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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 50.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193300001
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19330000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19330000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 50.1933
-
- Ausgabe Nr. 1, 5. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 2, 12. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 3, 19. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 4, 26. Januar 1933 -
- Ausgabe Nr. 5, 2. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 6, 9. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 7, 16. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 8, 23. Februar 1933 -
- Ausgabe Nr. 9, 2. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 10, 9. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 11, 16. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 12, 22. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 13, 30. März 1933 -
- Ausgabe Nr. 14, 6. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 15, 13. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 16, 20. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 17, 27. April 1933 -
- Ausgabe Nr. 18, 4. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 19, 11. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 20, 18. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 21, 25. Mai 1933 -
- Ausgabe Nr. 22, 1. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 23, 8. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 24, 15. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 25, 22. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 26, 29. Juni 1933 -
- Ausgabe Nr. 27, 6. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 28, 13. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 29, 30. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 30, 27. Juli 1933 -
- Ausgabe Nr. 31, 3. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 32, 10. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 33, 17. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 34, 24. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 35, 31. August 1933 -
- Ausgabe Nr. 36, 7. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 37, 14. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 38, 21. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 39, 28. September 1933 -
- Ausgabe Nr. 40, 5. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 41, 12. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 42, 19. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 43, 26. Oktober 1933 -
- Ausgabe Nr. 45, 9. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 46, 16. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 47, 23. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 48, 30. Neblung (Nov.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 49, 7. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 50, 14. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 51, 21. Julmond (Dez.) 1933 -
- Ausgabe Nr. 52, 29. Julmond (Dez.) 1933 -
-
Band
Band 50.1933
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- Gartenbauwirtschaft
