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^""0 Wtsbau von Versorgungsbetrieben 500 NM ..lark für Jnstandsetzungs-, Ergänzungs- und Umbau arbeiten an öffentlichen Gebäuden. Dem Lande Wür 1 - t c m b erg wurde ein Darlehen von rund 900 000 Mark newahrt. Daneben wurden für eine Reihe kleinerer Maßnahmen in notleidenden Gebieten namhafte Beträge zur Verfügung gestellt. Aus eigener Kraft. Waffen zur Wehr — Ordnung im eigenen Hause. Nabengekrächz. „Kleine Staaten können sich auf Neutralität, auf inter nationale Garantien verlassen; ein großer Staat aber besteht nur durch sich selbst und aus eigenerKraft; er erfüllt den Zweck seines Daseins nur, wenn er ent schlossen und gerüstet ist, sein Dasein, seine Freiheit und sein Recht zu behaupten", hat einmal der Mann gesagt, dessen „Schwertführung", um seines königlichen Herrn Wort zu gebrauchen, einst bei des Deut schen Reiches Einigung geholfen hat, aber ausdrücklich beschränkte Generalseldmarschall vonMoltkein diesem Satz den Zweck der Rüstung darauf, die Behauptung des Daseins, der Freiheit und des Rechts eines Staates zu gewährleisten. An diesem Ziel hat das frühere Deutsch land 43 Jahre hindurch festgehalten und auch das neue, das Dritte Deutsche Reich, will nur zur Verteidigung seinesDaseins,seinerFreiheit und seines Rechts eine militärische Rüstung besitzen, die ihm — um das Wichtigste voranzustellen — der Anspruch auf die gleiche Sicherheit wie die der andern Völker herbeiführen soll. Gewiß ist das ein „p o litis ch e r" Anspruch, — aber bei dem Aufeinanderprallen in der Abrüstungsfrage sind es jetzt gerade die andern gewesen, an ihrer Spitze der englische Außenminister und hinter ihm das Londoner Kabinett, die dabei plötzlich den vertraglichen, also den Nechtsboden aufgegeben haben und die ganze Abrüstungs- Lrage zu einer „politischen" machen wollen. Das tat sächliche Verlassen selbst des englischen Abrüstungsplanes für die Konferenz gehört zu dieser plötzlichen Kursände rung, die man nun einfach damit erklärt, daß „die jüngsten Ereignisse in Deutschland" der Grund für eine solche „Politisierung", sogar für die Aufgabe des Macdonald- Planes sei, der „Grund" aber auch dafür, daß man Deutschland aufs schwerste beschimpft, weil es an diesem Plan festhält. Unser Vertreter in Genf wird daher bei den nun wieder einsetzenden Debatten über diese ganze Abrüstungsfrage sehr kühl darauf Hinweisen können, daß jene „jüngsten Ereignisse in Deutschland", nämlich die Machtergreifung Hitlers und des Nationalsozialismus^ anderthalb Monate vor jenem Tage erfolgt ist, als der Macdonald-Plan in Genf überhaupt vorgelegt worden ist! Diese plötzliche „Politisierung" mußte sich also anhören wie das Entschuldigungsgestammel eines schuldbewußten Schulbuben, — wenn wir Deutsche eben nicht wieder die Wahrheit des uralten Sprichworts feststellen sollen, daß die Welt getäuscht wird, weil sie sich täuschen lassen will! Man will uns im Ringen um unser Dasein, unsere Freiheit und unser Recht ungerüstet lassen und macht uns obendrein noch einen Vorwurf daraus, weil wir ent schlossen sind, trotzdem dieses Ringen nicht aufzugeben. Bleiben soll ja, was das Versailler Diktat sagt: „Das deutsche Heer ist nur für die Erhaltung der Ordnung innerhalb des deutschen Gebietes und zur Grenzpolizei bestimmt." Wenn kürzlich Macdonald, der einstige Präsident der verunglückten Weltwirtschaftskonferenz, in tiefer Melan cholie äußerte, alle jene politischen Spannungen wären nur zu verstehen als Ausdruck der scharfen wirtschaftlichen Gegensätze und Jnteressenkümpfe zwischen den Völkern, fo hat er damit nur zum Teil recht. Aber er könnte für die ja auch von ihm mitgemachte Politik eine Lehre mit her- Lbernehmen aus jener Erfahrung, die er aus seiner Kon ferenz machen mußte und die der amerikanische Präsident in einer Note dahin feststellte, daß jedes Volk wirtschaft lich erst einmal im eigenen Hause und aus eige ner KraftOrdnung schaffen solle, ehe man an einen Wiederaufbau der Weltwirtschaft Herangehen könne. Wenn Deutschlands Wirtschaftspolitik in diesem Sinne und