ob es nicht noch andere Möglichkeiten einer Geldanlage gibt, die sowohl dem eigenen Betriebe wie auch der Allgemeinheit besser dient als der Ankauf irgend eines beliebigen, nicht selten zum Handel gar nicht zugelassenen so genannten Humusdüngers. So ge langte z. B. in Südwestdeutschland als Humusdünger waggonweise ein Industrieabfall zum Verkauf, der stark mit Petroleum durchsetzt war und für den eine Handelserlaubnis nicht vor lag. Ein anderer „Humusdünger", der pflanzenschädliche Bestandteile ent hält und dessen Verkauf als Dünge mittel verboten ist, kam trotzdem von der Wasserkante bis in die Westmark. Aus dem Ausland wurden 1943 große Mengen von Moorerde mit einem Gehalt von 70 v. H. und mehr an Wasser bezogen. Pflanzennährstoffe sind in diesen Moorerden nur in Spuren vorhanden. Aber auch die Humuswirkung ist nicht hoch anzu schlagen, da nur ein Teil der an sich geringen organischen Substanz als Hu musträger angesehen werden kann. Eine aus dem Ausland bezogene Moorerde enthielt laut amtlicher Untersuchung nur 15 v. H. organische Substanz, dagegen 76,6 v. H. Wasser. Mit diesen Moorerden mußte die Reichsbahn erhebliche Wassermengeh über weite Strecken verfrachten in einer Zeit, in der „die Räder für den Sieg rollen solle n", d. h. für den'Trans port von kriegs- und lebenswichtigen Waren. Die Einfuhr von Moorerden (Nie derungsmoor) nach Deutschland ist nun endgültig verboten worden. Der Hinweis darauf soll nur eine Mah nung an die Verbraucher sein, Humus dünger, deren Ankauf von amtlichen Stellen nicht befürwortet ist, ent schieden abzulehnen. Da scheint es doch angebracht, Umschau zu halten, ob der Wirtschaft nicht ohne erhebliche Beanspruchung der Reichsbahn und ohne größeren Geldaufwand wertvoller Humus zu geführt werden kann. In der Fach presse wird ständig die Notwendig keit betont, betriebseigenen Humusdünger in Form von Kompost in erhöhtem Umfang und nach neuzeitlichen Grundsätzen herzustellen. Leider lehrt ein Blick in so manchen Betrieb, daß noch lange nicht alle Humusquellen erfaßt sind, die dem Gartenbau zur Verfügung stehen. Darüber hinaus gibt es auch wirt schaftsfremde, billige und leicht zu be schaffende organische Stoffe, die als Kompostgrundstoffe beste Verwen dung finden können. Zur K o m p o s t b e r e i t u n g stehen im Gartenbau hauptsächlich folgende Grundstoffe zur Verfügung: 1 . In kleinen Orten ohne Kanalisa tion Fäkalien. 2 In Städten mit Kanalisation und Kläranlage Klärschlamm, so weit dieser nicht zur indu striellen Weiterbearbeitung ver geben ist. 3. Abfälle von Haus, Hof und Garten. Ausschlagerde, Asche, da und dort Kleintiermist. Abfälle aus Schlachthäusern. Obst- und Weintrester. 4. Laub. Hinzu kommt als wirtschaftsfremdes Material: Torfmull. Als Fäkalien werden die in den Abortgruben angesammelten mensch lichen Ausscheidungen bezeichnet. In den Fäkalien bleiben die mineralischen Pflanzennährstoffe wie auch die orga nischen Substanzen nahezu vollständig erhalten. Nur geringe Stickstoffverluste durch Ammoniakverdunstung sind nicht zu vermeiden. Die Fäkalien sind als äußerst wertvolle Nährstoffe und Humusträger zu bezeichnen. Sie sollen jedoch aus bekannten Gründen nicht ohne weiteres auf das Land gebracht werden, auch nicht im Winter, son dern restlos zur Kompostbe reitung Verwendung finden. In den städtischen Wasserkanälen dagegen, werden die menschlichen Aus scheidungen mehr oder weniger aus gewaschen. Was sich dann an schwer zersetzbaren Stoffen, vermischt mit Sand u. a., in den Klärbecken absetzt, nennt man Klärschlamm. In den