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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
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- Gartenbauwirtschaft
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Bleiarsen - Kattarsen - Nikotin gegen fressende Insekten im Obstbau Uebersicht V über den clr der Preis- Weißkohl- produktion 1360 000 ctr 1 760 000 är Hcktar- ertrag 266,2 är 446,6 ctr Bauern Freistaat Sachsen Württemberg Braunschweig Voraussicht!. Ernteergebnis am 20. 10?) 62,1 N 60,4 -7- 65,0 N> 77,5 Tatsächlicher Hektar- ertrap/) 58,1 62,8 151,7 40,8 (jetzt „Marltberichtstelle beim Reichsnährstand") Nr. 8 Gartenbau v. 20. Neblung (Nov.) 1933. Ziffern: 100 — sehr gut, 75 — gut, 50 — mäßig, 25 — schlecht, 0 — völlige Mißernte. -) In den Hauptgemüsebaugebieten. Vgl. „Deut scher Reichsanzeiger" Nr. 83 v. 10. April 1934. Erste Beilage S. 2. 24. Nov. 1933. Begutachtungszisfern (Noten): 1 — sehr gut, 2 — gut, 3 — mittel, 4 — gering, 5 — sehr gering. 2) Vgl. „Stat. Korrespondenz" Nr. 9 v. 1. März 1934. drückt. Mir selbst geht es sonst gut, aber ich habe in den letzten drei Jahren etwa 130 000 .M Schulden ge macht, aber ein oder zwei gute Jahre gleichen das wieder aus. Wir mußten weit unter Produktions- Insekten im Obstbau haben. Daß durch Bleiarsen, der Schwefelkalkbrühe zugesetzt, die Haftfähigkeit dieser erhöht wird, ist ebenfalls von großem Vor- am Platz sein, in gleicher Weise vorzugehen." Ideal wäre es za, das Motin, das leider bei uns noch sehr teuer ist, in entsprechen- den Mengen der Arsenschwcfelkalkbrühe oder Arsen kupferkalkbrühe zuzusetzen, aber unsre Versuche haben ergeben, daß durch diese vielseitige Kombi nation ein Mittel das andre in der Wirkung unter ¬ drückt, sogar schädliche, chemische Veränderungen entstehen, die Verbrennungen an Blättern und Früchten Hervorrufen. gegebenen Richtung zu unterlassen. ldorcimLiin, Kreuznach. teil. Und endlich ist die tiefere Verfärbung des Blattgrüns, ähnlich als wenn man die Blätter mit 1A> Eisenvitriol überspritzt, eine nicht zu unter schätzende Nebenwirkung des Bleiarscns, die ich stets in unsren Anlagen beobachtete. Aus diesen Grün den wird man nach wie vor das Bleiaricn in ge schlossenen Obstanlagen ohne jedwede Unterkultur als bestes Bekämpsungsmittcl gegen fressende In sekten auwendcn können. Anders verhält es sich aber dort, wo Wiescn- gräser, Gemüse, Erdbeeren, Johannisbeeren oder Stachelbeeren als Unterknlturen vorhanden sind. Hier kommt Bleiarsen nur für die Vorblüten- bespritzung in Betracht. Nach der Blüte wird man an Stelle dessen Kalkarsen nnwendcn mühen, das bei intensiver Spritzung ebenfalls gute Ergebnisse zeitigt und in gleicher Weise als Zusatz zur Schwe fel- oder Kupferkalkbrühe Verwendung finden kann. Daß ich in Nr. 15/1934 dieser gesch. Zeitschrift den Hinweis gab, gegen fressende Insekten versuchs weise Nikotin oder andre Kontaktgifte anzuwenden, ist zurückzufübrcn auf einen Brief, den ich Anfang d. Js. aus Amerika erhielt. Ich lasse diesen zur Aufklärung über diese Fragen auszugsweise hier folgen: „Lieber Herr Nordmann! Mehrere Jahre sind verflossen, seitdem wir nicht mehr miteinander korrespondiert haben. Ich war Ihnen Antwort schuldig, wie ich mich erinnere. Umwälzungen im Obstbau, technisch wie praktisch, Verschlechterungen der Märkte haben uns amerikanische O b st z ü ch t e r auf den Zehenspitzen tanzen lassen; bei j uns wird nichts mehr verdient. Wie Sie vielleicht wissen, haben wir zur Bekämv- i fung der Obstmade Bleiweißarscniate