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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 61.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek, Archiv
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-194400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19440000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19440000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Bemerkung
- Nr. 41-44 in der Vorlage nicht vorhanden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 61.1944
1
- Ausgabe Nr. 1, 6. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 2, 13. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 3, 21. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 4, 27. Januar 1944 1
- Ausgabe Nr. 5, 3. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 6, 10. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 7, 17. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 8, 24. Februar 1944 1
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 12, 23. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1944 1
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1944 1
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1944 1
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1944 1
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 29, 20. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1944 1
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1944 1
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1944 1
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1944 1
- Ausgabe Nr. 45, 9. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 46, 16. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 47, 23. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 48, 30. November 1944 1
- Ausgabe Nr. 49, 7. Dezember 1944 1
- Ausgabe Nr. 50, 14. Dezember 1944 1
- Ausgabe Nr. 51/52, 21. Dezember 1944 1
-
Band
Band 61.1944
1
- Titel
- Gartenbauwirtschaft
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2 Nr. 9. 2. März 1944 Gartenbauwirtldjaft vereinigt mit Deutcher Erwerbsgartenbat Walter Quast gab den Obstbauern Richtlinien iür ihre Arbeit Obitbautagung im alten un müssen es tun, damit wir auch an die Jugend herankommen, die normaler weise nie etwas vom Gärtnerberuf in seiner vielfältigen Gesamtheit erfahren hätte. Stellen wir zum Schluß fest, daß wir für einen Beruf eintreten, der so oft nur am Rande vermerkt wurde und durch kriegsbedingte Umstände nun mit in die vorderste Linie gerückt ist. Er ist, und darüber sind sich alle im Beruf in irgendeiner Art Stehenden einig, eine Lebensaufgabe, die den ganzen Menschen erfordert, wenn er eines der Ziele in unserem Beruf er reichen will. Wir dürfen und brauchen unseren Beruf nicht mit Worten aus zuschmücken; denn seine tägliche Ar beit und Sorgen sind oft schwer, und ein gerüttelt Maß voll Verantwortung lieat darauf; aber es ist etwas Eigenes und Herrliches, mit lebenden Pflanzen zu arbeiten und in der Natur forschen und lernen zu dürfen, ganz besonders als Großstadtmensch. Dieser Arbeit soll die Jugend zugeführt werden, die wir brauchen, damit unser Beruf seinen Weg steter Aufwärtsentwicklung wei tergehen kann. Hermann Wedel Eijtenpsan0 für uttenglashisten Von der Studiengesellschaft für Technik im Gartenbau geht uns die nachfolgende Mitteilung zu: Mit Genehmigung des Herrn Reichs kommissars für die Preisbildung — RfPr. V—365—281/44 vom 20. 1. 