Klärschlammen ist der Gehalt an Nähr stoffen sehr gering. Diese werden zum großen Teil ausgewaschen und fließen mit den Klärwassern ab, die nach mechanischer oder biologischer Reinigung in die Flüsse geleitet oder zur Berieselung verwendet werden. Aber auch die leicht zersetzbaren organischen Stoffe werden in den Wasserströmen der Kanäle zerrissen und zerrieben und fließen als feine Aufschwemmung ebenfalls mit den Klärwassern ab. Von den im Klär schlamm abgesetzten schwerlöslichen organischen Stoffen eignet sich nur ein geringer Teil zur Humusbildung. Somit fällt auch die Humus- wirkungderSchlammewenig ins Gewicht. Es ergibt sich aus vorstehenden Ausführungen, daß der Klärschlamm nur einen Rückstand von Düngestoffen darstellt, der keinen .Ver gleich mit den Fäkalien, mit Stallmist oder Kompost aushält. Trotzdem soll dem Klärschlamm als Meliorations mittel nicht jeder Wert abgesprochen werden. Er läßt sich nach entspre chender Trocknung in den Klärbecken in stichfestem Zustand noch gut als Kompostdünger, zusammen mit Torf, Erde, Laub u. a., verwenden, wenn er zu billigen Preisen und ohne hohe An fuhrkosten beschafft werden kann. Di rektes Verbringen von Klärschlamm auf den Boden ist wegen der schlechten Verteilbarkeit der Masse nicht zu empfehlen. Vielfach wird der Klärschlamm in dustriell auf streubare Dünger weiter verarbeitet. Die Streubarkeit wird da durch zweifellos erzielt, jedoch ist dies der einzige Vorteil, der zu hohen Preisen erkauft werden muß. Der in ¬ nere Wert des Schlammes ändert sich durch die Verarbeitung nicht. Jeder Verbraucher möge sich daher genau überlegen, ob er nicht durch Eigen verarbeitung des rohen Klärschlammes weiterkommt. Gemüseabfälle sollen mit Aus nahme der Kohlstrünke und Tomaten rückstände nicht untergegraben, son dern ausschließlich kompostiert werden. Holz- und Brikettasche, nicht aber Steinkohlenasche, sind als guter Zusatz zum Kompost anzusprechen. Kleintiermist soll restlos kom postiert werden. Laub gehört mit zu den wertvoll sten Grundstoffen für Kompost. Der Laubkompost übertrifft im Gehalt an Nährstoffen und im Humuswert sogar den Stallmist. Die Laubwerbung sollte weit mehr Beachtung finden als bisher, zumal ja Laub meist kostenlos zur Verfügung steht. Obst- und Weintrester werden vielfach so untergegraben, wie sie anfallen. Besser ist es, die Trester „den Weg über den Kompost" gehen zu lassen. Torftresterkompost hat sich im Weinbau sehr bewährt. Torfmull steht zur Zeit nur in begrenztem Umfang, und zwar in der Hauptsache zur Pflanzenanzucht zur Verfügung. Immerhin sind die letzten Zuteilungen doch so bemessen, daß in manchem Betrieb ein wenn auch nur kleiner Teil zur Kompostbereitung mit verwendet werden kann. Torf fördert die Verrottung und schützt die Nähr stoffe vor dem Versickern. Der aus den verschiedensten Grund stoffen aufgebaute Kompost enthält, namentlich bei Mitverwendung von Stalldünger, Fäkalien, Laub u. a., eine nicht zu unterschätzende Menge an Pflanzennährstoffen. Außerdem liefert kein anderes Material so sicher wert vollen Dauerhumus wie der Kompost. Die Ausweitung der Kom- postwirtschaftistdahereine Forderung, die im Gartenbau nichtmehrumgangenwerden kann, wenn die Ge m’ü s e - erzeugung noch weiterhin gesteigertwerdensoll. Zur Technik der Kompost bereitung erfolgt in der nächsten Nummer eine kurze Anleitung. Dr. N i g g 1, Darmstadt. Eohnüberweisung von Atbeitern und Angestellten aus Belgien und Stanliteic) Arbeiter und Angestellte aus Belgien und Frankreich konnten bisher die nicht rechtzeitig überwiesenen