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Nr. 17 * Jahrgang 1933 SO. cisn „SsrUrisr Qsi-ir-»Sr-8Önss" Berlin, 27. April 1933 Gehr richtig! Auf einer Versammlung der Bez.-Gr. Breslau waren die Ausführungen des LandcsverbandSvor- sitzenden Tillack, dog der Zwang zum berussstän- dischen Zusammenschluß in absehbarer Zeit lammen werde, durch allgemeines „Bravo" unterstrichen Warden. Der Geschäftsführer der Gemüse-Verwer- tuugs-Genossenschaft Tonndorf griff dieses „Bravo" auf und empfahl den Bravorufern, entsprechend zu handeln! Seine Ausführungen haben nicht nur für die Zusammenfassung des Ab satzes, sondern auch für die Berufsorganisation Gül tigkeit. Wir geben sie daher nachstehend wieder. Die Schriftleitung. Amüsant war für mich Ihr begeisterter Zuruf „Bravo" — so sprach Geschäftsführer Tonndorf wörtlich weiter — als Herr Tillack Ihnen Mittei lung darüber machte, daß aus Grund seiner letzten Berliner Eindrücke demnächst mit gewissen Organi sations-Zwangsmaßnahmen, die geeignet seien, ge ordnete Marktverhältnisse zu schaffen, zu rechnen sei. Wenn Cie einen derartigen organisatorischen Zusammenschluß wirklich gulheißen, warum wollen Sie daun noch warten, bis Sie dazu gezwungen werden? Es ist Ihnen während der letzten Jahre, besonders jedoch während der letzten Zeit immer wieder von berufener Seite nahegelegt worden, sich Ihre Belange auf dem Wege der Gemeinschafts arbeit, getreu dem Wahlspruch unsres jetzigen Volks kanzlers Adolf Hitler, demselben Wahlspruch, der früher schon das Leitmotiv der Genossenschaftsidee war, „Gemeinnutz geht vor Eigennutz", zu sichern. Praktische Beispiele der Richtigkeit einer solchen Einstellung sind von Ihnen außer unsrer hier be reits ca. 7 Jahre erfolgreich tätigen Gemeinschafts arbeit (Gemüse-Verwertungs-Genossenschaft) zur Genüge vor Augen geführt worden. Mit dem „Bravo"rufen allein ist wenig getan. Das Leit motiv unsrer Zeit, „Gemeinnutz geht vor Eigen nutz", kann nicht dadurch nutzbringend wirken, daß Sie mit hocherhobner Hand die Gemeinschaftsbetäti- gung begrüßen, während Sie mit der andern die Kastanien verzehren, die die andern gesammelt haben. Die heutige Zeit verlangt auch in Ihrem eignen Interesse nicht nur eine große Geste, sondern auch eine rnnre Einstellung zu ihr und ehrliche Mitarbeit. Und wenn ich mich heute, wo die Wahrheit wieder siegen soll, an Sie, meine sehr verehrten Gärtnerfrauen wende, dann tue ich es, weil auch Sie mir meine langjährigen Erfah rungen darüber nicht absprechen können, daß es zum großen Teil an Ihnen lag und liegt, eine der artige Gemeinschaftsarbeit zu fördern oder zu untergraben. Tie allernächste Zeit wird lehren, ob wir alle für diese Zeit reif, dieser Zeit würdig sind. Handelsvertrag mit Holland Die seit Wochen in Berlin geführten deutsch- holländischen Handelsvertragsverhandlungen sind am 25. d. Mts. abgeschlossen worden. Bei den Ver handlungen über die Gartenbau-Positionen ist der Neichsverband hinzugezogcn worden. Einzelheiten werden baldmöglichst in der „Gartenbanwirtschaft" veröffentlicht werden. Or. 8. Der italienische Gartenbau, der seither dem Landwirteverband, der Confederazione degli Agri- coltori, angeschlossen war, ist nunmehr in einem besonder» Fachverband zusammengesaßt worden. In der neuen „Nationalsektion des Gartenbaus" sind alle Zweige des Gartenbaus in den Untersek tionen „Südfruchtbau, Blumen-, Zierpflanzenbau, Baumschulen und Medizinal- und Würzpflanzen bau" zusammengefaßt. Die Gesellschaft zur Förderung deutscher Pflan zenzucht (G. F. P.) kann in diesem Jahr auf ihr 2öjühnges Bestehen zurückblicken. Gründer der Ge sellschaft ist Or. st. c. L. Kühle, der noch heute als Vorsitzender an der Spitze der Gesellschaft steht. Dem Vorstand der Landwirtschaftskammer für das Staatsgebiet Hamburg, Dipst-Landwirt Brand, ist die Amtsbezeichnung „Landwirtschaftsrat" ver liehen. Der Gewüsebaunerein e. G. m. b. H., Braun schweig, teilt mit, daß in der außerordentlichen Generalversammlung vom 10. 