1944 ist vom Verein Deutscher Tafelglas hütten G. m. b. H., Frankfurt am Main, für Gartenglaskisten ein Kistenpfand eingeführt worden, mit dem erreicht werden soll, daß das jetzt so außer ordentlich knappe Kistenmaterial in größerem Umfange als bisher den Hütten wieder zur Verfügung gestellt wird. Das Kistenpfand wird dem Gärt ner von dem ihn beliefernden Groß händler in Originalhöhe weiter be rechnet und bei Rückgabe der Kisten in voller Höhe wieder vergütet. Das Kistenpfand beträgt für Gartenglas kisten mit kleinen Normmaßen . . 4,— RM. mit mittleren Normmaßen . 5,— „ mit dem großen Normmaß 48 X 140 cm 5,— „ mit dem großen Normmaß 73 X 141 cm 7,— „ je Kiste. Bei Rückgabe der Kisten in gutem, wiederverwendungsfähigem Zustand dürfen außerdem die bisher schon gültigen Rückkaufspreise, die nicht be sonders in Rechnung gestellt werden, vergütet werden. Die Rückkaufspreise betragen: . Für Gartenblankglaskisten mit kleinen Normmaßen . . 0,50 RM. mit mittleren Normmaßen . 0,60 „ mit großen Normmaßen 48 X 140 cm 1,25 „ mit großen Normmaßen 73 X 141 cm . . . . . 2,— „ je Kiste. Die Kisten müssen, soweit nicht Rückgabe frei Händlerauto bei ge legentlicher Abholung durch den Handel erfolgen kann, frei Händler station angeliefert werden. Das Obst ist in erster Linie Volks nahrungsmittel. Leider war es bisher nicht möglich, den großen Bedarf an Obst aus eigener Erzeugung zu decken. Es gilt daher, nicht nur von der Ein fuhr aus dem Ausland unabhängig zu werden, sondern darüber • hinaus den weit höher liegenden Bedarf an Obst zu befriedigen. Es ist also unbedingt notwendig, unser Augenmerk auf eine weitgehende eigene Erzeugung zu richten und ständig an der Steigerung des Obstanbaus zu arbeiten. Der von Reichsbauernführer Backe mit dem Wiederaufbau des deutschen Obstbaus beauftragte Obstanbauer Walter Quast- Dodow hat bekanntlich Maß nahmen in die Wege geleitet, um die ses Ziel zu erreichen. Herr Quast nahm kürzlich Gelegenheit, auf einer Obstbautagung des Alten Landes in Jork seine Grundsätze darzulegen und den Obstbauern Richtlinien für ihre wei tere Arbeit zu geben, die sich auf Grund seiner eigenen reichen Erfahrungen als erfolgreich herausgestellt haben. Seine Bestrebunaen gehen dahin, den Obstbau in jeden bäuerlichen Betrieb hineinzubringen, wofür fast überall 10 bis 25 % des vorhandenen Bodens zur Verfügung gestellt werden können; dabei ist zu beachten, daß Obst unter gewissen Voraussetzungen auch auf leichten Böden gedeihen kann. Um eine einheitliche Durchführung dieser Maßnahmen zu erreichen, ist vorge sehen, Neuanpflanzungen von Obst bäumen genehmigungspflichtig zu machen; wilde Anpflanzungen, die den Erfolg in Frage stellen könnten, werden damit von vorn herein unterbunden. Besondere Sorg falt ist auf die Schädlingsbekämpfung anzuwenden, da hierdurch die Qualität des Obstes in erheblichem Maß be einflußt wird. Es muß, wie Herr Quast abschließend zum Ausdruck brachte, erreicht werden, daß die große Nach frage des Volkes nach Obst befriedigt wird, und dazu sind die Altländer Obst bauern ganz besonders berufen. Ueber die besonderen Verhältnisse des Obstbaus im Alten Land als dem fortschrittlichsten und ertragreichsten Obstbaugebiet hielt der Leiter der Ver suchsanstalt in Jork, D r. L o e w e 1, einen ausführlichen und interessanten Vortrag mit Lichtbildern, der wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung dem nächst an dieser Stelle eingehender be handelt werden soll. Dr. Loewel setzte sich mit allen Fragen der Obstbaum pflege, der Unterlagen, der Schädlings bekämpfung, der Düngung, der Sorten wahl usw. auseinander. Aufschlußreiche Ausführungen über den ostdeutschen Obstbau machte Prof. Gleisberg -Posen, der vom Reichs führer 44 mit dem Wiederaufbau des Obstbaus im Ostland beauftragt ist. Prof. Gleisberg leitet das Institut für