Lohn ersparnisse auch zu späterer Zeit noch in die Heimat überweisen. Nach den neuesten Vorschriften verfallen jedoch diese Beträge jetzt nach Ablauf von drei Monaten. Die neue Anordnung gilt ab 1. März 1944. Bei der Rück reise oder Urlaubsreise dieser Arbeits kräfte werden ab 1. März 1944 nur noch Schecks in Höhe der Beträge ausgestellt, die sich aus dem letzten Monatslohn und den Ersparnissen der vorangegangenen drei Monate er geben. Neben den laufenden Ueber- weisungen ist nach wie vor die Mög lichkeit der Ueberweisung von 300 RM. jeweils nach sechsmonatiger Tätigkeit zugelassen. Die Betriebsführer werden aufgefordert, ihre französischen und belgischen Arbeiter und Angestellten über die Neuregelung aufzuklären. PI. Jetgt gü ... im Sreilanogemüjebau Ende März, Anfang April werden d i e Spätkohlsorten ins freie Land aus- gesät. Besondere. Schutzvorrichtungen sind nicht erforderlich. Die Saatmenge beträgt für 1/4 ha Pflanzfläche etwa 180 g. Die Saatbeete sind mit guter Komposterde zu durchsetzen, damit die Gefahr der Ver krustung verringert wird. Auch dürfen sie nicht in jedem Jahr an derselben Stelle angelegt werden, und schließlich ist noch darauf zu achten, daß sie nicht auf einen Schlag kommen, der Kohl als Vorfrucht getragen hat. Großen Schaden auf den Saatbeeten können die körnerfressenden Vögel, wie Finken, Zeisige usw., verur sachen. Um dies zu verhüten, ist der Samen vor dem Aussäen mit Mennige rot zu färben oder mit Petroleum zu benetzen. Eine weitere Gefahr für die Freilandsaat beete besteht in der Verkrustung des Bodens, hervorgerufen durch Platzregen. Der Boden kann dadurch so zugeschlagen werden, daß die ganze Pflanzenanzucht in Frage gestellt wird. Um dieser Gefahr zu begegnen, sind die Saatbeete gleich nach der Aussaat mit Reisig oder einer dünnen Schicht Stroh zu bedecken. Da durch wird außer der Verkrustung auch ein allzu starkes Austrocknen verhindert. Das Deckmaterial muß natür lich früh genug wieder ent- ferntwerden, d a m i t d i e K e i m - linge nicht vergeilen. Im März werden auch die Schal erbsen gedrillt. Sie verlangen einen tätigen Boden mit genügendem Kalkgehalt. Die Saattiefe richtet sich nach den Boden verhältnissen. Auf solchen Böden, bei denen keine Verkrustungsgefahr besteht, ist die Saat etwa 5 bis 6 cm tief zu drillen, um Taubenfraß zu erschweren. Die Saatmenge beträgt etwa 45 kg je 1/4 ha. Nach der Aussaat wird das Land über geeggt und bei leichteren Böden sofort gewalzt. Die Drillweite beträgt bei den niedrigen Sorten 20 bis 25 cm, bei . den halbhohen Sorten 30 cm und bei den hohen esledigende Aßeiles Sorten 40 cm. Für letztere ist auch die Bandsaatmethode zu empfehlen. Bei dieser werden immer zwei Reihen auf etwa 35 bis 40 cm gedrillt, worauf ein Weg von 55 bis 60 cm Breite folgt. In der Regel werden auch die Zwie beln im März bestellt. Sie bevorzugen einen warmen, humusreichen Boden in alter Kraft. Ganz besonders gut ist sandiger Lehm. Die Zwiebeln stehen am besten in zweiter Stallmisttracht. Als beste Vor frucht ist gedüngte Hackfrucht zu nennen. Auch Hanf und Tabak sind geeignet. Das Land wird wie zur Zuckerrübensaat vor bereitet. Man benötigt für 1/4 ha 3 kg Samen, normale Keimfähigkeit voraus gesetzt. Die Drillweite beträgt 20 bis 25 cm. Die Zwiebelsaat muß fest liegen. Man benutzt daher mit Vor liebe Druckrollen. Sind diese nicht vor handen, so wird nach dem Drillen leicht geeggt und gewalzt. Nach dem Aufgang oder kurz vorher ist das Zwiebelfeld leicht überzueggen. Jst es matten ichön unö rein. Vom Sonnenschein in