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Mueller Vellrag zur Tomatenkultur lm Arellanb Im hiesigen Betrieb mit sehr leichtem Sandboden, der seit Jahren außerdem sehr vernachlässigt war und jahrelang keinen Stall- dung gesehen hatte, nahm ich mir vor zwei Jahren vor, in größerem Ausmaß Tomaten anzubauen. Es kamen zwei Quartiere von je mehreren Morgen in Frage, auf denen Stauden, 8yrinxa vulpi. und ftosa canina, seit Jahren übcrständig waren. Diese Bestände, sowie Unmengen von Quecken, Disteln und Schachtelhalmen muhten erst ansgerodet werden. Nach der groben Entfernung wurde mit dem Kultivator wiederholt kreuz und quer der Boden aufgerisscn und Riescnmcngen Quecken rind Wurzeln wurden abgelesen, erst dann wurde tief gepflügt und nachdem mit dem Häufelpflug in Nord-Süd-Richtung in Meterabständcn Furchen gezogen. Die Sohle der entstandenen Gräben wurde mit dem Spaten gegraben. Alle diese Arbeiten konnten vor Eintritt strengen Frostes im Herbst 1931 beendet werden. Zeitig im kommenden Frühjahr 1032 wurden die Gräben halb mit altem Champignondüngcr, dem Jauche und Torfmull beigegeben war, angefüllt und lediglich die Gräben nochmals mit dem Spaten durchgearbcitet. Es bestand die Absicht, dieselben Quartiere mehrere Jahre hinter einander mit Tomaten zu bepflanzen, und es wurde eine Art Dauer gerüst für das spätere Aufbinden errichtet, um die Arbeit für all jährliches Sehen und Entfernen der Pfühle zu sparen. Die Reihen, etwa 60 m lang, erhielten am Anfang und Ende je einen sehr kräf tigen Wandpfahl, in Zwischenräumen von etwa 4 m, jedoch alle in etwa gleicher Höhe, wurden etwas schwächere Pfähle gesetzt, die meistens betriebseignen Beständen entnommen werden konnten, lieber die Pfähle, je mit einer verzinkten Krampe befestigt, wurden Drähte gezogen, und Mitte Mai wurde mit der Pflanzung vorbe reiteter Tomaten, die in selbstgefertigten 8-cm-Evdtöpfen standen, begonnen. Jeder Ballen war in einen Lehmbrei, dym Uspulun und Solbar zngesetzt war, vor der Pflanzung bis an die ersten Blätter getaucht worden. Es wurden über 30 000 Pflanzen, je zur Hälfte „Dänischer Ex port" und „Westlandia", gesetzt. Die Abstände in der Reihe betrugen 40—50 cm. Nach einmaligem Anziehen wuchsen die Tomaten schnell und freudig nnd zeigten sehr bald ein recht üppiges Wachstum. Schon bald konnte mit dem Aufbinden, nach dem im Gewüchshaus- grotzanban üblichen Verfahren, begonnen werden. Jede der e!n- triebigen Pflanzen erhielt einen Sisalfaden, der unten an der Pflanze mit einem Knoten, oben am Leitdraht mit einer einfachen Schleife befestigt wurde. Nach dem ersten Anziehen wurde nie wieder gegossen, weil es zuviel Umstände gemacht hätte, und auch Nachdüngungen wurden nicht vorgenommen. Die Ernte begann frühzeitig im Juli und betrug je Pflanze durchschnittlich 2,5 kz;. Etwa Anfang August zeigte die Sorte „Westlandia" mancherlei Krankheitsbesall, während „Dänischer Export" durchaus gesund blieb und entschieden höhere Erträge brachte. Schon im zeitigen Frühjahr, Anfang April, war je abwechselnd in einen um den andren Reihenzwischenraum Salat „Diailömg" gepflanzt worden, der bald nach der Tomatenpslanzung