gärtnerischen Pflanzenbau und Pflan zenzüchtung innerhalb der landwirt schaftlichen Fakultät der Universität Posen und ein Versuchsgut mit einer Abteilung für ostdeutschen Obstbau. Seine Forschungen haben ergeben, daß die Fehlschläge im ostdeutschen Obst bau vielfach darauf zurückzuführen sind, daß beliebige Sorten, z. B. aus Westdeutschland, angepflanzt wurden, die sich für das dortige zum großen Teil schon herrschende Kontinental klima nicht eignen. Man kann nicht einfach Sorten aus anderen Gegenden akklimatisieren, wohl aber sie zur Züchtung benutzen. Kennzeichnend für den russischen Obstbau sind die Züchtungen von Mitschurin, die aber im deutschen Obstbau wegen ihrer klimatisch bedingten Eigenarten keine Verwendung finden können. Gleisberg hat auf dem Versuchsgut Burgstadt Anlagen geschaffen, wo u. a. die schnelle Gewinnung von Unterlagen durch Wurzelschnittlingsverfahren be trieben wird. Sein Hauptaugenmerk ist darauf gerichtet, dem Bauern im Ostland ein krisenfestes Pflanzgut zu schaffen. Der Leiter der Bezirksabgabestelle Jork, Schneidewind, gab einen Ueberblick über die Ernteergebnisse und Ablieferungen von Obst aus dem Niederelbegebiet im vergangenen Jahr. Beim Beerenobst waren besonders bei Himbeeren und Johannisbeeren gün stige Erträge zu verzeichnen, die voll der Verwertungsindustrie zugeführt worden sind. Auch die Kirschenernte war gut, während Pflaumen und Zwetschen sehr unter den übermäßig kalten Wintern gelitten haben. Bei Aepfeln wurden sehr gute Ergebnisse erzielt. Allerdings müssen hier noch weitere Lagermöglichkeiten im Erzeu gergebiet geschaffen werden, um die Haltbarkeit zu fördern und nur erst klassiges Obst an die Verbraucher ge langen zu lassen. Das Ergebnis der Tagung kann dahin zusammengefaßt werden, daß fruchtbare Arbeit geleistet wurde, die allen Obstanbauern zum Nutzen sein wird. H. R. Sonderjpendedes Aimet Gartenbaus Aus Anlaß der Gaustraßensammlung am 22-/23. Januar 1944, bei der u. a. die Angehörigen des Reichsnährstandes für das Kriegswinterhilfswerk sammel ten, regte die Kreisbauernschaft Ulm eine Verlosung von Zierpflanzen an. Als selbstverständlich wurde die Be teiligung des Gemüsebaus und des Obstgroßhandels sowie der Blumen binder angesehen. Die Beteiligung war gut und um so wertvoller, als alle bereit waren, die vorgesehenen Preise zu stiften. Nach Rücksprache mit dem Kreisleiter der NSDAP, wurde dann allerdings an Stelle einer Verlosung eine andere, noch zeitnähere Lösung gefunden. Die Sonderspenden an Zier pflanzen und Blumengebinden wurden an leidbetroffene Volksgenossen (Kriegerwitwen und Mütter gefallener Soldaten) und die vorbereiteten Obst- und Gemüsekörbe an bedürftige Volks genossen des Stadtkreises verteilt. Die Aktion stand unter dem Leitgedanken: Dompelt gegeben — doppelt geholfen! Die Sachspenden wurden durch An So eigentliche Reich der Frau. wenigstens wissen wir es von germa nisch-europäischen Zuständen. Im Orient, wo die Frau von jeher mehr oder minder zur Untätigkeit ver dammt war, spielte sie doch wenig stens immer die Herrin im Garten, und ihr nach immer neuen Schönheiten lung des Kraut- oder Küchengartens Beispiel der Kurfürstin Anna von ganz allgemein übertragen. Die Dienst- Sachsen- (16. Jahrhundert), die ihren boten, die Kinder und Alten halfen Mägden wie eine Lehrmeisterin im Wenn man sagt, daß die Frau mit ihren mannigfaltigen Wünschen und Bedürfnissen die Gesamtentwicklung unserer Kultur bestimmte, so läßt sich dies an der Gartenkultur gewiß be sonders schön erläutern: Die Frau braucht Gemüse, Obst und Gewürze für ihre Küche, Duft- und Salben kräuter für ihre und ihrer Kinder Kör