Volltext Seite (XML)
2 Nr. 7. 17. Februar 1944 Gartenbauwirtchaft vereinigt mit Deutcher Erwerbsgartenbau Mehr Rütksiditnahme auf die kriegsbedingten Verhältnisse 1 Bearfslage bei Binereierzeugnifjen schnell wieder verderben. So nahm sich die Wissenschaft die Mühe, ein Mittel gegen das Welken der Schnitt blumen aufzufinden. Nach den Mit teilungen von F. Mertens in der Zeit ¬ vertrauensvolle Zusammenarbeit. Einfluß des Maiglöckchengiftes tropfenweise in Leitungs- kla- Erfreuliche Fortschritte in der Versorgung mit Gemüseerzeugnissen Der Suyecijd)e Guttenbautag 1944 c) Verbraucherhöchstpreise für die Dauer des ganzen Jahres Zierpflanzenbau hervorzubringen haben, sollen zunächst die besten Kul- Der Vorsitzende der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaft. I. A.: Dr. Müller. Berlin, den 12. 2. 1944. sehe zu erfüllen, alles bis auf das stellen und uns Zeit gegenseitig mehr und Wurzeln, ninhaltige Fingerhut voll hat des sich zustand als andere Rosen, die in rem Leitungswasser standen. immer sogar sapo- Roten wasser gegossen, in dem Schnittrosen standen. Die Entwicklung dieser Rosen wurde durch den Zusatz verlangsamt, und sie blieben länger im Knospen- bildeten schließlich Daneben wurde der Preßsaft aus dem Solange müssen wir Allernötigste zurück- in dieser schweren unterstützen durch turflächen der Gartenbaubetriebe bestellt werden. Darüber hinaus der Frühgemüsebau einen Teil landwirtschaftlichen Anbaus für die Korrespondenz belastet nur die Post und führt zu keinem Ziel. Man muß sich tatsächlich wundern, wenn man liest, wie heute manche Kunden Dinge verlangen, die schon seit Jahren nicht mehr erhältlich sind und worüber auch bereits entspre chende Mitteilungen ergangen sind. Das ist zunächst Kreppapier, Seiden papier, Garnierband, Kranzblumen in bestimmten Formen, Farben usw. Wenn man diese Wünsche ablehnen muß, bekommt man sehr oft zu hören, daß diese Artikel aber bei anderen Groß-' händlern noch zu haben seien. Solche Reibereien führen aber zu nichts und erschweren nur das gegenseitige Zu sammenarbeiten. Nach einem siegreichen Frieden werden wir es uns angelegen sein lassen, wie bisher unsere Verbraucher schaft gut zu beliefern und alle Wün- Dem traditionellen Bayerischen Gar tenbautag am 6. Januar ging tags zu vor der Bayerische Obstbautag mit der Neugründung des Landesverbandes der Gartenbauvereine (Vorsitzender Hr. Brög, Lindau-Stockach) voraus, auf dem Reg.-Rat T r e n k 1 e, München, über das Thema „Der Weg zum ge- in Anspruch zu nehmen. Schließlich ist noch der riesig gestiegene Pflanzen bedarf des Selbstversorgergartenbaus zu decken und nicht zuletzt derjenige für Pflanzenernährungslehre und Bo denbiologie der Universität Berlin in teressante Versuche mit bestimmten Giften pflanzlicher Herkunft gemacht. Der Chemiker zählt diese Stoffe zu den Saponinen, und der Mediziner hat sie bereits mit guter Wirkung am mensch lichen Körper angewendet, wo der Blutkreisl .uf durch diese Gifte ange regt wird. Die Saponine kommen z. B. in der Maiblume und im Roten Finger hut vor. Man hat nun, um besonders empfindliche Schnittblumen wie Flieder und Rosen „stärker zu durchbluten“, beispielsweise Fliederzweige zusammen mit ein paar Stengeln Maiblumen in einfaches Leitungswasser gestellt. Wäh rend Flieder ohne Maiblumen bereits nach drei Tagen einen schlappen Ein druck machte und nach weiteren vier Tagen völlig zusammengefallen und teilweise braun verfärbt war, hatte sich der Flieder mit Maiblumen eine Woche