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W SN Wkg WM EWMttlw Sin Vortrag Staatssekretär psundtners über „deutsche Verwaltung" Staatssekretär Dr. Psundtner vom Mini sterium des Innern hielt in der Akademie für Deutsches Recht einen Vortrag über den Neubau der deutschen Verwaltung, der nicht nur den gegenwärtig erreichten Stand be schrieb sondern zugleich deutliche Hinweise auf die Weiterentwicklung enthielt. Der Vor tragende wies eingangs darauf hin, daß so wohl im Bismarck-Reich wie unter der Herr schaft der Weimarer Verfassung es an einer einheitlichen Reichsverwaltung fehlte, nur Teilgebiete waren mit einer reichseigenen Verwaltung ausgestattet, während im übri gen das Schwergewicht bei der Landesver waltung lag. An Stelle dieses Nebeneinanders und Gegeneinanders ist im Dritten Reich die einheitliche „deutsche Verwaltung" getreten. Die Berwaltungshoheit der Länder, viel leicht der wichtigste Bestandteil ihrer Staatshoheit, ist beseitigt. Dr. Psundtner gab dann einen Ueberblick über die einzelnen Etappe» dieser Entwick lung zum „nationalsozialistischen Einheits reich", vom Reichsstatthaltergcsetz über das Gesetz über den Neuaufbau oes Reiches bis zu den neuesten Massnahmen. Die Landes regierungen unterstehen seit dem „Neuauf baugesetz" der Reichsregierung. Die Mitwir kung von Reichstagsausschüssen und die des Reichsrats wurden beseitigt, die Verantwor tung des Verwaltungsführers scharf heraus gestellt. Die Länderminister haben aufgehSrt, im staatsrechtlichen Sinne „Minister" zu sein, sie find nur noch Behördrnchefs. Eine Ausnahme bildet der preußische Mini sterpräsident, auf den vom Führer und Reichs kanzler die Befugnisse eines Reichsstatthalters in Preußen delegiert sind. Im übrigen ist aber gerade in Preußen die Verbindung der Ministerien mit den entsprechenden Ministe rien des Reiches durchgesührt mit Ausnahme des Finanzministeriums, wo etats- und ver mögensrechtliche Erwägungen die Vereinigung noch hintanhalten. Aus der bloßen Personal union der übrigen Ministerien im Reiche und in Preußen ist in den letzten Monaten die Realunion geworden. Staatssekretär Dr. Psundtner wies darauf hin, daß diese Entwicklung selbstverständlich noch nicht abgeschlossen sei; ste werde auch auf die außerpreutzischen Länder übergreifen. In diesen nehmen die Ministerien teilweise auch Aufgaben wahr, die in Preußen bei den höheren Provinzialbchörden liegen. Diese Aufgaben werden ihnen auch verbleiben. In Preussen aber werden die Oberpräsidenten und Regierungspräsidenten durch die herbei- aeführte Realunion unter dem Gesichtspunkt der Einheit der Verwaltung in den Dienst der Reichsverwaltung gestellt. Daß auf zahlreichen Gebieten auch schon für das ganze Reich neue einheitliche Verwal tungsorganismen geschaffen wurden, erläu terte der Redner durch den Hinweis auf das Propagandaministerium, das Luftfahrtmini- sterium, das Reichsforstamt und den Gene ralinspekteur für das deutsche Straßenwesen mit den im ganzen Reich verteilten Unter- Lchörden. In anderer Weise, nämlich unter Erbaltung oes Landesverwaltungsapparates, Ist das Siedlungswesen zur Reichsangelegen heit erklärt worden. Reichsangelegenheiten wurden ferner das Vermessungswesen (unter dem Reichsministerium des Innern), die Auf sicht über die Industrie- und Handelskam mern und die über die Börsen und Hypothe kenbanken (beides unter dem Reichswirt schaftsministerium). Besonders bedeutsam, aber noch nicht ab geschlossen, ist die Entwicklung bei den