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Gartenbauwirtschaft
- Untertitel
- deutscher Erwerbsgarten ; Berliner Gärtner-Börse ; amtl. Zeitung für d. Gartenbau im Reichsnährstand u. Mitteilungsblatt d. Hauptvereinigung d. deutschen Gartenbauwirtschaft
- Verleger
- [Verlag nicht ermittelbar]
- Erscheinungsort
- Berlin
- Bandzählung
- 51.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934
- Umfang
- Online-Ressource
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 2Zf4 (G)
- Vorlage
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, Deutsche Gartenbaubibliothek
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490717721-193400002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490717721-19340000
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-490717721-19340000
- Sammlungen
- LDP: Deutsche Gartenbaubibliothek
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitschrift
Gartenbauwirtschaft
-
Band
Band 51.1934
-
- Ausgabe Nummer 1, 4. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 2, 11. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 3, 18. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 4, 25. Hartung (Jan.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 5, 1. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 6, 8. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 7, 15. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 8, 22. Hornung (Febr.) 1934 -
- Ausgabe Nummer 9, 1. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 10, 8. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 11, 15. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 12, 22. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 13, 29. Lenzing (März) 1934 -
- Ausgabe Nummer 14, 6. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 15, 12. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 16, 19. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 17, 26. Ostermond (April) 1934 -
- Ausgabe Nummer 18, 3. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 19, 11. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 20, 17. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 21, 25. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 22, 31. Wonnemond (Mai) 1934 -
- Ausgabe Nummer 23, 7. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 24, 14. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 25, 21. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 26, 28. Brachmond (Juni) 1934 -
- Ausgabe Nummer 27, 5. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 28, 12. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 29, 19. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 30, 26. Heumond (Juli) 1934 -
- Ausgabe Nummer 31, 2. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 32, 9. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 33, 16. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 34, 23. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 35, 30. Ernting (August) 1934 -
- Ausgabe Nummer 36, 6. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 37, 13. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 38, 20. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 39, 27. Scheiding (September) -
- Ausgabe Nummer 40, 4. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 41, 11. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 42, 18. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 43, 25. Gilbhard (Oktober) -
- Ausgabe Nummer 44, 1. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 45, 8. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 46, 15. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 47, 22. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 48, 29. Neblung (November) 1934 -