der letzten März woche allein — also in der Zeit, da die Saaten überhaupt kaum erst aus dem Boden gucken — hängt der Erntesegen freilich noch nicht ab. Zumindest aber ist schönes warmes und sonniges Wetter im letzten Märzdrittel zunächst einmal ein guter Start für das Auflaufen der Saaten und deshalb schon von großem Wert. So dann hat die Erfahrung gelehrt, daß in sehr vielen Fällen — wenn auch nicht immer — auf schönes Wetter im Anschluß an die Frühlings-Tag- und -Nachtgleiche späterhin auch im Hochsommer zur Ernte zeit wiederum überwiegend sonniges und trockenes Wetter zum Durchbruch kommt, so daß dann die Ernte trocken und gut ausgereift in die Scheuern kommen kann. Und auch das ist für den Gesamtertrag der Ernte viel wert. So schaut also der Bauer hoffnungsvoll in die Zukunft, wenn das Wetter rund um den Marientag, also um den 25. März Die Möhren sind so früh wie mög lich auszusäen. In Betrieben, in denen die Arbeitskräfte knapp sind, können sie als Untersaat in Gerste angebaut werden. Das Ausdrillen geschieht in diesem Falle nach der Gerstenhacke in jede zweite Reihe. Die jungen Möhrenpflanzen wachsen in folge der Beschattung durch die Gerste zunächst nur langsam. Nach der Gersten ernte bekommen sie mehr Licht und Luft. Sie werden jetzt mit der Hackmaschine gehackt und erforderlichenfalls in den Reihen einmal mit der Hand gejätet. Die Ernte kann notfalls nach der Zuckerrübenernte erfolgen, so daß diese Kultur auch in den Zuckerrüben wirtschaften nicht stört. Für diese Kultur weise kommen aber nur Sorten mit kurzer Entwicklungszeit in Frage, wie z. B. „Am sterdamer Treib”, „Erstling" und „Du- vicker". In milderen Gegenden kann auch die Sorte „Nantaise" verwendet werden. Vielerorts wird auch die Misch- kultur von Möhren und Mohn durchgeführt. Man rechnet 1,2 kg Mohn samen und 3 bis 4 kg Möhrensamen je ha. wit0 0as Jaht techt fcutbWac fein 1 herum, warm und sonnig wird; denn an den einen Tag allein darf man sich nicht halten, da die Gesamtentwicklung maßgebend ist, wie sie sich im letzten Märzdrittel zeigt. Sehr nett drückt man in manchen Gegenden diese Ueberzeugung auch in folgendem Vers aus: „Sternenmenge am Marienmorgen befreit den Landmann von vielen Sorgen!" Vor allen Dingen rechnet er damit, daß dann der Boden nicht mehr friert, sondern sich nunmehr rasch erwärmen wird, zumal die Tage ja nun länger als die Nächte geworden sind, so daß die nächtliche Wärmeausstrahlung immer schwächer wer den muß. Hinsichtlich dieser rechtzeitigen Erwärmung des Bodens verläßt er sich in seinem Glauben ganz auf die heilige Maria: „An Marias Verkündigung geht unsere liebe Frau mit einem brennenden Scheit unter der Erde dahin!" Dann allerdings muß es ja jetzt wohl bald warm werden. — Dr. K. Kriegsversehrte Gehilfen unterzogen sich der Meisterprüfung Jm Dienit er Serufsf ortbilOung Landesfachschaftswart „Gärtner" Tross, Lehrte, hat mit Unterstützung der Landesbauernschaft und bekannter niedersächsischer Fachleute an den Sonntagen von September bis Januar 1944 einen Gärtnermeister-Vorberei tungskursus in Hannover, später dann in Lehrte, abgehalten. Trotz feindlichen Luftterrors und anderer Schwierig keiten konnte dieser Lehrgang erfolg reich zu Ende geführt werden. Durch den Vorbereitungskursus war auch kriegsversehrten Gehilfen, die sich zur Genesung in heimatlichen Lazaretten aufhielten, eine günstige Gelegenheit geboten, ihre Freizeit beruflich zu nützen, ihre fachlichen Kenntnisse aufzufrischen, zu ergänzen und an schließend die Gärtnermeisterprüfung abzulegen. Die am~22. bis 