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MukundLvden <16IN Instl3.lt ^eudsrunZ 6er ^nordnunZ des keicksnäkrsisuds über Preise und Preisspannen iür VsumsckulerreuAMSse vom 20. 2.1034 — Verordnung über ' LinisksleUen iür die in das ^ollinland eingehenden Sendungen von roben Kirsciien — brmsbigung des brükkariokielrolls — Oer Osr- lenbau im Ausland — Pose, Oarten, 8taat — OsNenbsu im Oienst deutscker Liadilculiur — XVacksiumsstand von Oemüse in den blsupt- gemüsegebieien um MUe Vrackmond (Juni) 1034 — lag der Oeutscben Pose — poseniest in Vsngerkausen — Von Posen im Oarten — Deuiscbe posenrückier — possntsge in Langerbausen — Veste Posenneubeilen der letzten drei Iskrs kür deutscbe Oarten — Kletterroselmsukeii „11. Sebmid" — Kletterrosen, parbrosen und pcchantbarosen im possrium in Sangerbsusen — Preisliste kür Vaumsebulerreugnisse iür Herbst I034tprübjakr 1935 — Streitirsgen im Obstbau — Oesundkebsdienst in der Obstplsntsge — Jetrt notwendiger pbsnrenscbutr im Obstbau — Leseitigung des Hausierbandeis — Volbsbotanib: Oer Kirscbbaum. Nummer 28 Hauptschriftleitung Äerlin 8>V st st tzafenplatz 4. Fernruf V 2,0081 81. Jahrgang Äemfsständische Dirtschastszeitung des deutschen Gartenbaues Amtliche Zeitschrift für den Gartenbau im Reichsnährstand Berlin, Donnerstag, den 12. Heumond (Juli) 1934 Aen-erung -er Anordnung des Reichsnährstands über Preise und Preisspannen sürBaumschulerzeugnisse vom20.2.4934 (D. R -Anz. Nr. 4Z 1934). Dom S. 7.1934 Für die Verkaufszeit der Baumschulen Herbst 1934 bis Frühjahr 1935 treten folgende Aenderun- gen und Ergänzungen der Anordnung des Reichs nährstands vom 20. 2. 1934 in Kraft: Zu Gruppe „Rosen": „Bei Abnahme bis zum 31. 12. 1934 können bis 10 v. H. weitere Preis ermäßigungen für Wiederverkäufer gewährt werden." Rosen, Hochstämme, 100/140 cm Stamm höhe, 100 Stück 150.— NU Rosen, Hochstämme, 15/100 cm Stamm ¬ höhe, 100 Stück 120.— NU Nach Gruppe „Obstbäume" wird als neue Gruppe „Obstwildlinge" eingefügt: Vogelkirschenwildstämme mit ' Kronen 100 St. 130.— Nik Vogelkirschenwildstämme, Heister, 3j-, ca. 250 cm u. darüber 100 St. 100.— NA Gruppe „Ziersträucher", Gr. I 100 St. 30.— NA eingefügt wird: „veredelte Flieder", 8—12 Tr. ... 100 St. 106.- NA Gruppe „Heckcnpflanzen, Nadelhölzer" wird er gänzt und wie folgt neugefaßt: Heckcnpslanzen, Laubhölzcr IM Stck. 1000 Stck. NA NA Kruppe I, 20— 30 cm . , 25.— 200.— Gruppe II, 40— 60 cm , . 25.— 200.— Gruppe III, 80—100 cm . , 40.— 320— Gruppe IV, 60— 80 cm , . 25.— 200.— Gruppe V, 60— 80 cm . , 30.— 240.— Heckenpflanzen, Jungpflanzcn, Laubhölzer Gruppe VI: 1000 Stck. 10000 Stck. NA NA Ahorn (^4. campest re), 3j. v., 40—65 cm . . . . 40.— 360.— Hainbuche (L. detuius), 3j. v., 40—65 cm ... . 40.— 360.— Dorn (L. monogerm) 3j. v., 4—6 mm 20.— 180— Liguster (V. ovabkobum u. vulgare) ab 2 Triebe, 30—50 cm 25.— 225— Heckenpslanzcn, Immergrüne, Ballcnpslanzen Gruppe VII: 100 Stck. 1000 Stck. NA NA Eibe (T. bsccata), 30—40 cm 70.— 560— Lebensbaum (Tb. occiden- tsiis), 40—60 cm . . . 70— 560.— Heckenpslanzen, Immergrüne, ohne Ballen Gruppe VIII: 100 Stck. 1000 Stck. NA NA Buxus, Büsche ohne Ballen, 15—SO cm 25.— 200.— Mahonien, Büsche, ohne Ballen, 20—30 cm . . . 20— 160— Eibe (T. kaccsta), 2 mal v., 20—30 cm ... . 25— 200— Lebensbaum (Tb. occidsn- tslis), 2mal v.,40—60cm 25.— 200.— Verordnung über Einlaßstellen für die in das Zollinland eingehenden Sendungen von rohen Kirschen Auf Grund des Z 2 der Verordnung zur Abwehr der Einschleppung der Kirschfliege vom 27. 4. 1929 (RGBl. I, S. 92) wird lt. Reichszollblatt Nr. 73, 1H34, in Abänderung der Verordnung über Einlatz stellen für die in das Zollinland eingehenden Sen dungen von rohen Kirschen vom 7. S. 1929 (Deut scher Reichsanzeiger Nr. 105 vom 7. 