gebraucht, j Nun hat uns unsre Negierung in den letzten Iah- § ren Schwierigkeiten gemacht, die die Bekämpfung so erschwerten, daß wir eine ganze Reihe Versuche , machten, die eine vollständige Umstellung in der Schädlingsbekämpfung bewirkten. Ich glaube, ich , batte Ihnen schon einmal geschrieben, daß ich selbst Experimente mit Nikotin gemacht habe. Seit 1926 habe ich diese Experimente ausgenommen, ausge- j baut, und vom letzten Jahre an habe ich mich end- gültig zu diesem organischen Gift entschlossen. Interessant ist cs, daß ich nun nicht nur die Obst- ! madc, sondern alle Insekten mit Nikotin bckämpjc, > auch die Schildlaus. Winterbesprißungen fallen > Wendung die fressenden und saugenden Insekten in einem Arbcitsgaiia vernichtet, so dürste es auch bei uns in manchen Fällen Uebersicht IV Vergleich zwischen Ernte und Berichterstattung über den Stand von Weißkohl. Weißkohl (späte Sorten) Die Multiplikation der gesamten Anbaufläche von Weißkohl mit dem Reichsdurchschnitt der Hektarerträge würde dagegen nur rund 15 200 000 cir ergeben. Uebersicht III Beispiel für die Bedeutung des Ertragsaussalls Anteil am gesamten Weißkohlanbau Oberpfalz 11,46 F> Niederbayern 8,85 F> Vergleich zwischen Ernte und Berichterstattung Stand von Rosenkohl i) Vgl. „Statistische Meldungen' berichtstelle beim Deutschen öandwirtschastsrat In Nr. 19 dieser Zeitschrift hebt Küster-Münche- daher bei mir fort; ich bekämpfe die junge Schild- kosten verkaufen, besonders 1931, daher die Ver berg mit Recht hervor, daß wir im Bleiarsen noch laus im Sommer, während ich gleichzeitig Obst- luste. Eine neue Bespritznngsaulage habe ich im immer das wirksamste Mittel gegen alle fressenden made, Rote Spinne, Blattlaus, Blutlaus usw. ver- Jahr 1932 eingebaut, hat viel gekostet. Eine Pumpe - nichte. Auch ist cs nicht nötig, das Obst wieder von arbeitet mit 300 Atmosphären Druck, liefert 140 l den chemischen Mitteln zu reinigen. Nikotin als Spritzmaterial pro Minute direkt an die Bäume, organisches Gist oxydiert in wenigen Wochen — es für welchen Zweck wir 23 I<m Röhren, Ist in tief, in den Boden legten. Interessant ist eine Mitteilung ans dee Fach presse, daß Deutschland neuerdings alle Obftbäume gezählt hat. Die Zahlen sind ja enorm, beinahe 17 Millionen Apfelbäume, warum führt da Deutsch land .noch so viel Obst ein? Jedenfalls unrichtiges Anpslanzen und Vernachlässigen der Bäume tragen z. T. auch daran die Schuld. Ich wünschte, ich könnte einmal zwei oder drei Jahre im deutschen Obstbau zubringen, man könnte gegenseitig viel lernen. Mit vielen Grüßen, auch an alle Bekannte Ihr C. R. V." Dieser Brief beweist zunächst, wie schwer die amerikanischen Obstzüchter heute um ihre Existenz ringen müssen, und andrerseits, daß die Schädlings bekämpfung dort im Obstbau als wichtigste Maß nahme im "Mittelpunkt steht. Interessant sind die Ausführungen von V., der 1911 nach Amerika ging und sich im Lauf der Jahre einen Besitz von 500 Morgen erworben hat, auch für unsre deutschen Obstzüchter. Die Hauptsache ist drüben die Bekämpfung der Insekten aller Art, während gegen Pilzkrankheiten weniger gespritzt wird. Und wenn man dort durch die Nilotinver- > verfliegt. Es ist weiter interessant, daß meine Bc- i spritzungskostcn niedriger sind, als bei den alten, ' noch immer von unsren Versuchsstationen empsoh- ! lenen Methoden. Auch scheint es, daß das Obst einen höheren Zuckergehalt hat, dadurch herbcige- führt, daß allezeit Blätter und Obst vollständig frei von Schädlingen gehalten