- Ausgabe Nummer 49, 6. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 50, 13. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 51, 20. Julmond (Dezember) -
- Ausgabe Nummer 52, 27. Julmond (Dezember) -
-
Band
Band 51.1934
-
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- Gartenbauwirtschaft
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Die Daumschule 21. Brachmond 1934 Nr. 16 Oer Rosenanbau in Westdeutschland Die Rosenanzncht in Westdeutschland erreicht mengenmäßig zwar nicht die Höhe der Anzucht in Holstein und «achsen, ist aber trotzdem von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Die jährliche An zucht in niedrigen Rosen beträgt über 2 Millionen Stück, die der Hochstammrosen etwa 200—250000 Stück. Die rheinische und auch die süddeutsche Rosen pflanze zeichnet sich an erster Stelle durch eine eigenartige Bewurzlung aus — d. h., neben genü gend Fasermurzeln hat sie entsprechend kräftige Hauptwurzeln, die auch auf schweren und trocknen Böden ein Anwachsen fast ausnahmslos garantie ren. Ein weiteres besondres Merkmal ist" das ge sunde, wenig markige Holz, das sie gegen Witte- runaseinflüsse jeder Art außerordentlich wider standsfähig macht; ein klarer Beweis dafür sind die bei ihr in nur ganz geringem Umfang beobachteten Ueberwinterungsschäden. Gerade diese aus vorzüg licher Bewurzlung und erstklassigem Holz sich er gebende Widerstandsfähigkeit möchte ich als das Charakteristikum der rheinischen und süddeutschen Rosenpslanze bezeichnen. Da im Jahr 1933 eins gegenüber 1932 be trächtliche Mehra ufschülung von Wild lingen erfolgte, außerdem die Kulturen einen pro zentual besseren Stand aufweisen, wird in diesem Jahr in niedrigen Rosen wohl mit einem Plus von 10—15A, gegenüber dem Vorjahr zu rechnen sein. In Hochstämmrosen, deren Nachfrage bereits im vergangnen Jahr nicht annähernd gedeckt werden konnte, ist zum kommenden Herbst mit einer wei teren Angebotsminderung von 10—10^> zu rechnen. Damit wird auch in der nächsten Versandzeit, be sonders, wenn — wie im letzten Jahr — die hol ländischen Rosenversandfirmen am Niederrhein wie der große Aufkäufe tätigen werden — das Angebot hinter dem tatsächlichen Bedarf weit zurückbleiben. Diese augenblickliche Misere in der Rosenhochstamm- zucht ist u. a. auch eine Folge des nun Gott sei Dank nahezu überwundenen kapitalistischen Wirt schaftssystems. Durch das freie Spiel de Kräfte von Angebot und Nach frag hatte sich nämlich bei dem anfänglich geringen An gebot ein Preis herausgebildet, der jeden — auch den weniger Berufenen — veranlaßte, seine An zucht auf das höchstmöglichste Maß zu steigern. Daraus ergab sich aber ein ungeheures Ueberan gebot, das in kürzester Zeit den Preis auf einen Tiefstand herabdrückte, der noch beträcht lich unter den Gestehungskosten lag. Dieser durch aus unzulängliche Preis bewirkte seinerseits wieder eine allgemeine Einschränkung der Anzucht, so daß wir jetzt und auch in den kommenden Jahren noch mit einem Unterangebot rechnen müssen. — Es hat sich damit im engen Bereich der Rosenhoch- slammzuchl zum erstenmal eine Erscheinung gezeigt, (zwar vorerst nur mit einer Phase), die m. E. dem in der Landwirtschaft schon seit Jahren beob achteten „Schweinezyklus" nicht ganz unähnlich ist. Nachdem aber inzwischen die Rosenpreise von der Regierung auf eine für Züchter und Abnehmer einigermaßen tragbare Höhe gesetzt wurden, besteht die begründete Hoffnung, daß sich bald eine gesündere — und damit auch rentablere Anbaureqlung herausbilden wird. Damit nun mir dieser Neureglung auch das erstrebte Ziel er reicht wird, warne ich dringend vor der Annahme, es könnte nunmehr zu dem geschützten Preise jede Menge abge- seytwerden