Gemeinden. Durch die Bildung des einheitlichen Deutschen Gemeindetages wurde ein vorläufiger kom munaler Unterbau geschaffen. Der Führer- arundsatz ist im preußischen Gemcindeversas- sungsgesetz und im preußischen Gemeinde finanzgesetz verwirklicht worden. Anzustreben ist die Ausdehnung auf b»S ganze Reich in einer Deutschen Gemeindeord nung, die hoffentlich am 1. April ISSü in Kraft treten kann. Dazu tritt die berufsständische Selbstver waltung, für die im Reichsnährstand, in der Reichskulturkammer und in der Organisation des Handwerks sowie in der personellen Ver bindung zwischen den zuständigen Ministern und den Führern der Berufsstande die Vor bedingungen geschaffen sind. Ferner kommt hinzu die Organisation der Wirtschaft mit ihren 13 Gruppen. Die enge persönliche Verbindung zwischen Partei und Staat, die vor allem darin zum Ausdruck kommt, daß Gauleiter Reichsstatt halter find, ist baS wesentlichste Mittel für die Herstellung der deutschen Einheit auf dem Gebiet der Verwaltung. Die Deutsche Ar beitsfront mit der NSBO. und der NS.- Hago und den anderen berufSständischen Wirtschaftsorganisationen stellt die geschlos sene ständische Bolksorganisation bar; dazu treten die Parteiorganisationen, die in die Verwaltung ständig neue Impulse bringen. In der Besetzung der wichtigsten Reichsstel len mit den Inhabern hoher und höchster Parteiämter, besonders auch in der Berufung des Stellvertreters des Führers in das Kabi nett als Minister ohne Geschäftsbereich, liegt die sichere Gewähr dafür, daß der einheitliche Aufbau der Verwaltung nach dem Willen des Führers und Reichskanzler- vollzogen wird. Er ist nach dem Staatsgrundgesetz vom 1. August 1934 als Oberhaupt des Reiches auch die alleinige Spitze der gesamten Reichsver waltung. ruft dSM» Diese» fetzt gelchaffene Plakat wirbt für da« Winkrhilsswerk. HelmaM-e Wochemm-llange Fraukendelg, 17. November 1S34. Es schneit . . . Einladungen — Kort »nit de« „Weihnacht» v « r g ii ii g « n"> — Schafft Weih nachtsfeiern — Auf langer Fahrt — Ka»d- werftrpvtz — Schlepp« oder käefrei? Dis „Saison" läuft, man kann schon sagen: saust! Täglich flattern einem freundliche Ein- ladungen ine Haus. Unheimlich viel Kräfte find benrüht, den lieben Mitmenschen das Leben durch Konzerte, Bälle, Stiftungsfeste „mit Konzett, Theater und Ball", Vorträgen usw. abwechslungs reich zu gestalten. Man hat die Auswahl, und je nach Stimmung und — Geldbeutel kann man sich di« Abende vertreiben. Nicht lange mehr, dann folgen den bisherigen Veranstaltungen die üblichen. „W eihnachtsvergnügungen". Da sei uns heute schon eine freundliche Birt« an die verantwortlichen „Vergnügungsvorstünde" ge stattet: Dos Wort WeihnaAsvergnügen ist ein fürchterliches Wort, es entweiht das schönste unld heiligste Fest unserer Feste und stellt es aus eins Stufe mit so manchem Rummel, der unter dem Sammelbegriff „Vergnügen" harmlose Ge müter befriedigt. Klingt das Wort „Weihnachts- feier" nicht viel schöner? Freilich verglich, tet dieses Wort auch zu einer entsprechenden Aus gestaltung des Abends. Ein einfacher Tanzabend mit Versteigerung von Witzpaketen und Auffüh rung eines „humorvollen" Einalters, wie wir es im Laufe der Jahve dutzendmale erlebten, hat mit einer Feier aber auch gar nichts zu tun. Wo solche Abende „ein dringendes Bedürfnis" sind, mögen sie ruhig abgehalten werden, man versündige sich aber nicht an unserem lieben Weih- nachtsfest, indem man diese Veranstaltungen etwa Weihnachtsvergnügen oder gar