werde». Im allge meinen hat das Obst ein besseres Aussehen, ist höher gefärbt. Frühäpfel sind 7—10 Tage früher markt- reif, wodurch bessere Preise erzielt werden. In allem ist Nikotin für mich unersetzlich. Pyrethrum und Rotenone sind nicht so wirksam wie Nikotin. Natürlich haben sich die Entomologen viel über solche Bekämpfung gestritten, sind im allge meinen gegen den Gebrauch von Nikotin, sagen aber zu gleicher Zeit, daß es möglich ist, Insekten auf diesem Wege zu bekämpfen; doch wollen sie nicht von ihren alten Methoden abgehen. Um die Tragweite unsrer Schädlingsbekämpfung zu verstehen, Herr Nordmann, müßten Sie wenig stens ein Jahr hier fein. In unsren heißen, trock nen Gebieten geht die Vermehrung der Insekten unheimlich schnell vor sich. Wir haben zwei, sehr dieses Insekt, je nach den Jahren, 4—8mal spritzen, oft drei Bruten der Obstmade und müssen gegen Dazu kommt die Winterbekämpfung der San-Jose- Schildlaus und im Sommer die Bekämpfung der vielartigen saugenden Insekten. Durch den Gebrauch von Nikotin aber können alle diese Insekten bekämpft werden, ohne daß andre Gifte benötigt werden. Der höhere Preis des Nikotins wird dadurch so sehr reduziert, daß die Winterbekämpfung, die Blütenkelchbespritzung, die spezielle Bekämpfung der saugenden Insekten im Sommer und das Reinigen des Obstes von chemi schen Mitteln, Abwaschen der Früchte wegfallen. Eine intensive Bekämpfung während der ersten Sommermonate ist das einzig Richtige. Ich gebrauche im Jahr 1600 bis 2000 > 4OF-iges "'i/°be«ch!w Halten wir deshalb zunächst an unsren bewährten ML ML« SAL ssNLM - Schildläusen, Apfel- und Birnsaugern Nikotin und ähnliche Mittel, ohne indessen Versuche in der an- Stand Mitte Oktober*) Tatsächlicher Hektarertrag-) Brandenburg-Berlin 2,5 279,6 clr Niederschlcsicu 3,3 289,0 „ Prov. Sachsen 2,7 310,8 „ tzannover-Südost 2,6 352,0 „ Hannover-Nordwest— Schleswig-Holstein 2,5 455,0 „ Rheinprovinz Hessen-Nassau 2,9 302,4 „ i) Vgl. „Stat. Korrespondenz" Nr. 43 vom as muß man bei der Versuchsanstellung beachlen? Naturerkenntnis gleicht einer Bergwanderung, wo nach Uebcrwindung eines Gipfels der Wanderer stets weitere, höhere vor sich sicht. Tie Beant wortung einer Frage an die Natur weckt immer neue Fragen. Das führte zur Erziehung besondrer Versuchsstationen, deren Berichte und Ausarbeitun gen vieles Allgemcinnützliche gebracht haben. Wer aber mir der Natur arbeitet, der findet immer -wieder Tinge, deren Klarstellung im vorhandenen Schrifttum ihm nicht genügt. Besonders dort, wo Eonderbedingungcn des Betriebs Abweichungen bringen. Ta müssen eigene. Versuche den Weg zu einer nützlicheren Betricbsführung weisen. Auch im kleinsten Betrieb lassen sich sogen. „Tastver- suche" durchführen. Sollen sie mehr als ein an regendes Spiel sein, erwartet man von ihnen nütz lichen Rat, daun müssen auch sie den Grund bedingungen der Vcrsuchsanstcllung genügen. Grundlegend für die Anordnung des Versuchs ist die Frage, die er beantworten soll. Ter Versuch kann nur eine Frage beantworten. Braucht man Auskunft über mehrere Dinge, Hann muß man niedrere Versuche ansetzen. Zur Erkenntnis der geeigneten Anwendung eines Düngemittels nach Menge, Zeit und Tiefe des Einbringens, müssen drei Fragen gestellt werden, die einzeln in selb- ständigen Versuchen ihre Antwort finden. Bei der Anordnung eines Versuchs müssen alle Bedingungen bis auf eine genau gleich gehalten werden. Tann darf man die Unterschiede des Vilanzcnstands, Ertrags, Krankhcitsbefalls ufw. der einen Lcbcnsbcdingung