und dem Anbau wären keine Gren zen mehr zu setzen. TaS ist ein folgenschwerer Irr tum! — Als direkt vorbildlich kann man in diesem Fall wohl die Haltung der west- und süd- westdeutschen Rosenzüchter bezeichnen, die gerade in diesem Jahr weniger Unterlagen zur Verdelung aufschulten, als im Jahr 1933. U. Uoose, Angermund, Fachwart der Untergrupve Westdeutschland der Sondergruppe Rosen. Ich möchte Ihnen meinen Bericht über das Roscngcschäft in den letzten Jayren und in Zukunft und von eines Rosenbauern Ilot in schwerer Zeit nickt vorenthalten. Solange Holland alle deut schen Städte mir Schnittrosen jahraus, jahrein überschwemmt, kann eine Gesundung des Rosen- gcschäirs, ob Pflanzen oder Blumen, nicht erfolgen. Obwohl die holländischen Gärtnereien eineu ver zweifelten Existenzkampf führen; denn cs dürfte wohl auch Ihnen bekannt sein, daß die Holländer längst nicht mehr auf ihre Gestehungskosten kom men. Im Krieg haben die holländischen Gärtner großes Geld an uns verdient, in der Inflation haben sie uns ausgekauft, und nach der Jnslanon, wo die deutschen Gärtnereien durch den Krieg und Inflation zerstört und heruntergewirtschajtet waren, war in den holländischen Gärtnereien ge rade das Gegenteil der Fall. Dadurch waren sie in der Lage, sofort die deutschen Märkte zu er obern, und haben auch ab 1924 enorme Preise für ihre Ware erzielt. Infolge dieser guten Kon junktur haben die Holländer ganz riesig gebaut und sich vergrößert, und bildeten sich ein, die ganze Welt beliefern zu können, und in Deutschland wäre man nicht fähig, zu kultivieren. Aber Ivas der deutsche Gärtner in dieser Zeit hinter sich hatte, davon hatten die Leute leider keine Ahnung, sonst hätte mancher Holländer weniger angebaut. Daß der Holländer den Bau eines Gewächs hauses sowie den Brand bedeutend billiger hat, als wir hier, wird Ihnen Wohl mich bekannt sein. Ich lag hier im besetzten Gebiet, und durste ein. Jahr nichts ein- noch ausführen, erhielt wochenlang keine Post, und man durfte noch nicht von einem Dorf in das andre. Als Entschädigung erhielt ich SV,— .Dll Besatzungsschaden, davon mußte ich 30,— All an das Finanzamt als Steuer- strafe bezahlen, da ich die Schreiben des Finanz amts nicht mehr beantworten konnte; denn ich mußte Tag und Nacht arbeiten, nm mich überhaupt ernähren zu können. Leute konnte man sich da mals auch leine halteni öenn jeder Arbeitslose bekam reichlich Unterstützung. Um Steuern be zahlen zu können, mußte ich Land verkaufen (da malige Einstellung des Finanzamts). Im folgen den Jahr konnte ich nur ausführen, wenn ich den französischen Behörden Zoll bezahlt habe; dieses war mit vielen Schwierigkeiten und Schikanen ver knüpft, so daß ein Blumenversand praktisch über haupt unmöglich war. Dazu kam noch, daß die Reichsbahn in diesen Jahren vollständig versagte, und meine Kunden schrieben mir, es habe keinen Wert, von mir zu beziehen; denn die deutsche Bahn wäre zu unzuverlässig; die holländische Ware sei auf die Minute da, gleichwie, mit der Bahn oder mit dem Flugzeug. Unter diesen Umständen sollte nun der deutsche Gärtner das Ausland bekämpfen, und man machte ihm noch den Vorwurf, er verstände nichts, könnte sich nicht umstellen und wäre rückständig; dieses war doch eine Verhöhnung. Tatsache ist doch, daß die ausländische Ware in der Beförderung auf der Bahn gegenüber der deutschen Ware stets den Vorzug hatte. Sie wollen bitte entschuldigen, daß ich von meinem eigentlichen Thema etwas abgekommen bin, aber es ist dieses doch der Grundstock zur heutigen Aufbauarbeit, an welcher wir zu arbeiten haben. L. Kaufst, i. Fa. Wilh. Kauth, Hattersheim. Oie Rosen-Neuheiten von 4933 und die Herbst 4934 wahrscheinlich herauskommenden Noch stärker als in den