abgeerntet werden konnte. Da ganz ohne Zweifel die gesamte Pflanzung, trotz des schlechten Bodens, wohlgelungen war, wurde sie in diesem Jahr (1032) auf denselben Quartieren wiederholt, jedoch wurde diesmal nur die Sorte „Dänischer Export" gepflanzt. Eine neue Düngung wurde in diesem Jahr nicht gegeben und es hat trotzdem der Ertrag befrie digt, so daß ich entschlossen bin, im kommenden Jahr zum dritten mal Tomaten anzupflanzcn. Die Quartiere sind jetzt gegraben, nach einer reichlichen Gabe von altem Champignondünger. In den Pflanzreihen werden in nächster Zeit die Gräben wieder ausge hoben und wieder wird die Sohle mit dem Spaten umgegraben, so daß der Frost recht tief eindringen kann, was ich für besonders vorteilhaft halte. In diesem Jahr waren die Reihenzwischeuräume abwechselnd mit Buschbohnen bepflanzt worden, was ich im nächsten Jahr ebenfalls wiederholen werde. Es wird wieder nur die Sorte „Dänischer Export" zur Anpflanzung kommen. Q Koscd, Gräfendorf. Stroh statt Mfi zur Heizung von Frühbeetlästen Die Bestrebungen, die Gärungswärme von Stroh zur Heizung von Frühbeetkästen in Anwendung zu bringen, bilden seit langem den Gegenstand zahlreicher Versuche. Wie aus einer Arbeit von M. Gorski und I, Grzymala, erschienen in der „Gartenbauwissen schaft", 1033/610, hervorgeht, liegt auf Grund ihrer, seit 1028 durchgeführten Versuche, ein abschließendes Ergebnis vor. Danach sollen die „Strohkästen" den niit Mist gepackten Kästen fast in jeder Beziehung gleichkommcn. lieber die Herrichtung der mit Stroh gepackten Kästen werden folgende Einzelheiten zur Kenntnis ge bracht: 4—7 cm langes Häckselstroh wird in di« Kästen gebracht und sofort mit heißen: Wasser übergossen, und zwar verwendet man für je 10 KZ Stroh 10 I Wasser, in dem etwa 300 x Kalkammon salpeter oder sonstige stickstoffhaltige Düngemittel gelöst sind. Ist der Kasten bis an den Rand gefüllt und sind die Umschläge in glei cher Weise hcrgerichtet, dann wird der Kasten mit Fenstern und doppelten Matten gedeckt und bleibt so 4 Tage lang unberührt stehen. Nachdem die Temperatur auf etwa 25° L gestiegen ist, wird das Stroh festgetreten und nochmals mit der Hälfte der beim Anlegen Verwendeten Wassermenge übergossen, in der gleichfalls etwa 300 § A/? aas c/en Ks/Hs/r ekel' ü/be^ ^oc^e/kc/t/v// „Os5 aaft LsmüLsLau", ftss vsito Kreise lies berulsstänftiscften Lmverbs -TreibAernüsebsus interessieren wirft. — Lin stiinfti^er Mitarbeiter auf ftiesern Gebiet scbreibt uns: „Zu/ mswe 4b/mock/uaA m /ks/k 9 19Z2 /örar gs-cbckkrwa Knck nur an« kOe/rso äse Lsmürsrücb/sr -io/raAso Aanysa m/k cksr S/k/o, m/cd aocö übsr äaüsco so aalt cksmnacd nur /m /nkscens aorror Tra/bxwmürobau» rsw Kona, w»aa Wb ck/s Ssaatworko/iA Var oo/ye^on/easa /vaAsa, cbs rowoöt aor cksr a/r oucd cksr tV/nsnLcöo// on m/cb A«r/ebk,k wm cksa, w //wer sebr kocd^Kkrcön/// /n s/aar boaoacksrsa On/§/no/orb«/k bsboock/s." „Oer Obst- unft Oeinüsebau", ftie bereits irn 7d.ftobrAanx erscbeinenfte kscbtecbniscbe 2eitscbritt ftes fteutscben Lrwerbsobst- unft Gemüseanbaus erscbeint Glitte zeftsn Monats unft kann fturcb jefte ?ost- anstalt 2um kreise von kk/l 1.50 viertel- Mbrlicb Kerogen