zuschrciben, deren Acn- derung von der Fragestellung bedingt wurde. Sucht man die günstigste Düngermenge für . eine Pilanzcnart oder -forte, dann müssen die Versuchs- Pflanzen aus das gleiche Erdgemisch kdmmcn, die Töpfe gleich groß und gleich tvcit gefüllt sein. Tie Zahl der Sonnenschcinstuudcn mutz für alle Töpfe dieselbe sein und der Lustzug mutz alle gleicher maßen erreichen. Selbstverständlich ist das gleiche Gießen. Zeigt sich jetzt ein ungleiches Auslaufen der Saat, ein verschiedener Pftanzcnstand, dann darf man dicie Unterschiede heyr Wechsel der Lüngergabe zuschreiben. Unberücksichtigt blieben hier Zufälligkeiten, die immer eintccren können. Ta gibt es Schädlings befall, ungleiches Saat- oder Pflanzgut, Fehlen der Durchführung, wie sie beim Gießen, Hacken u. a. m. Vorkommen, solche Umstände können das Ergebnis trüben. Man verringert ihren Einfluß, indem man den Versuch mit Wiederholungen ansetzt, d. h. für jede Bchandlungssorm, hier Düngergabe, mehrere Töpfe nimmt, je mehr, um so besser. Noch günstiger ist es, wenn derselbe Versuch gleichzeitig von mehreren Betrieben durchgesührt wird, weil dann die „persönlichen Fehler" durch die Miticl- nahme an Einfluß verlieren. Tas Wort Mittelnahme verweist auf eine Rech nung. Meist wird das Ergebnis zahlenmäßig an gegeben, bei Düngergaben als Mchrertrag gegen die ungcdüngte Reihe, deren Ertrag als 1 oder 100 gesetzt die Vcrglcichsgrundlage gibt. Schon die Berechnung dieser Grundlage zeigt die Ab weichungen, die der Ertrag des einzelnen Topies oder Tcilstücks gegenüber dem Ncihenmittcl anf- wcist. Je kleiner diese Abweichungen sind, um so geringer waren die Versnchsschler und um so zu verlässiger ist das Ergebnis. Bei acht Wieder holungen einer ungcdüngten Reihe seien die Einzel« ertrüge 50 A, 55 A, 47 x, 51 A. 56 A, 44 A, 49 a, 52 xg Tas Mittel davon ist 50,5 x. Die Einzel- crgcbniiie weichen alle davon ab. Sie einen nach oben, die andern nach unten. Es gibt eine bc- sondre „Fchlerrechnung", die den „wahrscheinlichen Fehler des Mittels" ergibt. Hierbei werden alle Abweichungen nach oben wie nach unten zusammcn- gczählt und daD Ergebnis mit einer besondrcn Zahl vcpvicl ältigt. Diese Zahl von der Anzahl der Wiederholungen bedingt; sie kann für die meist verkommenden Fälle fertig ausgerechnet geboten werden. Tic allem dem zugrunde liegende Formel wurde mit Hilfe höherer Mathematik gefunden, ivre Ableitung entzieht sich dem allgemeinen Ver ständnis. In unserm Beispiel sind die Abweichun gen: 0,5 — 4,5 — 3,5 — 0,5 — 5,5 — 6,5 — 1,5 -—- 1,5 — ihr Gesamtwert 25. Bei acht Wicdcrholuügcn ist diese Zahl mit 0,04 malzu- nchmcn, was einen wahrscheinlichen Fehler des Verkrümmung der GladiolenbMenstiete! Manche Gladjolcnsorten neigen besonders zur Verkrümmung der Blütcnsticlc, während andre Sorten nahezu völlig frei davon sind. Aus diesem Grunde liegt die Vermutung nahe, daß in manchen Sorten, die starke Vcrkrümmuugserschcinungcn zeigen, noch das Blut von solchen Hybriden fließt, die nur über schivächliche Stiele chcrsugtcn. Bekannt lich sind unsre großblumigen Gandävensis-Gladio- lcn aus südafrikanischen Arten entstanden. Viele dieser südafrikanischen Glädiölcn haben sehr schwäch liche, schmiegsame Stiele, tim der stürmischen Regen zeit des Kaplandcs begegnen zn könnenI Eine ganze Anzabl der Hybriden, die im Jahre 1875 von Victor Lemoine, Nancy, in den Handel ge geben wurden, zeigten noch die eigenartigen ka- puzensörmigeu Blüten der Kapgladiolcn und hatten mich nur dünuc, drahtartige Stiele, die