lang völlig frisch gehalten. In einem anderen Versuch erholten sich ange welkte Hortensientriebe durch den sunden bäuerlichen Obstbau", sowie Dr. Hilkenbäumer, Halle, über „Unter lagen und Stammbildnerfragen im Obstbau" überzeugend zu berichten wußten. Bereits am Vormittag des 6. Januar tagten die Versuchs- und Beratungs gemeinschaft Erwerbsgartenbau sowie der Landesleistungsausschuß für Ge müse- und Obstbau. Mit Beginn des Gartenbautages leg ten die 1100 Teilnehmer im dichtge füllten Saal des Löwenbräukellers in München ein machtvolles Bekenntnis zur geschlossenen Mitarbeit an der Sicherung der Volksernährung ab, dem sowohl Landesfachwart Schuh mann, Augsburg, als auch Landes bauernführer Deininger in einer längeren Darstellung der Ernährungs verhältnisse beredten Ausdruck gaben. Bei dem begrenzt verfügbaren Raum, der zum Gemüseanbau zur Verfügung steht, kommt nicht nur der intensivsten Bodennutzung sowie der Anpassung der zeitlich erzeugten Gemüsemengen an den Bedarf die größte Bedeutung zu. Mit mehr als 300 Millionen Früh- ge nüsepflanzen, die die Gemüsegärtner sowie der umgestellte Blumen- und Anfragen und Aufträge zu beantworten, schrift „Die Gartenbauwissenschaft", 18. Bd„ 1. Heft, 1943, hat das Institut Aaiglöchthengist Hält sliedet ftijc Wie hält man Schnittblumen frisch? Diese Frage beschäftigt nicht nur den Blumenliebhaber, sondern auch den Gärtner und Blumenhändler, und schließlich ist es auch volkswirtschaft lich gesehen, erwünscht, daß diese Gartenbauerzeugnisse, die Zeit, Geld und Arbeit gekostet haben, nicht so Von dem Leiter der Fachabteilung Blumenbinderei- und Gärtnereibedarf, Fritz R a nf t, Haan (Rheinl.) geht uns folgende Mitteilung zu. In den letzten Monaten steigert sich die Nachfrage nach künstlichen Blumen und anderen Bindereiartikeln immer mehr, obwohl die Nachfrage schon seit längerer Zeit nur noch in geringem Maße befriedigt werden konnte. Es ist daher notwendig, darauf hin zuweisen, daß es wirklich keinen Wert hat, die Grossisten mit Aufträgen zu überhäufen, da diese doch nicht er ledigt werden können. Jeder einsich tige Großhändler wird seine Kunden gern im Rahmen des Möglichen be liefern, denn wir wollen unsere Ware nach wie vor verkaufen. Ebenso wie der Blumenbau zum größten Teil der Gemüseanzucht weichen mußte, ist es auch in der Produktion künstlicher Blumen; ein großer Teil mußte zu gunsten kriegswichtiger Zwecke um gestellt werden. Aus diesem Grund kann nur noch ein ganz geringer Pro zentsatz an künstlichen Blumen her gestellt werden, der auch nicht im entferntesten zur Befriedigung der Nachfrage ausreicht. Für die Grossisten Ist es eine große Belastung, die vielen Anfragen der Verbraucher meist in negativem Sinne beantworten zu müssen. Es hat auch in Zukunft keinen Wert, nach der Devise zu handeln: ein schreiendes Kind bekommt immer etwas. Der Gärt ner und Blumengeschäftsinhaber muß, was die Kranzbinderei anbetrifft, sein Geschäft umstellen, denn der totale Krieg mit seinen Auswirkungen ver langt unerbittlich seine Rechte, und die letzte Konsequenz zeigt sich dar in, daß es mit der Belieferung un serer Artikel mit jedem Tag weniger wird. Darüber sich zu täuschen, ist zwecklos; auch mit Versprechungen usw. kommen wir nicht vorwärts; Dingen, die man einmal nicht ändern kann, muß man klar ins Auge sehen. Wir bitten daher unsere Abnehmer, sich darauf einzustellen. Es ist uns in Zukunft nicht mehr möglich, diese Zetichtigung zur Anordnung Nr. 1/44 der Haupivereinigung der deufschen Garienbauwirtschafi. Bei der in der ,,Garienbauwirtschafi" Nr. 3 vom 21. Januar 1944 auf Seife 2 veröffentlich- ien Anordnung der Hauptvereinigung der deutschen Gartenbauwirtschaff Nr. 1/44 - be treffend Güteklassen und Höchstpreise für Ge- müsejungpflanzen - vom 13. 