5. 1929) ver ordnet: Rohe Kirschen dürfen, soweit ihre Einfuhr nicht verboten ist, bis auf weiteres auch über die Zoll ämter Herzogenrath (Aachener Str.), vor Zittau und Voitersreuth eingesührt werden. Tas Zollamt Straß kommt als Einlaßstelle für die in das Zollinland eingehenden Sendungen von rohen Kirschen in Wegfall. Berlin, den 11. 6. 1934. Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft. I. A.: Or. Voss. Der Reichsminister der Finanzen. I. A.: Lenst. Ermäßigung -es FrühkartofselzoUs Um eine geregelte Versorgung derBevölkerung mit auf NA 2.— je dr gesenkt. Am 1. August 1934 tritt Frühkartoffeln auf jeden Fall zu gewährleisten, hat der Zoll von NA 6.— wieder in Kraft, da zu diesem die Reichsregierung, wie aus einer soeben im Zeitpunkt deutsche Kartoffeln in völlig ausreichen- - Reichsanzeiger veröffentlichten Verordnung hervor- dem Umfang zur Verfügung stehen. geht, den Kartosfelzoll bis. 31. 7. 1934 von M 6— Oer Gartenbau im Ausland Hottan- vernichtet Riesenmengen von Johannisbeeren Wie die holländische Zeitung „Telegraas" meldet, wurden auf der letzten Versteigerung in Drunen 40 000 lcg Johannisbeeren angeboten. Da eine Ab satzmöglichkeit für dieselben nicht vorhanden war, mußten sie vernichtet werden. Auch auf der Ver steigerung in Blifmen fielen 50 000 kg Johan nisbeeren infolge Absatzmangels der Vernichtung anheim. Bulgariens Obstbau macht Fortschritte Die halbamtliche „Bulgarie" beschäftigt sich in letzter Zeit recht Hausig mit Fragen des bulgarischen Obstbaues. Aus ihren Verüssentlichungen lassen sich sehr aufschlußreiche Ucberbiicke über den Stand des bulgarischen Obstbaus entnehmen. Daß der selbe iri Bulgarien in den letzten Jahren bemer kenswerte Fortschritte gemacht hat, ist bekannt. Diese Entwicklung ist eine natürliche Folge der Auswirkungen der Landwirtschaftskrise, die das kleinbäuerliche Bulgarien in besondrem Maß er faßt hat. Der Prei'sverfall für die wichtigsten Er zeugnisse des Ackerbaus hat die Aufmerksamkeit der bulgarischen Bauern auf den Obstbau gelenkt. Für Obst ließen sich immer noch verhältnismäßig gute Preise erzielen. Infolgedessen hat die Anbaufläche in Bulgarien in den Jahren seit 1927 eine Ver ¬ größerung um das Zehnfache erfahren. Sie beträgt Ktzt 2200 im. Am meisten angebaut werden Pflau men. Neuerdings bevorzugt man allerdings Wal nüsse, weil hier die Preise immer noch am höchsten waren. Die Zahl der Apfel-, Birn- und Kirsch bäume ist in Bulgarien verhältnismäßig gering. Eine bedeutende Rolle spielt der Anbau von Taseltrauben. 1933 konnte Bulgarien 1014 Mil lionen kg im Wert von fast 85 Millionen Lewa ausführen (100 Lewa — 3,05 NA). Hauptabneh- mer ist Deutschland gewesen; geringere Mengen gingen nach Oesterreich, Polen und der Schweiz. Um möglichst ausschließlich hochwertige Obstsorten zu züchten, hat das bulgarische Landwirtschafts- Ministerium 35 Baumschulen anlegen lassen bzw. aus Privathand übernommen, die jährlich 600000 Jungbäume an die Bauern zu niedrigsten Preisen abgcben. Zahlreiche Obstbauern wurden durch die Landwirtschaftskammern durchgebildct. Die Obst- ausfuhr unterliegt einer staatlichen Kontrolle, die minderwertige Ware zurückhält. Sehr häufig sind dort Pflanzenkrankheiten, die nicht genügend be kämpft werden, teils weil es den Bauern an Mit teln zur Beschaffung von entsprechenden Geräten fehlt, teils weil sie zu gleichgültig sind. V. ?. Oie österreichische Obsternte 4934 Die diesjährige österreichische Obsternte wird ein mittelgutes Ergebnis liefern, das voraussichtlich bei Aepfeln besser sein wird als bei Birnen. Im merhin wird mit ähnlichen Ueberschüssen