perpflege, Tee- und Heilkräuter für ihre Krankenpflege — und sie braucht Blumenschmuck für sich, ihr Heim und ihre Feste. In den Uranfängen suchte und fand sie das alles in der freien Natur — bei allen Völkern sind zuerst die Frauen die Kräuterkundigen. Dann, nachdem sie durch anfangs zufällige, schließlich aber absichtliche Aussaat die wichtig sten ihrer Nutzpflanzen im nächsten Raum um die Wohnstatt her ange siedelt hatte, begann sie auch, sie zu pflegen. So, sagt man, war die Frau die erste Gärtnerin, die Schöpferin des Gartens, wobei sie allerdings den Bau des eigentlichen „Garts", des schützenden Hags um ihre Anpflan zung, dem Mann überlassen haben mag. Mit der ersten Verwendung eines spatenähnlichen Geräts war dann der Beginn des Hackbaus und des Acker baus gegeben, in dem der Mann so gleich die Führung übernahm. Das Gärtchen am Haus aber blieb das durstiges, kindliches Verlangen hat dort, wo die reichere Natur den Bau der Nutzpflanzen so viel leichter ge staltet als bei uns, den Anbau von Pflanzen zur reinen Augenweide, also den Ziergartenbau, ins Leben gerufen und hat die damit betrauten Sklaven- Gärtner angespornt, immer neue und immer schönere Pflanzen zu ziehen. So verdanken wir wahrscheinlich so manche der aus dem Orient zu uns gekommenen Zierpflanzen irgendeiner Frauenlaune in indischen, ägyptischen oder türkischen Haremsgärten. Die hängenden Gärten der Semiramis und die Rosenfeste der Kleopatra sind Gipfelpunkte solcher erfüllten Frauen wünsche. Zugegeben: Die Frau spielte dabei nur immer eine mittelbare Rolle, sie war nur die geistig - seelische Schöpferin all der Garten- und Blumen schönheit, das tatsächliche Schaffen, die Gartengestaltung wie die Blumen- und Baumzucht überließ sie dem Mann. Aber gerade im Ziergartenbau aller Zeiten, wie übrigens in allen schönen Künsten, darf diese anregende und fördernde Wirksamkeit der Frau, vor allem der hochgestellten Frau, nicht unterschätzt werden. Aber wir wollen und brauchen uns nicht mit dieser passiven .Wirksamkeit der Frau zu begnügen. Da ist ebenso gut eine durchaus aktive, eben jenes geschäftige Walten der deutschen Frau in ihrem Hausgarten. Das ganze Mittelalter hindurch und weit in die Barockzeit hinein war ihr die Bestel- ihr dabei. Nur die Pflege der Bäume, insbesondere der Obstbäume, besorgte ein „Obezherre". Für ihre Mühen ge noß die Hausfrau dann nicht nur den unmittelbaren Nutzen für ihre Küche, sondern ihr standen auch alle Ein künfte zu, die sie etwa sonst noch aus dem Garten zog, und beim Tod des Mannes mußten ihr der Garten und seine Erträge zugestanden werden, sie bildeten den Mus-Teil (von Mus = Gemüse), später fälschlich Muß-Teil oder Pflichtteil der Erbschaft genannt So galt es für Bauers- und Bürgers frau. Auch die Burgfrau verwaltete wenigstens ihr Kräutergärtlein selbst, und wenn sie in den ältesten Zeiten vor allem danach strebte, einen Heil pflanzenschatz zu beherrschen, wie ihn einst die kräuterkundigen Frauen aus Wald und Flur suchten und nachher die Klosterfrauen — allen voran die Heilige Hildegard von Bingen — in ihren Klostergärten zogen, so wandten sie sich später je nach ihrer Ver anlagung entweder mehr der Freude an schönen Blumen zu und wurden zu jenen Gönnerinnen des Zierpflanzen baus, von denen wir schon sprachen, o.der sie legten sich mehr auf die haus frauliche Praxis und strebten nach guten Würzkräutern, schönen Früchten und großen Kohlköpfen. Es ist uns zwar wohl kein Fall überliefert, in dem eine Frau etwa eine neue Züchtung schuf, aber von welcher unserer wichtigsten alten Nutzpflanzen kennen wir über haupt den Züchter? Und wenn auch in den