1. 1944 - sind fol- ende Berichtigungen vorzunehmen bzw. zu eachten. Im Abschnitt II Ziff. la (Verbraucherhöchst- preise, gültig bas spätestens 24. Mai jeden Jah res) sind folgende Preise für handverpflanzie (pikierte) Sämlinge von Kohlrabi, Salat und Endivien einzusetzen: Stückzahl: 10 100 1000 10 000 Reichsmark: 0,25 2,20 20,— 180,— Im gleichen Abschnitt betragen die für hand- verpflanzte (pikierte) Sämlinge von Paprika und Eierfrucht je 1000 Stück eingesetzten Preise nicht „45-60" sondern RM. 45,60. Aus dem Abschnitt II Ziffer 1c (Verbraucher höchstpreise für die Dauer des ganzen Jahres) ist die Zugehörigkeit der Preise zu den in Frage kommenden Mengeneinheiten nicht er sichtlich. Dieser Teilabschnitt wird daher in seiner richtigen Zusammensetzung nachstehend nochmals wiedergegeben: Stückzahl: 10 100 1000 10000 1 10 100 1000 10000 Rhabarber: grüne Sorten . . . rotstielige Sorten . . roffleischige Sorten: es gelten die Sfoppreise es gelten die Sioppreise 0,30 0,48 starke Teilpflanzen 2,75 1 25,- 1 238,— 4 40 | 40 - | 380 - es gelten die Stoppreise 2250,_ 3600,- Schnittlauchstauden: in Ballen v. 25 mm 0 1,10 10.80 87,20 864,- Spargelpflanzen, Güte klasse A, mindestens 6 Stück unverletzte Wurzeln ..... 0,28 ein jäh 2,50 rige 22,50 200,- —. zy 0,40 weijährig 3,60 je 34,20 326,— Jetet vodinglick Ul eu ... im Steilaudgemüsebau Im Februar wird in der Regel der Sellerie ausgesät. Um die Keimung zu beschleuni gen, wird die Aussaat in ein warmes Mist beet vorgenommen. Vielerorts ist man dazu übergegangen, den Samen zu stratifizieren. Man versteht darunter das Einschichten des Samens in feuchten Sand. Der eingeschich tete Samen ist ständig feucht und warm zu halten. Er beginnt bald mit der Keimung und wird dann ausgesät. Der stratifizierte Samen geht sehr schnell auf, so daß eine Verunkrautung des Saatbeetes vor dem Aufgang nicht so leicht eintritt. Der Selle riesamen ist sehr klein, man rechnet 12,5 bis 20 g für eine Pflanzfläche von 1/4 ha. Gute Sorten sind u. a. „Magdeburger Markt", „Imperator" und „Oderdörfer". Das Laub der erstgenannten Sorte ist mittel hoch, die Knollen sind fast rund und sitzen zum größten Teil über der Erde, so daß das Roden leicht durchzuführen ist. Seiten wurzeln sind nur wenig vorhanden. Die Knollen der Sorte „Imperator" sind mehr oval. Sie werden verhältnismäßig groß. Das Laub wird durchschnittlich 50 cm hoch, so daß diese Sorte als starklaubig bezeichnet werden muß. Die Sorte „Oderdörfer" ist eine Sorte des Oderdörfer Anbaugebietes. Mitte Februar wird im allgemeinen auch der Tomatensamen ausgesät. Für eine Pflanzfläche von 1/a ha benötigt man etwa 35 g Samen. Die Aussaat erfolgt entweder im Frühbeet oder Gewächshaus. Da die jungen Keimlinge gegen Temperaturschwan kungen sehr empfindlich sind, ist die Aus saat im Gewächshaus zu bevorzugen. Gegen übergroße Nässe sind die Keimlinge eben falls empfindlich. Etwa drei Wochen nach der Aussaat, sobald die beiden Keimblät ter entwickelt sind, werden die Pflänzlinge bei einer Entfernung von 4 :4 cm verstopft. Dabei sind sie so tief zu setzen, daß die Keimblätter mit der Erdoberfläche abschnei den. Die Pfahlwurzel ist etwas einzukür zen. Um eine frühere Ernte zu ermöglichen, ist die