gerechnet wie vor zwei Jahren — die Ernte im Jahre 1933 Abschnitt II, „Preisnachlaß für mindere Quali täten", wird ergänzt und wie solgt neu gefaßt: „Die Preisnachlässe für mittlere Qualität und II. Qualität betragen: mittl. Quält. II. Qualität für niedrige Rosen bis 25 v. H. bis 50 v.H. sür alle übrigen Baum- schulerzeugnifse bis 20 v. H. bis 40 v. H. für Indische Azaleen und Eriken bis 10 v.H. Abschnitt III c), „Gebietsnachlaß" erhält folgende Fassung: „Für die Gebiete der Landesbauernschaften Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und Rheinland wird auf die vorstehenden Preise für I. und mindere Qualitäten für Obst-Hoch- und -Mittelstämme (Halbstämme) ein Nachlaß bis zu 10 v. H. zuge lassen." Als Abschnitt IV wird eingefügt: IV. Die Preise der übrigen Größen und Stärken jeder Gruppe staffeln sich in handelsüblicher Weise. Richtpreise sür diese Großen nnd Stärken werden im amtlichen Organ des Gartenbaus „Der Deutsche Erwerbsgartenbau, vereinigt mit Die Gartenbau wirtschaft" bekanntgegcben. Der Reichsbeauftragte sür die Regelung des Absatzes von Gartenbauerzeugnissen jobannes Voettner d. j. war bekanntlich ausgesprochen ungünstig. Die Obst erzeuger und die Äusfuhrhändler befürchten, daß sie ihre heurigen Ueberschüsse nicht anbringen Mer iden, weil die Aufnahmefähigkeit Deutschlands für österreichisches Obst nicht zufriedenstellend einge schätzt wipd. Auch hat Jugoslawien, der Konkurrent Oesterreichs, in der Apfelausfuhr, ebenso wie Un garn, günstige Ernten aufzuweisen. Es werden daher Verhandlungen über ein Obstausfuhrkartell gepflegt. Einige Stellen'wünschen die Bereinigung der Obst- ausfuhr in eine Hand, zumindest aber unter staat liche Kontrolle gestellt. Die diesjährigen Obstpreise werden jedenfalls tiefer liegen als die vor ein oder zwei Jahren. Infolge der ungünstigen Wirtschafts lage ist der diesjährige Obstverbrauch in Oester reich gesunken. Oie belgischen Gemüsemärkte spüren den Ausfuhrrückgang nach Oeutschlan- Der Gemüsemarkt in Mecheln wird von Tag zu Tag stiller. Es sind nicht nur die Preisrückgänge, die die vorschreitende Saison mit sich bringt, son dern vor allem auch die fast unüberwindlichen Schwierigkeiten der Ausfuhr belgischer Gartenbau- erzeugniffe nach Deutschland. Im Laufe dieses Mo nats ist es daher schon vorgekommen, daß die An lieferung von 600 000 Stück Blumenkohl nur zu zwei Dritteln abgesetzt werden konnte. Bulgarien macht Ausfuhrversuche mit Tomaten Die bulgarische Tomatsnernte des Jahres 1934 wird auf etwa 1,5 Millionen kg geschätzt. Diese Menge veranlaßt die bulgarischen Ausfuhrkreise zu großen Anstrengungen. Wie bekannt, sind aber schon im vergangenen Jahr die Bemühungen, bulgarische Tomaten nach andren Ländern, so auch nach Deutschland einzuführen, im großen ganzen fehl- geschlagen, da die zu bewältigenden Fahrstrecken meistens zu groß sind. Wie aus Bulgarien berichtet wird, sollen die Versuche, bulgarische Tomaten nach Deutschland einzuführen, in diesem Jahr mittels Kühlwaggons wieder ausgenommen werden. England vergrößert seine garten bauliche Produktion Die englische Gewächshausfabriken-Hcmdelsver- einigung berichtet, daß ihre Mitglieder im vergan genen Jahr etwa 150 Morgen Gewächshäuser ge- baur haben. Infolge dieser starken Vermehrung der Glasfläche konnte der Tomatenabsatz um fast 14 000 t vergrößert werden. Holland will die Einsuhr von Blumenzwiebeln verbieten Wie verlautet, erwägt die holländische Regierung ein Einsuhrverbot für Blumenzwiebeln, und zwar sür Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Rose / Garten / Staat Gedanken znm Tag der Deutschen Rose Wenn am kommenden Sonntag von Mil lionen Frauenhänden Rosen von Deutscher