abgc- schuiitcn häusig dicht in der Lage waren, genügend Wasser zum Ocsfncy der Blüten auszusaugcn. Lesters ist ja auch zu bemerken, daß Sticlver- krümmnngcn besondrrs bei großer Trockenheit ans treten. Ilm dem Vvrznbeugcn, ist es zweckmäßig, den Gladiolen stets genügend Feuchtigkeit zu ¬ kommen zu lassen. Auch sind flüssige Dunggussc, besonders in Form von gut verdünnter Jauche, sehr sörderlich. Zu beachten ist aber, daß Gladiolen einen durchlässigen Boden verlangen; stehende Feuchtigkeit darf daher nicht aufkommen. K. X. X. OasMichskommissariatfürbäuer- lichesBrauchtum aufgehoben Nachdem das Arbeitsgebiet des Sonderbeauftrag ten sür das bäuerliche Brauchtum, die bäuerliche Sitte und Gesittung im Reichsernährnugsminnte- rinm auf die Stabshauptabte.iln.ng st im Stabsamt des Reichsbauernführers, Perlin H 35, Tiergaricn- straße-2, üstergeggngen ist, hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft die Beauf tragung dcs.Reichskommissars Erwin Metzner auf gehoben. Die Bezeichnung als Kommissar oder als Soudc-rbeauslragtcr ist infolgedessen nicht mehr zu lässig. Herr Metzner ist zum Stabshauptabteilmigs- leiter st im Stabsamt des ReichSbauernsührers berufen worden. Mittels von 25 x 0,04 — 1 ergibt. Ti-se Zahl schreibt man G 1, sie besagt, daß unser Rüttel zwilchen 49,5 und 51,5 liegt, die ausgerechnete Zahl 50,5 ß mit einer Unsicherheit von 1 x nach oben wie nach unten bebauet iit. Bei allen Zahlen- angabcn muß der Verfuchsschlcr angegeben sein, weil er die Zuverlässigkeit, die Glaubwürdigkeit, den Wert des Ergebnisses darstellt. So bringt Mitscherlich in seiner Bodenkunde einen Tüngungsversuch zu Haser: Düngung Ertrag ks sts I 1. Keine 57,3 428 2. Volldüngung ohne Phosphorsäure 87,8 5 28 3. Tesgl. ohne Stickstoif 53,6 5.48 4. Tesgl. ohne Kali 73,5 3,11 5. Volldüngung 81,9 3,45 Ter Mehrertrag der gedüngten Teilstücke gegen über dem ungedüngien beträgt bei Tcilftiick 2 (ohne 31,5 kg und umlaßt das Sechsfache des Fehlers. Tie Volldüngung (5) brachte 24,6 kg mehr, Wa das Siebenfache des Fehlers dieler Reihe umfaßt. Auch die Kalireihe (4) hat einen Mchrertrag, der gut das Fünffache des Rechenfehlers beträgt, Diese Ertragssteigerungen sind gesichert. Beim dritten Versuch (ohne Stickstoffs blieb der Ertrag hinter dem der ungedüngten Reihe zurück, was Snckjtoff- mangcl erweist. Benutzt man ErtragSzahlcn zur Berechnung des Vorteils eines bestimmten Verfahrens, dann mutz der zugrundeliegende Unterschied gegenüber dem Vergleichsverfahren merklich grötzer sein, als der Versuchsfchlcr. Meist nimmt man als Grenze den dreifachen Betrag. Diese Rechnung wird von Un kundigen als „peinlich ausgeklügelt" abgelehnt, ist aber notwendig, nm selbst ein Urteil über die Zu- perlässigkeir des eigenen Versuchs zu gewinnen. Or. Ushlnbäck, Pillnitz. Zeitgemäße Einrichtungen Gelegentlich eines Bcsuchs in der Schweiz fand ich einen Gcmüfcblock mit auffallend großen, heiz baren Wasserbehältern. Daß man bei empfindlichen Warmhauskulturen einen Heizstrang durch den Gicßwasserbehälter durchführt, um temperiertes Wasser zu verwende», ist ja nicht neu. Man hat diese in Gcmüsetreibereien schon seit langem ver wendet, meist aber in zu geringem Ausmaß. Des halb geht hier schon nach kurzer Zeit das ange- wärmte Wasser aus. I» diesem Betrieb erkannte man aber, daß cntsprechend große Behälter mit temperiertem Wasser sehr wohl lohnend sind. Zwar haben sich viele fachliche Meinungen über den rela tiven Wert der Blackbehcizung hcrausgebildet; die Erfolge der oben erwähnten