Anzucht von Ballenpflanzen unter edigende uMeiten Verwendung von Papp- oder Erdtöpfen vorzunehmen. Gängige Freilandsorten sind u. a. „Erste Ernte”, „Lukullus", „Immun" und „Rheinlands Ruhm". Gegen Ende Februar wird auch der Früh kohl ausgesät, und zwar ins warme Mist beet. Man rechnet 4—5 g Samen je Fenster. Die Pflanzen werden nach dem Auflaufen einmal pikiert. Um das Auftreten der Schwarzbeinigkeit zu vermeiden, darf für die Pflanzenanzucht keine unreife Erde genommen werden. Auch mit dem Gießen muß man vorsichtig sein, und schließlich sind die Anzuchtkästen bei geeignetem Wetter zu lüften. Gute Sor ten sind u. a.: Frühweißkohl: „Dithmarscher Frü her", „Erstling" und „Nagels Frühweiß". Frühwirsingkohl: „Eisenkopf", „Advent" und „Vorbote". Frührotkohl: „Advent", „Erfurter kleiner früher" und „Dithmarscher früher". Frühblumenkohl: „Erfurter Zwerg", „Sechswochen", „Lecerf", „Mechelner" und „Dippes Erfolg”. Reichelt - Hannover. ... im Treibgemüjebau Der Januar hat dem Treibgemüsebauer die Anzuchtarbeiten nicht erleichtert. Die nasse, trübe und dunkle Witterung hatte in allen Anzuchtstätten, die nicht besonders günstige Lichtverhältnisse hatten, ein mehr oder weniger starkes Vergeßen der ersten Pflanzenbestände zur Folge. Durch das Längerwerden der Tage im Februar und durch das Fortschreiten des Frühjahrs drängen die Pflanzen selbst zur Entwicklung, so daß Ausfälle im Pflanzen bestand kaum noch eintreten dürften. Die Saattermine liegen in den einzelnen Gegen den und nach den Betriebsarten sehr ver schieden. Immer mehr rückt der Pflanzen bedarf der Freilandfläche, die Versorgung des Feldgemüsebaus mit genügenden Pflan zen in den Vordergrund. Von den Kohl arten: Weißkohl, Wirsing, Rotkohl, Blu menkohl, Kohlrabi werden im Laufe des Februar und auch zu Beginn des März je nach dem vorliegenden Bedarf Aussaaten gemacht. Im allgemeinen dürften die Pflan zen im Februar noch pikiert werden. Man kann also dichter aussäen, während die Aussaaten, die Anfang März vorgenommen werden, bereits nicht mehr verstopft wer den. Im letzteren Falle ist es ratsam, der Erde in den kalten Kästen entsäuerten Torfmull zuzugeben und diesen sehr sorg fältig aber flach unterzubringen, damit die Pflanzen gut verzweigte Wurzeln bilden. Die Februaraussaaten werden teilweise noch mit Erdballen geliefert. Leistungsfähige Erdtopfpressen sind heute auf dem Markt, die es ermöglichen, Töpfe auch in großen Mengen auf Vorrat zu machen. Da die Pflanzenversorgung für große Freiland flächen immer plötzlich große Massen von Pflanzen erfordert, ist dieses Arbeiten auf Vorrat wichtig, damit nicht die letzten Pflanzen vergeilen, ehe sie zum Eintopfen kommen. Im Februar sind dann auch Aussaaten von Sellerie, Spanischem Pfeffer, Eierfrüch ten, Folgeaussaaten für kalte und tempe rierte Häuser von Kohlrabi, Salat, Aus saaten für das Früh-Freiland von Porree usw. zu machen. Anfang März liegen bereits die Aussaaten für Freilandtomaten, Mitte des Monats für die ersten Kastengurken. Mit der fortschreitenden Jahreszeit ver lagert sich die Anzucht vom Anzuchthaus in den Kasten. Die Pflegearbeiten im Kasten lassen sich leicht durchführen. Auch sind die Pflanzen nicht mehr so empfindlich. Licht- und Luftverhältnisse des Kastens sagen allen Kohlgewächsen, Salat, und gegen Ende des Monats auch Kohlrabi besser zu als die des Anzuchthauses. Die anfangs nur kleinen freiwerdenden Flächen werden sofort durch kurzlebige Kulturen ausgenutzt. Jeder Treibgemüsebauer weiß, wie lange