4. die Auflösung der Genossenschaft einstimmig beschloßen worden ist. * Wie wir von zuständiger Stelle hören, wird der Preußische Finanzminister von der durch die Ver ordnung vom 31. März 1933 gegebenen Ermächti gung, die Erzeug erb etrieie in Gesellschaftsform schon jetzt der Gewerbesteuer zu unterwerfen, kei nen Gebrauch machen. In den Speisewagen werden jetzt deutsche Aepfel angeboten mit der Bezeichnung „Deutsches Obst", Sorte Ontario, Obstgut Wolfersdorf. « — Lresssvartel Lotort Werbemittel bestellen! Arbeitsruhe am Mai Der 1. Mai ist durch Rcichsgcsetz oom 10. April 1933 (ReichSgcsctzbl. I S. 191) zum Feiertag der nationalen Arbeit bestimmt worden. Für diesen Tag finden die für den Ncu- jahrstag geltenden reichs- und landesgesetzlichen Bestimmungen Anwendung. Das bedeutet, daß der 1. Mai als allgemeiner Feiertag und Fcsttag anzusehcn ist. Dem Neujahrstag wurde der 1. Mai deshalb gleichgestellt, weil für den Neüjahrstag die gesetzliche Regelung in den einzelnen Ländern des Reiches am einheitlichsten ist. Bisher konnte unbefugtes Fernbleiben von der Arbeit am 1. Mai zur fristlosen Entlassung führen; dies ist jetzt nach der Erklärung zum allgemeinen Feiertag nicht mehr möglich. Die Arbeit ist auf solche Beschäftigungen beschränkt, die auch an Festtagen zulässig sind, d. h. aus naturnotwendige Arbeiten, wie Heizen, Lüs ten, Beschatten, Gießen, Decken, Gewitter- und Frostgefahr, Herrichten und Abliefern bestellter Ware usw. Für die nicht naturnotwendigen Arbeiten ist unbedingte Arbeitsruhe angeordnet worden. Die Durchführungsverordnung vom 2V. April 1933 verfügt für den 1. Mai Entloh nung der Arbeitnehmer. Das Monatsgehalt oder der Wochenlohn darf wegen des Feiertags nicht gekürzt werden, auch der Tage- oder der Stundenlohn ist voll zu zahlen. Soweit nach den gültigen Tarifverträgen ausfallende Arbeitszeiten an Wochcnseiertagen zu bezahlen sind, muß die Entlohnung nach diesen Vorschriften erfolgen. Wenn ein Tarifver trag nicht abgeschlossen ist oder aber derartige Bestimmungen nicht enthält, so ist in jedem Falle der regelmäßige Verdienst für die ausfallende Arbeitszeit zu zahlen. Der Arbeit nehmer erhält also den Lohn, den er als Arbeitsverdienst für einen Wochentag beziehen würde. Den Arbeitskräften, denen für Sonntagsarbeit regelmäßig Sondervergütungen ge währt wurden, stehen diese Sondervergütungen auch für die am 1. Mai geleisteten Arbeiten neben dem vollen Tagelohn zu. Beispiel: Hat ein Arbeitnehmer bisher für die naturnotwcndigen Arbeiten (Heizen, Lüften, Beschatten usw.) an Sonn- oder Feiertagen besondere Entschädigungen erhalten, so stehen ihm am 1. Mai der volle Tagelohn und, wenn er die notwendigen Arbeiten leistet, auch die Sondervergütungen zu. Solche Arbeitnehmer, die nicht täglich im Betriebe beschäftigt werden, erhalten Lohn für den 1. Mai (Montag) nur dann, wenn sie regelmäßig an Montagen im Betriebe tätig sind. Zu Nachleistung der durch den Feiertag ausgefallenen Arbeit sind die Arbeitnehmer nicht verpflichtet. Die Vorschriften in den verschiedenen Gesetzen über gesetzliche Feiertage finden auch für den 1. Mai Anwendung. Friste n, deren Ende auf diesen Tag fallen würde, lausen erst mit dem folgenden Werktag ab. Dies gilt insbesondere für die Fristen in Prozessen. Gerichtliche Termine dürfen nur in Notfällen, Zustellungen und Vollstreckungshandlungen nur mit rich terlicher Erlaubnis durchgesührt werden. 