Weih nachtsfeier nennt. Wir sind dafür, das Wort Weihnachtsvergnügen überhaupt aus unse rem Wortschatz« zu streichen und — wenn das Vergnügen nun einmal besonders betont wer- ! den mutz — Wintervergnügen zu sagen.! DK Weihnachtsfeiern aber saften so ausgeftot- t«t sein, daß sie wirkliche weihnachtlich« Feierstun den sind. Seit Jahren schreiben wir schon gegen eine Unsitte, die aber trotzdem jeden Winter rtte- der neu auflebt: dar Tanzen nach den Melodien unserer alten, lieben Weihnachtrlkder. Da» ist eine Geschmacklosigkeit und Gesnmungrroheit, ge nau so das Aufspielen unserer alten MMSrmärsche und des Horst-Wessel-Liedes zu Tanzzwecken. Solche Gedanken- und Gesühklofigkeiten müssen also restlos verschwinden. Während wir mitten Im November diese Ge danken von Weihnachten und seinen Feiern schrei ben, tragen unser« Aeberseedampfer bereits dis ersten Auslandspakete über das große Wasser, dk der nimmermüde Weihnachtsmann für unser« Landsleute in Südamerika und Südafrika ge packt hat. Schon am 10. November haben eine Reihe Dampfer dk deutschen Häfen verlassen um deutsche Weihnachtsgaben rechtzeitig nach ihren weit entfernten Bestimmungsorten -p» befördern. Daheim im Lande aber beginnt nun dk Zeit des geheimnisvollen Bastelns und Arbeitens. Tom- send fleißige Hände sind damit beschäftigt, Freuds für das Fest zu schassen. Auch in unseren Hand werksstätten fkhts vielfach schon recht wekhmachb- sich au». Da wir gerade bei den Handwerkestätten weilen, soll an dieser Stelle ein Beweis von Handwerks^ stolz wieder ausleben, den wir dieser Tage in «ine« Zeitung aus dem Jahre 1844, also vor 90 Jahs ren, fanden. Es heißt da: „In einer Berlin«« Zeitung beklagte sich kürzlich jemand darüber, daß «in unreinlicher „Fleischersknecht" «ine Droschst! benutzt habe. DK Fleischer aber protestierten laut geg«n diesen unzeitgemäßen Ausdruck und bean spruchten das Prädikat „Geselle". Unter den verschiedenen prosaischen Repliken finden rott auch folgende poetische: „Hier gibt es keinen Fleischersknecht, Hier gibt's „Gewerks-GeselleüL. Da« haben wir mit Fug und Recht Dir Scribler zu bestellen. Die Knechte such' dir, wenn's beliebt, Mach' schnell dich aus die Bein«, An Orten, wo es welche gibt, Hier unsre Zunft hat keine." Man ersieht daraus, daß dk Handwerks meister schon vor 90 Jahren etwas aus ihre Zunft hielten. Und das mit Recht. Nicht immer aber fanden Handwerksprodukie den ungeteilten Beifall aller Mitmenschen. Vor allem war das zu allen Zeiten der Fall bei den verschiedenartigen Glanzleistungen unserer Damenmode. Da ftgt uns der Zufall ein Breslauer Zeitungsblatt aus dem Jahre 1864 in die Hände. Dott macht ein über die vor 70 Jahren mode gewesenen „Klek verschleppen" verärgerter Erdenpilgsr seinem be trübten Herren wie folgt Lust: „Tas Trottoir wird jetzt wkder mit Kleider- schleppen gefegt und alle Augenblicke tritt man aus den feinsten Stoffen mit den Füßen um her, da man, wenn man nicht wie ein Vier füßler gebückt einhergeht, unmöglich vermuthen kann, daß drei Schritt von einer Danie sich noch etwas von ihrem Anzuge befindet. Um diese Uebeistände zu beheben, rathe ich den Schlep penträgerinnen, sich dk nöthigen Pagen zu hal ten, welche dk Schleppen Nachträgen. Wer mit seidnen und samtnen Stoffen den Staub der Straßen aufwischen und mit Füßen daraus treten lassen kann, dem kann es auch auf einen Diener mehr oder weniger nicht ankommen. Also Pagen oder keine Schleppen." Was würde der gute Mann wohl gesagt hoben, wenn er