jede Kultur zu ihrer Entwicklung benötigt und kann dann, entsprechend der zur Ve Jügung stehenden Zeit, diese ein- schalten. Man sollte danach streben, daß mit dem letzten Räumen des Hauses die Ge samtfläche frei und daher eine einheitliche Bestellung gewährleistet ist. Bei der Notwendigkeit, Massen von Früh gemüse zu erzeugen, sollte jeder Erwerbs- für den Gemüseanbau der Umquartier ten, der bereits einen sehr bedeuten den Umfang erreicht. Dem letzteren steht auch die besondere Mithilfe der Fachberater und der Wirtschafts lehrerinnen zur Seite. Zur Schonung der Wintergemüse bestände muß der Gemüsebau auf den abgeernteten Wintergerste- und Raps feldern einen wesentlich größeren Um fang erreichen, nachdem die Saatgut beschaffung weitgehend gesichert ist. Mit dem Ertrag dieses Anbaus sollen die Wintergemüsevorräte gespart und gestreckt werden. Durch den Bau von 20 Kohlscheunen während der Kriegs zeit haben sich die Verhältnisse in der Einlagerung von Gemüse bereits we sentlich gebessert. Dennoch muß der Anbau von Wintergemüse noch eine Ausdehnung erfahren. In fachlicher Hinsicht stand die Ta gung weiterhin unter der Devise: „Haltet den Boden gesund und leistungsfähi g." Prof. Scheffer, von der Fried- rich-Schiller-Universität Jena, sprach in eindrucksvoller Weise über das Thema: „Was hat die Humus forschung dem Gartenbau zu bieten." Allein eine Erhöhung des Humusgehaltes des deutschen Kul turbodens um 1 % würde uns er nährungswirtschaftlich unabhängig machen. Dabei spielt der Nährhumus zur Mehrung und Erhaltung des Boden lebens eine noch größere Rolle als der Dauerhumus, der eine physikalische Verlassung des Bodens herbeiführt. Dieses Refereat wird wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung demnächst in der „Gartenbauwirtschaft" ver öffentlicht werden. D r. Franz, von der Reichs forschungsstelle für alpine Landwirt schaft in Admont, behandelte das Thema: „Bodenbiologie und Bodenpfleg e." Es gelang dem Redner, ein anschauliches Bild von den Lebewesen im Boden und ihrer Wirk samkeit aufzuzeigen mit entsprechen den Hinweisen auf die Rücksichtnahme und Unterstützung dieser natürlichen Bodenbildner und Helfer in der Boden bewirtschaftung. Eine für die Kriegsverhältnisse selten eindrucksvolle Tagung fand mit dem Bekenntnis zum Führer und zu den Leistungen der Wehrmacht seinen er hebenden Abschluß. Heilpflansenjammlung in 2ieetoonau Auch im Sommerhalbjahr 1943 wurde in Niederdonau eine großzügige Heil pflanzensammlung durchgeführt. Das Sammelergebnis in den einzelnen Krei sen gibt einen eindrucksvollen Beweis für die Einsatzfreudigkeit und den Sammeleifer unserer Schuljugend. So hat z. B. die Schuljugend des Kreises Bruck -an der Leitha im Jahre 1943 an Heilkräutern und Roßkastanien eine Gesamtmenge von 19 327,5 kg aufge bracht. Davon entfallen auf Trocken drogen 9527,5 kg, auf Hagebutten und Roßkastanien 9800 kg. Das größte Sammelergebnis hat Hainburg an der Donau mit 6008,8 kg, dann folgt Kitt see mit 5636,5 kg. Der Fleiß, der zu dieser Menge Heilkräutern nötig war, wird erst dann verständlich, wenn man bedenkt, daß man das Fünf- bis Sechs fache an grünen Kräutern sammeln, muß, um die angegebene Menge an Trockenkräutern zu erhalten, in un serem Falle hundest Wagen mit je zwanzig Doppelzentnern. Im Jahre 1943 wurden im Kreis Neubistritz 5273 kg Heil- und Teekräuter gesammelt. gärtner bestrebt sein, die zur Verfügung stehenden Treibflächen auf das intensivste auszunutzen. Viele Kulturen gestatten eine