61. Gleichschaltung im Bund deutscher Baumschulenbesiher und in der Azaleenzüchter-Bereinigung Am Sonntag, dem 23. April 1933, fand eine Aussprache zwischen Vertretern des B. d. B. und der Vereinigung der Azaleen- und Erikenzüchter sowie den Führern des Reichsverbands des deur- schen Gartenbaues e. V. im Beisein des Präsidenten und Direktors der Fachkammer für Gartenbau in Dresden statt, an der auch der Hilfsreferent für Gartenbau beim Gau Sachsen der NSDAP, teil nahm. Zur Behandlung stand die Frage der Gleichschaltung der beiden Vereinigungen und deren Einschaltung in den Reichsverband. Nach Klärung der Sachlage konnte erfreulicherweise auf allen Seiten weitgehendes Verständnis für die Notwen digkeit einheitlichen Vorgehens festgestellt werden. Die Vorbereitungen auf feiten des B. d. B. werden durch die Herren Berndt-Zirlau und Scholz-Coswig weitergeführt. Baumschulenbesitzer Berndt-Zirlau wurde gleichzeitig in den Führerbeirat des Reichs verbands berufen. Auch die Azaleenzüchter-Vereini gung wird in Kürze entscheidende Beschlüsse fassen. Gelingt das Einigungswerk, woran bei dem guten Willen auf allen Seilen nicht zu zweifeln ist, so dürfte die Eingliederung in den Reichsverband vor aussichtlich derart erfolgen, daß beim Reichsverband ein besonderer „Fachausschuß für Baumschulwescn (B- d. B-)" eingerichtet wird, der mit eignem Ge schäftsführer im Sinn der bisherigen Arbeit des B. d. B. die Interessen der Baumschulenbesitzer wahrnimmt. Die Vereinigung der Azaleen- und Erikenzüchter würde als „Sonderausschuß" im gleichen Sinn dem Fachausschuß für Pflanzenbau des Reichsverbands eingegliedert werden. Seitens der Führer des Reichsverbands wurde die Erklärung abgegeben, daß der Schutz der Produktion ihre vornehmste Ausgabe sein werde und daß die Einheitsorganisation die größten Möglichkeiten böte, auch dem Schleuder unwesen zuleibe zu gehen. vr. O. Schläft -er Gartenbau immer noch? Vorsichtig, allzu vorsichtig wird in dem Schrift satz „Und der Gartenbau?" in Nr. 14 der „Garten bauwirtschaft" darauf hingewiesen, daß es an den Führern liegt, ihre Zeit zu erkennen. Ist die Zeit für den Gartenbau noch nicht reif, trotz aller Um wälzungen aus politischem und wirtschaftlichem Ge biet? Schlafen die Gärtner immer noch? Ich glaube, sie erkennen ihre Zeit nicht! Trotzdem die zoll politische Behandlung des Gartenbaus während der letzten Wochen schon jetzt eine äußerst verdächtige Aehnlichkeit mit all dem aufweist, was vor etwa drei Jahrzehnten ebenfalls geschehen ist: im großen Rahmen der Wünsche der Landwirtschaft spielen die jenigen des Gartenbaus, sobald es wirklich darauf ankommt, keine große Ralle, man geht darüber hin weg, solange kein insoweit geschlossener Berufsstand dahinter steht, der imstande ist, sich durchzusetzen. Gemessen an den Erfordernissen der Jetztzeit stehen wir im Gartenbau hinsichtlich des Zusam menschlusses heute noch genau so weit zurück wie vor drei Jahrzehnten, trotz allen Aufwands an Worten und an Schreibpapier in den letzten Jahren. Trotz der in dem großen Strauß unsrer Fachzeitungen sowie auf allen Versammlungen immer wieder be tonten Notwendigkeit des Zusammenschlusses han delt man nach dem Grundsatz ,Hannemann, geh du voran!" Das Bestehende aber wird kritisiert von allen Seiten mit der Behauptung, daß nur „gesunde, freie, - unbeeinflußte" Meinungsäußerung den Be ruf fördern könne. Daß man gleichzeitig der Zer splitterung, den Gegensätzlichkeiten immer wieder