werften öfter fturcb ften keieksvexdsnci ctes cieutseken Qartendsues s. V. Sarlln bIW 40, Kronprinrenuker 27. eines Stickstoffdüngers auf 10 l Wasser gelöst find. Danach wird in bekannter Weise Erde aufgebracht. Falls nach 4 Tagen eine Temperatur von 25 " C nicht erreicht ist, wird nur ein Teil der an gegebenen Wasscrmenge auf die Strohpackung gegossen der Kasten bleibt daun noch drei weitere Tage gedeckt. Dann wird der Rest des Wassers auf die Packung gegossen. Nach Angabe der Vcrsuchs- ansteller werden, auf 1 m- umgerechnet, einschließlich der Umschläge etwa 60 KA Häckselstroh, 80 I heißes Wasser und 2,5 I<A Kalk ammonsalpeter benötigt, während zum Packen eines „Mistkastens" etwa 4 Zentner Pferdemist erforderlich sind. IV. kr«ng«I, Berlin. Hilfsmittel in -er VetriebSführung Wieder einmal ist die Ernte geborgen. Rückblickend schauen wir auf das vergangne Jahr, um aus Fehlern und den Maßnahmen, die nicht zweckentsprechend waren, gegebenenfalls zu lernen, und diese Erfahrungen bei der Aufstellung des neuen Kulturplans zu berücksichtigen. Am besten kann dies geschehen, wenn ein Betriebs tagebuch geführt wird, in dem alle Arbeiten ständig und sorgfältig eingetragen werden. Von Zeit zu Zeit werden dann Bemerkungen über den Erfolg der Maßnahmen hinzugefügt. Wir werden an Hand der schriftlich niedergelegten Wetterbeobachtungen erst richtig beurteilen können, in wie starkem Maße das Klima sich auf die Kultur auswirkt und wie die einzelnen Sorten sich klimatisch be währt haben. Dann ist es auch leichter, die Eignung der verschiednen Sorten für den Boden festzustellen, zumal wenn kleine Sorten- anbauversuche angelegt wurden. Auch Eintragungen über Arbeits zeiten gehören hier hinein, desgleichen über Erd- und Düngemittel- Verbrauch. Neben den Sortenversuchen lassen sich auch Vergleiche über Arbeitsteilung nnd Kulturmethoden durchführen, ohne irgend wie die Betriebsführung zu stören. Ohne diese Eintragungen in das Tagebuch wird manches in Vergessenheit geraten, aber mit seiner Hilfe läßt sich alles leicht wieder feststellen. Hat man erst einmal ein Jahr lang richtig ein Tagebuch geführt, so wird man die Wichtigkeit eines solchen erst ganz zu würdigen verstehen und bald erkennen, in wie starkem Maße eine ständige und sorgfältige Tagebuchführung den Bctriebserfolg zu erhöhen und zu sichern vernrag. Ergänzt und unterstützt wird der Erfolg Ler Tagebuchführung durch die Aufstellung eines Kulturplaus. Er gewährt einen stän digen Ueberblick, was besonders wichtig ist, wenn mehrere Kulturen in einem Jahr auf einem Stück betrieben werden. Jetzt im Winter ist es Zeit, mit der Aufstellung des nächstjährigen Bepflanzungs- plans zu beginnen, er allein gewährleistet eine zweckmäßige Boden nutzung, die sich oft in der Gesundheit der Kulturen ausdrückt. ü. Ocucker, Berlin, M^ne Verachtungen bet der Anwendung der alten Gurlenerde als Kompostdünger bei Freilandparzellen! Da der Wirtschnslsbetrieb der Rhein. Lehranstalt für Gemüsebau ständig gegen das Auftreten des Wurzelälchens zu kämpfen hat, lag die Befürchtung nahe, daß mit der Verwendung dieser Gurkenerde der Betrieb allmählich vollkommen mit dem Würzelälchcn verseucht wurde. Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß in Gewächshäu sern keine Gemüsepflanze von dem Aelchen verschont wurde. Bei den kurzlebigen Gewächsen wirkt sich das Auftreten des Aelchcms gar nicht oder nur sehr wenig aus, weil die Pflanzen zur Abernte kom men, ehe die Aelchen den Pflanzen merkbar schaden. Diese Beobach tung veranlaßte mich, zunächst die alte Gurkcnerde auf jenen Par zellen zu verwenden, die einen raschen Wechsel in den Kulturen hat te». Da die Aelchen im Freiland sehr ungüirstige Entwicklungs bedingungen finden, ist ihre Vermehrung dort stark behindert. Nur in trocknen, heißen Jahren stellten wir früher, solange die Schwefel- kohlenstoff-Sapikatbehandlung nicht regelmäßig durchgeführt wurde, bei einzelnen Kulturen Schädigungen fest. Heute ist stärkeres Auf treten von Wurzclülchen in den Häusern selten. Haben sich jedoch an den Wurzeln die typischen Verdickungen ge bildet, so lasse ich, bevor noch die Wurzeln verfaulen, diese mittels Grabgabeln entfernen. Die jetzt anfallende Gurkcnerde verwende ich zur Düngung der Freilandparzellcn ohne Rücksicht auf die Art der Kultur. Die Erde wird auf die Fläche, je nach Stärke der not wendigen Düngung, ausgcbreitet und bei der im Herbst oder Winter stattfindcnden Tiefbearbcituug gut mit dem Boden gemischt, wobei das tiefe Wenden vermieden wird. Ein nachträgliches Ueberfahren der bereits bearbeiteten Flächen birgt die Gefahr des stärkeren Austrocknens während des Sommers in sich. Außerdem ergeben sich bei dem nachträglichen lieberfahren der bereits gelockerten Flächen nicht selten Schwierigkeiten. Dieses ist nur bei Frost möglich. Bei zu starkem Frost jedoch macht die Ver teilung der Komposterde Schwierigkeit. In den letzten Jahren gelang es uns, das Aelchen weitgehend zurückzuhalten, so das; wir auch langlebige Kulturen, die besonders anfällig sind, z. B. Schwarzwurzeln, mit dieser Komposterde ohne bemerkbare Schäden düngen konnten. II. Oisges, Straelen (Niederrhein). Erfahrungen mit Fünfwochen-Rettich „Ostergruß" im Gemüseblock Um den Gemüseblock im Frühjahr rationell auszunutzcn, machte ich auch verschiedne Versuche mit dem Fünfwochen-Rettich. Ich wählte dazu den „Rosa-Ostergruß", weil seine schöne rosa Farbe mehr zum Kauf anreizt als der „Weiße Ostergruß". Dies kann nun allerdings auf andren Märkten gerade umgekehrt der Fall sein. Man muß daher schon von Anfang an darauf achten, welche Farbe besseren Absatz bringt. Die Aussaat bzw. das Stupfen dieser Rettiche an Ort und Stelle ist nicht zu empfehlen. Denn es wird hierdurch die Kulturzeit im Blockhaus erheblich verlängert. Man sät daher in Kistchen und im Warmhaus aus, wo die Saat in wenigen Lägen tadellos anfläust. Wenn die Samenlappen gnt ausgebildet sind und bereits die ersten Blättchen hervorstoßen, werden die Rettiche im Block aus gut vorbereitete, aber nicht frische gedüngte Beete Pikiert. Abstand der Reihen 20 cm., in den Reihen mindestens 10 cm. Das Pikieren hat mit Sorgfalt zu geschehen, damit man schöne Ware erzielt. Zwischen die Reihen werden zur restlosen Ausnützung Monatsrettiche gedrillt, wozu sich die kurz laubige, rasch wachsende Sorte „Saxa" bewährt hat. Die Hauptsache, wovon der Erfolg einer Rcttichkultur im Block wesentlich abhäng^ ist das Bewässern. Fehlt es während der Kultur an genügender Feuchtigkeit, so muß man sicher rechnen, daß ein Teil der Rettiche hochgeht. In jedem Gemüseblock sind wohl genügend große Bassins vorhanden, in denen.das Regenwasser sich sammelt. Dieses Waffen das der Kultur im Freien von der Natur aus zukäme, müssen wir im Block stets den Pflanzen zugute kommen lassen. Wir müssen ferner berücksichtigen, daß der Boden unter Glas immer rasch trocken ist nnd die Pflanzen dem schnelleren Wachstum entsprechend auch mehr Wasser brauchen. Darum wässern und nochmals wässern« Gut« Dienste leistet mir zum Entleeren der Bassins die elektrische Schwimmpumpe, mit der die Bassins in kurzer Zeit auf die ganze Fläche entleert sind. Im Februar/März, wenn die Sonnenstrahlen die Kulturen zu höherer Wasserverduustung anregen, nimmt man noch einen Rasensprenger zu Hilfe, so daß der Boden immer ge nügend Feuchtigkeit besitzt. Bei Aussaat Anfang Januar kann man ab Anfang Februar Radieschen und ab Ende Februar bis Ende März Mairettich in bester Qualität ernten. Die pikierten Mar- rettiche sind nicht ganz so glatt, wie bei Aussaat an "Ort urck> Stelle, aber durch sorgfältiges Herrichten und Putzen kann mau diesen kleinen Schönheitsfehler leicht beheben. Selbstverständlich muß man bei der Aussaat so verfahren, daß man 2—3 Sätze im Abstand von etwa 8 Tagen sät. Dadurch fällt die Ernte nicht auf zu kurze Zeit, und man kann die Beete ab Mitte März nacheinander mit Kopfsalat oder Rübkohl bepflanzen, wenig später die Tomaten dazwischen bringen. Die Salatpflanzen, wie auch die übrige Pslanzware kann man ja gleichfalls im Block auf Hängebrettern vorkultivieren. Diese Erfahrungen wurden in eineL heizbaren Block, bei möglichst sparsamem Heizen, gesammelt. L. Lcdmickt, Basel, Kunstdüngerstreuen von Hand Das Streuen von Kunstdünger wird in der Praxis größtenteils! noch von Hand ausgeführt. Es ist besonders bei stark stäubendes oder ätzenden Düngemitteln, wie z. B. Kalkstickstoff, außerordentlich unangenehm, und auch schon bei geringfügigen Verletzungen au de« Händen gefährlich. Ein großer Teil der Kunstdüngergaben, vor allen Dingen auch Kalkstickstoff, wird während der kalten Jahreszeit ausgestreu^ und da es unmöglich ist, beim Streuen die Hand durch Handschuhs zu schützen, macht sich das Hineinfasseu in den oft etwas feuchtet Dünger bei Kälte besonders unangenehm bemerkbar. Es ist daher! versucht worden, das Streuen nicht mehr mit der bloßen Hand aus-« zuführen, sondern mit Hilfe einer kleinen Streuschippe. An der Versuchsanstalt für Landarbeitslehre in Pommritz wurdet sehr eingehende und zahlreiche Streuversuche durchgeführt, um ÄG Frage zu klären, ob mit der Streuschippe eine ähnliche Gleichmäßig» keit der Düngerverteilung erzielt werden kann, wie mit der bloßes Hand. Es wurde zunächst versucht, durch verschiedne Formen dar Streuschippen eine gleichmäßige Düngerverteilung zu erzielen. Vox allen Dingen muhte man ein zu schnelles Abgleiten des DüngeiD von der Streuschippe zu verhindern suchen, da beim Ausholen sonst sehr