Zwischensaat oder Zwischenpflanzen, z. B. Blumenkohl, Kohlrabi und Salat. Welche Kultur man als Zwischenkultur verwendet, richtet sich nach der Betriebsart und nach den Bodenverhältnissen. Zwischen Blumen kohl kann man z. B. mit Erfolg Radies, Spinat, Kopfsalat, Schnittsalat bringen; zwi schen Salat: Kresse, Radies, Möhren, Ret tich; zwischen Kohlrabi: Kopfsalat, Kresse, Schnittsalat, Rettich, Radies. Man kann in den Treibstätten auch zu Uebergangskultu- ren greifen, die eine Verbindung zwischen der Vor- und Hauptkultur darstellen, z. B. Rettich, Strauchbohnen, Kohlrabi. Durch die Zwischenkultur bleibt der Boden stets be schattet, und die Bodengare wird durch Besonnung nicht zerstört. Der Boden verliert nicht unnötig Wasser. Auch junge ausge pflanzte Tomaten und Gurken vertragen in der Jugendentwicklung noch eine Zwischen kultur bzw. Ünterkultur. Rübstiel und Schnittsalat erhalten, nach dem sich die ersten Blättchen gebildet haben, noch einmal eine, leichte Kopfdung- gabe von Stickstoff, die man am besten mit der Bewässerung flüssig gibt. Bei der Dün gung von Kopfsalat höre man zeitig auf, weil er bis zum Eintritt der Kopfbildung die meisten Nährstoffe aufgenommen hat. Kohlrabi kann man etwas länger düngen und wässern, da hierdurch das Schwallen der Knollen begünstigt wird. Die Düngung des Blumenkohls richtet sich nach der Wärme und der Laubentwicklung. Leichte Superphosphatgaben in der Jugendentwick lung begünstigen das Ansetzen der Blüten scheiben. Von Zeit zu Zeit überprüfe man, ob der Untergrund noch genügend Feuchtig keit hat, um zur gegebenen Zeit eine stär kere Wassergabe einsetzen zu können. Wennstost ift aufsankt peterstag. So folgen nod) vierzig stöste nac)! Warum der Bauer vom Peterstage, vom •22. Februar, so spricht, ergänzt ein ande rer Spruch mit den Worten: „Ist St. Peter kalt, hat der Winter noch Gewalt!“ Man hat also die Erfahrung' gemacht, daß kurz vor dem Peterstag so eine Art Wendemarke liegen wird, die für gewöhnlich das Winter ende bringt. Setzt sich auch nach dieser Wendemarke aber auch zum Peterstage der Frost noch fort, dann meint der Bauer noch :mit weiteren 40 Frösten rechnen zu müssen, also mit etwa sechs Wochen, mit- hin bis ungefähr in die erste Aprilwoche hinein. Das würde also ein recht spätes Frühjahr bedeuten. Diesen 40-Tage-Zeit- raum finden wir mit geringen Schwankun gen auch noch zu anderen Abschnitten des Jahres wieder, am bekanntesten in der Siebenschläferregel; er geht weniger auf entsprechende klimatische Erfahrungstat sachen zurück als auf alte Ueberlieferun- gen der ehemaligen Zeitrechnung, die heute bedeutungslos sind. Tatsächlich ist ja aber gerade das Frühjahr bei uns so veränder- dich, daß schon aus diesem Grunde mit einer durchgehenden Frostperiode von J40 Tagen gar nicht zu rechnen ist, genau so wenig wie nach einem regnerischen Siebenschläfer (27 6.) etwa sieben folgende, restlos verregnete Wochen in Aussicht ! stehen wo.o JenönlicRe MiMeilnges Stadtgarteninspektor Wilhelm Brennemann sen. in Lahr in Baden, wird am 22. 2. 80 Jahre alt. In Lahr geboren, trat er nach seiner Schul entlassung 1879 in der Gärtnerei Hermann Kopf, bei einem Lehrmeister, der sich im In- uhd Ausland reiche Erfahrungen gesammelt hatte, in die Lehre. Seine Gehilfenzeit ver brachte der Jubilar in Schweizer Gartenbau betrieben, bis er am 1. 9. 