vorhergehenden Jahren hat die deutsche Rosenzucht in ihren Leistungen die ausländischen Konkurrenten übertroffen. Es ist keine Frage, daß die Rosenneuhciten der letzten Jahre deutscher Zucht die Elite darstcllen und nur noch gleichwertige Leistungen aus den Vereinigten Staaten zu uns gekommen sind. Tie wertvollsten, in größten Mengen herangezogenen Teehvbriden sind ja immer noch die, die kür den Schnitt und die Treiberei verwendbar sind. In zweiter Linie kommen erst die Gartenrosen. Tas erklärt auch, daß die aus den Vereinigten Staaten kommenden Sorten unsern Höchstleistungen ebenbürtig sind. Im vorigen Jahre sind an Rosen, die für Frei landschnitt geeignet sind, folgende Sorten zum ersten Male gehandelt wsrdcn: Gelb: Geheimrat Duisberg. Eine Rose, die in allen äußeren Merkmalen den Ophelia-Charakrer bewahrt hat, aber mit dieser Pflanze und der voll kommenen Ophelia-Blume das reine Gelb der Claudius Pcrnet vereinigt. Für die Treiberei ist diese Sorte ebenfalls nach den bisherigen Erfah rungen sehr wertvoll. Züchter: W. Kordes' Söhne. Gelblich-Orange: Wilhelm Breder. Außerordentlich starfwüchsig, aufrecht wachsend, bringt die Pflanze auf steifen Stielen sehr große, stark gefüllte Blumen. Die Knospe ist lang, spitz und öffnet sich langsam. Diese Rose hat von ihrer Paterseite her die Treibfähigkeit der „Columbia" geerbt. Tie Blume offen ist auch derjenigen von Columbia ähnlich, aber die Knospe viel schlanker und spitzer. Diese Rose dürfte besonders dort, wo trockne, warme Sommer die leichtgefüllten Rosen als Schnittrosen ungeeignet erscheinen lassen, sich bald einen großen Freundeskreis erwerben. Be- stärigt wird dies durch die Zuteilung eines Wert zeugnisses in Barcelona, das die Bemerkung ent hält, daß die große, gut gefärbte und gut gefüllte Rose dort einen außerordentlichen Wuchs entfaltet hätte. Ebenso sind die Berichte aus Kalifornien, und ein sehr günstiger Versuch in einer großen amerikanischen Nosenrrciberei. Diese Rose wird in den Vereinigten Sraaren unter Patentschutz im kommenden Herbst zum erstenmal verkauft wer den unter dem Namen: „Glowing sunset", deutsch: „Glüheuder Lonnenuniergang", was mehr als alles andre die Farbe der Blüte beschreibt. Züchter: W. Kordes' Söhne. Orange-rosa: Hier dürfte vor allem die in Sangerhausen prachtvoll gewesene Jan Abbing bald größere Verbreitung erlangen. Ter Wuchs ist sehr stark; die Pflanze hat von den beiden ge sunden Eltern „Columbia" und „Etoile de Hol lande" alle guten Eigenschaften milbekommen. Tie Knospe ist langgestreckt; die Blüre zeigt ein leb haftes Orange-rosa. Diese Rose dürfte für Schnitt- zwecke besonders in kühlerer Zeit wertvoll sein. Als Gartenrose ist 'sie unbedingt eine der besten in dieser Farbe, die in den letzten Jahren in den Handel gekommen sind. Züchter: Math. Tantau. Etwas mehr gelblich ist Marianne. Ter Wuchs ist aufrecht, ziemlich stark; die Knospe hat eine sehr lange und gute Form. Als Gartenrose wird sie sich wohl bald einen größeren Liebhaber kreis erwerhen. Züchter: Max Kranse. Ganz leuchtend d u n k e I! a r m e s i n - r o t ist „Heros". Starker Wuchs, williges Durchtreiben und eine gesunde Pflanze sind-die hervorstechenden Eigenschaften dieser Torte neben der reinen leuch tenden dunkelroten Farbe. Tie Knospe ist etwas rundlich, öffnet sich aber leicht zu einer großen, vollen Blüte. Auffallend ist das reiche Blühen dieser Sorte, das die beiden Eltern „Johannis- zanber" nnd „Etoile de Hollande" hier Wohl vererbt haben. Besonders für Verwendung im Garten dürfte diese Rose bald eine große Verbreitung er langen. Züchter: Math. Tantau. Als Gartenrose kommt auch noch „Nigrette", die „s chwarze" Rose von Sangerhausen, als eine der bald größere Verbreitung erlangenden Sorten in