Gartenbüchern immer nur der Mann das Wort führt, so heißt es doch auch hier und da einmal: „Die Weiber pflanzen . . ." oder: „So tun die Weiber schon seit langen Zeiten in ihren Krautgärten", und auf den Darstellungen von Kraut- und Obst gärten sehen wir neben den Männern auch Frauen arbeiten: jäten, hacken und vor allem ernten. Daß die Frauen immer die leichtere und untergeord nete Arbeit leisteten, versteht sich aus der damaligen Stellung der Frau über haupt. Daß aber auch schon frühzeitig Frauen sich als überlegene Führerinnen in der Bestellung und Aberntung ihrer Gartenfrüchte betätigten, beweist das Unter der Ueberschrift „Zehn Jahre Landfrauenarbeit im nationalsozialistischen Staat" beleuchtete kürzlich in der landwirtschaftlichen Fachpresse Oberbefehls- leiter und Reichsbauernführer Herbert Backe das umfassende Aufgabengebiet der deutschen Landfrau. „Der Gedanke, daß" — so führte Herbert Backe u. a. aus — „die Landfrau eine Berufstätigkeit aus übt, von der letztlich das Wohl und Wehe des ganzen Volkes abhängt, wurde geradezu zu einem Grundstein des national sozialistischen Bauerntumsgedankens." Diese Würdigung der Leistungen der deut schen Landfrauen bezieht sich sinngemäß auch auf die Tätigkeit der Gärtners frauen, auf deren Schultern jetzt im Krieg ein besonders hohes Maß an Verant wortung lastet, was auch wiederholt an dieser Stelle zum Ausdruck gebracht wurde. Welchen Einfluß gerade die Frau auf die Entwicklung des Gartenwesens früherer Zeiten nahm, geht aus dem folgenden Aufsatz von Frau Dr. CI. Tesch ner hervor, der in diesem Zusammenhang Beachtung verdient. Schriftleitung. Ein geschichtlicher Rückblick gibl wertvolle Auischlüsse Was gab Die rau em Gartenbau? gehörige der Fachschaft Gärtner und .mehrere jüngere Betriebsführer in zu- sätzlicher Abendarbeit einheitlich ver packt, das Obst in Körbchen mit 2% kg, das Gemüse in 10-kg-Spankörben mit mindestens 6% kg. Insgesamt wurden so über 1300 Einzelgeschenke vorbe reitet und zwei Tage vor dem Sammel sonntag im Blumengeschäft Neu bronner aufgebaut. Dadurch hat auch die Allgemeinheit von der erfreulichen Sondergabe des Gartenbaus Kenntnis erhalten. Wie mit den NSV.-Amts- leitern vereinbart, wurden am Sammel sonntag vormittags durch freiwillige Helfer aus der Fachschaft und durch Stellung von sechs Gärtnerautos den 18 NSV.-Ortsgruppen nach bestimm tem Verteilerplan die Gaben zuge stellt; sie haben bei den Beschenkten tiefen Eindruck hervorgerufen. Vom beruflichen Standpunkt gesehen, muß anerkannt werden, daß die Spender mit ihren erstklassigen Erzeugnissen und gediegenen Gebinden mit Schalen und Vasen für den Berufsstand wirk lich Ehre eingelegt haben. Besonders erfreulich ist der hohe Erlös der Son derspende, die mit über 12 500 RM. weit über dem liegt, was durch eine Verlosung als Verstärkung des Ergeb nisses dieser Gaustraßensammlung hätte aufgebracht werden können. A. Weller, Ulm Vaumichuten von Nien und nicbccoonau bauen Oemüfe Auf einer kürzlich in Wien durch geführten Arbeitstagung der Marken baumschulen von Wien und Nieder donau wurden von Landwirtschaftsrat Tetzner, Berlin, die Möglichkeiten des Gemüseanbaus in den Baumschulbe trieben besprochen. Der Gemüsebau in Baumschulen wird auf Grund der An ordnung der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft zur Durchführung kommen. In geeigneten Betrieben könne die Anzucht von Ge müsejungpflanzen erfolgen. Eine wei tere Möglichkeit ist die Erzeugung von Was das &eAicfdd Einführung der schwarzen Johannis- beere in Bulgarien Im vorigen Jahr wurden nach Bul garien 20 000 Schwarze Johannisbeer sträucher geliefert, deren Früchte