24. Februar in Hildes heim abgehaltene Meisterprüfung zeigte eindeutig, welchen fördernden Wert ein solcher Vorbereitungslehr gang gerade jetzt in unserem Beruf hat. Denn es fehlt nicht nur den Be rufskameraden im grauen Rock die nötige Zeit zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung, sondern auch den jungen schaffenden Gärtnern in der Heimat. Wenn das Selbststudium den Lernenden auch viel Wissen vermittelt, so kann in einem Vorbereitungskursus doch auch mal eine offene Frage er läutert und erklärt und manches Ver gessene wieder ins Gedächtnis zurück gerufen werden. Infolge der kriegsbedihgten Verhält nisse konnten sich nicht alle Ange meldeten der Prüfung unterziehen. Von sieben zur Prüfung erschienenen Ge hilfen bestanden die Meisterprüfung zwei im Obstbau und einer im Gemüse bau mit „gut", einer im Gemüsebau mit „befriedigend". Bei drei Prüflingen reichten die fachlichen Kenntnisse noch nicht aus; diese traten zu Be ginn der Prüfung freiwillig zurück. Böhnke, Hildesheim Atbeitstagung Des mechtlenburgischen uttenbaus Die Anfang März 1944 in Güstrow durchgeführte Arbeitstagung der ehren amtlichen Führer des mecklenburgi schen Gartenbaus wurde durch die Gartenbauabteilung der Landesbauern schaft in Zusammenarbeit mit dem Landesleistungsausschuß durchgeführt. Landesfachwart Gartenbau und Vor sitzender des Landesleistungsausschus ses, Landesgärtnermeister Lewe renz, eröffnete die Arbeitstagung und ermahnte in seinen Begrüßungsworten alle ehrenamtlichen und amtlich tätigen Kräfte, alle ihre Kräfte ein zusetzen zur Erzielung einer reichen, frühzeitigen Gemüseernte. Abteilungsleiter Gartenbau, Land wirtschaftsrat J a e n t s c h, erläuterte noch einmal die Umstellungsanordnung vom Blumenbau auf den Gemüsebau und machte Ausführungen über die Art der Ueberprüfungen der Garten baubetriebe durch die Beauftragten der Landesbauernschaft. Es muß alles ge tan werden, damit frühzeitig in größe ren Mengen Frischgemüse anfällt; es ist daher Pflicht eines jeden Gärtners, entweder die Topfballenpressen für die Heranzucht von Ballenpflanzen restlos auszunutzen oder auch aus Papier sich selbst Töpfe herzustellen. Die feld- Das Ausdrillen erfolgt bei einem Abstand von 30 bis 35 cm. Von den Möhren können die Spätsorten gewählt werden. Der Er trag des Mohns beträgt in diesem Falle etwa 10 dz je ha. Der Ertrag der Möhren wird durch die Zwischenkultur kaum berührt. Mit Vorliebe werden auch Möhren in Erbsen angebaut. Zuerst drillt man die Erbsen in der üblichen Weise aus, und dann wird der Möhrensamen in die Erbsendrillreihen ganz flach gedrillt. Nach der Erbsenernte wird das Kraut abgemäht, damit sich die Möhren nunmehr frei ent wickeln können. Sie machen sich den von den Erbsen gesammel ten Stickstoff zunutze, so daß eine schwache zusätzliche S t i c k s t o f f d ü n g u ng ausrei chend ist. Von den Möhren können Spätsorten, erforderlichenfalls sogar Fut termöhren genommen werden. Von den Erbsen sind für diesen Zweck aber nur niedrige Sorten, wie z. B. „Buxbaums frühe”, „Laxtons Progreß" und „Wunder von Amerika", geeignet, weil unter den langrankigen Sorten die Möh ren ersticken würden. Sobald es die Bodenverhältnisse ge statten, können auch Puffbohnen ge legt werden. Der Reihenabstand beträgt 50 bis 60 cm. In der Reihe werden alle 30 bis 40 cm zwei oder drei Kerne gelegt. In manchen Betrieben ist es üblich, ent weder die Saat vorzuquellen bzw. anzu keimen oder in Frühbeeten auszusäen und nach der Abhärtung die Pflanzen Anfang April auszupflanzen. Will man auch hier die