mit dieser Zielsetzung seitdem Schritt um Schritt vorwärts- gegangen ist, so heißt das nicht, ebenso wenig wie in der Politik, das Dasein, die Freiheit, das Recht der anderen zu stören oder zu bedrohen, heißt nicht, die wirtschaftlichen Interessen der andern gar zu vernichten, sondern bedeutet doch einzig und allein, die dem eigenen Volke inne wohnenden Wirtschaftskräfte und -Möglichkeiten zu ent wickeln, zusammenzufassen und damit zu einer festeren und breiteren Grundlage für das bloße Sein und Leben dieses Volkes zu gelangen. Mit „Weltkonferenzen" schafft man es nicht und seit bald zwei Jahren wird z. B. unaufhörlich über die „zusammenfassende wirtschaftliche Sanierung des Donauraumes" geredet und ver handelt, werden Aussichten gemacht oder Pläne ersonnen, ohne daß man dabei einen Schritt vorwärtskommt. Eines erreichte man freilich durch eine solche „sinnvolle" Methode: Man hemmte bei jenen, die „saniert" werden sollen, nur den Entschluß, vom Krankenbett aufzustehen und es unter Einsetzung der eigenen noch vorhandenen Kraft erst mal mit einer „Selbstsanierung" zu versuchen! Man stellte Hilfe immer und immer wieder in Aussicht und führte damit nur herbei, daß der Beginn der Ordnungsarbeit im eigenen Hause herausgeschoben wurde und wird. * Wie lange hätten wir Deutsche darauf warten können, ehe man uns geholfen hätte in allen unseren Lebensnot wendigkeiten, — den politischen, den wirtschaftlichen, vor allem aber denen gls Nation! Dazu hätte sich niemand gedrängt. Aufzustehen aber drängte uns Deutsche selbst eine Erkenntnis und ein Wollen: Daß in uns noch Lebens kraft vorhanden war und daß es diese im Kampf um das Dasein, die Freiheit und das Recht der Nation einzusetzen galt. Nein, das darf nicht sein! schreien lauthals die andern, die an Hilfe für uns nie dachten. Noch krächzen die Raben. Doch der Wille, trotzdem vorwärtszugehen, mutz die Mahnung Fichtes, die er in schwerer Zeit aussprach, mit auf den Weg nehmen: „Es wird sicherlich nie wieder irgendein Wohlsein an uns kommen, wenn nicht jeder einzelne unter uns in seiner Weise tut und wirket, als ob lediglich auf ihm das Heil des künftigen Geschlechts He.vcht,?' Lr. Pr. «L England treibt die Avrüstungssabotage auf die Spitze. Am Montag soll der Hauptausschuß der „Abrüstungs"- konferenz wieder einmal zusammentreten. Es kennzeichnet die Lage zur Genüge, wenn man in Genf angesichts der Weigerung vor allem Frankreichs und seines Mit schuldigen, Englands, die Abrüstung auch nur ernsthaft zu erörtern, jenen Hauptausschutz nach einer rein formellen Sitzung gleich wieder um acht Tage in die Ferien schicken will. Die Situation in Gens hat sich inzwischen so weit ver schärft, daß jetzt die Vertreter Englands offen heraus er klären, vorallen Dingen müßtendieWünsche Deutschlands abgelehnt werden. Bekanntlich hat Deutschland trotz seiner schon in der Präambel des Versailler Diktates feierlich verbrieften Gleichberechtigung im Vergleich zu den ungeheuren Rüstungen der anderen Mächte so bescheidene Forde rungen gestellt, daß selbst bei Erfüllung dieser ge ringen Wünsche von einer Sicherheit Deutsch lands inmitten eines waffenstarrenden Mächteringes noch keine Rede sein könnte. Und trotzdem werden diese vertraglich und satzungsgemäß in jeder Form be gründeten Minimalforderungen nicht nur von England und Frankreich rundweg abgelehnt, sondern es werden Deutschland sogar während der (geplanten) mindestens vierjährigen „Probezeit" bei gleichzeitiger einseitiger Kon trolle neue Schwächungen zugemutct, u. a. die Umwandlung seiner ihm von den Versailler Mächten selbst aufgezwungenen langdienenden Reichs wehr in eine kurzdienende Miliz, der insgesamt 10 Millio nen Mann an Aktiven und ausgebildeteten Reserven mit allen modernen Kampfmitteln gegenüberstehen würden. Und selbst diese Miliz soll nicht etwa nach der Zahl ihrer sämtlichen Mannschaften, sondern immer nur'nach der stets gleichbleibenden Grundzahl ihrer Aktiven aus rüstet werden, wohlverstanden: nur mit den Waffen, dis Deutschland zur Zett hat! Zur Zeit hat England die Führung im Kampf