Anlage waren aber gegen ungeheizte Blocks doch in die Augen sprin gend. -.MTst-r Die Hclzungscmrichtung war bei den Wcchscl- blocks sü zentral augcordnet, daß man am Kessel haus anschließend eine Gemüsewaschküche eingerich tet hatte, von deren Zweckmäßigkeit ich mich sehr schnell überzeugen konnte. Das marktfähige Gemüse der Blocks und des Freilands, wie Rapünzchen, Spinat, Radies, Rettiche, Kohlrabi u. a. in., die zum Verlaus ost in recht ansehnlichen Mengen ge reinigt und hcrgerichtct werden müssen, kommen in die Gemüsewaschküche und nicht, wie dies noch so oft geschieht, im Freien in ungeeignete Behälter und eisiges Kaiser. Es wurde also im obigen Fall, wie schon erwähnt, mit der Hcizungsanlage eine Gemüsewaschküche eingebaut. Ohne besondre große .Kosten wurde» zwei genügend große Waschbecken mit Wassetem- und -auslanf ans Stampfzement bergcstellt. Einige Einhängesiebc, durchlaufende Heizrohren sür die kalte Jahreszeit, um das Wasser abzuschrccken, sind der ganze Zubehör. Das Gemüse, das geerntet wicd, kommt aus den Kulturen direkt in die Gemüsewaschküche, wird in den vorbeschrie bene Behältern gewaschen und an Ort und Stelle sofort verpackt. Ter Turnus des Erntens, Waschens, Sortierens und Verpackens geht wie aw laufenden Baud, weil die Arbeitsteilung in nebeneinander« liegeudeu Räume» sich nbspielcn kann. In der käl teren Jahreszeit find diese Einrichtungen im geheiz ten Raum sowie das Waschm, der Gemüse eine wesentliche Arbeitssörderung. Der Raum hatte ein entsprechendes Gefälle. Alles in allem waren diese praktischen Einrichtungen von einer verblüffenden Billigkeit. Dort, wo Treibgemüse in Blocks durch mehr oder weniger starke Heizung erzeugt wird, kann auch das bekannte Alarmthermometer gute Dienste tun. Es unterstützt uns bei der Bedienung der Heizung dann, wenn das Thermometer auf einen gewissen Grad eingestellt ist und dasselbe zu läuten beginnt. Das Thermometer wacht und macht uns gleichsam auf die Gefahrenzone aufmerksam. Steuerreform Vor dem Hauvtaus-schuß des Tcutschcn Industrie- rind Handclsiags sprach Rcichsfmanzministcr Graf Schwerin-Krosigk über das Tbcma „Gegenwarts fragen der Finanzpolitik" und beschäftigte sich dabei mir der bevorstehenden Steuerreform. Bei der Steuerreform seien zwei Tinge zu unter scheiden: die technische Reform und der maicriclle Inhalt. ,,Jn dcm Ziel einer technischen Verein- fachung, nm nach Möglichkeit zu cinhcnlichen Steuerzuständen zu kommen, sind sich alle einig, und dieses Ziel ist nickü allzu schwer erreichbar. Es kommt aber natürlich dem einzelnen Steuer- zablcr im wesentlichen darauf an, was er effektiv zahlen muß. Infolgedessen ist die materielle und effektiv« Entlastung die Hauptsache. Ein Steucr- tarif, der dazu führt, datz rund 50 v. H. des Ein kommens an den Staat abgefiihct werden müssen, mutz sich stumpf lausen. Wir müssen zu einer Lösung kommen, die nns von dcn überhöhten Sätze», an die wir nns in der Nachkriegszeit gewöhnt hatten, langsam wieder zil vernünftige» Sätzen bringt. Tic zunchmcndc Steucrchrlichkcit wird uns cin stärkeres Steueraufkommen gewähr leisten, so datz auch eine wesentliche Herabsetzung inr Tarif derEinko m in enstcucr das Effektiv« aufkommen an Steuern nicht beeinträchtigt wird. Auch eine allmähliche Beseitigung der Hans« zins st euer muß komme». Wir müssen uns hinsichtlich der Steuerreform im übrigen an die Möglichkeiten halte», die uns die Rücksicht am die künftigen Haushaltsjahre vorschreibt." Ist.
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