dk „kniefreie" Mode vor einigen Jahren erlebt hätte? Da hätte er vielleicht nach einem Schutz für die Augen gerufen, die durch die in glänzende Kunstseide gehüllten und daher glänzen den Mädchen und Waden geblendet waren k Augenblicklich ist dkse Gefahr durch die „knöchel freie" Mode wkder gehoben. K. Lgt. Vie beiden kden » "NerkagallWinger Roman von Kurt M-artin LopzriZIrt bp Verlag Neues Leben, Bayr. Gmain tO (Nachdruck verboten) Bei einem Juwelier machte er halt. „Herta, komm, wir wollen mal hier Hineinschauen." CK traten in den Laden. Hallinger wählt« mit seiner Braut dk Verlobungsringe aus. Nach langer Wahl hatten sie sich entschieden. Er schob ihr sogleich den Reif an den Finger. Tonn ließ er sich Schmucksachsn vorlsgen. Er kaufte für Herta noch ein goldenes Kollier, reich mit Tia» Manton beseht und für seine zukünftige Schwie germutter eine vornehm gearbeitete Brosche. Herta Möller strahlte vor Vergnügen. Ms sk wieder auf der Straß« waren; flüsterte sie ganz nah« an seinem Ohr: „Tu, am liebsten möchte ich dir gleich hier mitten unter den Men schen einen Kuß geben." Er drückte liebkosend ihren Arm: „Aber Mäd chen, wegen der Kleinigkeit, die ich dir da drinnen kaufte?" In einer Mumenhandlung holte er ihr herr lich- Rosen. Gr wunderte sich heute selbst über sich. Aber dos Mädchen hätte von ibm verlangen können, was es wollte, in dieser Srunde hätte er ihm jeden Wunsch erfüllt. Gr war wie trunken. Als sie beim Postamt vorbeigmgen, hielt sk plötzlich an. „Dn, jetzt hätten wir bald d-k De pesche an Irene vergessen." Er setzte ein langes Tekgramm auf und gab es sogleich zur Beförderung. An einer Ecke trafen sie eine Ker« Troschke. Sk stiegen ei^ um «in« Strock« hinausMfahren aus der Stadt. Ter Kutscher schmg den Droa- pedener Patt vor. Ihnen war es gkich. Nach geraumer Zett hielt der Wagen vor Lem Park- tor. Tas Gefährt mußte hier warte»!. Arni in Arm schritt dos jung« Paar in dos herrliche Grün hinein. Ganz vereinzelt nur trafen sie auf Menschen. Bald sahen sie das Meer zwischen den Bäu men «hindurchschnmnern. Nach wenigen Minuten standen sie an dem eisernen Geländer und schauten auf dk spiegelnde Flut. Weithin war dk blaue Fläche zu übersehen. Ueberall schimmerten weife Segel und zogen lang« Rauchwolken der Damp fer. Vom Hafen her steuerte eben ein langes, stolzes Schiff auf die offene See. Hallinger zog seine Braut an sich. „Herta, da drüben; das ist der .Imperator', der fährt jetzt nach Kopenhagen. Nun brauchst du nicht mehr zu sagen, daß das Reisen ein unerfüllbarer Wunsch für mch ist. Jetzt können wir mit der Zeit überall hin, wo du willst." Freudestrahlend sah st« ihn an. „Edgar, du kannst dir ja gar nicht vorskllen; wk stolz und glücklich ich jetzt bin." Er zog sie aus «im Bank nieder. „Jetzt komm' mal her, Mädchen; sag' mal, wk soll denn das nun mit unserer Hochzeit werden?" Sie errötet«. „Ja, du, ich weiß doch nicht." „Na, Mädchen, denlst du etwa, ich will nun ein paar Jähre noch warten?" Sie schüttelte den Kopf: „Ach nein, du, das fällt uns nicht ein." Lachend küßte er st«. „Siehst du, so gefällst du mir. — Aber hör mol, wk wär's denn jetzt im Herbst? Lin Vierteljahr verlobt, dos reicht doch aus. Daun könnten wir dk Herbstferkn gleich zu einer kurzen Hochzeitsreise benützen, vi«lleicht kann ich do auch noch «im Woche länger Urlaub be komm«»." „Ja, du, das wäre schön; freilich, rasch geht das ja." „Es paßt aber gerade mit den Ferien gut. Wir wollen doch wenigstens eine