leicht größere Mengen Dünger herunterfallen und „Dünger kleckse" verursachen. Durch keine der zahlreichen Schippenforme« konnte das restlos vermieden werden. Das führte dann schließlich dazu, die Arbeitsweise mit der Streuschippe, also die Technik des Streuens zu ändern. Während man sonst beim Streuen mit der rechten Hand einen Wurf von rechts nach links ausführt und derk Dünger in der Gehrichtuug nach vorn streut, muß man mit de« Streu schippe den Wurf von links nach rechts ausführen und den Dünger dadurch seitlich, eher sogar etwas über die Schulter nach rechts hinten streuen. Durch diese Arbeits« weise wird mit der Streuschippe eine sehr gute und gleichmäßige Düngerverteilung erzielt. Das Ergebnis der Versuche war folgendes: 1. Bei derselbe,. Streubreite wie mit der bloßen Hand ist dis Düngerverteilung gleichmäßiger. 2. Man kann mit Hilfe der Streuschippe etwa 1 bis 1,5 m breiter streuen als mit der bloßen Hand und erzielt dabei die selbe Gleichmäßigkeit der Düngerverteilung wie mit der bloßen! Hand. 3. Dadurch wird die durchschnittliche Streuleistung entsprechend! gesteigert. 4. Man kann mit Handschuhen streuen und dadurch die Hand vor gesundheitsschädlichen Einwirkungen durch ätzende Dünge mittel und vor Kälte und Nässe schützen. 5. Die Belästigung des Streuens durch stäubende Düngemittel ist geringer, da nach der Seite und nicht nach vorn gestreut wird. Da die Streubreite bei Verwendung der Streuschippe größer ist, war es erforderlich, möglichst große Streuwannen zu verwenden. Bisher wurden die Streuwannen an einem Gurt, der über eine Schulter geführt war, getragen. Um das Tragen einer größeren Düngemenge zu erleichtern, wurde ein Tragegurt entwickelt, der die Last gleichmäßig auf beide Schultern und den ganzen Rücken verteilt. (Nr. 11/1033 der Mitteilungen der Gartenbau- und Friedhofs-Berufsgenossenschast, Kassel.) Worüber wurde in Heft 111^933 „Oer Obst- und Gemüsebau" berichtet? Das kürzlich erschienene Heft 11/1033 „Der Obst- und Gemüse« kau" interessiert gemüsebaulich einmal durch die Bekanntgabe der Gemüsesorten-Anbauversuchsergebnisse der Lehr- und Forschungs« anstatt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim a. Rh., bei denen sowohl Freiland- wie Treibgemüsesorten geprüft wurden« Weiterhin weist A. Mähler, Berlin, auf die Vorzüge der Treibkohk- rabi-Neuheit „Praga" hin. Für Lie Bekämpfung der Zwiebelrotz« krankheit und Ler Engerlinge werden von andrer Seite wertvoll« Hinweise gegeben. Wichtig und interessant sind auch Meinungs äußerungen der Praxis über die „Ott"-Anzucht-Topfballenmaschine« In einem weiteren Artikel beweist Dr. E. Schröder, Heide (Hohe stein), auf Grund eigner Versuche, daß holländisches Saatgiü keineswegs Loden ständischem deutschem Saatgut vorzw- ziehen ist. Ein ausführlicher, zahlreich bebilderter Artikel besaßt sich mit den rund um das Kraftwerk Wiesmoor auf Len ostfriesischeü Hochmooren entstandenen Gemüsetreibkulturen. Probeheft von „Der Obst- und Gemüsebau" versendet die Schriftleitung auf Au» fordern kostenlos. 66. Für den Inhalt verantwortlich: O. Goetz, Berlin-Karlshorst. Di« nächste Nummer dieser Beilage erscheint am 28. 12. 1933«