auf ■dem westeuropäischen Markt sehr ge schätzt sind. Maßgebend ist, daß diese ■Frucht kälteres Klima verträgt und in : Gegenden angebaut werden kann, wo die bulgarischen Reben nicht mehr ge- deihen. Die ersten Versuche wurden •in der Gegend von Sofia durchgeführt. Das Ergebnis ist äußerst zufrieden- •stellend. Die Anpflanzung wird in •vielen Gebirgsgegenden einen neuen Erwerbszweig darstellen und wesent- ilich zur Hebung der dortigen klein- ■bäuerlichen Betriebe beitragen. : Die französlscheWeinernte im Jahre 1943 Die Weinernte in Frankreich beträgt {dem Fachorgan „Joumee Vinicole" zu folge auf Grund der letzten Schätzun- :gen 44 Mill, hl und nicht 40 Mill, hl, wie bisher angenommen wurde. Im Jahre 1942 betrug die Weinernte 37 Mill, hl, im Jahre 1941 waren es 42,5 Mill. hl. Im Jahre 1939 wurden 68 {Mill, hl Wein geerntet, wobei die ■Einfuhr aus Nordafrika zu berücksich- ‘tigen ist. Die Durchschnittsernte in {den letzten zehn Jahren betrug 57 •Mill. hl. — Von den 44 Mill, hl der Ernte dieses Jahres entfallen 6 Mill. :hl auf die Markenweine. Die übrigen •38 Mill, hl kommen wie folgt zur Ver- Teilung: zur freien Verfügung der Win zer verbleiben 10—12 Mill, hl, zur Aus fuhr sind 3 Mill, hl bestimmt, 4,4 Mill. :hl werden zur Herstellung von Cognac ■usw. bereitgestellt. Die restlichen 19 Mill, hl werden der französischen Be völkerung zur Verfügung gestellt, was ■4 Liter pro Kopf und Monat ausmacht. SeoönEicRe Miteilunges agen aus det 7 ämlea teil ü« allealandut am dieei 119»? srersuebsanstal in eben autührieh jjim, den " ■ < ilgemeine M«® ae tau auazug aa Weiterentwid saus km 'n: amit ganzen Ma sProblemkanntic *, Schädlingsbel aq, Kronenpüege, S agen- und Stamnbi qÄ weiden, es r bem ton bei der W db. also te meran beim Sämling. Der l' « euch nicht ns w0 K erfolgen, fc ■ sammenarbeit • Z se Notwendigkel i achten zu könne. menarbeit in eins • die vorher kaum: iS Ziel ist, solche ei, die uns die bä Baum in der vonu Gemüsesaatgut, in erster Linie von Bohnensaatgut. Selbstverständlich werde auch jede größere Lücke in den Baumbeständen für den Gemüsebau nutzbar gemacht werden können. Neben dem Gemüsebau wird aber auch, wie Abteilungsleiter Dr. Bodo von der Landesbauernschaft Niederdonau be tonte, eine Erweiterung der Baumschul betriebe im Hinblick auf die Notwen digkeit einer ausreichenden Heran zucht von Baummaterial für die ge planten umfangreichen Pflanzungen in Niederdonau erforderlich sein. Um diese Planungen verwirklichen zu können, ist eine Jahres-Neuaufschulung von 80 ha Baumschulfläche erforderlich. Bisher sind 25 ha aufgebracht worden. Da dies aber nicht genügt, muß alles darangesetzt werden, um die restliche Fläche aufzubringen. Die Aktion zur Einfuhr von Wildlingen aus Italien zur Versorgung der Baumschulbetriebe mit Veredlungsunterlagen soll, wie Ing. Lauschmann u. a. mitteilte, auch in diesem Jahr wieder eingeleitet werden. Eine gleichartige Tagung der Baum- schuler von Oberdonau fand am 20. 2. in Linz statt. Lauschmann Garten wie bei der Früchteverwertung in der Küche vorstand. Sie war schon eine Vorläuferin all jener Frauen, die sich im 19. Jahrhundert dann ganz ent schieden dem Gartenbau zuwandten. Man mag heute die zahlreichen „Gar tenkalender für Frauenzimmer" be lächeln, die seit 1800 etwa erschienen und dieser Frauen ebenso Wegweiser sein Wollten wie die Abendvorträge, die um die Mitte des Jahrhunderts in verschiedenen Gartenbau-Gesellschaf ten, zum Beispiel der österreichischen und im preußischen „Verein . . .", „be sonders für das Damenpublikum" ver anstaltet wurden. In ihrer für unsere heutigen Begriffe etwas tändelhaften und