Frage. Wenn die Blume auch nur mittlere Größe hat, wird dieses doch wettgemacht durch das reichliche Erscheinen derselben und durch die ganz auffallende schwarzrote Farbe. Nigrette ist eine ausgesprochene Liebhabersorte. Das sehr schnelle Wiederdurchtreiben bei dieser Sorte er- innert an die längst vergessenen Pegalroscn. Durch diese Eigenschaft wird Nigrette für die Verwendung auf niedrigen Beeten sehr wertvoll. Züchter: Max Krause. Gleichfalls nur eine Gartenrose ist „Goldenes Mainz". Die. Pflanze wächst sehr stark, wird bis 50cm hoch, mit großem, üppigem, lichtgrünem, blan kem Lanb bedeckt. Die. Kuoipe ist rundlich und öfinct sich zu großen reingelbcu Blüten in der Form der älteren „Christine". Loch ist die Blüte doppelt so groß wie bei dieser älteren Sorte. Ich kenne keine reingelbe Gartenrose, die ähnlich reichlich blüht und dabei so starke Pflanzen entwickelt. Daß dieie Rose auch in ganz trocknen, heißen Gegenden nicht versagt, wie die meisten Pernetschen Rosen, beweist das ihr in Rom zugesprochene Wertzeugnis. Züchter: W. Kordes' Söhne. Auch unter den P o l h a n th a r o s e n ist im vorigen Jahr ein wertvoller Zuwachs zu verzeich nen in der Sorte „Fortschritt". Ans „Mrs. Pierre S. du Pont" und „Gloria Mundi" hervor, gegangen, zeigt sie die typischen Formen der be kannten Poulsenschen Polyantha-Hybriden, daneben aber ein bei Polyantharosen heute noch unbekann tes schnelles Wiederdurchtreiben, so daß die Pflanze tatsächlich fast nie ohne Blüten ist. Die Einzel blüte erinnert an „Ophelia": gelbliches Orange-rosa ans weißem Grnnd. Die Blüten sitzen in kleinen und großen Dolden zusammen. Tas Laub ist grün und vollständig frei von Meltau und Marsonia. Züchter: W. Kordes' Söhne. Ohne Frage sind die P o l Y a n t h a - Hy briden die Gartenrosen der Zukunft, weil sie die längere Haltbarkeit der Blüte und die viel größere Blütenzahl der Polyantharosen mit den Farben und Blutenformen der Teehvbriden ver einen werden. Die Praxis hat ebenfalls ergeben, daß die Polyantha-Hybriden bedeutend gesünder und langlebiger sind als die reinen Teehybriden, was für ihre Verwendung in Garten nnd Anlagen von ausschlaggebender Bedeutung ist. Gleichfalls einen ganz neuen Typ stellt die wiederholt blühende Kletterrose „Eva" dar. Die in Dolden bis zu 7Z Einzel blüten zusammenstehenden dunkelroten Blu men dieser Sorte erscheinen am Ende eines jeden Triebes. Die Pflanze bringt keine Klettertricbe hervor, wie die alten Kletterrosen, die erst im darauffolgenden Jahr Blüten tragen. Naturgemäß ist das hohe Wachstum solcher öfter blühenden Kletterrosen in den ersten Jahren nicht so stark, wie wir es von den „Crimson Rambler" oder „Dorothy Perkins" her kennen, weil die Pflanze ja sehr viel Kraft für die Blüten verbraucht. Ties wird ausgeglichen dadurch, daß auch das blüten tragende Holz der „Eva" sehr gut durch den Winter kommt, und wieder lange starke Klettertricbe zu tragen vermag. Es ist also beim Schnitt darauf zu achten, daß nicht, wie bei den alten Mulriflora- und Wichurana-Sorten das abgcblühte Holz kurz zurückgeschnilten wird, sondern es ist bei diesen Sorten alles gesunde Holz an der Pflanze zu be lassen. Ein weiterer Vorteil dieser Rose, die ich unter die Lambertiana eingereiht habe, ist der, daß man sie zu Hecken vflanzen kann und in natürlicher Buschsorm damit eine fortwährend Blüten tragende Hecke erzielen kann. Diese Rose ist in der Zwischenzeit schon die , iammuiter von einigen tausend Sämlingen ge worden, die im äußeren Charakter ihr mehr oder weniger ähneln, aber heute schon alle Farben vom dunkelsten Rot bis zum Schwefelgelb zeigen. Der Unterschied gegen die Lambcrrschen Lambertiana besteht darin, daß einmal „Eva" und ihre Säm linge winterhart sind und