Tor und Tür öffnet und damit an dem Bestand eines sich anbahnenden Zusammenfindens immer wieder in gefährlicher Weise rüttelt, wird nicht genug erkannt, weil man alles durch die Brille der eignen Ziele, der persönlichen Bestrebungen sieht. Trotz der in den letzten Jahren bis zur Verwir rung verzapften vielseitigen „volkswirtschaftlichen Aufklärung" scheint es selbst vielen an führenden Stellen stehenden Berufsangehörigen noch immer nicht aufgegangen zu sein, daß die Frage des fach lichen Zusammenschlußes nie und nimmer gelöst werden kann, wenn persönliche Betrachtungen den sachlichen vorangestellt werden. Dies geschieht aber tatsächlich, wenn immer wieder angebliche Persön liche Mängel im R. d. d. G. herausgestellt werden. Sind sie aber vorhanden, so kann man sie nie und nimmer dadurch bessern, daß inan dem Reichs verband sernbleibt oder negative Kritik übt. Fach leute, die sich hierin erschöpfen, sind eben keine Führer; sie gehören nicht an ihren Platz! Von Führern muß man verlangen, daß sie über der Sache stehen, daß sie persönliche Gehässigkeiten vermeiden, daß sie vorhandene Gegensätze auszu- gleichen verstehen. Ja, wirkliche Führer müssen ihrer Sache so sicher sein, daß sie imstande sind, erforderlichenfalls ihre Teilgebiete einem großen Ganzen unterzuordnen. Dies bezieht sich vor allem auf das reichliche Dutzend gärtnerischer Verbände einschließlich derjenigen der gärtnerischen Beamten sowie der Gartenarchitekten, die noch außerhalb, wenn nicht geradezu gegensätzlich zu einem „Reichs verband" stehen. Wollen sie alle ihre „un antastbare" Selbständigkeit auch jetzt noch so lange behalten, bis sie alle miteinander über kurz oder lang einsehen müssen, daß sie, daß der gesamte Gartenbau wieder einmal zu kurz gekommen ist? Wo sind die weitsichtigen wirklichen Führer, die we nigstens jetzt, in dieser Zeit der wirtschaftlichen Neu orientierung, den Weg zueinander firrden? Erkennen die Führer im Gartenbau nicht die überragende Bedeutung der sich ohne Zweifel au- bahnendeu, ganz neuartigen Vertretung sämtlicher Berufe bei den Regierungen? Kommen wir auch hier wieder zu kurz, dann wehe uns! Dann trifft die nicht auszudenkende Schuld alle diejenigen, die für einheitlichen Zusammenschluß des deutschen Garten baus nicht im positiven Sinne mitgearbeitet haben. Durch Forderungen, Entschließungen, Proteste usw. wird man sich in Zukunft noch viel weniger durchsetzen können als bisher. Deshalb heißt es jetzt: Handeln! Keine Polemik! Sondern Zusammen schweißen des Bestehenden zu einem Ganzen! Lr. Weickert. Zum I.Mai Wie oft haben wir in den vergangenen Jah ren mit Schmerz und Bitternis am'l. Mai die Kolonnen verhetzter Volksgenossen unter den Bannern des volksfremden Bolschewismus an uns vorüberziehen sehen. Wie ost haben wir uns innerlich aufgelehnt gegen diese verhetzen den und seelenzersetzcndcn Aufzüge, die am Ende nichts andres zum Ziel hatten als den Kamps aller gegen alle, die am Ende nur in blutigem Straßenkampf deutscher Volksgenos sen gegen Volksgenossen gleichen Blutes ende ten, während die Drahtzieher und Hetzer im Hintergrund blieben. Unter dem Einfluß einer seelischen und geistigen Verflachung, die sich in dem durch Krieg, Revolution und wirtschaft lichen Niedergang zermürbten deutschen Volke nur allzu leicht einfressen konnte, wurde das deutsche Volk schließlich physisch und psychisch so geschwächt, daß es jenen Volksgenossen und rasfesremden Menschen, die sich Arbeiterführer nannten, nur allzu leicht gelang, aus der deut schen Maifeier, die