oberflächlichen Form kamen sie doch oft sehr ernsthaften Bestrebungen entgegen. Wenn um 1820 der. „Verein zur Beförderung des Gartenbaus in den königlich preußischen Staaten" unter 20 Ehrenmitgliedern immerhin zehn Frauen zählte und um 1840 in der österreichischen Gartenbau - Gesell - schäft eine Gräfin Zichy-Ferraris den Vorsitz in einem der sieben Fach- Komitees führte, so sind dies keines falls nur Zeichen von irgendwelchem Repräsentationsbedürfnis, sondern Symptome der neuen Zeit, in der die Frau wie auf allen andern Gebieten, so auch im Gartenbau ihre selbständig tätige Wirksamkeit zu entfalten be gann. Waren hier hauptsächlich Guts besitzerinnen und Hausfrauen bestrebt, die erworbenen Kenntnisse im eigenen Garten in die Praxis umzusetzen und auch sogleich von den vielen neuen Gemüsearten, die damals von allen Seiten her empfohlen wurden, Erfah rungen zu sammeln, so regten sich gegen das Ende des Jahrhunderts die ersten Wünsche nach dem eigentlichen Gärtnerinnen-Beruf, die anfangs wie in allen andern Berufen ron männlicher Seite arg bekämpft und belächelt wur den und schließlich doch auf ganzer Linie siegten. Sie hätten es wohl da mals leichter gehabt, die Gründerinnen der ersten Gärtnerinnen-Schulen, wenn sie ruf mehrere solcher Beispiele hät ten zurückweisen können wie auf jene Gärtnerswitwe, die vor nun rund hundert Jahren schon in Schönbrunn den Posten ihres Mannes als kaiser lich angestellter Gärtner wohl aus- zufüllen verstand. Dr. CI. T e s c h n e r Der Gartenbaubetrieb Ewald Wünsche in Leutersdorf OL., besieht 50 Jahre. Von 1894 bis 1915 leitete der Gründer, Heinrich Wünsche, den Betrieb, der dann bis 1919 von seinen Er ben weitergeführt wurde. 1919 übernahm einer der Söhne, die alle drei den Gärtnerberuf er lernt hatten, Ewald Wünsche, den Gartenbau betrieb und spezialisierte ihn auf Rosenkultu ren. Tausende von niedrigen und hochstämmi gen Rosen wurden in jedem Jahr herangezo gen und in alle Teile des Reiches versandt. Ein großer Teil der Rosenkultur wurde im Krieg auf Gemüsebau umgestellt und dient da mit der Volksernährung. Hugo Preiß, Obergärtner auf dem Südfried hof in Erfurt, feierte am 1.2: sein 50jähriges Berufsjubiläum. Er trat am 1. 2. 1894 in Coblenz in die Lehre, machte nach 3 Jahren die Gehil fenprüfung und bildete sich dann in verschie denen Betrieben weiter aus. Am 1.2. 1907 trat er als Reviergärtner beim hiesigen Stadt. Gar ten- und Friedhofsamt ein, wo er seine vielsei- ' tigen Kenntnisse mit viel Geschmack, Geschick und Erfolg noch heute verwertet. P. S. se aus nicht rj d;ssen. Anentah Fiage der Einte:. : Hgen, die ja natuga I sucht gegeben s 5 dmh zu erreichak atgit nicht das r hielte Genuss si mndet, sonden Int s wenig auspaz 1 :t Sämlinge in ken retgehend der Eterp ad dadurch ad unter iui wenig unterscheiden en, die uns hier fa essieren sind in eser, fe IbagUSditi i eedelen Sorte. Ases Piataw.to üa%u Jubiiem, tue is isha Vor 25 Jahren, am 31. 12. 1918, gründete der weit über die Grenzen Leutersdorfs hinaus be kannte Gärtnermeister Max Hoffmann seinen auf Eibauer Flur gelegenen Gartenbaubetrieb. Seit dem konnte er in seiner Gärtnerei große Er folge erzielen und besonders in Dahlien eigene Sorten herausbringen. Durch seine lehrreichen Vorträge in den Obst- und Gartenbauvereinen der Umgebung hat Hoffmann der Allgemein heit große Dienste erwiesen. Am 31. 12. 