Wester, daß sie ein ganz großes, üppiges Teehybridenblatt zeigen. „Eva" läßt sich auch, ähnlich wie „Gruß an Teplitz", auf großen Beeten zu hochwachseuden Gruppen ver einen und ist dann der erzielte Effekt ungefähr derselbe wie bei „Gruß an Teplitz", nur daß die Blütenfolge eine raschere ist und die Blüten in Riesendolden zusammeusitzen. Für Herbst 1934 ist von dieser Rasse eine weitere Sorte in Vorbereitung, die in ebenso großen Blütenständen tiefdunkelrote, gefüllte, edel- geformte Blüten trägt, etwa von der Größe der „Gruß an Teplitz" und der Farbe von „Etoile de Hollande". Diese Sorte hat noch keinen Namen. Züchter beider: W. Kordes' Söhne. In dunkelrot wird in diesem Herbst das Sortiment ebenfalls um zwei Neuzüchtungen ver mehrt, die besonders für Schnitt in Frage kommen. Tie eine, aus „Cathrine Kordes" und „W. E. Chaplin" hervorgegangen, vereint die guten Eigen schaften dieser beiden Sorten und zeigt gegen „Cathrine Kordes" ein kräftigeres Blutrot. Im geheizten Kasten hat dieser Sämling beim ersten Versuch in diesem Frühjahr auffallend lang gestreckte und gutgefärbte Blüten auf kräftigen, langen Stielen gebracht. Dieser Sämling hat noch keinen Namen. Züchter: W. Kordes' Söhne. Noch dunkler im Not nnd auf bis 3 Fuß langen, drahtartigen, fast stachellosen Stielen stehend, ist ein andrer Sämling, der, ebenfalls getrieben, sich bis heute bewährt hat. Die Knospe ist auch hier von bester Form und entwickelt sich aus mittlerer Größe zu einer sehr großen, stark gefüllten Blüte. Die Farbe ist etwas Heller als bei „Etoile de Hollande" und Hali sich auch bei Wetterstürzen sehr gut. Diese Rose wird ohne Fra^e als Masfen- produzent langstieliger Schniitrcyen bald eine große Verbreitung erlangen, besonders weil sie vollkonunen frei von Meltau ist. Ebenfalls noch nnbenannt. Züchter: W. Kordes' Söhne. „Elli Knab". Im Wuchs ähnlich der vorhergehen den, aus 60 cm langen straffen, fast stachellosen Stielen stehend, edelgeformie, große, stark gefüllte Blüten in der Farbe wie sie „Mrs. Henry Morst" in den besten Blumen zeigt. Oftmals sind die Farben so lebhaft, Laß sie an die alte „Farbcn- königin" heranreichen. Tiefe Rose, ans „Carbriue Kordes" gezüchtet, zeigt in mehrjähriger Beob achtung all die guten Eigenschaften der Tcitout- Rasie in bezug auf Lebensfähigkeit nnd 'Wider standsfähigkeit gegen starken Schnitt. Auch diese Sorte ist bis heute bei uns von allen Pilzkrank- beiten verschont geblieben. Züchter: W. Kordes' Söhne,' „Hede". Eine tief goldgelbe, riescnblumige, mittelhoch werdende Gartenrose von Math. Tantau, Uetersen. Nach mehrjähriger Beobaclnung dieser Ncuzüchtung bin ich überzeugt, daß diese Rose für den Liebhaber großblumiger, einfarbiger Rosen ein Juwel sein wird. Tie Pflanze wächst straff aufrecht, hat außerordentlich gesundes, großes Laub, bleibt aber im allgemeinen unter 40 cm hoch. Tie Blüten erscheinen in schneller Folge, was gerade bei den große Blumen bringenden Sorten eine Seltenheit ist. „Kardinal". Züchter: Max Krause, Hasloh. Diese Sorte kann man am besten beschreiben, wenn man sagt, daß cs eine aufrechter wamsende, leuch tend rote „Chateau de Clos Vorigem" ist. Ter Fehler dieser allen schwarzrotcn Rose ist in „Kar dinal" ausgemerzt. Ter Wuchs ist aufrechrer und werden die großen, leuchtenden Blüten auf steifen Stielen getragen. Allerdings ist der schwarze Samtschatten der Stammsorte nicht mehr so stark in „Kardinal", aber das leuchtende Rot ist dafür ein guter Ausgleich. Für niedrige Grupven wird diese Rose bald viele Freunde finden, besonders auch, weil ich sie in mehrjähriger Beobachtung noch niemals unter Pilzbefall habe kränkeln sehen. — Als weitere deutsche Neuheit, .die für Herbst 1934 bestimmt zu. erwarten ist. ist noch