Scholle angeboten werden, angeboten als Mut tersymbol für das gewaltige soziale Hilsswerk „Mutter und Kind", dann ergeht damit ein vielfältiger Aufruf an alle deutschen Volks genossen. Ohne Vorbereitung, ohne Schulung hätte manch einer diesen Aufruf sicher nur in seiner materiellen Form verstanden: Du sollst dein Scherflein dazu beitragen, daß für die deutsche Mutter gesorgt werden kann! Aber liegt darin wirklich alles? Gewiß ist es richtig, daß dort, wo viele Hände helfend sich regen, wo jeder nur einen kleinen Anteil nimmt, ein großes Werk entstehen kann. Doch ein Werk, das nur aufgebaut, aber nicht gepflegt wird, lohnt keine Mühe. Was nützte ein prächtig angelegter Garten, um den sich hernach niemand kümmert? Und was nützte es, daß sich jemand um den Garten bemüht, aber ihm die Kenntnisse fehlen? — Geradeso wie mit dem Garten ergeht es dem Tag der Deut schen Rose, ergeht es dem damit verbundenen Streben nach Gartenleben und Heimkultur als Grundlage für die Gesundheit von Mutter und Kind. Das tiefe Verstehen für das Streben nach gesunden Müttern, gesunden Kindern muß geweckt und wach erhalten werden, denn es handelt sich um die staaterhallende Grund lage. Wer sich zum Sümt bekennt, wer Schutz von ihm in jeder Weise erwartet, der muß er halten, ausbauen und pflegen helfen. Aber all das will erlernt sein! Und gerade darin liegt die unleugbare Größe des neuen Reichs, daß nicht nur flüchtig geholfen wird, wo Not ist, sondern daß die Hilfe durchdacht und bewußt geleitet und ihr Dauer verschafft wird. Nicht nur äußerlich streben wir nach einem Bauernstaat. Der ganze Aufbau atmet bäuer lichen Sinn. Wie in einer gut geleiteten Gärt nerei wird bald hier, bald dort der Boden be arbeitet, die Saat gelegt — jedes zu seiner Zeit. Wo dringend Hilfe gebraucht wird, werden alle freien Kräfte angesetzt, arbeiten alle Schulter an Schulter, vom Leiter bis zum Lehrling. Wo Unkraut aufkommt, wird schnell mit der Hacks gearbeitet. Und wo es im geheimen groß wurde und die Kulturen bedrohte, wird kurzer Hand ein ganzes Beet umgestürzt. Das ist gärtnerisch bäuerliche Staatssührung, das ist berufsver wandte Politik, die nur vom Unkraut nicht ver standen wird, das jeden freien Platz benutzt und das sich in unsrem Garten so wohlfühlt, wie in dem des Nachbarn. Es ist nicht zu verlangen und wird auch nicht erwartet, daß gleich jeder Berufsfremde diese „Gartenpflege" versteht oder gar selbst ausüben kann. Hat es doch immer arg daran gefehlt, daß das stille Schaffen des Gürtners richtig verstanden und gewürdigt wird, weil derer zu viele waren, die jede Verbundenheit mit der Scholle verloren haben. — Wenn sie nun aber zurückerobert werden soll, die Na turnähe, diese lebenerhaltende Krast, dann wird all das Verstehen von Garten und Staat leichter sein, wird jedem so leicht werden wie dem Gärtner, dem es jetzt obliegt, voranzu- gehen. Wohl wurde ihm dies Vorangehen bis- her schwer genug gemacht, aber mit dem Tag der Deutschen Rase muß und wird der Sinn auch dafür erschlossen werden, daß der Gärtner im gesunden Staat Kulturträger ist. Das kann nur' sein in einem Staat, der Volk und Volks tum an die erste Stelle setzt, aber dort kann es gar nicht anders sein; denn zum Volkstum ge hört die Blume als Ausdruck einer verinner lichten Volkssprache, als Wesenheit ausdrucks voller Volkskunst. Natürlich nur die lebende Blume und nur in sinnvoller Verwendung, wie es uns an dieser Stelle, vorbereitend für den Tag der Deutschen Rose, der Meister der Fest- züge, Franz Kolbrand, ansgeführt hat. Ihm folgen heißt in Wahrheit aus dem Blumen- gärtner einen Bannerträger deutscher Volks- kultnr machen. Der Weg ist frei — Gärtner marschiere! k. Ä.