1943 starb unser lieber Berufs- • kamerad Max Becker in Spellen bei Wesel. Sein viel zu frühes Hinscheiden im Alter von fast 57 Jahren bedeutet für die gesamte Fach welt ein schmerzlicher und fühlbarer Ver lust. Becker gründete mit seiner tüchtigen Frau nach dem Weltkrieg in Spellen vorerst in bescheidenem Umfang einen auf Sonderkul- turen abgestellten Gartenbaubetrieb, den der zielbewußte und fähige Fachmann im Laufe von fast 25 Jahren zu der jetzigen beacht lichen Höhe emporführte. Außer seinen muster gültigen Kulturen von Hortensien, Chrysanthe men, Farnen, Begonien usw. galt sein züch terischer Ehrgeiz dem Ausbau der ‘Cyclamen- kultur, in der er hervorragende Leistungen aufwies. Mit mancher wertvollen Neuzüchtung wird er auch in dieser Fachrichtung fortleben. Frau Becker mit ihren drei Töchtern und dem jungen Sohn als einstigem Nachfolger werden nun das wertvolle Erbe in ihre sorglichen Hände nehmen müssen und es im Sinne des Verstorbenen fortführen. Als Berufskamerad und Fachwart für Blumen und Zierpflanzen war der Verstorbene auch in seinen mensch lichen Eigenschaften bei uns allen gleicher maßen beliebt und geachtet. Sein helles Vor bild wird in uns weiter fortbestehen und nie vergessen werden. Hans Hoppe, Wesel, Kreisfachwart Gartenbau. Am 4. 2. verstarb ein langjähriger Mitarbei ter der Fa. L. Späth, Berlin-Baumschulenweg, Siegfried Küster, im 50. Lebensjahr. Mehr als 22 Jahre war er in der technischen Abteilung dieser Baumschule als Korrespondent tätig. Hier ging der gesamte Briefwechsel mit dem In- und Ausland durch seine Hände, und mit großem Geschick und nie erlahmender Schaffenskraft er ledigte er diese oft nicht ganz einfache Auf gabe. Als er 1943 durch eine lebensgefährliche Operation seine Stimme verlor, versuchte er, nach kurzem Erholungsurlaub mit unglaub licher Energie seinen Posten auch weiterhin in altgewohnter Weise auszufüllen, bis ihn nach kurzem Krankenlager der Tod von seinen Lei den erlöste. In seiner Hingabe und seiner Selbstaufopferung für den Betrieb wird er uns allen ein leuchtendes Beispiel bleiben. Karl Heydenreich. Aus öen Lnnöes=, Kreis= und Ortsbauern choften Landesbauernschaft Sachsen 6. 3. Chemnitz. 14 Uhr Cafe Basika, Bernsdor fer Straße 98. 9. 3. Pirna (Oberer Bezirk). 17 Uhr .Goldener Stern". Landesbauernschaft Schlesien 6 3. Görlitz. 14.30 Uhr „Brauner Hirsch", 6.3. Lauban. 15 Uhr „Gute Quelle". Treff punkt Gärtnerei Wende. Schriftleitung, Berlin-Charlottenburg, Schlüter str. 39, Fernruf 92 80 21. - Hauptschriftleiter Horst Haagen, z. Z. Wehrmacht Vertr Waller Krengel, Berlin-Wittenau. - Verlag Gärtne rische Verlagsgesellschaft, Berlin SW 68, Koch- Straße 32. - Druck und Anzeigenannahme Trowitzsoh St Sohn, Frankfurt (O.). - Anzeigen- leite: Fritz Philipp Frankfurt (Oder). »Dies ist heute, fin ach der USA.-lnvasion, m sogenannten Wohlsa nigten Staaten", sehr.« iterer Selbstverspotta Anglo-Amerikanem sas gebens tasshe A »Mo de Tiigef im , zwei Aeußerungen übe rupslage Algiers und y de hnzösisebe Generalre der Versorgungsd rokko, Dupre, geneebt Hlangem erhoftendSA. k SO biet es de, e^fe : ® Dezu käme, das t emte schlechter gn der tergingenei Jehre seien herüber hi 1 auch alle Reserven ) Und Generilretint 1 1 <oci seien Marokk H del sie et tnü t besser bitten als de kure Serse die ich W gemacht habe, '■stellen, daJ die üg t kolonie re preu: e." Dies ist d iainika, dessen Pi rale einst de Angla “ Befreier begridtaa 5" degaulistixha t dese Feststellnon, erkung n: -ede. <Wka kaa ba Slebensstandard md Serlranaösiscben v, Berölkerung 12 1902 an den de । F in Nordafrka an / BRradiesisch »« m aten, entbehmug empndlich gegen In lannt ist, anstheinend efert. Herr Quast ver ebnis sofort fir die Pi ie größte Menge der inte beschlagnahmen, d ■ifelmus tar e Web .'beiten und die Kerne t p Wildlingsbaumsda xes Saatgut nich 2
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