Lamberts „Goldene Trmchki" zu erwähnen, die nn vorigen Jahr in Sangerhausen bei der Neuheitenvruiuug uns sehr viel Freude gemacht Hal. Tie Blume erinnert in Form und Haltung durchaus an die Stammsorte, ist aber gefüllter und die Farbe ist eigelb wie etwa in „Souvenir de H. A. Ver- schuren". Tie Pflanze trägt großes gesundes Laub und wächst steil amrcctn. Sie ist fast nawcl- los. Mit dieser Rose dürfte unser aller Wunsch nach einer gelben „Frau Karl Truschki" restlos in Erfüllung gehen. Weilers deutsche Neuheiten für 1934 sind mir nicht mit Sicherheit bekannt. Ausländische Neuheiten, die in diesem Herbst zum erstenmal in größerer Menge angeboren werden, sind besonders: „Mary Hart", ein blutroter Sport von „Talisman". Die Pflanze ist unverändert ge- blieben, nur die Blürenrarbe ist ein leuchtendes dunkles Blutrot. Für all Lie ^guten Zwecke, für die „Talisman" heute verwandt wird, wird „Mary Hart" bald sich ebenfalls ihren Platz sichern. „Souvenir". Ebenfalls ein Sport von „Talis man", reinge lb, Pflanze unverändert „Talis man", aber die Blüte zeigt bedeutend mehr Pe- talen al» die Stammsorte. „Ambafsador". Ebenfalls ein Sport von „Talis man"; scheint noch stärker zu wachsen als die Slammsorte, während die Blütensarbe ein gelb liches Rosa ist. „Mrs. L. B. Coddington". Rein lachsros a, edelgeformte, nicht zu stark gerüllre Blüten auf sehr langen, aufstrebenden Stielen. Tie Pflanze und die Blütenform erinnern an „Pres. Herbert Hoover", doch ist die Farbe rein lachsrosa. „Sterling", eine sehr langknospige dunkel rosa Treibrose. Tie Pflanze wächst stark, auf recht. Tie Blüten stehen auf drahtartigen, festen Trielen, ähnlich wie bei „Hadley-Rose". Diese fünf vorstehenden Sorten sind sämtlich aus den Vereinigten Staaten. Eine ganz besondere Bereicherung unsrer Sorti mente wird aber die französische Polyantha- rose „Dance of Joy" sein. Angeblich aus „Jo seph Guy" und „Pauls Scarlet Climbcr" hervor gegangen, zeigt diese Rose ein so leuchtendes, brennendes Rot in ihren großen, schalenförmigen Blüten, daß sie eine ganze Reihe älterer Polyamha- rosen vollkommen entbehrlich machen wird. Auf fallend war, daß selbst im heißen Gewächshaus das Rot niemals blame. Ter Wuchs ist ähnlich wie bei „Joseph Guy". Zu den kleinblumigen Polyantha rosen gehört die ebenfalls französische „Flam boyant", deren riesengroße Toldcn mittelgroße Blüren tragen in leuchtend krebsroter Farbe. Diese Farbe war bisher unter den Polvanthärosen überhaupt nicht vertreten und wird sich „Flam boyant" bald eine große Verbreitung sichern. Vorstehenden Bericht habe ich auf Grund eigner Beobacklungen zusammcngejtelll, und glaube in dieser Lifte die besten und wertvollsten Soilen an geführt zu haben, die für den deurschen Erwerrl- gärlner in Betracht kommen. Alle vorstehenden Sorten sind in Uetersen im Vcrsuchsgarlen ans- gepflanzt und befinden sich dort in bester Entwick lung neben einer ganzen Reihe weiterer deutscher und ausländischer Züchtungen. Bis auf die ameri kanischen und französischen Sorten sind anch alle in Sangerhausen im Versuchsgarten ausgepfianzt nnd schon geprüft oder in diesem Jähr zur Prü fung bestimmt. Die Lifte der Anszeichnungen in Sangerhausen habe ich hier nicht wiederholt, weil sie ja anderswo schon veröffentlicht ist. Ueber eins ganze Reihe amerikanischer Nenzüchtuugcn, die ich hier in unsern Kulturen zur Beobachtung habe, habe ich mit Absicht nicht berichtet, weil ich es nickt für richtig Halts., über Rosen zu urteilen, die man nur kurze Zeit und an wenig Pflanzen be obachten konnte. Sparrieshoop, den 24. Mar 1934. XVilkelm Korckes jr. So gründlich möchten wir über alle Baumschulkulturen berichten. Wer Hilst Mitarbeiten?
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