Zwischenkultur von Möhren anwenden, so ist bei den Puffbohnen eine Reihen weite von 60 cm : a wählen. Die Möhren saat wird im Ab tand von 15 cm rechts und links von den Puffbohnenreihen ge drillt. Nach der Puffbohnenernte wird das Kraut abgemäht, und die Möhren stehen nunmehr bei einem Reihenabstand von 30 cm. Bei dieser Anbauweise kann man außer einer norma len Puffbohnenernte auch noch eine normale Möhren- ernte erzielen Reichelt, Hannover mäßigen Frühgemüseanbauer müssen dahin streben, sich die Jungpflanzen — auch Ballenpflanzen — selbst heran zuziehen, um den oft umständlichen Transport zu ersparen. Hierzu sind auch für Feldgemüseanbauer Frühbeet fenster bereitgestellt worden. Es ist nur notwendig, daß die erforderlichen Erdmengen rechtzeitig zubereitet werden. Der Geschäftsführer des Landes leistungsausschusses und Gartenbau wirtschaftsverbandes, W i e n c k e, wies auf die Bedeutung der Umstellungs anordnung hinsichtlich der Versorgung mit Gemüse in den Frühjahrsmonaten hin. Der Vorsitzende des Gartenbauwirt- schaftsverbandes Mecklenburg und Landesbeirat Feldgemüsebau, Hüni- ken, sprach über die Aufgaben des Feldgemüseanbaus 1944, erläuterte die arbeitserleichternden Methoden im Feldanbau, namentlich durch die An wendung gleicher Pflanz- bzw. Drili- abstände, damit mit den gleichen Hack maschinen für die landwirtschaftlichen Kulturen ohne vorherige Umstellung die Bearbeitung der Gemüsekulturen erfolgen kann. Er ging dann auf die einzelnen Gemüsearten ein, die eine besondere Anbauförderung verdienen, erwähnte den „Etagenanbau", wo in einem Arbeitsgang mehrere Gemüse arten gleichzeitig ausgedrillt werden. In seiner Eigenschaft als Sonderbeauf tragter für die Schädlingsbekämpfung beim Pflanzenschutzamt der Landes bauernschaft Mecklenburg erläuterte er die beiden Hauptforderungen für die Verstärkung der Obsternte, d. h. kein Gras unter den Bäumen und regel mäßige Spritzungen. — Anschließend erläuterte Abteilungsleiter Möller von der Landesbauernschaft die Art und Weise der Düngerbeschaffung, namentlich die Stickstoffsonderzutei lung für den Gemüseanbau, während Landesfachschaftsleiter Samenbau, Scheffel-Schwerin, nähere Einzelheiten über die Saatgutbeschaffung mitteilte. Landesgärtnermeister Lewerenz schloß die Arbeitstagung mit dem nochmali gen Appell an alle Anwesenden, alle ihre Kraft für das Gelingen eines mög lichst frühzeitigen Gemüseanbaus zur Schließung der Gemüselücke einzu setzen. Schultze JenönlicRe Mitkeikenges Gärtnereibesitzer i. R. Carl Roller sen., Erfurt, beging am 19. 2. in körperlicher und geistiger Frische seinen 94. Geburtstag. Am 1. 4. 1896 gründete er mit dem kürzlich verstorbenen Emil Stenger die bekannte Samenfirma Stenger & Rotier. Rotter ist heute der Senior des Er furter Gartenbaus und genießt das Vertrauen aller beruflichen Kreise. In allen einschlägi gen Vereinen ist er Ehrenmitglied. Als 2. Vor sitzender des Erfurter Gartenbauvereins hat er sich noch vor dem Krieg u. a. um die Fen ster- und Balkonbepflanzung Erfurts große Ver dienste erworben. Seine aufrichtige Berufs freude hat ihn bis ins hohe Alter begleitet. Seit 24 Jahren lebt er als Rentner im Karo linenstift zu Erfurt, dem er gleichzeitig als In spektor vorsieht. Noch heute betreut er per sönlich mit bewundernswertem Fleiß den Wirt- schaftsgarten dieses Stiftes, Möge ihm ein wei terer gesunder Lebensabend beschieden sein! P. S. Am 1. 3. vollendete Gärtnereibesitzer Oskar Leiberg in Dresden-Loschwitz sein 85. Le bensjahr. Am 1. 