Nein« Hochzeit«- reif« Wache». Sonst hab« Ich ja -eins Zeit," „Siehst du, da hast du es wkder, was ich dir schon einmal gesagt hab«; warum hast du dich kn so «inen bindenden Beruf gesteckt! Aber es muß eben auch so gehen. Ta hoben wir dkse drei Mo nate viel zu tun. Ich habe doch noch gar mcht an Aussteuer und all das andere gedacht." Er lächelte. „To Aß dir nicht bange Erden, Tas machen wir viel einfacher. Wir setzen uns mal Sonntags früh in den Zug und fahren nach Berlin. Dort werden wir dir eine recht apart« j Aussteuer wählen und «rtra für dich ansertigen lassen. Tann fahren wir in dk großen Maga zine und suchen nach Herzenslust au«, was uns gefällt." „Ach, Edgar, wie schön das alles ist." Mi« ein übermütiges Kind sprang sie auf und setzte sich auf seinen Schoß. Er hielt sie fest um schlungen. „So, du Wildfang, jetzt Holle ich dich hier fest, bis recht viel Leute kommen und sehen, was du für ein tolles Mädel bist." „Laß ste nur kommen, mich stört das nicht. Tie können ganz ruhig sehen, daß ich glücklich bin, viel glücklicher als sk alle." Hallinger kam wieder auf ihre baldige Hochzeit zu sprechen. „Tie Hauptsache ist, daß wir bis dahin ein hübsches Heim gefunden haben. Eine Etagenwohnung will ich nicht gern. Am liebsten mbchk ich eine Villa pachten oder kaufen." Herta steckt« die Rosen an ihrer Muse fest, die sich gelöst hatten. Tabei baumelten ihre Füße unruhig hin und her. „Tu, da Erden aber meine Stettiner Be kannten alle Augen machen, wenn ich plötzlich statt des armen Mädchens eine so reich« Frau werde " Lachend machte sk sich aW seinen Armen frei und sprang auf den Boden. Er stand ebenfalls auf. Sk gingen wieder durch den Park zurück. Drau ßen hielt noch der Wagen. T«r Kutscher schlief gemütlich aus seinem Bock. Hollinger rüttelt« ihn wach. Ter biedere Alk entschuldigt« sich es hätte so lange gedauert. To gewahrten dk Verlobten endlich dos; es schon längst Mittag war. Schnell stiegen sk ein und führen nach der Stadt zurück. Ms gegen 9 Uhr abend« Hallinger mit seiner Braut und deren Mutter wkder in Zinnowitz eintraf, fanden sk dk Reindelsche Familie noch am! Strand beim Abendkonzerl. Es gab ein langen Hin und Her; man beglückwünscht« dk Verlob- t«n und freute sich daß man das Ereignis schon im voraus eigentlich längst vermutet hatte. Hallinger war froh, als er mit seiner Braut sich endlich verabschieden tonnte. Er hätte am liebsten die ganze Begegnung auf den nächsten Tag verschoben, aber Herta wollt« unbedingt ihr Glück sogleich den Bekannten zeigen. Ani anderen Morgen wurde Herta Mülle» betm Frühstück ein Telegramm überbracht. Es kam von ihrer Schwester. Freudestrahlend reicht« sk es ihrem Verlobten. „Ta, Edgar, von Irene." Er las die wenigen Worte: „Herzinnige» Glückwunsch dir, liebe Herta. Brief folgt. Iren«.'* Am Nachmittag kam dann ein langer Brief, Herta lkß ihn ebenfalls von Hallinger lesen. EH freute sich, daß sk ihn sogleich völlig zur FamiM zählte. Aufmerksam vertiefte er sich in da» Schreiben. Ms er den Bogen in der Hand hielt, betrach tete er ihn verwundert. Tie Schrift fiel ihm auf, Tie hatte nichts gemein mit den zierlichen, abgH rundeten Buchstaben HertaS; das hier waren all« fest«, charakteristisch« Zeichen, ziemlich groß unU steil. Anfang« schrieb dk Schwester, wir sehr sk sich wunder« über da« plötzlich^ gang unerwartet« Ereignis. Sie hätten doch vorher sich gar nicht gekannt, nur die kurzen Wochen im Bad hättest vermocht, ihr« Herzen einander zusuführ«». Tan» meint« sie Eiter: MüMm lolM