gegen die Rechtsansprüche Deutschlands übernommen; Frankreich, das seine Aufrüstungsgeschäfte in so bewähr ten Händen sieht, ist dabei natürlich der lachende Dritte. Sollte durch die Haltung dieser beiden Mächte die Abrüstungskonferenz endgültig zusammenbrechen, so haben sie die volle Verantwortung dafür zu tragen. Deutschland, das in seinem Entgegenkommen bis an die alleräußerste, schon bedenkliche Grenze gegangen ist, steht reinen Gewissens vor der Welt da. Es wird dann aber auch nicht vermeiden können, alle Konsequenzen zu ziehen, die aus einem offenen Vertragsbruch beispiels weise des Artikels 8 der Völkerbundsatzung sich ergeben würden. Die Folgen eines offenkundigen englisch-franzö- sifchen Rechts- und Vertragsbruches wären politisch und wirtschaftlich unübersehbar. Inzwischen ist Deutschlands Vertreter bei der Ab rüstungskonferenz, Botschafter Nadolny, im Flugzeug aus Genf in Berlin cingetroffen und hat dem Reichs kanzler Hitler über die Genfer Lage sofort ausführlich Bericht erstattet. Bekanntlich hat die Reichsregierung die Absicht, aus die letzte Rede des französischen Minister präsidenten Daladier in aller Form zu antworten. Diese Entgegnung, die durch die Unterredung des Reichskanz lers mit dem Botschafter Nadolny zweifellos noch weiter vorbereitet wird, dürfte eine entscheidende Bedeutung haben. Deutschland verläßt die Abrüstungskonferenz und den Völkerbund. Reichstagsneuwahlen am 12. November. Berlin. Angesichts der demütigenden und entehrenden Zumutungen der anderen Mächte auf der Genfer Abrüstungs konferenz hat die Reichsregierung heute beschlossen, an den Verhandlungen der Abrüstungskonferenz nicht mehr teilzuneh men. Gleichzeitig wird die Reichsregierung den Austritt des Deutschen Reiches aus dem Völkerbund anmelden. llm dem deutschen Volke Gelegenheit zu geben, selbst zu den Schicksalsfragen der deutschen Nation Stellung zu neh men, wird der deutsche Reichstag durch Verordnung des Reichspräsidenten vom 14. Oktober 1933 aufgelöst und Neu wahlen zum 12. November 1933 anberamnt. Reichskanzler Adolf Hitler wird heute abend über alle deutschen Sender sprechen. Mn WMWn ROMMen die Dom- MSmwlen zm RtlGlaMMWerrrszek tchsgei. Berlin. Zu Beginn der Sonnabend-Verhandlungen im Reichstagsbrandstisterprozeß gab Senatpräsident Dr. Bün ger eine längere Erklärung ab, die sich auf das Verhalten von vier ausländischen Rechtsanwälten bezieht, die als Zuhörer an den bisherigen Verhandlungen teilnehmen dursten. Diese vier Anwälte, es handelt sich um den in Paris lebenden bulga rischen Anwalt Detjeff, den bulgarischen Anwalt Erigvrosf, den amerikanischen Anwalt Galagher und den französischen Rechts anwalt Willart, haben in einem Schreiben an den Verteidiger der Bulgaren, Rechtsanwalt Dr. Teichert, schwere beleidigende Anwürfe gegen UnLersuchungsbeamte, insbesondere den Unter suchungsrichter des Reichsgerichts, erhoben. Im Hinblick darauf hat Senatspräsident Dr. Bünger ihnen ihre Dauerzuhörerkar ten entzogen. Anschlag aus die deutsche GesaMschast in Märest. Scheiben zertrümmert. — Die Front mit Farbe besudelt. Ein unerhörter überfall jüdisch kommunistischer ! Kreise wurde ans die deutsche Gesandtschaft in Bukarest ausgeführt. Vier junge Burschen eröffneten ein Stein- bombardement auf die Fenster des Gesandtschafts gebäudes, dessen Scheiben zertrümmert wurden. Ein in einen roten Lappen gewickelter Stein fiel in das Arbeitszimmer des am Fenster arbeitenden Gesandt- schastsrates Dr. Kirchholtes, der zum Glück nicht verletzt wurde. Ein zweiter Stein wurde später im Wartezimmer gefunden. Außerdem wurde eine in rotes Tuch gewickelte und mit roter Ölfarbe gefüllte Flasche gegen die Hoheitszeichen des Reiches geschleudert. Die Flasche zerbrach und beschmutzte mit ihrem Inhalt die ganze äußere Front. Den vor der Gesandtschaft Wache hallenden Polizeibeamten gelang die Festnahme von zwei Attentätern; der eine heißt Nahum Rothstein. Die übrigen Täter flüchteten. Der Polizeichef von Bukarest begab sich sofort auf den Schauplatz des Anschlags und sprach der Gesandtschaft sein Bedauern aus. Die