2. hat eine große Anzahl württember- gischer Baumschuler ihren lieben Berufskame raden Hermann Weckler aus Reutlingen zu Grabe geleitet. Der im Alter von 75 Jahren aus einem arbeitsreichen Leben Geschiedene war an der" Gründung des „Verbandes würt- iembergischer Baumschulenbesitzer" maßgeb lich mitbeteiligt und wurde schon 1930 zum Ehrenmitglied ernannt. Er fand aber auch später immer Zeit, sich für die Fachgruppe zu betätigen. Sein guter Rat und sein allzeit froher Sinn werden in dem Kreis der württember- gischen Baumschuler schmerzlich vermißt wer: den, was u. a. Landesbeirat Carl Hartmann bei der Kranzniederlegung am Grabe zum Aus druck brachte. Paul Mehler, der Juniorbetriebsführer der Fa. C. Mehler, Samenzucht und Baumschulen, Hal berstadt, starb im 27. Lebensjahr im Osten den Heldentod. Ein ungemein begabter, rastlos schaffender Mensch von hohen Charaktereigen schaften ist mit ihm dahingegangen. Am 7. 2. verstarb im Alter von fast 81 Jahren der Gärtnereibesitzer Emil Richler in Crimmit schau i. Sachs, in Pretzsch (Elbe) geboren, ver brachte er seine Lehrzeit im väterlichen Be trieb in Großstädteln bei Leipzig. Nach län geren Gehilfenjahren in kleineren und größe ren Betrieben machte er sich 1890 durch Üeber- nähme einer kleinen Gärtnerei in Crimmitschau selbständig. Durch rastloses Streben, Tüchtig keit und große Kenntnisse baute er den kleinen Betrieb zu einem der größten und be kanntesten aus. Seine große Vorliebe für be sondere Kulturen von Bromeliaceen, Orchideen und anderen selteneren Pflanzen machten ihn in der gesamten deutschen Gärtnerweli be kannt. Sein Sohn Walter, der zur Zeit im Kriegsdienst ist, wird den Betrieb in der be kannten Weise weiterführen. Richard Westphal, Zwickau. Aus Öen Landes=, Kreig= und Ortsbauernchaften Landesbauernschaft Sachsen 24. 3. Dresden (Kreisfachgruppe). 16 Uhr in der Produktenbörse, Dresden-A. 1, Wie- ner Platz. Freisprechung d. Ausgelernten. Landesbauernschaft Schlesien 3. 4. Lauban. 15 Uhr, „Gute Quelle". Treff punkt Gärtnerei Ritter. Schriftleitung: Berlin-Charlottenburg, Schlüter- str. 39, Fernruf 92 80 21. - Hauptschriftleiter Horst Haagen, z. Z. Wehrmacht Vertr Walter Krengel, Berlin-Wittenau. - Verlag Gärtne rische Verlagsgesellschaft, Berlin SW 68, Koch straße 32. - Druck und Anzeigenannahme Trowitzsch & Sohn, Frankfurt (O ) - Anzeigen- leite: Fritz Philipp, Frankfurt (Oder). "30 neata Gemüse t in Meckl 551939 nur 1 Hhatmg, Es wurde jueren Gaugebiet Gem eqacanung angebaut, q-ebenso wie die G a- stets nur «in seh tasvirtschaftlichget zt sich in den ' cich gewandelt. V 1939/1940 im Ve smuchtfirmen 150 bis sseanbau v ss Anbau in Jahre 1 im im Jahre 1%2 * endich im Jahre 1Ma Gemüsesametil ide - A Damit hat sich ta Geni in der Landebnans bürg seit dem Ihe Er beschränkt sh d nismäbig wenige Ges Den weitaus grölta Erbse ein, von der di'S 1913 über die Hälfte x nisesamenanbauächa Erbse ist die Gemissa teitstechnisch anis tschaft paßt, da» 1 mig Arbeitsaufwand ker früh räumt, 5 ne Kulturen eine p seilt und hinsichüd üinqunq nicht cbal wenn auch der Haq melenluftstickstb » Erbse selbst zugu:b Wiekmnengateba Hit Ül Gartenbau gier, ensiren Kulturen r Flächenemhet e Menschen als dies 1 hier Nutzung der sein wurde Dieser alter des Gartenbaus h ehitket werde: 2 de Ma Erkem ktsratsuii Wisse smira je Antell - ichsft ist ns a joden® "icht vmaken Hierbi daydhtdkndssasv emehe, ns von tinti ttenetraanstaatic , A vurde; die G I baus ist vielmel I -in Beispielen, ans P, daß der Fortschrit ta den Praktikem dra torangetrieben wurde. 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