1884 die ihm angebo tene 1. Gehilfensielle in der Lahrer Stadigärt- nerei antrat. Nach dem Tode des damaligen Stadtgärtners wurde ihm 1893 die Leitung der Stadtgärtnerei übertragen, und somit wurde er der Betreuer des Lahrer Stadtparks. Während seiner 37jährigen Amtstätigkeit wurde der Lahrer Stadtpark ein Kleinod der Stadt Lahr. Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit war er ein eifriger Förderer des Obstbaus. Als er am 31. 12. 1929 seine Pensionierung auf eigenen "Wunsch erwirkte, war es ihm beschieden, sei nen Sohn als seinen Nachfolger zu wissen. Als Gärtner von altem Schrot und Korn konnte er seiner alltäglichen Gewohnheit nicht entsagen, und so hat er sich einigen besonderen inter essierten Pflanzenarten und Kulturen weiterhin gewidmet. Die Kriegsjahre sind für ihn zu be sonderen Pflichtjahren geworden, und so fin den wir den Achtzigjährigen in körperlicher Frische von morgens bis abends im Betrieb, in dem er in diesem Jahr 60 Jahre wirkt ! Frischling." Am 28. 2. begeht der Garfengestalter Carl Hecfor, Gartenbaudirektor der Firma Paul Hau ber, Baumschulen, Landschaftsgärtnerei, Dres den-Tolkewitz, • das 50jährige Dienstjubiläum. Als junger Gärtnergehilfe von Mecklenburg kommend, trat er 1894 in die Dienste der neu gegründeten Hauberschen Baumschule, die 1943 auf das 50jährige Bestehen zurückblicken konnte. Durch Fleiß und großes gärtnerisches Können erwarb er sich das Vertrauen des vor maligen Betriebsführers Paul . Hauber und wurde auch der engste Mitarbeiter des heuti gen Betriebsführers Walter Hauber. Sein be sonderes Verdienst ist es, die Abteilung „Land schaftsgärtnerei" geschaffen zu haben,- unter seiner Leitung sind im In- und Ausland um fangreiche Schöpfungen der Garten- und Land schaftsgestaltung entstanden. Viele Ehrenämter sind dem auch als Obsifachmann bekannten Jubilar im Lauf dieser 50jährigen Tätigkeit anveriraut worden, u. a. leitet er den Kreis verband Dresden der Gartenbauvereine. Wir beglückwünschen ihn zu diesem Jubiläum und wünschen ihm weiterhin Gesundheit und freu dige Schaffenskraft im Dienst der Firma Hau ber und des deutschen Gartenbaus. O. W. Stein, Dresden. Am 1. 3. blickt der Obergärtner der Garten- Verwaltung Altreichenau, Kreis Wohlau, Ernst Herrmann, auf eine 50jährige Tätigkeit bei Graf von Pourtales zurück. Er erhielt seine Ausbil dung in Fürstenstein und trat nach vielseitiger Ausbildung in Herrschaftsbetrieben am 1.3, 1894 seine Stellung bei dem Grafen von Pour tales an. Hier bot sich ihm Gelegenheit, seine reichen gärtnerischen Kenntnisse zu verwerten, so daß seine Arbeitsstätte ein Schmuckstück schlesischer Gärtnerkunst wurde. Trotz seines höhen Alters - er steht im 80. Lebensjahr - betreut Herrmann seine ihm gleichsam ans Herz gewachsene Gärtnerei immer noch. mit vorbildlicher Gewissenhaftigkeit und Umsicht. Er gibt damit ein schönes Beispiel für die Ein satzbereitschaft der schaffenden Heimat. Ewald Schwandt. Am 14. 2. feierte unser Berufskamerad Anton Buchner, Inhaber der Firma Aug. Buchner in München, in voller Frische seinen 70. Geburts tag. Oekonomierat Anton Buchner ist in Gärt nerkreisen weit bekannt und beliebt. Nach dem Tode seines ältesten Bruders übernahm er die Firma, die er heute noch persönlich leitet. Seinem zielbewußten Schaffen ist es zu verdanken, daß der Betrieb den Forderungen der Zeit entsprechend standhält. Auch seiner Gefolgschaft ist unser Jubilar ein guter Be triebsführer. Die Gärtner der Garienbaugruppe München-Schwabing wünschen ihrem Kamera den zu diesem Jubiläum das Beste und hoffen, daß er ihnen noch recht lange erhalten bleibt. J. Weidmann, Ortsfachwart. Am 23. 