ein Gruß an die Sonne und den Frühling, also an das Leben war, einen Haßgesang des Klassenkampfes zu machen. Nun ist Deutschland von denen befreit, die ehrlichen deutschen Menschen den Glauben an die volkhafte Verbundenheit aus der Seele rissen und ihnen vorschwindelten, daß nicht das eigene bluts- und wesensverwandte Volk in der Ge samtheit seiner Stände die Grundlage eigener Lebensgestaltung sein könnte, sondern daß die — auch international verbundene — K lasse allein das Primäre sei. Verstrickt in diesem Wahn, der von tausendfältiger Propa ganda geschürt und durch Sünden und Fehler der Volksgenossen auf der anderen Seite ge fördert wurde, konnte das Gift „Klasseuhaß" das deutsche Volk immer mehr anseinanderreißen. Diese Zeilen sind endgültig vorüber. Tas Volk ist erwacht, ist zu sich selbst zurückgekehrt. Geboren im großen Erleben gemeinsamen Kampfes und Sterbens um die Erhaltung des Volkes, gewachsen unter der Obhut eines Man nes, dem die Rettung seines Volkes Lebensauf gabe geworden ist, kam in diesen Tagen jener Geist zum Durchbruch, der allein ausbauend sein kann: der Geist der blutsmäßigen Verbun denheit. „Wir fühlen", sagt Wolf Eschenlor in Flexens gleichnamiger Novelle, „wir haben bisher auf unserem Weg immer zu viel auf die eigenen Füße und zu wenig in die Gesichter der anderen gesehen. Ist's nicht so?" Mit diesem Geständnis sollten wir alle unseren 1. Mai be ginnen, dann wird uns der Sozialismus der Tat nicht schwer fallen. Neben dieser ideellen Bedeutung ist dieser 1. Mai als Tag der nationalen Ar beit ein Tag von hoher wirtschaftlicher Be deutung. Ist man bereit, den großen ideellen Wert der nationalen Arbeit anzuerkennen, dann wird man auch um so eher bereit sein müssen, auch das Produkt dieser nationalen Arbeit besonders in den Vordergrund zu stel len. Seit Jahren sind in vielen deutschen Städten „Deutsche Wochen" durchgesührt wor den, ohne daß es möglich gewesen wäre, ihnen überall die innere Werbckraft zu geben, die von ihnen ausgehen sollte. Seit Jahren ver suchen Organisationen verschiedenster Art den deutschen Verbraucher für die deutsche Ware zu gewinnen. Jetzt am Tage der nationalen Ar beit heißt es, den Bekennermut auch in die Wirklichkeit umzusetzen. Wer jetzt bereit ist und sich entschließt, in den Reihen der Millionen schaffender Menschen den Tag der nationalen Arbeit zu feiern, der muß auch bereit sein, die deutsche Ware zu bevorzugen. Auch hier ver langt das äußere Ereignis inneres Bekenntnis. Denn das ist auch der Wille der Regierung, daß dieser Tag nicht allein ein Bekenntnis zur Arbeit als hohem ethischen Gut wird, sondern die Regierung hat den Willen, den Tag auch zum Bekenntnis zur deutschen Ware zu machen. Damit wird auch den werblichen Bemühungen des Gartenbaus, die deutsche Hausfrau und die deutschen Händler für seine Erzeugnisse zu ge winnen, eine Grundlage zu erfolgreicher Wei terarbeit gegeben. Wer von unseren Abnehmern bereit ist, den 1. Mai mit der großen Masse des Volkes als Tag der nationalen Arbeit zu feiern, der muß, so er sich nicht selbst betrügt, bereit sein, immer zunächst der deutschen Ware zum Absatz zu verhelfen. Daß dieser Wille zur aktiven Mitarbeit am Wiederaufbau der nationalen Wirtschaft lebendiger geworden ist, daran dürfen wir nicht zweifeln. Wo dieser Wille aber noch schwach ist, wo man immer noch nicht bereit ist, zuerst nach der deutschen Ware zu greifen, da wollen wir auch in Zukunft an den Tag der nationalen Arbeit erinnern. 8v«
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