Gesandtschaft hat bereits das Innenministerium unterrichtet und dabei darauf hingewiesen, daß schon vor einiger Zeit ähnliche Angriffe gegen das deutsche Ko»- j lulat io Zlaulmbura und in KiMnew. erfolgt Li, Die Einweisung des Landesbischoss durch den Reichsbischof. Am Reformationstag. Die Reformation und damit der Reformationstag haben für das evangelisch-lutherische Sachsen ihre ganz besondere Bedeutung. Deshalb wird die Nachricht das evangelisch-lutherische Sachsen mit großer Freude erfüllen, daß der Reichsbischof unseren sächsischen Landesbischof Coch am 31. Oktober, dem Reformationsfest, feierlich in sein Amt einweisen wird. Jie ewige Schlageterflamme entzündet! Baldur von Schirach weiht die Gedenkstätte der Hitlerjugend. In der Barbarossa-Pfalz zu Kaiserswerth wurde vom Jugendführer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach die Entzündung der ewigen Schlageterflamme und die Einweihung der Gedenktafeln für die für Deutschlands Freiheit gefallenen 21 Hitlerjungen vorgenommen. Auf der obersten Krönung der trutzigen Ruinen ruht auf großen Quaderblöcken, die dem Rhein entrissen sind, und die unzweifelhaft aus den alten Trümmern der Pfalz stammen, die bronzene Schale, die nur den Namen Albert Leo Schlageter trägt, und aus der nun die glutrote Flamme emporsprüht, um nie wieder zu verlöschen. Im inneren Hose der Burgruine hatten im großen Viereck Hitlerjungen und -Mädel und die Fahnen Auf stellung genommen. Inzwischen war der letzte Läufer der Stafette, die das Feuer zur Entzündung der Schlageter flamme von den brennenden Ehrenfeuern des Schlageter- denkmals auf der Golzheimer Heide zur Burgruine brachte, mit der brennenden Fackel im Burghof eingetroffen. Unter Glockengeläut ergriff Baldur von Schirach den Feuerbrand, ging unter Fanfarenftötzen und Trommelwirbel die Frei treppe der Burg hinauf zum Ehrenmal und entzündete die Flamme. A)ann nahm er im Burghof das Wort zu seiner Weiherede. Es liege eine tiefe symbolhafte Bedeu tung darin, daß die Jugend für dieses heilige Feuer/ das dort oben entzündet worden sei, die Flamme holte vom Grabmal Albert Leo Schlageters. Der Hitlerjugendmarsch und das Deutschlandlied be endeten die eindrucksvolle Feier. Sie Erziehung der deutschen Zugend. Zweiter Teil der Unterredung des Neichsjugendführers mit „Allgemeen Handelsblad". „Allgemeen Handelsblad" veröffentlicht den zweiten Teil der Unterredung seines Berliner Korrespondenten mit Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Auf die Frage, ob Deutschland noch auf Jahrzehnte hinaus aus rein innerpolitischen Gründen ein Heer von Millionen politischer Soldaten nötig haben werde, erklärte der Reichs jugendführer unter anderem, Hauptziel sei die Erziehung der deutschen Jugend zu dem Bewußtsein der Zusammen gehörigkeit auf Grund der Bande des Blutes. Die/Hitler- jugend habe stets in dem Bewußtsein gelebt, eine Gemein schaft zu politischer Erziehung zu sein, die den Klassen gegensatz in der Jugend überwinden wolle. Dieses Ziel sei weder kriegssüchtig noch aufhetzend. Es stehe vielmehr im Zeichen einer allgemeinen großen Versöhnungsgesin nung. Die körperliche Erziehung habe durchaus keinen militärischen Charakter, dagegen lebe auch in der deutschen Jugend der moderne Sportgeist, den man bei der Jugend aller Völker der Erde beobachten könne. „Ich glaube," erklärte Baldur von Schirach, „dass gerade der Eifer, mit dem die Hitlerjugend nach Freund schaft mit den Jugendorganisationen anderer Länder strebt, der beste Beweis für die Bereitwilligkeit zur Annäherung ist, die man als für diese Jugend bezeichnend betrachten darf. Die Auslandreisen der Hitlerjugend in diesem und im nächsten Jahre haben dies deutlich bewiesen, und sie werden, wie ich hoffe, immer mehr davon überzeugen, das; unsere große Losung nicht Krieg heißt, sondern Arbeit. Wir predigen nicht den Haß gegen andere Rassen, sondern die Liebe zur eigenen Rasse. Alles, was die Jugend zur Liebe für das eigene Volk erzieht, ist von erzieherischem Wert und auch zweckmäßig, den» es gibt nichts Edleres, als die Vaterlandsliebe."