1. beging Gärtnereibesitzer Hermann Kelting in Elmshorn seinen 70. Geburtstag. Der Gartenbaubetrieb Quirin Vohs in Bonn kann auf ein 60jähriges Bestehen zurückblicken. Der Vater des jetzigen Inhabers war wohl der erste Gärtner im Bonner Bezirk, der schon in den 80er Jahren Tomaten der Früchte wegen zum Verkauf kultivierte. Q. V, Der Gartenbaubetrieb Max Richter in Neu wiederitzsch, der wegen seiner Kakteenzucht' bekannt ist, beging am 1. 1. 1944 das 25jährige Geschäftsjubiläum. Gleichzeitig konnte der In haber der Firma, Herr Max' Richter, mit seiner Gattin Silberhochzeit feiern. Am 28. 1. verschied nach einem arbeits reichen Leben im 78. Lebensjahr der Gärtnerei- besitzer Emil Richter in Dresden. Am 3. 1. geleiteten wir unseren lieben "Be rufskameraden , den Blumengeschäftsinhaber Martin Ebersberg, Nordhausen, zur letzten Ruhe. Einer alten Nordhäuser Gärtnerfamilie entstam mend, verstand er es durch großes Können und Fleiß, sein Blumengeschäft zu einem füh renden Unternehmen von Nordhausen uhd Umgebung auszubauen. Seine hohen, mensch lichen Eigenschaften sichern ihm ein ehren des Gedenken bei allen Berufskameraden. Nach längerem Leiden verstarb am 27. 1. Gartengesialter I. P. Großmann in Dresden. Bei der Anwendung von Mischkulturen ist die Unkrautbekämpfung von größter Wichtigkeit. Sie muß so sorgfältig durch geführt werden, daß das zeitraubende Hacken bei dem verhältnismäßig dichten Stand erspart bleibt. HgLisges - Straelen (Niederrhein). Schriftleitung: Berlin-Charlottenburg, Schlüter- str. 39, Fernruf 92 80 21. - Hauptschriftleiter Horst Haagen, z. Z. Wehrmacht Vertr. Walter Krengel, Berlin-Wittenau. - Verlag Gärtne rische Verlagsgesellschaft, Berlin SW 68, Koch- straße 32. - Druck und Anzeigenannahme Trowitzsch & Sohn, Frankfurt (O.). - Anzeigen leiter Fritz Philipp. Frankfurt (Oder). | d Zeit darauf b hdkönnen sdsein, et engehört, 1 Jshrienigen G Img Wesser E Bewertung Ee teondersl hegen andere aneAnhaltspunl Grundstücke, Get shon nicht gam ichtig zu beve immerhin „Mrt sie nur sysenst sich nachinaz nigstens einen A die Bewertungnl lagen gibt es fi Same jedoch nid engen ist, and sind gegeben: rs tellun g: gs wert Der Herstell sqangenheitswe aSumme aller bi a zusammen, 1 sauen (Gewinn) niertwird. Wir :■ Dauer der ert Otsbäume berech a Vorzug, mit ns tet ermittelt wed . den Nachteil, dabs äe Tragbarkeitset möglich ist Der Erträgst« jeartet Er ist em Reinerträge, devir Obstbäumen erwarte seiner Berechnung. 1 viel unsicherer n bis (treilnqevisheten a l.ÄtalteS.n ertraghihe uh 1 Beide Grölen sind das Risiko bericks also mit einer wei rechnen darf. Ertragswert un stehen nun in betin Beziehungen 1 dan grundsätzid aderen schließen i wert bei niedrigemi deutet hohe Rentab les Verhältnis Unw an aber die Herste größerer Sicherheit rönnen als die Ertra letztere an den erst Dies sind in ganz jenigen Grundsätze Wirischafiswissensd auf die Obstbaumbe müssen, toor es “Wis, L „Der Werahschmny' terbeominkciaf IW, | Ast galt es als a Ir Deutschen grölte üshende Schnme. Ben nachjagen ent Asheinen zu Hau Ar dagegen ti s ‘ Verstandesmensch S Yankee ein iaht M heute objektir i d nmschaat ad ja l wo es um die ix fhl das genane ( Da ursctjgi e Sinn und Versta dchtüxr; da be emmungslos geg d Japaner; da ste ch genaue Nachi ■ und da reis ea Pa England re en amseul mme an rt m Sdmanüberdasdn 34 müsse -, cd Iber Voraussetzag ' 9 ist und niemas j Bavird:demZasn Bünds Vor vrk n steck: camz Es ‘eSand u dieser Wt aer tnserer Fe (8 vir an de 2